Ein bisschen viel auf einmal
In den WaldDieses Buch ist eigen. Man vermutet anhand der Buchbeschreibung eine Art Aussteigergeschichte vom Überleben im Wald, bekommt aber im Grunde ein Drama, viel Atmosphäre, viel Italien und ziemlich viele Menschen.
Ein ...
Dieses Buch ist eigen. Man vermutet anhand der Buchbeschreibung eine Art Aussteigergeschichte vom Überleben im Wald, bekommt aber im Grunde ein Drama, viel Atmosphäre, viel Italien und ziemlich viele Menschen.
Ein Mädchen ist gestorben, seine Lehrerin geschockt und verstört. Silvia geht in den Wald statt zu ihren Schülern und damit muss ein kleiner italienischer Ort in den Bergen den unerwarteten Tod eines Mädchens verdauen und noch eine Lehrerin suchen. Wie konnte das passieren?
In zahlreichen Rückblenden erfährt man hier Geschichten von unterschiedlichen Außenseitern, die gleichzeitig ein anschauliches Bild von dieser Gesellschaft malen. Wir sind in den 70er Jahren, aber die Atmosphäre im Ort wirkt, als wäre es Jahrzehnte früher. Es ist eine enge, kleine Welt voller Vorurteile und Engstirnigkeit, wo man einfach lebt und das Anderssein allein schon problematisch ist.
Das Buch ist wirklich schön geschrieben, aber das Lesen sehr anstrengend. Man hat nicht nur zahlreiche Zeitsprünge und Protagonisten zu verarbeiten. Silvia, allein im Wald, fällt auch noch in eine Art Delirium, hat Visionen, meint sogar längst Verstorbene zu treffen, die auch wieder von Vergangenem erzählen. Mir war das auf Dauer ein wenig zu viel, zu viele Geschichten in der Geschichte, zu viel Durcheinander. Schade.