Cover-Bild Jeongmin töpfert das Glück
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22,00
inkl. MwSt
  • Verlag: C.Bertelsmann
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: zeitgenössisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Erzählende Literatur
  • Seitenzahl: 272
  • Ersterscheinung: 13.11.2024
  • ISBN: 9783570105566
Yeon Somin

Jeongmin töpfert das Glück

Roman
Kyong-Hae Flügel (Übersetzer)

Feelgood auf Koreanisch in besonders geschenkiger Ausstattung: Ein herzerwärmender Roman über die Kraft der Entschleunigung in einer schnelldrehenden Welt und die heilsame Kunst eines zeitlosen Handwerks, das Töpfern.

Jeongmin kann nicht mehr, ihr Job beim Fernsehen hat sie ausgebrannt. Ziellos und erschöpft wandert sie durch die Straßen von Seoul, bis sie auf eine Töpferwerkstatt stößt. Der beruhigende Duft des erdigen Tons und die heimelige Wärme des Brennofens wecken Jeongmins Sinne. Zum ersten Mal seit Monaten fühlt sie sich wieder lebendig. Im Laufe eines Jahres lernt sie die Freuden des alten Handwerks kennen, verwandelt unter ihren Händen den kalten, nassen Lehm in warmes Glück. Topf für Topf, Schale um Schale, kehrt Jeongmin zu sich selbst zurück und schließt Freundschaften mit den anderen Teilnehmern der Keramikwerkstatt. Jeder von ihnen versucht seine eigenen kleinen und großen Lebenskrisen an der Töpferscheibe zu bewältigen. Als Weihnachten näher rückt und sich das Kastanienlaub vor dem Atelierfenster in frischen Schnee verwandelt, entdeckt Jeongmin, dass ihr Geist ruhiger geworden ist und ihr Herz sich öffnet wie nie zuvor.

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 30.12.2024

Hoffnung, Gefühl und Töpferkunst

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Mir sind die Bücher von diesem Verlag schon länger sehr sympathisch und nachdem hier das Töpfern thematisiert wird, wusste ich direkt, dass ich es lesen muss. Töpfern ist schon länger etwas, dass ich unbedingt ...

Mir sind die Bücher von diesem Verlag schon länger sehr sympathisch und nachdem hier das Töpfern thematisiert wird, wusste ich direkt, dass ich es lesen muss. Töpfern ist schon länger etwas, dass ich unbedingt einmal ausprobieren will und ich hatte viel Freude daran durch Jeongmin dieses Hobby näher kennenzulernen. Da die Autorin selber in ihrer Freizeit töpfert gehe ich stark davon aus, dass die Beschreibungen realitätsnah sind (sie klingen jedenfalls so). Das Büchlein hat etwa 250 Leseseiten, ist aber nicht schnell und leicht zu lesen. Manche Kapitel haben eine bedrückende Grundstimmung, daher fand ich die kürzere Seitenanzahl angenehmer und passend gewählt. Trotzdem konnt die Handlung nicht zu kurz oder das Ende zu übereilt.

Es ist eine hoffnungsgebende Geschichte mit Höhen und Tiefen. Jedes Mal, wenn ich ein schönes Gefühl beim Lesen hatte kam Jeongmins Leben dazwischen und ich kam wieder ins Schwanken. Der Leser bekommt daher keine Aufwärtsgerade, sondern ein Auf und Ab und muss manchmal mit der Protagonistin leiden. Doch egal, was das Leben Jeongmin vor die Füße wirft, sie lernt damit umzugehen. Dabei sind ihr die Menschen, die sie durch den Töpferkurs kennenlernt, eine große Hilfe. Der Schreibstil ist dabei mehr sachlich als emotional und es wird aus der Erzählerperspektive berichtet. Dennoch muss sich der Leser auf eine emotionale Reise vorbereiten, wenn er in Jeongmins Leben eintauchen möchte.

Mein Fazit: Ein berührendes Buch, mit dem ich viele tolle Lesestunden erlebt habe. Das wird mein letztes Buch in diesem Jahr sein und ich bin sehr froh, dass es dieses ist. Ich habe es mit einem guten Gefühl weglegen können und werde mich gerne zurückerinnern.

