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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 15.09.2016

Ein Agenten- / Polit-Thriller der Spitzenklasse

Der Killer
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Zum Inhalt:
Will Robie zählt zu den Besten in seinem Job. Er ist der Auftragskiller, der im Geheimauftrag der US-Behörden Unterweltgrößen und Top-Terroristen ausschaltet. Bis zu dem Tag, an dem bei einem ...

Zum Inhalt:
Will Robie zählt zu den Besten in seinem Job. Er ist der Auftragskiller, der im Geheimauftrag der US-Behörden Unterweltgrößen und Top-Terroristen ausschaltet. Bis zu dem Tag, an dem bei einem Auftrag etwas schief läuft und Robie innerhalb von Minuten vom Jäger zum Gejagten wird…

Meine Meinung:

„Der Killer“ ist der erste Teil einer Thriller-Reihe von Bestseller-Autor David Baldacci (u.a. „King & Maxwell“-, „Camel Club“- und „John Puller“-Reihe), dessen Bücher in mehr als 45 Sprachen übersetzt wurden und weltweit eine Gesamtauflage von mehr als 100 Millionen erreichen.

Die Story beginnt mit einem tempo- und actionreichen Start, bei dem sich der Leser bereits einen Eindruck von Robies speziellen Fähigkeiten machen kann. Entsprechend schnell hat mich die Story gefesselt und in ihren Bann gezogen. Im Folgenden variieren Tempo und Spannung, reißen aber niemals ganz ab. Vielmehr ergeben sich zwischendurch mal ein paar wohldosierte „Pausen“ zum Durchatmen, die man auch wirklich gut gebrauchen kann. Denn an einem mangelt es diesem Thriller mit Sicherheit nicht: Überraschungen! Doch die eigentliche Stärke dieses Thrillers ist für mich, dass ich bis kurz vor Schluss keine belastbare Theorie hatte, wie alles zusammenhängen könnte oder wer die geheimnisvollen Drahtzieher im Hintergrund sind. In sofern erging es mir beim Lesen wie dem Protagonisten Robie selbst: Man weiß in keiner Weise, wem man noch trauen kann und wem nicht. Ein Verwirrspiel par excellence, wie ein Schachspiel, bei dem Protagonist Will Robie über lange Strecken stets einen Zug zurück liegt und weder seinen Gegner, geschweige denn dessen Strategie kennt.

Zwischendurch hatte ich ehrlich gesagt Sorge, dass es dem Autor nicht gelingen könnte, am Ende alles nachvollziehbar aufzuklären. Doch diese Sorge war ungerechtfertigt: Wenn man die Persönlichkeitsstrukturen aller Beteiligten mit betrachtet, fand ich die Erklärung am Ende nachvollziehbar und in sich „rund“. Das ist dem Autor für mein Empfinden wirklich gut gelungen. Darüber hinaus beglückt er seine Leser sogar gleich mit zwei sehr actionreichen Finalen, die ein hohes Maß an Spannung und Überraschung aufweisen, kombiniert mit einem Schuss Dramatik.

Obgleich Will Robie als Auftragskiller sein Geld mit dem Töten anderer Menschen verdient, war er mir doch von Anfang an sympathisch, denn Robie ist alles andere als eine willenlose Tötungsmaschine. Er ist vielmehr ein Mann mit viel Verstand und schneller Auffassungsgabe, der das Herz am rechten Fleck trägt und sich durchaus aufopferungsvoll für die Underdogs der Gesellschaft einsetzt. Im Verlauf der Story hat dieser Charakter eine sehr schön gezeichnete und nachvollziehbare Entwicklung vom absoluten Einzelgänger bis hin zum Team-Player genommen. Ein bisschen erinnerte mich Will Robie an die Figur des "Orphan X" von Gregg Hurwitz. Aber auch die weiteren Charaktere Baldaccis habe ich als sehr gelungen, plastisch und glaubwürdig empfunden, allen voran die wahrlich taffe Julie und die FBI-Agentin Nicole Vance.

FAZIT:
Ein meisterhafter Thriller mit atemlosem Tempo, viel Action, überraschenden Wendungen und einem (für mich) unvorhersehbaren, aber sehr überzeugenden Finale!

  • Einzelne Kategorien
  • Spannung
  • Action
  • Charaktere
  • Tempo
  • Cover
Veröffentlicht am 21.08.2017

Action, Abenteuer und Gefahr – ein toller Mix für Kids ab ca. 10 Jahre

Supersaurier - Kampf der Raptoren
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Zum Inhalt:
Vor rund 10 Jahren sind Beatrice „Bea“ Kingsleys Eltern auf der Rückreise aus Australien spurlos verschwunden. Das letzte Lebenszeichen, ein um Jahre verspätet zugestellter Brief, führt Bea ...

