Doppelmord auf einer Hochzeitsfeier! Nach dem Besteigen der Hochzeitslimousine wird das Fahrzeug mitsamt dem Brautpaar in die Luft gesprengt. Da der Bräutigam ein ehemaliger Elitesoldat der Bundeswehr war, liegt der verdacht nah, dass der Täter aus seinem kollegialen Umfeld bei der Truppe stammt, denn zur Ausführung eines solchen Bombenattentats braucht man spezielle Kenntnisse, die dort vorgehalten werden.

Lars Sommer alias Lucas Fassnacht erzählt einen sehr aktuellen, sehr spannenden Kriminalfall aus der Welt des Militärs.Ein hochklassiger Krimi, brandaktuell mit hochbrisanten Themen und hervorragend gezeichneten Einzelcharakteren. Klasse gezeichnet die ehemaligen Kampfgefährten Jonathan von Holl und Bastian, die Ex-Freundin des Bräutigams Inka Minden aber auch Kriminalhauptkommissar Kleinrädl.

Der Autor wirft einen kritischen Blick hinter den Vorhang der Bundeswehr, vor allem hinter den anscheinend recht unkoordinierten Abzug der Truppen aus Afghanistan. Auch die gefährliche Kettenreaktion, die durch übertriebene Fehlinterpretation und Falschberichterstattung der Boulevardpresse entstehen können, wird kritisch beäugt.

Von der ersten Seite bis zur letzten Seite durchweg spannend, ein glaubwürdiger Kriminalfall, logisch aufgebaut. Fazit: ein klasse Kriminalroman!

Zumindest für eine der agierenden Hauptpersonen hätte ich mir ein kleines Happy End gewünscht. Das muss nicht gleich die große Liebe sein. Aber zum Ende wird zwar der Kriminalfall gelöst, die als einsame Einzelkämpfer gezeichneten Hauptprotagonisten bleiben einsam. Warum nicht ein kleines Glück für Inka oder von Holl oder Kleinrädl?

• Einzelne Kategorien
• Cover
• Erzählstil
• Handlung
• Charaktere

Kaum ist Anna offizielles Mitglied des Polizeiteams von Fontenaia geworden, wird sie auch schon vom nächsten Fall ausgeschlossen. Die skeletierte Leiche aus längst vergangenen Zeiten wurde auf ihrem Grundstück gefunden. Waren ihre Großeltern gar nicht die Gut-Menschen, für die Anna sie immer gehalten hat? Zu allem Überfluss taucht plötzlich auch ihre Mama am Ort des Geschehens auf - äußerst verdächtig für Commissario Martinelli. Aber Paola will nicht nur den Ruf ihrer Familie schützen, sondern hat auch inzwischen - ohne Rücksprache mit Anna- das geliebte Haus verkauft.

Anna gerät mächtig unter Druck: Sie möchte den Fall aufklären, um möglichst schnell den Ruf ihrer Familie, ihrer geliebten Großeltern, rein zu waschen und sie muss das Haus vor dem Verkauf retten. Dabei fällt ihr ihr bisheriger Arbeitgeber, der Lokalreporter Rossi, mit einem aufreißerischen Artikel über den aktuellen Leichenfund in Fontenaia, in den Rücken. Gleichzeitig bringt die Hilfsaktion ihres Freundes Loris mehr Schaden als Nutzen: Der Verdacht gegen Annas Großvater erhärtet sich!

Durch die unerwartete Entwicklung geraten Anna und ihre Mutter in Zugzwang und plötzlich müssen die beiden Frauen gemeinsam an einem Strang ziehen. Und gut, dass Anna inzwischen so viele gute Freunde in Fontenaia hat. Allen voran Tameo und Peppo sind Anna wieder eine große Hilfe.

