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Veröffentlicht am 12.01.2025

In einem Zug

In einem Zug
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Inhalt siehe Klappentext.
Ich habe eben festgestellt, dass ich zwar einige Bücher von Daniel Glattauer besitze, aber erst 3 gelesen bzw. gehört habe. „In einem Zug“ ist mir schon vor längerer Zeit aufgefallen, ...

Inhalt siehe Klappentext.
Ich habe eben festgestellt, dass ich zwar einige Bücher von Daniel Glattauer besitze, aber erst 3 gelesen bzw. gehört habe. „In einem Zug“ ist mir schon vor längerer Zeit aufgefallen, das Titelbild wirkt wie ein Gemälde. Das Buch selbst ist mit 208 Seiten recht kurz, ich habe das eBook gelesen, das zeigt sogar nur 178 Seiten an. Der Einstieg fällt leicht, der Text liest sich flüssig, über die Konversation des Herrn Brünhofer und seiner schräg-gegenüber-Platznachbarin im Zugabteil, Catrin Meyr, ganz einfach, habe ich geschmunzelt, den Kopf geschüttelt und mich manches Mal gefragt, fährt die gute Frau (in den frühen mittleren Jahren) wirklich nur Zug, um andere Menschen zu unterhalten, auszufragen und von ihrer Ruhe abzuhalten? Immerhin könnte man in den 4 Stunden Reisezeit von Wien nach München einiges anderes tun, als dass sich zwei Fremde unterhalten, gegenseitig diskrete und indiskrete Fragen stellen, langsam, aber sicher den Alkoholpegel in die Höhe treiben und dabei gezwungen lächeln.
Bei der Einstufung von Catrins Lächelns, Lächeln drei (oder auch mal zwei, eins oder fünf) ist mir die Wertung meines Physiotherapeuten (wie praktisch, die Dame ist ja auch eine solche) bei den Übungen eingefallen: Smiley fünf. Dehnen, Schmerz aushalten, lächeln, aber immer Smiley 5. Ich persönlich bin nicht der Typ, der von sich aus Andere anspricht, wenn es nicht sein muss. Ich käme nie auf die Idee, während einer (längeren oder auch kurzen) Zugfahrt jemanden in ein Gespräch zu verwickeln, wenn ich weiß, dann entsteht eine Verpflichtung und mit der Ruhe ist es vorbei, man fühlt sich an die Konversation gebunden, obwohl man es nicht will. Da lese ich lieber, und zwar diesen herrlichen Schlagabtausch, der teilweise aus Rumgeeiere und Gestammel, Gerede um den heissen Brei besteht, aber auch ein paar tiefgründige (oder einfach nur neugierige?) Fragen zu bieten hat. Meist amüsant zu lesen, man sollte drüber nachdenken, dass es tatsächlich genau so passieren kann, aber man kann sich kaum davor schützen, etwas abwehren oder abwenden. Fremden Menschen Geheimnisse und Persönliches erzählen - wem‘s gefällt, bitte sehr, aber nicht mit mir (egal, wie der Andere es anstellt - man wird hier noch sehen …). Ab der Hälfte war ich nicht mehr richtig im Lesefluss, möglicherweise lag es an der Penetranz, mit der Catrin Eduard in Beschlag nimmt und mit ihrer Fragerei löchert. Für mich war es kein Interesse ihrerseits mehr, langsam wurde es aufdringlich und nervig und er versucht, aus diesem merkwürdigen Flirt irgendwie rauszukommen. Das ist in diesem Fall schwieriger, als ein neues Buch zu schreiben - oder nimmt er sich ihrer Beichte und Überraschung an? Ich hätte mich einfach nur bloßgestellt gefühlt und damit hätte sich das ganze Thema für mich erledigt. Aber auch hier gilt: Kann ja jeder machen, wie er will.
Ich hatte, bis auf ein paar Längen, meist gute Unterhaltung, aber Catrin finde ich, unter anderem mit ihrem Hang zu Eduards Frau Gina, die sie gar nicht kennt, ihren Fragen zu Sex, zum Alkohol, etc. sehr anstrengend und Eduard teilweise zu gutmütig. Das besondere Ende von „In einem Zug“ spricht für 3,5-4 Sterne.

