Profilbild von galaxaura

galaxaura

Lesejury Profi
offline

galaxaura ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit galaxaura über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 27.12.2024

Brillanter Psychothriller-Pageturner mit Tiefgrund

Die blaue Stunde
0

„Die blaue Stunde“, nach dem unglaublich erfolgreichen Bestseller „Girl on the Train“ der neue Roman von Paula Hawkins, erschienen Anfang 2025 bei dtv, ist ein packender psychologischer Thriller, der die ...

„Die blaue Stunde“, nach dem unglaublich erfolgreichen Bestseller „Girl on the Train“ der neue Roman von Paula Hawkins, erschienen Anfang 2025 bei dtv, ist ein packender psychologischer Thriller, der die Spannung untergründig durchführt und sich neben den Abgründen, die in Menschen wohnen, auch mit der Rolle der Künstlerin in der heutigen Zeit beschäftigt, was der Story eine größere Dimension verleiht.

Auf der Oberfläche der Handlung geht es um einen Erbschaftsstreit: Die Künstlerin Vanessa Chapman, an Krebs verstorben, hinterlässt ihr gesamtes Werk überraschend der Fairburn Stiftung, überraschend deshalb, weil sie mit dieser zuletzt zerstritten war und alle Verbindungen gekappt hatte. Ihre Freundin und Nachlassverwalterin Grace gibt sich zögerlich beim Zusenden aller Werke sowie Notizen und Tagebüchern. Als nun in einem der skulpturalen Werke von Chapman ein menschlicher Knochen auftaucht, kommt eine Lawine ins Rollen, die weit flächendeckender ist als am Anfang erahnt.

Hawkins nutzt viele formale Mittel, um die Chronologie der Ereignisse aufzubrechen, Rückblenden, Zeitungsartikel, Briefe, Tagebucheinträge, E-Mails, Ausstellungskataloge bringen den Handlungsstrang immer wieder gelungen in Diskontinuität, so dass sich erst nach und nach ein Puzzle aus Vergangenheit und Jetzt-Zeit zusammensetzt. Die Schreibe ist gewohnt flüssig und dynamisch, Hawkins schreibt lebendig und detailreich, ohne je zu überfrachten. Die Charaktere sind greifbar und konkret, die Atmosphäre ist dicht gewoben, die Kargheit und Einsamkeit der Insel Eris, der Haupthandlungsort, ist jederzeit spürbar, genauso wie das Grollen von Eifersucht und Ehrgeiz, das unter der Handlung liegt und sich immer wieder in Unwettern, auch ganz realen, entlädt. Das Ende ist irgendwann einerseits erahnbar, in seinem Ausmaß dann aber doch sehr verblüffend.

Ein großer Pluspunkt ist die feministische Perspektive, die Hawkins bei der Betrachtung der Kunstwelt und auch der Welt generell einnimmt. Immer wieder webt sie geschickt und plausibel Anmerkungen in die Erzählung ein, die mehr als deutlich machen, wie sehr weiblich gelesene Menschen in der (Kunst-)welt noch immer viel härter um Erfolg kämpfen müssen als ihre männlich gelesenen Kollegen. Auch analysiert sie treffend die Überinterpretation von Kunstwerken, die manchmal schlicht aus einer Notwendigkeit geboren werden. Damit verleiht Hawkins diesem packenden Roman eine größere Dimension als sie sonst oft in Suspense-Prosa zu finden ist.

Unter allem wohnt auch eine große Liebe zu den einsamen Menschen dieser Welt, den vielleicht etwas skurrilen Menschen, die es nicht schaffen, einen Mainstream zu bedienen oder das vielleicht auch gar nicht wolle, den Verletzten, sozial ausgegrenzten, für die unsere Gesellschaft kaum Aufmerksamkeit übrighat. Hawkins verurteilt nicht, sie konstruiert ein folgerichtiges System des verletzten Hassens, in dem eine große indirekte Solidarität unter Frauen herrscht, die jede auf ihre Art gegen Misogynie kämpfen.

