Cover-Bild The Marriage Act - Bis der Tod euch scheidet
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13,99
inkl. MwSt
  • Verlag: Heyne
  • Themenbereich: Belletristik - SciFi: Nahe Zukunft
  • Genre: Fantasy & Science Fiction / Science Fiction
  • Ersterscheinung: 16.08.2023
  • ISBN: 9783641302740
John Marrs

The Marriage Act - Bis der Tod euch scheidet

Roman
Felix Mayer (Übersetzer)

Verheiratete Menschen sind glücklicher, gesünder und produktiver. Um den Bürgern des Vereinten Königreiches den Hafen der Ehe schmackhaft zu machen, erlässt die Regierung ein Gesetz, das Verheirateten Privilegien verschafft: bessere Schulen für die Kinder, bessere Kredite, bessere Gehälter, Häuser in besseren Wohngegenden. Alles, was man für das schöne Leben tun muss, ist einen Smart-Marriage-Vertrag zu unterschreiben. Doch was bedeutet es, wenn man seine Beziehung einem Algorithmus anvertraut? Ein Witwer versucht verzweifelt, den Tod seiner Frau zu vertuschen, weil er nicht zwangsverheiratet werden will. Eine Hausfrau und Mutter macht Karriere als Vloggerin, bringt dabei aber ihre Familie an den Rand des Ruins. Ein Serienmörder wird zum Paartherapeuten, und ein queeres Paar gerät wegen seiner smarten Ehe in tödliche Gefahr …

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 30.08.2023

Beängstigend, düster und schockierend

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Die reinen Thriller von John Marrs liebe ich wirklich abgöttisch, daher bin ich bei jeder Neuerscheinung von ihm direkt aus dem Häuschen. „The Marriage Act“ ist im Sci-Fi Bereich angesiedelt und trägt ...

Die reinen Thriller von John Marrs liebe ich wirklich abgöttisch, daher bin ich bei jeder Neuerscheinung von ihm direkt aus dem Häuschen. „The Marriage Act“ ist im Sci-Fi Bereich angesiedelt und trägt verdammt beängstigend realistische Züge in sich.

Der Schreibstil ist gewohnt sehr fesselnd und mitreißend. Die Atmosphäre ist sehr düster und bedrohlich.
Hier spielen unglaublich viele Charaktere eine enorm wichtige Rolle. Arthur hat mich dabei wohl am meisten berührt. Dabei lässt uns John Marrs die unterschiedlichsten Perspektiven zukommen.
Interessant ist hierbei das eigene emotionale Empfinden, das man zu den Charakteren im Laufe der Handlung aufbaut. Denn sie machen eine unglaubliche Entwicklung durch und das lässt einfach nicht kalt.
Und dabei entdeckt man die unterschiedlichsten charakteristischen Züge. Sei es absolute Empathielosigkeit, oder obsessives, fast manisches Verhalten oder auch klassische psychopathische Auffälligkeiten.
Man erlebt hier wirklich alles. Die Persönlichkeiten werden mit so viel Liebe zum Detail ausgearbeitet, dass man das Gefühl hat, sie wirklich zu kennen und an ihrem Leben teilzuhaben. Was sich mitunter als sehr zerstörerisch auswirken kann.

Der Einstieg war großartig und ich war direkt erstmal gefesselt, danach flaute es erstmal etwas ab. Denn die Informationen rund um diese Welt sind sehr komplex und teils auch sehr anspruchsvoll.
„The One“ und „The Passengers“ spielen ebenfalls in dieser Welt. Wer beide gelesen hat, wird es wahrscheinlich leichter haben. Habe ich jedoch nicht, war aber letztendlich auch kein Drama. Ich brauchte nur etwas länger um alles zu verstehen und zu verinnerlichen.
Die Einzelschicksale spielen hier eine enorm große Rolle. Manchmal ist mir wirklich beinahe das Herz gebrochen, bei so viel Schmerz, Leid und Angst. Weil man realisiert, dass man in einem Fass ohne Boden eingesperrt ist, aber niemals entkommen kann.
Vordergründig geht es darum, dass die Smart Ehe, oder besser gesagt die kontrollierte Ehe, das einzig wahre und richtige ist. Und wenn man erstmal realisiert, was das bedeutet, wird einem einfach nur schlecht. Weil sich die Menschen einfach so leicht formen, manipulieren und lenken lassen. Wirf Ihnen etwas hin, sie glauben alles, lechzen förmlich danach, um ein scheinbar besseres und sicheres Leben zu haben. Aber es gibt auch noch den Widerstand, der meines Erachtens noch besser und intensiver hätte ausgebaut werden können.