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Veröffentlicht am 28.11.2024

Blind Date mit Möwe

Blind Date mit Möwe
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Inhalt siehe Klappentext.
Ich kannte die Autorin Yvonne Struck bisher nicht, mir war das bunte Titelbild aufgefallen; der Klappentext klang nach kurzweiliger Unterhaltung. Die Geschichte ist im Wechsel ...

Inhalt siehe Klappentext.
Ich kannte die Autorin Yvonne Struck bisher nicht, mir war das bunte Titelbild aufgefallen; der Klappentext klang nach kurzweiliger Unterhaltung. Die Geschichte ist im Wechsel aus Lisas und Jonas’ Sicht geschrieben, beide sind Single und werden praktisch von ihren Freunden zu einer neuen Form von Blind Date, diesmal per Stimme, gedrängt. An und für sich eine witzige Idee, mir als Leser kam es etwas streng vor, dass die Beiden sich an die empfohlenen Fragen gehalten haben, anstatt einfach frei Schnauze zu reden. Date nach Uhr hätte für mich etwas von Druck, Zwang, nicht Lockeres, Freiwilliges. Nebenbei erfährt man viel über Jonas’ und Lisas Privatleben und Berufe, mir kommen beide Protagonisten ziemlich gestresst und stellenweise auch unerwachsen vor. Das Buch liest sich flüssig, allerdings stoßen mir in den Familien und dem Arbeitsumfeld der beiden Blind Dater öfters Negativtöne und gegenseitige Vorwürfe auf. Nach 60% des Buches steht das echte Treffen an, bis dahin war mehr Geplänkel, wobei die Naturschutzstation und die „Folgen“ mehr im Vordergrund stand, als die Verabredungen. Danach geht alles recht flott, fast ein bisschen zu glatt, aber vermutlich so, wie es sich fast alle Beteiligten wünschten. Die Beschreibungen in und um Lübeck haben mir gut gefallen, aber ein bisschen viel Werbung für die Werbeartikel der Stadt. Dass Männer um die 30 sich und ihre Freunde als „Jungs“ bezeichnen, finde ich etwas ungewöhnlich, das kenne ich aus meinem Freundeskreis nicht. Es gibt einige Szenen, die fühlen sich für mich „erzwungen“ an (Timo, Vanessa, …). Die meiste Zeit gut zu lesen, mit kleineren Abstrichen hatte ich kurzweilige, aber ausbaufähige Unterhaltung und kann für „Blind Date mit Möwe“ (Emma war wirklich goldig) 3-3,5 Sterne geben.

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Veröffentlicht am 26.11.2024

Mein Lotta-Leben. Eine Schildkröte geht flöten

Mein Lotta-Leben. Eine Schildkröte geht flöten
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Inhalt siehe Klappentext.
Der neueste Band von Alice Pantermüllers „Mein Lotta-Leben“ ist ein, mit diesmal nur 43:44 Minuten Laufzeit sehr kurzes, Hörspiel mit vielen Stimmen und Geräuschen. Man kommt ...

Inhalt siehe Klappentext.
Der neueste Band von Alice Pantermüllers „Mein Lotta-Leben“ ist ein, mit diesmal nur 43:44 Minuten Laufzeit sehr kurzes, Hörspiel mit vielen Stimmen und Geräuschen. Man kommt gut mit, sollte man die anderen Hör-/Bücher nicht kennen (ich kenne fast alle). Die Stimmen von Lotta, deren Eltern, Paul und Rémi klingen relativ normal, Chayenne, Lottas Blödbrüder und die Lämmer-Girls dagegen haben die aus den anderen Hörspielen bekannten, nervigen Quitschestimmen. Lottas Schildkröte Heesters ist verschwunden, ein Hinweis in Pauls Schulreferat lässt Lotta so intensiv nach Heesters suchen, dass die Schule darunter leidet. Die indische Blockflöte wird zur Suche eingesetzt, die Wilden Kaninchen stellen Lottas Wohnung auf den Kopf. Und siehe da, da ist er wieder… warum, wieso, weshalb und vor allem, wo, Heesters weg war, werden wir wohl nie erfahren. Sehr kurzweilige Unterhaltung für zwischendurch mit verschwundenen Tieren und Gegenständen, für die ich 3-3,5 Sterne vergebe. Ich habe das Hörbuch aus der Onleihe geliehen, für eine so kurze Berieselung hätte ich kein Geld ausgegeben (Buch und Hörbuch kosten um die 7€). Ich empfehle, das Hörbuch, gesprochen von Katinka Kultscher, in 1,25-facher Geschwindigkeit zu hören.