Ein Roman, der von der ersten bis zur letzten Seite begeistert und verdient erneut zum Bestseller werden wird. Volle Punktzahl für ein mehr als spannendes Leseerlebnis, das das Jahr 2025 perfekt eröffnet und die Messlatte hoch setzt.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 08.12.2024

Perfekt geglückter Reihenauftakt mit Suchtfaktor

Die Tochter der Drachenkrone
0

„Die Tochter der Drachenkrone“, von Sabrina Qunaj, erschienen 2024 im Aufbau Verlag, ist der packende Auftakt zu einer neuen Reihe über die kämpferischen Zeiten im Wales des 12./13. Jahrhunderts – und ...

„Die Tochter der Drachenkrone“, von Sabrina Qunaj, erschienen 2024 im Aufbau Verlag, ist der packende Auftakt zu einer neuen Reihe über die kämpferischen Zeiten im Wales des 12./13. Jahrhunderts – und lässt mich jetzt schon dringlich auf Band zwei warten. Für alle Fans von Rebecca Gablé ein Muss, denn von der Qualität der Recherche, des Schreibstils und des Plots befinden wir uns hier absolut auf Augenhöhe.

Im Zentrum des Geschehens steht die junge Fürstentochter Gwenllian, die Tochter der Drachenkrone, die nach dem Tod ihres Vaters immer wieder um ihre Unabhängigkeit und ihre Heimat kämpfen muss und geworfen ist zwischen die Loyalität zu ihrem Heimatland und den Briten, ihrer Familie, die immer weiter in Lager zerbricht und ihrer Liebe und damit einer neuen Gruppierung von Menschen und Volk. Wir folgen ihr in diesem Band von ihrer Jugend bis über die erste Lebenshälfte hinaus – so dass wir ihr im zweiten Band sicher noch wiederbegegnen werden.

Qunaj schreibt einfach großartig, sie bannt die Lesenden von der ersten Seite an und webt in eine durchgebundene, spannende und immer wieder mit Wendungen versehene, intensive Handlung sehr geschickt eine Menge historische Informationen über diese Zeit in Wales ein, ohne dass dieses jemals aufträgt. Die Figuren sind lebendig und identifikationsfähig, die Zerrissenheit zwischen Pflicht und Neigung wird immer wieder in allen Figuren sehr deutlich. Wie sehr das Land in seine Einzelteile zerlegt wurde, was Besatzermacht mit Menschen macht, wie hart und durchweg kriegerisch geprägt diese Zeit war, und wie Kinder und Frauen als Mittel zur Macht genutzt wurden mit hoher Grausamkeit – all das macht Qunaj mehr als deutlich. Es ist ein entpsychologisiertes Zeitalter, was man auch daran festmachen kann, wie schwer es den Figuren fällt, über ihre Gefühle zu sprechen. Dass Qunaj das mit ins Zentrum ihres Romans stellt, ist für mich ein großer Verdienst, zu oft wird hier in historischen Romanen die Gefühlsskala des 21. Jahrhunderts angelegt, was wenig glaubwürdig ist – eine Falle, die Qunaj souverän umgeht und uns dennoch beim Lesen ständig das Herz aus dem Leib reißt.

Gwenllian ist eine starke Frauenfigur mit einer seherischen Gabe, die aber die Handlung nicht dominiert, so dass es in dem Sinne kein phantastisches Element gibt, es ist eher gute Wahrnehmung, die diese Figur auszeichnet, was sie auch zum Dreh- und Angelpunkt prädestiniert. Dass Qunaj ihrer Heldin dennoch auch Schwächen zuschreibt und Fehler, macht sie zugänglich und komplex, was auch für die weiteren Hauptfiguren zutrifft. Hier ist niemand nur schwarz oder weiß. Dabei wird vor allem auch beleuchtet, wie mit mehr Macht auch mehr Verantwortung einhergeht – und dass Verantwortung zu Kompromissen nötigt und zu Handlungen und Entscheidungen, die man gar nicht so treffen möchte – im Sinne des Gemeinwohls aber muss. Ein wichtiger Aspekt, der immer wieder herausgearbeitet und so deutlich selten in historischen Romanen sichtbar wird. Das Thema der Fremdheit und der Vereinzelung von Gruppierungen innerhalb einer Bevölkerung, das Formen von Lagern und der Kleinkrieg untereinander, der eine Nation schwächt – leider wieder sehr aktuell.