Obwohl dieser Fall durch die Verbindung zu Annas Familie und die Aufdeckung der Ereignisse, die damals dazu führten , dass Annas Mutter ihre Heimat verlassen hat, aber auch ihre Motivation, warum sie die jährliche Fahrt nach Fontenaia irgendwann einstellte und damit Annas Verbindung zu den geliebten Großeltern kappte, teils recht schwermütig wirkt, wird er durch das agieren des Jungen und seines treuen Hundes stets wieder aufgelockert. Es bleibt trotz ernstem Hintergrund eine schöne Cosy-Crime-Geschichte.

Das Finale, als in letzter Sekunde das Haus der Familie gerettet wird, die Freude Tameos, dass er seine liebe Freundin Anna, aber auch die neu hinzugewonnene Nonna Paola doch nicht verliert und die spontane Abschlusspartie, zu der sogar der Commissario eingeladen wird, erwärmen das Herz.

• Einzelne Kategorien
• Cover
• Erzählstil
• Handlung
• Charaktere

Charlotte kehrt nach einem Jahr Abwesenheit zurück in Londons Ballsäle. Nach dem Tod ihrer Stiefmutter musste sie trauerbedingt den rauschenden Festen des ton fernbleiben. Die Zeit widmete die junge Frau ihrem kleinen Stiefbruder und dem verwitweten Haushalt ihres Vaters. Bei ihrem ersten Ballbesuch erfährt sie von ihrem Schwager, dass sie bald Tante wird. Die Überraschung sorgt dafür, dass Charlotte schmerzvoll mit einem leidenschaftlichen Tänzer kollidiert.
Der Tänzer entschuldigt sich zwar bei Charlotte für den Tritt, den er ihr verpasst hat, belehrt sie aber gleichzeitig, dass ein plötzliches Stehenbleiben beim Tanzen nicht ratsam ist. Dies kann die gestandene junge Frau nicht auf sich sitzen lassen.
Dieser ersten temperamentvollen Begegnung zwischen Charlotte und Viscount Timothy Hornible folgen zeitnah einige weitere unschöne Auseinandersetzungen. Doch obwohl beide sich nicht ausstehen können, spüren sie eine ungemeine Anziehungskraft. Obwohl Timothy heimlich verlobt ist, träumt er plötzlich von der wehrhaften jungen Lady.
Als sich Charlottes Vater unerwartet mit Timothys Mutter verlobt, verfolgen die beiden Streithähne plötzlich das gleiche Ziel. Die Verbindung der beiden Elternteile muss verhindert werden. Und mit der Zeit müssen beide feststellen, dass der andere gar nicht so übel ist.
In schöner Bridgerton-Manier erzählt Freda MacBride eine sehr schöne Liebesgeschichte der Regency-Epoche. Wie bei den Bridgertons ist Lady Charlotte sehr selbstbewusst für ihre Zeit. Durch ihre verantwortungsvolle Rolle im Haushalt des Vaters hebt sie sich deutlich von den unerfahrenen, naiven Debütantinnen des ton ab und kann den sympathischen Timothy bald beeindrucken.
Ein entzückender Roman, mit einigem Humor vor allem hinsichtlich der Verunzierung von Timothys Nachnamen und mit einem wunderschönen Happy End.

• Einzelne Kategorien
• Handlung
• Erzählstil
• Charaktere
• Cover
• Gefühl

Berna Gonzalez Harbour war mir bisher unbekannt. Völlig unbedarft ob der Schwergewichtigkeit dieses Krimis bin ich an das Buch herangetreten und wurde überrollt.

Mit sehr geschickten Schachzügen behandelt die Autorin ein für ihr streng katholisches Heimatland Spanien sehr schweres Thema. Der massenhafte sexuelle Missbrauch Minderjähriger durch Priester der katholischen Kirche und die Rolle der Kirchenoberen bei der Verdeckung der Verbrechen. Dieses Hammer-Thema wird in einem spannenden Kriminalfall parallel zur Fußballweltmeisterschaft 2010 in Südafrika aus verschiedenen Perspektiven behandelt.