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Veröffentlicht am 04.01.2025

Neun Tage Wunder

Neun Tage Wunder
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Inhalt siehe Klappentext.
Ich kannte die Autorin Kristina Moninger bisher nicht, mir war das Titelbild mit dem Titel in Großbuchstaben aufgefallen. Das Hörbuch wird in 13:01 Stunden von Marian Funk und ...

Inhalt siehe Klappentext.
Ich kannte die Autorin Kristina Moninger bisher nicht, mir war das Titelbild mit dem Titel in Großbuchstaben aufgefallen. Das Hörbuch wird in 13:01 Stunden von Marian Funk und Monika Kindermann gesprochen, allerdings wurde ich mit der Figur von Ben absolut nicht warm. Bei Anni/Nika/Annika dauerte es eine Weile, dann war sie bei mir angekommen, ebenso Lukas. Ganz süß waren die 9 Tage, die Lukas und Nika zusammen hatten, bevor sie rausfand, was vorher geschehen war. Dass sie einfach abhaut, anstatt darüber zu reden, erschien mir, ungeachtet der Konsequenzen, die eine Aussprache gehabt hätte, nicht sehr erwachsen. Aber gut, 10 Jahre später sind alle älter geworden, reifer, doch die Vergangenheit ist für Anni nicht vergessen, nur nicht Ben gegenüber erwähnt worden. Dieses Geheimnis wird Anni fast zum Verhängnis, als die beiden Männer in Kontakt kommen. Es steckt sicher eine gute Grundidee dahinter, für mich hat sich die Geschichte, die abwechselnd aus Sicht von Ben und Anni und ihrerseits jeweils damals und jetzt erzählt, einige Längen und Hänger, etwas langatmig. Ich muss gestehen, ich habe sogar im Urlaub mittendrin eine Woche Hörpause gemacht, aber nichts vermisst. Der Einstieg nach der Pause gelang recht gut, aber gezogen hat es sich dennoch. Bei Ben ist der Funke zu mir nicht übergesprungen, Lena war mir teilweise zu altklug, dann zu quengelig, seine Schwester Maren einfach nur nervig und Annis Vater zu herrscherisch - irgendwie passte es einfach nicht. Schade, ich hatte wohl etwas mitreißenderes erwartet, diesmal reicht es meinerseits für 3 Sterne. Aber die Gedanken zu den Platanen haben mir gefallen - und die Hühner.

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Veröffentlicht am 26.12.2024

Morden ohne Sorgen 3 - Tannenmord im Weihnachtswald

Morden ohne Sorgen - Tannenmord im Weihnachtswald
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Inhalt siehe Klappentext.
Ich kannte den Autor Andreas K. Buchholz bisher nicht, die Beschreibung des Potsdam-Provinz-Krimis im NetGalley-Adventskalender hat mich neugierig gemacht, weil ich vor Weihnachten ...

Inhalt siehe Klappentext.
Ich kannte den Autor Andreas K. Buchholz bisher nicht, die Beschreibung des Potsdam-Provinz-Krimis im NetGalley-Adventskalender hat mich neugierig gemacht, weil ich vor Weihnachten in Potsdam unterwegs war und zumindest Schloss Sanssouci und den Luisenplatz mit Weihnachtsmarkt besuchen konnte.
Der Einstieg war nicht ganz einfach, da ich die Vorgängerbände nicht kenne und mich zunächst bei den vielen Personen und Namen zurecht finden musste, wer gehört zur Polizei, wer zur Zeitungsredaktion?!
Es handelt sich nicht um einen brutalen Krimi, sondern um die seichte Art.
Mein Eindruck ist, es wird alles etwas belächelt, zudem ist bald Weihnachten und alle sind fröhlich (oder tot) und interessieren sich höchstens für Tannenbäume und Plätzchen. Die Ermittlungsarbeit teilen sich offenbar die Kollegen der Polizei mit denen von der „Eins“, dem Lokalblatt. Hier habe ich, wie erwähnt, den Durch- und Überblick verloren bzw. gar nicht erst gefunden.
Landschaftlich ist alles recht gut beschrieben, aber ich wurde mit den Charakteren nicht warm. Zudem stören 12 Fehler auf 200 Seiten ziemlich beim Lesen, vor allem, wenn es flüssig geht und dadurch ständig ins Stocken gerät; daher 3*.

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