Der Roman ist als Reihenauftakt in sich abgeschlossen und ohne Cliffhanger geschrieben – was ich sehr begrüße, das macht das Warten auf den nächsten Band sehr vorfreudig aber ohne Zeitdruck. Ein wirklich von vorn bis hinten gelungener erster Band, den ich schnell verschlungen habe und der genau das richtige Buch für packende Lesestunden ist. Absolute Leseempfehlung!

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 29.11.2024

Alles andere als verschlafen

Der längste Schlaf
0

„Der längste Schlaf“, der neue Roman von Melanie Raabe, erschienen 2024 bei btb, ist ein intensives und packendes Leseerlebnis, ein Buch, das man kaum aus der Hand legen mag und das einem deshalb, entgegen ...

„Der längste Schlaf“, der neue Roman von Melanie Raabe, erschienen 2024 bei btb, ist ein intensives und packendes Leseerlebnis, ein Buch, das man kaum aus der Hand legen mag und das einem deshalb, entgegen zum Titel, komplett den Schlaf raubt.

Mara lebt in London und hat ein Problem: Schon seit ihrer Kindheit neigt sie zu intensiven und prophetischen Träumen. Träume, die sich vor allem um ein Thema ranken: Sie sieht den Tod von Menschen voraus. Dabei hat sie nie erlebt, dass sie in das Geschehen eingreifen könnte – und so sah sie sogar den Tod ihrer Eltern voraus, ohne ihn verhindern zu können. Inzwischen erwachsen leidet Mara unter massiver Schlaflosigkeit – was insofern ironisch ist, als dass sie beruflich über Schlaf forscht und niemand mehr über Schlaf weiß, als sie selbst. Inmitten einer neuen Phase verwirrender, kaum zu greifender Träume erreicht sie eine E-Mail aus Deutschland: Eine ihr nicht bekannte Person, Richard Conrad Hallberg, vermacht ihr als Erbe ein Herrenhaus in Limmerfeldt. Nach ihrem ersten Impuls, das Erbe abzulehnen, ist Mara, die gebürtig aus Deutschland stammt, dann doch zu neugierig und reist zurück in das Land ihrer Kindheit – wo eine ganz andere Reise beginnt, die ihr Leben komplett auf den Kopf stellt...

Raabe schreibt von Anfang an dicht und atmosphärisch, die Charaktere sind greifbar und nahbar, eine zunächst subtile und dann immer stärker werdende Spannung zieht sich durch die Handlung, die sich in zwei verschiedene, auch durch die Schriftart abgesetzte, Handlungsstränge teilt: die Geschichte um Mara und die Geschichte um ein Geschwisterpaar, Kai und Lucy. Quantenphysik und paranormale Phänomene spielen eine zunehmend große Rolle – keine Sorge, Wissenschaft ist nicht vonnöten. Immer atemloser wird das Geschehen und immer näher rücken einem beim Lesen die Figuren, das Buch ist sinnlich und alles andere als papieren, Limmerfeldt saugt einen ein und man wird irgendwie Teil dieser kleinen Ansammlung von Häusern und Menschen. Der Schlaf, die Träume, die Erinnerung, das Leben, der Tod, das Dazwischen – all das Felder, die wohl jeden Menschen beschäftigen und die in diesem besonderen Roman ihre Wirkung entfalten dürfen. Dass wir uns dieser Welt und den Menschen mehr öffnen dürfen und daran reich werden können, ist eine leise Botschaft dieser irgendwie magischen Geschichte, die es schafft, am Ende alle Kreise perfekt zu schließen und dennoch Zukunft offen zu lassen. Ein Buch wie gemacht für eine lange schlaflose Nacht – oder einfach für ein ganz langes genüssliches Lesen. Es hinterlässt etwas Wehmut und Schmerz – aber auch ganz viel Liebe und Herrlichkeit.
Absolute Leseempfehlung.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 08.11.2024