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Veröffentlicht am 22.12.2024

Warmherzig

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„Jeongmin töpfert das Glück“ von Yeon Somin handelt von einer jungen Frau, die nach einem langen Tief ihr Glück findet.
Verlag: C. Bertelsmann

Jeongmin wohnt seit einigen Monaten im Maronenhain. Sie ...

„Jeongmin töpfert das Glück“ von Yeon Somin handelt von einer jungen Frau, die nach einem langen Tief ihr Glück findet.
Verlag: C. Bertelsmann

Jeongmin wohnt seit einigen Monaten im Maronenhain. Sie hat seit ihrem Einzug die Wohnung kaum verlassen. Sie war so ausgebrannt, dass sie spontan ihre Kündigung bei einem öffentlich-rechtlichen Sender als Texterin einreichte und das Büro verließ.
Seitdem war die Wohnung ihr Ort der friedlichen Stille, nichts interessierte Jeongmin und niemand kam, um ihr aus der Situation zu helfen. Bis sie eines Tages grundlos einen Schrei ausstößt und das Bedürfnis etwas tun zu müssen immer stärker wird.
Ihr Einsiedlerleben muss ein Ende haben; sie verlässt nach Monaten endlich wieder die Wohnung und streift durch das Viertel.
Zufällig findet sie auf der Suche nach einem guten Kaffee eine kleine Töpferei. Der Kaffee schmeckt sehr fein und Jeongmin fragt nach den Bohnen, erhält jedoch als Antwort, dass der Geschmack des Kaffees an den Tassen liegt. Es handelt sich um seladongrüne Keramiktassen. Jeongmin möchte gerne eine Tasse erwerben, doch die Ladeninhaberin schlägt ihr vor, selbst eine Tasse zu töpfern.

Unaufgeregt erzählt die Autorin über die Suche nach dem inneren Frieden. Das Handwerk wirkt beruhigend und man kann das Brennen der Keramik nicht beeinflussen. Oftmals entstehen Risse, jedoch kann man alles wieder verwenden und neu gestalten. Nichts ist verloren.

Geduld und Zeit, das Handwerk zu erlernen wirkt entschleunigend und Jeongmin lernt, das man soviel verpatzen darf, wie man möchte. Es muss nichts perfekt sein.

Die kleine Gruppe in der Töpferei lernt sich näher kennen, jeder der Teilnehmer ist ein anderer Charakter und doch werden sie bald zu einer kleinen Gemeinschaft. Jeongmin lernt Yery kennen, ein wildes Grundschulmädchen, welches ab und zu wegen einer kleinen Katze und einem jungen Abiturienten in der Töpferei vorbeischaut. Das Mädchen wählt Jeongmin aus, ihre Wohnung mit Hoya, der Katze zu teilen. Yery erzählt von ihrer Familie und einem arbeitslosen Vater, der kaum zu Hause ist. Jeongmin hat nie gelernt, jemanden zu trösten und versucht auf ihre kühle Art, für das Mädchen da zu sein. Ihre Väter sind sich wohl sehr ähnlich und Jeongmin spürt den großen Druck auf ihrer Brust, weil sie selbst nicht im Reinen mit den Erlebnissen aus ihrer Kindheit ist.
Große Schuldgefühle sitzen tief in ihr, die Boshaftigkeit ihres Vaters anderen Menschen gegenüber lässt sie nicht los.

„……Wie sehr ich auch dagegen ankämpfe, ich kann meine traurige Geschichte nicht auslöschen.“
Cheon Kyung-ja, Selbstbildnis, aus „Meine traurige Geschichte“ (1977)

Jeongmin verändert sich mit jedem neuen Stück, welches sie in der Töpferei erschafft. Wenn der Ton zu feucht ist, sollte man der Keramik die Tränen abwischen. Dieser Satz zeigte ihr, dass sie sich selbst verzeihen, sich selbst lieben und sich trösten darf.
Sie lernt Gisik kennen, einen ruhigen starken Mann, der von einer eigenen Töpferei mit Café am Meer träumt. Ihm erzählt sie, dass sie Weihnachten mehr liebt als ihren Geburtstag.
Weihnachten ist für Jeongmin, als hätten alle Menschen Geburtstag.
Jeder steht im Mittelpunkt, alle freuen sich gemeinsam.