Zum Inhalt:
Vor rund 10 Jahren sind Beatrice „Bea“ Kingsleys Eltern auf der Rückreise aus Australien spurlos verschwunden. Das letzte Lebenszeichen, ein um Jahre verspätet zugestellter Brief, führt Bea zusammen mit ihrer Großmutter Barbara „Bunty“ Brownlee und dem Familienfreund Theodore Logan auf die Aru Inseln im Pazifik. Tief im dichten Dschungel dieser Inseln leben sowohl die sagenumwobenen Paradiesraptoren als auch die gefährlichen Schattenraptoren. Doch die Gefahren lauern auf dieser Insel nicht nur im Dschungel…

Unsere Meinung:

Das Buch „Supersaurier - Kampf der Raptoren“ ist das erste Buch des ehemaligen BBC-Moderators Jay Jay Burridge und der Start einer auf sechs Bände angelegten neuen Abenteuerbuchreihe für junge und ältere Leser ab ca. 10 Jahren. Die Grundidee hat uns von Anfang an gefesselt: Eine Welt, in der die Dinosaurier nicht ausgestorben sind sondern (mal mehr, mal weniger) friedlich mit den Menschen zusammenleben. Hier finden sich Dinosaurier der verschiedensten (mit unter fiktiven) Gattungen als Haus-, Nutz- und Wildtiere!

Bereits der Start entführt uns als Leser in eine exotische und abenteuerliche Welt: auf die Aru Inseln im Südpazifik, ins Jahr 1932. Gemeinsam mit der sympathischen und unerschrockenen Protagonistin Bea (13) kommt der Leser auf dieser Insel an und entdeckt diesen kleinen wunderbaren Mikrokosmos. In dem kleinen Städtchen gibt es viele freundliche und zum Teil liebenswürdig verschrobene Einwohner – mit der Figur des Christian Hayter aber auch einen fiesen Antagonisten, den man wirklich nur hassen kann. Selbstverständlich darf in dieser Kulisse eine Expedition in das Dickicht des wilden Dschungels nicht fehlen, und so tauchen wir in eine faszinierende „grüne Hölle“ ein, in der es unglaublich viel zu entdecken gibt. Sei es der bunte Regenbogen-Eukalyptusbaum oder auch die knuddeligen roten Baumkänguruhs. Mit den schillernden, extrem seltenen und eher friedlichen Paradiesraptoren („laut, bunt und dumm“ – S. 76) sowie den geheimnisumwitterten Schattenraptoren („still, listig und klug“ – so sollen sie Gerüchten zufolge sogar für das Verschwinden von Menschen im Dschungel verantwortlich sein!) schafft es der Autor, eine tolle Bandbreite an Dinosauriern zu präsentieren und für Faszination sowie wohligen Schauer zu sorgen. Doch diese seltenen Dinosaurier sollen nicht die einzige Überraschung bleiben, auf die die kleine Reisegruppe um Bea im Dschungel stößt (mehr sei an dieser Stelle nicht verraten!).

In diese Geschichte konnten wir mühelos ganz tief abtauchen und das Abenteuer richtig miterleben. Dass auf Dschungel-Expeditionen auch schon mal ein Flugsaurier verspeist wird oder es bei wirklich actionreichen Kämpfen zu Toten kommen kann, begründet dabei die Leseempfehlung ab ca. 10 Jahren. Im Verlauf des Buches hat sich der aufgeweckte Sammy mit seinem bunt bemalten „Kylo-Saurier“ namens „Junior“ zu unserem absoluten Liebling entwickelt, obgleich wir Bea natürlich auch sehr mochten. So haben wir mit unseren „Helden“ mitgezittert und mitgefiebert und waren bis zum Schluss von dieser abenteuerlichen Geschichte vollkommen gefangen.

Ein bisschen gestört hat es mich aus Erwachsenensicht, dass der Autor hier einige faszinierende Ideen mit angelegt (z.B. rätselhafte Heilkräfte oder auch „Tempel“), aber leider nicht weiter ausgebaut hat. Vielleicht erfolgt das ja noch in den Folgebänden. Darüber hinaus ging mir bei einem Charakter die „extreme Veränderung der Lebensumstände“ (ich nenne es mal so, um nicht zu spoilern) viel zu schnell und reibungslos. Allerdings muss ich zu diesen Kritikpunkten auch sagen, dass diese meinen Sohn nicht weiter gestört haben.