Spannung pur und starke Figuren im historischen Frankfurt

Frevel
0

„Frevel“, ein historischer Thriller, erschienen 2024 bei dtv und geschrieben von Nora Kain, laut Verlag ein Pseudonym für eine deutsche Bestsellerautorin, wartet auf jeden Fall mit Bestsellerqualitäten ...

„Frevel“, ein historischer Thriller, erschienen 2024 bei dtv und geschrieben von Nora Kain, laut Verlag ein Pseudonym für eine deutsche Bestsellerautorin, wartet auf jeden Fall mit Bestsellerqualitäten auf und ist ein hervorragender – ich würde eher sagen Historienkrimi, der mit Atmosphäre, großartig gestalteten Figuren, einer spannenden Story mit so einigen Plottwists und genau der richtigen Dosis Zeitkolorit besticht und bestens unterhält.

Situiert in Frankfurt am Main im Jahr 1800 geschehen in kurzer Abfolge mehrere bestialische Morde und die Spur von Zeitungsredakteur Johann und, eine tolle feministische Figur, Rechtsmedizinertochter Manon führt immer mehr in eine Richtung, die nach allen Gesetzen der Logik einfach nicht sein kann. Und bei ihren Nachforschungen geraten die beiden immer mehr selbst in Gefahr.

Kain schreibt flüssig und schwungvoll, mit einem guten Maß an Humor und einer immer guten Spannungskurve, die einen beim Lesen nie loslässt. Ich liebe den Eröffnungssatz des Buches: „Ich darf mich nicht übergeben, dachte Johann verzweifelt.“ Der setzt schon gut den Ton und zeigt etwas, was den Thriller sehr ausmacht: Die Hauptfiguren haben charmante Schwächen. Johann hat seinen Magen einfach nicht im Griff und Manon ihre Zunge genauso wenig. Das führt immer wieder zu herrlichen Situationen inmitten des aufregenden Geschehens um die Morde. Souverän bindet die Autorin in dieses auch Themen aus der Zeit ein, den Judenhass, den großen Aberglauben, der herrschte und absurde Blüten trieb, die Rolle der Frau, die Grausamkeit in Gefängnissen, um nur einiges zu nennen. Das geschieht ganz selbstverständlich, ohne dass Kain ihren Handlungspfad dafür verlassen muss. Und auch Frankfurt wird wunderbar beschrieben und mit kleinen historischen Informationen und Anekdoten lebendig gemacht.

Besonders gut aber hat mir gefallen, dass es immer wieder für mich unvorhersehbare Wendungen gab, die aber plausibel waren und wirklich herzuleiten aus dem Geschehen. Das macht für mich einen guten Thriller aus. Dieser war für mich deshalb eher ein Krimi, weil es doch sehr klar um den Kriminalfall geht und auch wenn das Tempo hoch war, ist es doch nicht atemlos, die Spannung ist wirklich gut gearbeitet, lässt einem aber immer Zeit zum Denken und Fühlen. Darum stimmt das Genre für mich nicht ganz – was aber nichts an einer Top-Bewertung und absoluten Leseempfehlung ändert. Ein auf allen Ebenen gelungenes Buch! Ganz großer Pluspunkt noch, dass die Autorin am Ende nicht auf der Erfüllung einer sich anbahnenden Romanze besteht, sondern die starke Manon, die ein so großartiger Charakter ist, in die Freiheit führt und ihr somit ihre Stärke wirklich lässt. Das habe ich so lange nicht gelesen und das hat mich wirklich begeistert. Also schnell einen Tee kochen und das Buch dann an kalten Abenden ganz wunderbar in einem Rutsch verknuspern.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 03.11.2024

Ein Buch mit Flügeln

Nach uns der Himmel
0

„Nach uns der Himmel“, der neue Roman von Simone Buchholz, erschienen 2024 bei Suhrkamp Nova, übertrifft alle eh schon hoch gesteckten Erwartungen.

