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Veröffentlicht am 12.01.2018

Will Trents spannender 1. Fall

Verstummt
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Eine junge Frau wird ermordet aufgefunden. Ein grausiges Detail: Ihr wurde die Zunge herausgebissen. Dies deutet darauf hin, dass ein perverser Serientäter am Werk ist. Michael Ormewood vom Atlanta Police ...

Eine junge Frau wird ermordet aufgefunden. Ein grausiges Detail: Ihr wurde die Zunge herausgebissen. Dies deutet darauf hin, dass ein perverser Serientäter am Werk ist. Michael Ormewood vom Atlanta Police Departement muss widerwillig mit Will Trent, einem Special Agent einer Sondereinheit des Georgia Bureau of Investigation, zusammen arbeiten, der ihm bei der Suche nach dem Täter unterstützen soll.

„Verstummt“ ist der erste Band der Will-Trent-Serie von Karin Slaughter.

Will Trent ist Mitte dreißig und wuchs im Waisenhaus auf, landete danach zunächst auf der Straße, bevor ihm ein Studium und später die Karriere beim GBI ermöglicht wurde. Will hat eine Lese- und Rechtschreibschwäche, die er gekonnt verheimlicht. Der Special Agent hat seine Ecken und Kanten und ist alles andere als perfekt. Das macht ihn sympathisch und lässt ihn authentisch erscheinen. Er scheint zudem ein guter Ermittler zu sein.

Der Einstieg in die Geschichte fiel mir leicht. Es wird mit dem Auffinden der Frauenleiche schnell Spannung aufgebaut. Die Geschichte wird aus verschiedenen Perspektiven erzählt. So kommt es, dass dem Hörer wird recht schnell der Täter präsentiert wird, während die Ermittler weiterhin im Dunklen tappen. Ich persönlich mag zwar es lieber, wenn bis zum Ende unklar ist, wer die Morde verübt hat, aber da es sehr interessant war, Will Trent bei den Ermittlungen zu begleiten und das gesamte Ausmaß der Taten des Killers erst nach und nach ans Licht kam, war dies nicht allzu schlimm.

Nina Petri macht ihre Sache als Sprecherin, wie gewohnt, sehr gut. Ich höre ihrer angenehmen Stimme gern zu. Sie schafft es sehr gut, der Handlung und den einzelnen Charakteren Leben einzuhauchen und so die Geschichte überzeugend herüber zu bringen.

Alles in allem hat mir das Hörbuch „Verstummt“ von Karin Slaughter gut gefallen. Die Handlung vermochte mich zwar nicht unbedingt zu fesseln, dennoch handelt es sich um einen spannenden und interessanten Thriller, den ich gerne gehört habe.

Veröffentlicht am 13.12.2017

Schöner Begleiter durch die Adventszeit

Wohin mit Oma?
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Das Buch „Wohin mit Oma?“ von Hans Scheibner enthält insgesamt 46 kurze Geschichten, Erzählungen und Gedichte rund um Weihnachten und die Adventszeit. Die einzelnen Texte sind sehr unterschiedlich. Einige ...

Das Buch „Wohin mit Oma?“ von Hans Scheibner enthält insgesamt 46 kurze Geschichten, Erzählungen und Gedichte rund um Weihnachten und die Adventszeit. Die einzelnen Texte sind sehr unterschiedlich. Einige sind ein wenig skurril, lustig und sorgen für den ein oder anderen Lacher oder ein Schmunzeln und andere regen auf humoristische Weise zum Nachdenken an. Einige wenige der Geschichten haben mir aber nicht so gut gefallen, da sie eher langweilig daher kamen oder mir thematisch nicht zugesagt haben.

Alles in allem hat mir diese Buch aber gut gefallen. Die meisten Geschichten waren unterhaltsam und amüsant. „Wohin mit Oma?“ ist ein toller Begleiter durch die Adventszeit und eine nette Einstimmung auf Weihnachten.

Veröffentlicht am 29.11.2017

Unterhaltsam, aber nicht sonderlich spannend

Blindes Eis
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In den fünfziger Jahren ziehen zwei Ehepaare auf einen abgelegenen Bauernhof in einem unzugänglichen Seitental von Siglufjörður. Nach wenigen Monaten stirbt eine der Frauen unter seltsamen Umständen. Sechzig ...