Der ständige Wechsel der Perspektiven macht den Kriminalroman zunächst etwas verwirrend und auch schwierig lesbar. Mit Fortschreiten der Handlung dient es aber dem Aufbau der Spannung und der Erklärung einiger Hintergründe.

Das Buch gewinnt deutlich durch die Tiefe der gezeichneten Charaktere: Maria, die 39-jährige Kommissarin, die nach der Einschätzung ihres Lehrmeisters und ehemaligen Chefs eine Berliner Mauer um sich errichtet hat; ebendieser ehemalige Chef, der einsame Wolf in der Provinz und natürlich Luna, Journalist mit dem richtigen Riecher, mit dem Gespür für die Story, gerade nach 40 Dienstjahren in die Arbeitslosigkeit entlassen, ausgemustert und ausweglos. Man möchte das Leben der drei sympathischen Protagonisten nach Abschluss der Lektüre dieses Buches nicht verlassen und wie ich erst im Nachgang erfahren habe, gibt es bereits drei Folgeromane um Comisaria Ruiz. Wobei erst ein weiteres Buch ins Deutsche übersetzt wurde. Ein Manko des Verlages, der schnellstens behoben werden sollte.

Die Vollblutspanierin Gonzalez Harbour erzählt den spannenden Kriminalfall mit viel spanischem Lokalkolorit und betrachtet die durch den jahrhundertelangen Einfluss der Kirche geprägte Mentalität der spanischen Seele sehr kritisch.

Meine Erwartungen an das Buch wurden stark übertroffen.

Fazit: Ein an die Nieren gehendes Thema, sehr gut bearbeitet, mit starkem Lokalkolorit - volle Lesempfehlung meinerseits!

• Einzelne Kategorien
• Cover
• Erzählstil
• Handlung
• Charaktere

Zunächst habe ich das Buch als Erwachsene vorab für mich allein gelesen, um einen ersten Eindruck zu gewinnen. Ich war begeistert - von den spannenden Geschichten, der durchdachten Rahmenhandlung und den tollen Illustrationen.
Danach habe ich das Buch mit dem 5-jährigen Nachbarsjungen Kaleb gelesen. Auch er war begeistert. Wie Prinzessin Tinka musste ich ihn meist vertrösten, mit der nächsten Geschichte bis zum nächsten Tag zu warten. Nun werde ich es Lily, der Tochter meines Neffen, zu ihrem 5. Geburtstag schenken und sie wird genauso begeistert sein wie Kaleb und ich.

Eingebettet in eine tolle Rahmengeschichte werden für jedenWochentag jeweils eine spannende Vorlese- oder auch Selbstlesegeschichte erzählt. Neben den beiden Hauptfiguren der Rahmenhandlung, Prinzessin Tinka und Drache Patu, kommen viele andere fabelhafte Wesen darin vor. Meerjungfrauen, Piraten, Fuchs und Hase, Mäuseriche u.a. werden bei ihren Abenteuern beobachtet. Dabei werden den jungen Lesern lehrreiche Botschaften übermittel z. B. über die Kraft einer Freundschaft oder die Wirkung, wenn man den Glauben an sich selbst und an die eigenen Fähigkeiten nicht verliert. Die lehrreichen Geschichten sind wunderschön und kindgerecht illustriert.
Zur perfekten Ergänzung enthält der Buchumschlag eine Landkarte von Tinkas Reich und die kleinen Leser können die in den jeweiligen Geschichten vorkommenden Protagonisten an ihrem Wirkungsfeld in der Karte einkleben.
Ein wunderschönes Buch mit vielen guten, lehrreichen Botschaften.

Hinweis: Auf Seite 35 hat sich in der letzten Zeile ein kleiner Fehler eingeschlichen. Beim Wörtchen "zeigte" fehlt das i. Dieser kleine Fehler hat mein Leseerlebnis nicht beeinflusst.

• Einzelne Kategorien
• Cover
• Erzählstil
• Handlung
• Charaktere