Es geht um Kontrolle und Macht.
Es gibt nichts, was nicht kontrolliert wird und das ist verdammt beängstigend. Denn unsere Welt ist gar nicht soweit davon entfernt.
Es wird unterdrückt, ausgebeutet, gemordet, um ja die Kontrolle nicht zu verlieren.
Die Digitalisierung hat einen sehr großen Stellenwert. Es funktioniert nichts mehr ohne.
Aber was, wenn die Technik zu deinem Feind wird und deinen Untergang bedeutet? Dann bist du verdammt verloren und allein. Du kämpfst schlichtweg auf verlorenem Posten. Ein Kampf, den du unmöglich gewinnen kannst.
Der Verlauf war unglaublich erschreckend, erschütternd und einfach schrecklich. Das Ausmaß, dass sich hier herauskristallisiert, ist verstörend, unnatürlich und fühlt sich auf so viele Arten einfach nur falsch, menschlich unwürdig und demütigend an.
Man hat das Gefühl von Verrat, seelischer Entblößung und vor allem ist es nicht nur aus moralischer Sicht fragwürdig.
Bis auf eine Sache wurde es sehr authentisch und lebendig herüber gebracht, ich bin selbst überrascht, wie gut mir das ganze gefallen hat.
Die Dramatik, die persönlichen Katastrophen und Konflikte, der manipulative Arm, der alles lenkt und steuert. Alles ist dem Untergang geweiht und man möchte nur aus diesem Alptraum aufwachen und einfach ausbrechen.
Ein interessanter Roman über die Gefährlichkeit von Technik, Macht und Kontrolle. Und das Fortschritt auch Rückschritt bedeuten kann.

Fazit:
Mit „The Marriage Act“ hat John Marrs ein verdammt beängstigendes und düsteres Zukunftsszenario erschaffen, das mitten in die Abwärtsspirale führt.
Beängstigend, düster und schockierend.
Ein interessanter Roman über die Gefährlichkeit von Technik, Macht und Kontrolle. Wenn du das Gefühl hast, alles bereits verloren zu haben. Vor allem dich selbst.
Definitiv eine Leseempfehlung.

Veröffentlicht am 29.11.2024

Gute Idee, leider einige Schwächen

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Heyne Verlag, Roman, 560 Seiten, E-Book
Inhalt
Verheiratete Menschen sind glücklicher, gesünder und produktiver. Um den Bürgern des Vereinten Königreiches den Hafen der Ehe schmackhaft zu machen, erlässt ...

Heyne Verlag, Roman, 560 Seiten, E-Book
Inhalt
Verheiratete Menschen sind glücklicher, gesünder und produktiver. Um den Bürgern des Vereinten Königreiches den Hafen der Ehe schmackhaft zu machen, erlässt die Regierung ein Gesetz, das Verheirateten Privilegien verschafft: bessere Schulen für die Kinder, bessere Kredite, bessere Gehälter, Häuser in besseren Wohngegenden. Alles, was man für das schöne Leben tun muss, ist einen Smart-Marriage-Vertrag zu unterschreiben. Doch was bedeutet es, wenn man seine Beziehung einem Algorithmus anvertraut? Ein Witwer versucht verzweifelt, den Tod seiner Frau zu vertuschen, weil er nicht zwangsverheiratet werden will. Eine Hausfrau und Mutter macht Karriere als Vloggerin, bringt dabei aber ihre Familie an den Rand des Ruins. Ein Serienmörder wird zum Paartherapeuten, und ein queeres Paar gerät wegen seiner smarten Ehe in tödliche Gefahr…


Meinung
Eine imposante Mischung aus Roman, Dystopie und ein bisschen Science-Fiction – so würde ich das Buch von John Marrs spontan beschreiben. Ich habe es als Hörbuch gehört. Vorab: Ein Hörbuch von Uve Teschner eingesprochen ist eigentlich immer schon auf Erfolgskurs. Für mich ist und bleibt er einer der besten Sprecher überhaupt. Das hat er auch hier wieder unter Beweis gestellt.

Der Einstieg in das Buch war durchaus gelungen. Es gab einige Stellen, wo ich tief Luft holen musste, weil sie so abgedreht und doch irgendwie grausam-realistisch waren. Was kann die Technologie vielleicht wirklich noch mit uns machen? Wo führt das alles hin? John Marrs entführt uns hier über verschiedene Erzählstränge der Antwort auf diese Fragen immer näher. Und das ist einem wirklich brillanten, bildlichen und Page-Turner-würdigem Schreibstil. Die erste Hälfte habe ich wegen einiger richtig guter Plottwists nur so inhaliert.

Leider hatte das Buch später einige Längen, die es teilweise etwas schwer gemacht haben, der Story zu folgen. Vielleicht wurde es mir dann doch etwas zu sehr konstruiert, zu stockend. Die Figuren haben irgendwie etwas an Farbe verloren. Trotz all der Technologie in diesem Buch, die das Leben der Charaktere bestimmt, hätte ich mir an einigen Stellen doch noch etwas mehr Eigenleben gewünscht. Manche Themen entstanden wirklich aus Nicht-Nachdenken heraus.

Nichtsdestotrotz ein richtig gutes, gut durchdachtes Buch, das mir viel Freude bereitet hat und das sich auf jeden Fall lohnt. Vor allem, wenn man auf dystopische, aber doch irgendwie in naher Zukunft liegende Themen steht.

Fazit
Am Ende gibt es 3 von 5 Buchherzen für ein gutes Buch mit einigen kleinen Schwächen in der zweiten Hälfte. ❤️❤️❤️

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