Last but not least profitiert dieses Buch von vielen tollen, teilweise sogar doppelseitigen schwarz-weiß-Illustrationen, die die Atmosphäre der jeweiligen Situation jeweils prima einfangen und die einem beim Betrachten manchmal schon fast einen Schauer über den Rücken laufen lassen.

FAZIT:
Spannend, actionreich und geheimnisvoll – ein super Auftakt zu einer neuen Abenteuerbuchreihe für junge und auch ältere Leser!

  • Einzelne Kategorien
  • Cover "Supersaurier - Kampf der Raptoren?"
  • Cover "Last Secrets - Das Geheimnis von Loch Ness"
  • Unterhaltungswert der Box
  • Bastelspaß
  • Ausführen der Aufgaben
  • Für Kinder geeignet
  • Zeit für die Diskussion
Veröffentlicht am 06.12.2024

Ein faszinierendes Sachbuch mit anschaulichen Erklärungen

Flavorama
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„Gutes Kochen ist organisiertes Chaos, und ein Koch reagiert stündlich auf wechselnde Bedingungen und Zutaten.“ (S. x)

Meine Meinung:
Dr. Arielle Johnson kommt aus der Wissenschaft, lehrt an der Harvard ...

„Gutes Kochen ist organisiertes Chaos, und ein Koch reagiert stündlich auf wechselnde Bedingungen und Zutaten.“ (S. x)

Meine Meinung:
Dr. Arielle Johnson kommt aus der Wissenschaft, lehrt an der Harvard University, ist Mitbegründerin des Fermentationslabors NOMA und berät einige der besten Köche und Restaurants der Welt.
So verwundert es auch nicht, dass „flavorama“ in allererster Linie ein Sachbuch ist, auch wenn es gleich 99 Rezepte mitbringt, die an den passenden Stellen im Text eingebunden, ja nahezu versteckt sind. Keine Bilder, keine Zutatenlisten und kein „Drumherum“. Aber wie gesagt: Dies hier ist ein Sachbuch, dass zur Abrundung auch passende Rezepte enthält. Dessen sollte man sich vorher bewusst sein, um ggf. Enttäuschungen zu vermeiden.

Hat man sich aber auf das Thema eingelassen und fängt an zu lesen, wird man von Arielle Johnson mit staunenden Augen durch die Welt der Aromen, Geschmäcker und Moleküle geleitet. Auf dieser „Reise“ gibt es für Nicht-Fachleute wie mich unglaublich viel zu Entdecken und zu Lernen. Hier ein paar wenige Beispiele von ganz, ganz vielen mir neuen Erkenntnisse:
• Unser Riechvermögen ist nahezu unvorstellbar groß in seiner Flexibilität!
• Schokolade besitzt um ein Vielfaches mehr Geruchsmoleküle als z.B. Koriander!
• Die Geschmacksausprägung Umami stammt aus einer Aminosäure (Glutamat) und hier gilt 1 + 1 = 8 (der „Umami-Synergieeffekt“)!
• Der faszinierend prickelnde Szechuan-Pfeffer verdankt seine speziellen Eigenschaften einem chemischen Stoff namens Hydroxy-aSanshool (und ist mit 26.000 SHU deutlich weniger scharf ist als z.B. schwarzer Pfeffer mit 100.000 SHU oder der SHU-Spitzenreiter Capsaicin mit 16 Millionen SHU)
Ich könnte jetzt noch seitenweise weitere Erkenntnisse auflisten, aber das würde hier zu weit führen. Klar ist aber, dass dieses Buch extrem viele Informationen und auch viel Wissenschaft mit sich bringt. Entsprechen ist das auch kein Buch „für zwischendurch“. Das muss man wissen und sollte man mögen! Doch wenn man sich darauf einlässt, erfährt man unglaublich viel über das Thema Geschmack und so ist es auch kein Wunder, dass Sterneköche rund um die Welt auf dieses Wissen zurückgreifen, um ihren Gerichten den besonderen Geschmacks-Kick zu verpassen.

Trotzdem finde ich es etwas schade, dass die Rezepte optisch im Buch untergehen und auch nicht über das ansonsten sehr ausführliche Register am Ende des Buches auffindbar sind. Ein zusätzliches Rezeptregister würde das Buch in meinen Augen noch perfekt ergänzen, denn unter den 99 Rezepten verstecken sich in meinen Augen wirklich „kleine Perlen“, wie z.B. die „Salzige Kreuzkümmel-Fenchel-Limetten-Limonade“ oder auch die „Zimt-Limetten-Butter“.

FAZIT:
Ein sehr umfangreiches und erstaunliches Sachbuch, nicht nur für Sterne-Köche!