Zunächst mal ein Lob für das großartige Buchdesign des ...

„Nach uns der Himmel“, der neue Roman von Simone Buchholz, erschienen 2024 bei Suhrkamp Nova, übertrifft alle eh schon hoch gesteckten Erwartungen.

Zunächst mal ein Lob für das großartige Buchdesign des Designbüro Lübbeke Nauman Thoben: Modern, klar, von außen bis innen komplett durchdacht und einfach richtig schön – ein graphischer Hingucker, dem ich gern einen Preis verleihen würde, so geht Cover- und Innencoverdesign 2024. Top!

Viel kann über den Inhalt nicht verraten werden, ohne zu spoilern – was immer ein gutes Zeichen ist. Acht Menschen, Claudius, Elisabeth, Benedikt, Annike, Marc, Sara, Vincent und Heidi, landen nach einem turbulenten Flug auf einer griechischen Insel und beginnen ihren Urlaub. Doch die Insel verhält sich merkwürdig, am Himmel erscheint ein schwarzes Loch und das große Vergessen greift immer weiter um sich. Parallel sitzen in einem Büro in Los Angeles die Inspektorin und der Mitarbeiter und verhandeln seinen Case. Als sie das Bürogebäude zum ersten Mal seit langem verlassen, ist klar, dass hier ein Fall von großer Tragweite entstanden ist. Die Dinge müssen korrigiert werden, wenn das System nicht crashen soll.

Als großer Fan der Chastity Riley-Serie hatte ich High Hopes auf diesen neuen Roman und ich wurde nicht enttäuscht, sondern über die Maße begeistert. Buchholz schreibt hier ein unglaubliches Meisterstück, das lange Rätsel aufgibt, dabei aber viele Spuren legt, bis sich der Plot zunehmend entschlüsselt. Dabei ist die Sprache durchweg gewitzt und voller Herrlichkeit, die Charaktere sind genial gezeichnet, das ganze Setting wunderbar beschrieben, die mythologischen Bezüge clever und erheiternd für Kenner:innen, der ganze Roman eine brillante Gesellschaftskritik unserer Zeit, der „Dreifaltigkeit des Bösen: Religion, Patriarchat, Kapitalismus.“ Wofür leben wir? Was ist der Daseins-Sinn? Warum verlieren wir uns so in Alltag und falschen Zielen? Buchholz lässt einen beim Lesen das Leben einatmen und aufsaugen, sie zeichnet ein klares Bild unserer Endlichkeit und lässt humorvoll im Geist ganz viele Fragen entstehen. Am Ende geht man mit neuem Blick auf den Horizont aus diesem Buch hervor – und mit einem sanften Lächeln und weniger Angst.

Ich konnte das Buch keine Sekunde aus den Händen legen, ich musste es in einem Rutsch durchlesen (was auch gut gelingt, denn es ist extrem kurzweilig). Dieses Buch trägt Flügel an seinen Seiten – und ein bisschen etwas davon kann die lesende Person mitnehmen in den Alltag. Es ist wie ein Blick auf das Meer, das auf ihm abgebildet ist, glitzernd, ruhig, aber doch immer in Bewegung, voller Verheißung, ein warmer Sommertag, keine Pflichten, nur Atmen.

Ein großartiger Wurf, vielleicht das Beste, was ich von Simone Buchholz gelesen habe. Unbedingt kaufen, lesen, darin versinken und sich ein paar Flügel abholen.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere