Ein wahnsinnig wichtiges Buch
Luzia
"Eisblumen blühten auf den Scheiben."
❄️
In "Luzia - Kindheit zwischen zwei Kriegen" erzählt Daniel Stögerer von der achtjährigen Luzia, deren Figur auf seiner eigenen Urgroßmutter basiert.
Es ist ...
"Eisblumen blühten auf den Scheiben."
❄️
In "Luzia - Kindheit zwischen zwei Kriegen" erzählt Daniel Stögerer von der achtjährigen Luzia, deren Figur auf seiner eigenen Urgroßmutter basiert.
Es ist kein leichtes Buch. Das habe ich bereits gemerkt, als ich die erste Seite las. Die Stimmung 1926 in Wien ist düster und trostlos. Während der Zeilen, die man liest, sieht man immer mehr die untergehende Demokratie durch die Augen eines jungen Mädchens - und es regt zum Nachdenken an, weil wir alle wissen, was kurze Zeit danach in der Welt geschah. Gleichzeitig fröstelte ich bei der Vorstellung, wie viele Kinder wie Luzia es damals gab und wie viele es immer noch gibt. Wie viele Kinder (und auch Erwachsene) leiden mussten und müssen.
Daniel Stögerer schreibt wunderschön. Seine Sprache und die benutzten Worte fügen sich nahtlos und wunderschön zusammen. Und irgendwie heben die schönen Worte die Hässlichkeit der Welt nur noch mehr hervor. Das Lesen von "Luzia" hat mich traurig gemacht. Dem Mädchen ist so viel Leid widerfahren - und das scheint gar nicht aufzuhören. Der Fakt, dass ihre Figur auf einer echten Person basiert, macht es für mich noch sehr viel realitätsnäher und bedrückender.
Sein Schreibstil ist wahnsinnig authentisch für die Zeit und den Ort des Geschehens, was mir vor allem bei der wörtlichen Rede ins Auge gesprungen ist. Besondere Redewendungen, die ich so gar nicht kenne in Kombination mit seiner sehr schönen Wortwahl haben mich absolut begeistert.
Ich kann dieses Buch nur weiterempfehlen. Es sind nicht viele Seiten - und dennoch hat es etwas in mir berührt. "Luzia - Kindheit zwischen zwei Kriegen" hat etwas tief in mir bewegt und ich kann euch dieses Buch nur ans Herz legen. Vielleicht ist es gerade in unserer Zeit ein wahnsinnig wichtiges Buch.