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
Veröffentlicht am 28.11.2024

Killing Portraits in Bubble City – von Tarantino zur Philosophie

Die 13 Tode der Lulabelle Rock
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„Ich bin der Tod. Ich bin die dreizehnte Karte.“ (S. 323)

Meine Meinung:
Ich finde es ganz geschickt gemacht von Maud Woolf, dass wir genauso unvermittelt in die Geschichte hineinkatapultiert werden wie ...

„Ich bin der Tod. Ich bin die dreizehnte Karte.“ (S. 323)

Meine Meinung:
Ich finde es ganz geschickt gemacht von Maud Woolf, dass wir genauso unvermittelt in die Geschichte hineinkatapultiert werden wie „Lula13“ selbst, die sich nur wenige Minuten nach ihrer „Geburt“ auf der Terrasse mit Lulabelle Rock wiederfindet und ihren Tarantino-artigen Auftrag bekommt, ihre zwölf Vorgängerinnen auszuschalten.

Gemeinsam mit „Lula13“ beginnen wir, die Zukunfts-Welt um sie herum zu entdecken und zu hinterfragen, immer in dem Versuch, die Zusammenhänge verstehen zu wollen. Zunächst ergibt sie sich bereitwillig ihrem Schicksal und dem Auftrag, der ihr Lebenswerk sein soll. Doch mit jeder neuen zwischenmenschlichen Begegnung, mit jeder Konversation und mit jeder ihrer Handlungen, fängt Lula13 an, sich selbst zu entwickeln und weiter zu denken.

Lula13 auf ihrer „Reise“ zu begleiten, ist spannend zu lesen. Was sich zu Beginn noch wie ein klassischer Tarantino- oder Guy Ritchie-Plot liest, entwickelt dabei nach und nach eine ganz eigene Erzähl- und Denkweise, die uns zusammen mir der Protagonistin hin zu ethischen und philosophischen Fragen führt. Schon bald weicht die Autorin von der zunächst gradlinigen Storyline ab und schlägt die ersten überraschenden Haken und präsentiert uns zum Schluss ein Ende, dass ich so nicht erwartet hätte, dass aber einen legitimen Punkt hinter diese Geschichte setzt und mir persönlich gut gefallen hat.

FAZIT:
Eine Killer-Story mit But und Tiefgang.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 30.08.2024

Engel des Todes - ein packender Mix aus Dystopie und Fantasy

Skyhunter – A Silent Fall
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“Mein Name ist Talin. Ich bin eine Strikerin für Mara, die letzte unabhängige Nation auf dieser Seite des Meeres. Wir sind legendäre Todbringer, Meuchelmörder von Monstern.“ (S. 8)

Meine Meinung:
Die ...

“Mein Name ist Talin. Ich bin eine Strikerin für Mara, die letzte unabhängige Nation auf dieser Seite des Meeres. Wir sind legendäre Todbringer, Meuchelmörder von Monstern.“ (S. 8)

Meine Meinung:
Die Nation Mara ist die letzte kleine Enklave, die der übermächtigen Karensa-Föderation die Stirn bietet. Karensa hat seine „Geister“, zombiegleiche und willenlose Monster, die es hemmungslos in den Krieg schickt. Und Mara hat seine Striker – lautlose und absolut tödliche Elitekämpfer, die Jagd auf die Geister machen. Talin ist eine der berüchtigten Strikerinnen, doch als sie eines Tages einen mysteriösen Kriegsgefangenen vor der Exekution rettet, gerät dadurch der ganze Kontinent ins Wanken…

Ein super-spannender Start und eine, wenn auch nicht neue, aber dennoch faszinierende Idee, einem zombiegleichen Heer von Monstren eine Elite-Truppe von Assassinen gegenüber zu stellen. Ein Setting, das mich gleich von Beginn an in seinen Bann gezogen hat, und eine Protagonistin, die absolut tough ihren Weg geht und dabei doch das Menschliche niemals aus den Augen verliert. Das alles hat dafür gesorgt, dass die Seiten beim Lesen regelrecht dahin geflogen sind und ich diesem sehr atmosphärischen Abenteuer gebannt gefolgt bin.

Da es sich um Band 1 einer Dilogie handelt, war es nicht überraschend, dass dieses Buch mit einem fiesen Cliff-Hanger endet, bei dem uns die Autorin mit gleich mehreren drängenden Fragen allein zurück lässt. Wie gut, dass das englische Original bereits 2021 veröffentlicht wurde, so dass wir wohl nicht allzu lange auf die deutsche Übersetzung von Band 2 warten müssen.

FAZIT:
Coole Protagonistin, mächtiger Protagonist und eine Übermacht, die schier unüberwindbar erscheint – ein sehr guter Genre-Mix!

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