Sie lernt wieder Aufgaben als Texterin zu übernehmen und ihren Traum wahrzunehmen. Ihre Arbeiten berühren die Herzen der Menschen. Sie kann wieder an sich selbst glauben und ihren Wert anerkennen. Für sich selbst einzustehen und nicht nur die Wünsche der anderen Menschen zu erfüllen. Sie beginnt nicht nur Ton, sondern auch ihr Glück in die Hände zu nehmen.

Zart und warmherzig erzählt die Autorin über das Loslassen und Verzeihen. Der unaufgeregte Schreibstil und die Ausarbeitung der Charaktere sind sehr authentisch und die Handlungs-/Denkweise der koreanischen Menschen werden für mich als Leserin sehr gut beschrieben.
Ich konnte mich unglaublich gut in die Geschichte hineinversetzen und die Töpferei wurde zu einem heimeligen Ort.

Ein wundervolles Buch mit vielen Weisheiten verpackt in eine herzerwärmende Geschichte.

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Veröffentlicht am 28.11.2024

Schöner Roman über die Bedeutung von Gemeinschaft

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Jeongmin ist rastlos. In keiner Mietwohnung bleibt sie länger als ein bis zwei Jahre und auch in ihrem Job ist sie unglücklich. Alles ändert sich jedoch, als sie spontan kündigt und eine Wohnung in der ...

Jeongmin ist rastlos. In keiner Mietwohnung bleibt sie länger als ein bis zwei Jahre und auch in ihrem Job ist sie unglücklich. Alles ändert sich jedoch, als sie spontan kündigt und eine Wohnung in der Nähe eines Maronenhains findet. Bei einem Spaziergang in der Nachbarschaft landet sie in einer kleinen Töpferei, wo sie nicht nur ein neues Hobby, sondern eine Gruppe ganz unterschiedlicher Menschen erwartet. Wie wird es in Jeongmins Leben weitergehen und was wünscht sie sich eigentlich für sich selbst?

„Jeongmin töpfert das Glück“ ist das internationale Debüt der Schriftstellerin und Drehbuchautorin Yeon Somin; die deutsche Übersetzung stammt von Kyong-Hae Flügel. Mir persönlich gefällt die Ausstattung des Buches als gebundene Ausgabe und mit den zart türkisfarbenen Vorsatzpapieren wirklich sehr gut. Erzählt wird die Handlung in der Gegenwartsform und mit dem Fokus auf der Protagonistin Jeongmin, so dass das Gefühl entsteht, mitten im Geschehen zu sein.

Der Roman ist sicherlich eine Hommage an das Töpfern als Handwerk und ich gebe zu, dass sich auch bei mir der Impuls breitmachte, das einmal selbst ausprobieren zu wollen. Doch die Töpferei ist vor allem auch ein Ort, an dem Gemeinschaft entsteht und wo Menschen sich umeinander kümmern. Zum ersten Mal erlebt Jeongmin hier, wie es ist, länger an einer Stelle zu bleiben und Verbindungen zu anderen Menschen einzugehen. Sie wird Stammgast in der Werkstatt und verbessert nicht nur ihren Umgang mit Ton, sondern findet auch heraus, was sie in Zukunft mit sich und ihrem Leben anfangen will.

„Jeongmin töpfert das Glück“ lebt von seinen authentischen Charakteren, wie zum Beispiel der Inhaberin der Töpferei, Johee, die kürzlich einen schweren Verlust erlitten hat, Kursteilnehmer Gisik, der von einer eigenen Werkstatt träumt, um seinem ungeliebten Job zu entfliehen oder der 12-jährige Yery, die sich lieber in der Töpferei aufhält, als bei ihren Eltern zuhause. Sie alle wachsen einem im Laufe der Handlung ans Herz und ich würde mich über eine Fortsetzung sehr freuen – die Geschichte ist jedoch in sich abgeschlossen.

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