In den fünfziger Jahren ziehen zwei Ehepaare auf einen abgelegenen Bauernhof in einem unzugänglichen Seitental von Siglufjörður. Nach wenigen Monaten stirbt eine der Frauen unter seltsamen Umständen. Sechzig Jahre später erhält der Neffe der Verstorbenen ein Foto, das zeigt, dass die beiden Ehepaare damals nicht alleine dort draußen in der Einsamkeit waren. Er wendet sich an den Siglufjörðer Polizisten Ari Pór Arason. Dieser beginnt Nachforschungen anzustellen. Die Journalistin Isrún aus Reykjavík, die selbst mit einer Kindesentführung und einem Mord zu tun hat, hilft ihm bei der Suche. Was geschah damals auf dem Bauernhof wirklich und wer ist der mysteriöse Junge auf dem Bild?

Der Einstieg in die Geschichte fiel mir leicht. Als Leser befindet man sich sofort mitten im Geschehen. Der Handlungsstrang um die Aufklärung der Vorkommnisse auf dem Bauernhof vor sechzig Jahren hat mir gut gefallen. Er war interessant, spannend und weckte meine Neugier. Die Kindesentführung und der Mord, mit denen Isrún zu tun hatte, waren für mich eher Nebenhandlung, weit weniger interessant und vielleicht sogar überflüssig.
Der Polizist Ari Pór Arason und die Journalistin Isrún sind sympathische Charaktere, die ich gern bei ihren Nachforschungen begleitet habe. Beide gehen ihre jeweiligen Recherchen kompetent und nachvollziehbar an.

Dies war mein erstes Buch von Ragnar Jónasson. Sein Schreib- und Erzählstil haben mir gut gefallen. Die Geschichte ist flüssig geschrieben und lässt sich flott lesen.

Gut gefallen hat mir, dass es am Anfang des Buches eine Anleitung zur korrekten Aussprache isländischer Namen gab. Ich bin zwar trotzdem über den ein oder anderen gestolpert, aber das Problem war geringer als sonst, wenn ich Bücher isländischer Autoren lese. Ebenfalls musste ich mich erst wieder daran gewöhnen, dass sich die Menschen in den nördlichen Ländern Europas alle duzen. Das ist mir als Deutsche doch sehr fremd.

Die Aussage von Lee Child, die auf dem Buchrücken abgedruckt ist, „Erstklassig und wärmstens empfohlen“, kann ich nicht unbedingt bestätigen. Für einen Thriller fehlte es mir eindeutig an Spannung. Die Handlung fesselte mich zu keiner Zeit. Einzig die Aufklärung der Geschichte um die tote Frau auf dem Bauernhof hat mir gut gefallen und ließ mich zur Stange halten. Alles in allem hat mich „Blindes Eis“ aber dennoch gut unterhalten. Deshalb gibt es trotz aller Kritik 3,5 Sterne.

Veröffentlicht am 20.09.2017

Leider nur Mittelmaß

Eine Handvoll Worte
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Ellie findet im Archiv der Zeitung, bei der sie als Journalistin arbeitet, einen Brief aus den 60er Jahren, der sie sehr berührt. In dem Brief bittet ein Mann die Liebe seine große Liebe ihr Leben und ...

Ellie findet im Archiv der Zeitung, bei der sie als Journalistin arbeitet, einen Brief aus den 60er Jahren, der sie sehr berührt. In dem Brief bittet ein Mann die Liebe seine große Liebe ihr Leben und ihren Ehemann hinter sich zu lassen und mit ihm weg zu gehen. Ellie befindet sich in einer ähnlichen Situation. Auch sie ist einen verheirateten Mann verliebt. Sie beginnt Nachforschungen anzustellen um herauszufinden wer diesen wunderschönen Brief geschrieben hat und was aus dem Liebespaar geworden ist. Bei ihren Nachforschungen stößt Ellie auf Jennifer, die Frau, an die der Brief adressiert war.

Die Geschichte wird in zwei verschiedenen Handlungssträngen erzählt, die auf unterschiedlichen Zeitebenen spielen. Der eine spielt in der Vergangenheit und erzählt Jennifers Geschichte, der andere berichtet von Ellis Leben und ihren Nachforschungen bezüglich des gefundenen Briefs. Die Autorin führt die beiden Erzählstränge am Ende schön zusammen.

Ich habe sehr lange gebraucht, um einen Zugang zu den beiden Protagonistinnen zu finden. Mit Elli wurde ich nie so richtig warm, mit Jennifer hat es sehr lange gedauert. Über Ellie erfährt man während des gesamten Handlungsverlaufs nicht allzu viel. Jennifers Vergangenheit und die Story, die hinter dem Brief steckt, werden sehr viel ausführlicher behandelt. Es fiel mir jedoch schwer, mich in Jennifers Geschichte einzufinden. Lange empfand ich die Handlung als sehr langatmig. Erst auf der dritten oder vierten CD nahm die Geschichte an Fahrt auf und ich fand einen Zugang. Dann gefiel mir die Handlung aber ganz gut und ich wollte gern wissen, wie es weiter ging. Packen oder fesseln konnte sie mich aber auch jetzt nicht.

Eigentlich mag ich Jojo Moyes Schreib- und Erzählstil sehr. Sie schreibt meist sehr gefühlvoll und emotional. Ihre Geschichten berühren. Jennifers Vergangenheit ist eigentlich schon sehr bewegend, doch sie erreichte mich emotional nicht.

Luise Helm macht ihre Sache als Sprecherin gut. Ich habe ihrer angenehmen Stimme gern zugehört. Ihre ansprechende Erzählweise haucht der Geschichte Leben ein. Ihre Leistung ist definitiv nicht der Grund dafür, dass mir das Hörbuch nicht so sehr gefallen hat.

Ich mag Jojo Moyes und ihre Bücher eigentlich sehr. „Eine Handvoll Worte“ fand ich allerdings nur mittelmäßig. Ich wurde mit den Protagonistinnen nicht so richtig warm und ihre Geschichten berührten mich nicht. Die Handlung fesselte mich zu keiner Zeit. Dennoch bereue ich es nicht, dieses Hörbuch gehört zu haben. Auch wenn es mir nicht so sehr gefallen hat, werde ich auf jeden Fall noch weitere Bücher der Autorin lesen oder hören.

Veröffentlicht am 12.09.2017

Ein wirklich toll gestaltetes Kochbuch, dessen Rezepte meinen Geschmack leider nicht getroffen haben.

Green Bonanza
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In ihrem vegetarischen Kochbuch „Green Bonanza“ stellt Mia Frogner Rezepte vor, die mehr Grün auf den Tisch bringen sollen. Ihr Motto lautet: „Alle grünen Dinge sind gut!“. Für viele Menschen ist Essen ...

In ihrem vegetarischen Kochbuch „Green Bonanza“ stellt Mia Frogner Rezepte vor, die mehr Grün auf den Tisch bringen sollen. Ihr Motto lautet: „Alle grünen Dinge sind gut!“. Für viele Menschen ist Essen einzig etwas, das sie zum Leben brauchen. Für Mia ist Ernährung die Freude bei der Zubereitung, die Freude beim Essen und die Freude daran, andere dazu einzuladen.

Die inhaltliche und die gestalterische Aufmachung des Kochbuches sind sehr gelungen. Die Rezepte sind in folgende neun Kategorien unterteilt: „Kartoffeln und Süßkartoffeln“, “ Kohl, Blumenkohl und Rosenkohl“, „Linsen“, „Grünes“, „Tomaten“, „Tofu“, „Möhren und Rote Bete“, „Auberginen, Zucchini und Kürbis“ und „Nüsse“. Zu Beginn jedes neuen Kapitels gibt es interessante Informationen über das jeweilige Gemüse und / oder Anekdoten aus Mias Kindheit. Die Rezepte werden sehr ansprechend präsentiert. Jedes Gericht nimmt eine Doppelseite ein. Auf der einen Seite ist das Rezept abgedruckt, auf der anderen gibt es ein Bild der fertigen Speise. Die Zubereitung der einzelnen Gerichte ist ausführlich und verständlich beschrieben, so dass das Nachkochen sehr einfach und unkompliziert ist. Die Schrift ist ausreichend groß und gut lesbar.

Mia Frogners Philosophie gefällt mir sehr. Für sie ist Essen nicht einfach nur Nahrungsaufnahme. Für sie ist es viel mehr, unter anderem Freude und Genuss. Sie versucht nach Möglichkeit Bio- und regionale Produkte zu verwenden und möglichst wenig weg zu werfen. Genauso versuche ich es auch zu handhaben. Auch in Mias Anekdoten aus ihrer Kindheit fand ich mich häufig wieder. Ich war ebenfalls viel bei meiner Großmutter, der ich immer beim Kochen zugeschaut und der ich mehr oder weniger geholfen habe. So toll ich Mias Sicht auf das Essen und die Aufmachung des Kochbuches auch finde, die Auswahl der Rezepte konnte mich persönlich leider nicht überzeugen. Die meisten haben mich einfach nicht angesprochen. Ich habe beim Durchblättern selten die Lust verspürt etwas nachkochen zu wollen.

Fazit: Ein wirklich toll gestaltetes Kochbuch, dessen Rezepte meinen Geschmack leider nicht getroffen haben.