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Veröffentlicht am 23.11.2019

erfrischend authentisch, nah und nicht zuletzt selbstkritisch

Wir sind das Klima!
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"Wir sind das Klima!" ist eines jener Bücher, das man am liebsten allen Leuten, die man kennt und nicht kennt, empfehlen will. Zugleich ist es aber auch eines jener Bücher, von denen man weiß, dass eine ...

"Wir sind das Klima!" ist eines jener Bücher, das man am liebsten allen Leuten, die man kennt und nicht kennt, empfehlen will. Zugleich ist es aber auch eines jener Bücher, von denen man weiß, dass eine solche Empfehlung sehr gemischte Reaktionen hervorrufen wird.

Jonathan Safran Foers neues Buch beschäftigt sich mit einem Thema, das derzeit in aller Munde ist. Doch obwohl viel über den Klimawandel, seine Folgen und seine Ursachen gesprochen wird, setzt er sich auf eine Art und Weise mit diesem Thema auseinander, die erfrischend authentisch, nah und nicht zuletzt selbstkritisch ist.

Denn das, was Foer in diesem Buch tut, geht über das Sammeln von Fakten hinaus: Obwohl diese das Grundgerüst für das Reden über das Klima bilden, genügen sie laut Foer dem Anschein nach nicht allein, um individuelle und kollektive Veränderungen loszutreten.

Und dann fragte Foer nach dem »Warum«.

Er fragt, wie es sein kann, dass wir zwar auf der Faktenebene oft wissen, dass der Klimawandel verherrende Folgen für die Welt hat und haben wird, doch sich dieses Wissen oft nicht in Handlung niederschlägt. Es bleibt abstrakt. Viel abstrakter in jedem Fall, als die vertrauten gemeinsamen Mahlzeiten, oder die praktischen Fahrten zum Supermarkt um die Ecke.

Es ist eine der bedeutendsten Stärken von Foer, das er genau hinsehen will. Und, dass er in der Lage ist, das, was er sieht, unter dutzenden Zwiebelschichten von Emotionen freizuschälen. Foer liebt das Essen und die Traditionen seiner Familie. Sie sind nicht abstrakt, sie sind fest verankert. Doch Foer weiß, dass er sie auf geliehener Zeit genießt.

Doch "Wir sind das Klima!" ist kein trockenes Sammelsurium an Wissen. Foer verbindet die abstrakten, riesigen Zahlen der Forschung mit einer Geschichte über das Menschsein in seinen schwachen und starken Momenten. Denn obwohl viele Folgen zeitlich und räumlich weit weg erscheinen, sodass der Einzelne sie schwer fassen kann, kämpft sich Foer zu einem anderen Ansatz durch: Seine Bereitschaft, etwas zu verändern, damit es diesem Planeten vielleicht ein wenig besser gehen kann, kommt nicht daher, dass er es emotional begreifen kann, sondern, dass es getan werden muss. Foer kehrt die Reihenfolge um: Nicht emotionales Erfassen sorgt für seine Entscheidung, sondern seine Entscheidung ist der Startpunkt.

Jonathan Safran Foers Buch gehört bereits jetzt zu den Büchern, die man gelesen haben muss. Und je mehr etwas sich dagegen wehrt, desto mehr sollte man es tun. Sein Schreibstil ist lebendig, seine Ideen und Anekdoten originell und inspirierend, sodass das Buch trotz aller Intensität schnell gelesen ist. "Wir sind das Klima!" kann den Leser nur schwer kalt lassen, wenn sich dieser darauf einlässt, den Buchdeckel aufzuschlagen.

Veröffentlicht am 29.11.2024

Skurrile und herrlich ehrliche Einblicke in mal mehr, mal weniger alltägliche Situationen

Hirn gegen Hayley
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Wer auf Instagram oder TikTok unterwegs ist, ist vielleicht schon über sie gestolpert: Hayley Morris. Mal verkleidet als Hirn, mal als Periode, als Vagina oder als beharrter Hintern. In ihren lustigen ...

Wer auf Instagram oder TikTok unterwegs ist, ist vielleicht schon über sie gestolpert: Hayley Morris. Mal verkleidet als Hirn, mal als Periode, als Vagina oder als beharrter Hintern. In ihren lustigen Kurzvideos beschreibt Morris zielsicher Situationen, die sicherlich der einen oder anderen bekannt sind, auch wenn selten so offen darüber gesprochen wird.

›Hirn gegen Hayley‹ liest sich sehr persönlich. Morris gibt Einblick in intime Situationen und all den Gedanken, die man sich zu ihnen machen kann (oder währenddessen).

Der Untertitel des Buchs ›Leitfaden von einer, die sich zu viele Gedanken macht‹ ist auf jeden Fall Programm – zumindest der zweite Teil. Doch all die verunsichernden Gedanken halten Morris nicht davon ab, genau das zu tun, was ihr Spaß macht.

»Ich verkleidete mich als mein Gehirn, als Vulva oder sogar als haariger Nippel. Vor allem aber wachte ich jeden Morgen voller Vorfreude und Dankbarkeit auf. Wer darf sich für seinen Job schon als Schamhaar verkleiden?«

Die Unterkapitel des Buches reichen von intrusiven Gedanken, über Hirn vs. Pubertät, Kacka sowie Friseursalon oder Tipps, wie man einen Furz vertuscht oder mit einer Trennung fertig wird – ›Hirn gegen Hayley‹ ist herrlich ehrlich und wendet sich Themen zu, die viel zu oft ins Heimliche gedrängt werden.

Oft genug findet man sich in Morris‘ Buch an Situationen erinnert, die man so ähnlich vielleicht selbst kennt – aber vermutlich noch nicht mit so viel Humor und Offenheit betrachtet hat.

»Meine Mum hat mal gesagt: ›Was für dich bestimmt ist, findet seinen Weg zu dir.‹ In meinen schwierigsten Momenten, wenn ich überhaupt nicht mehr weiß, wer ich bin oder was ich tun soll, denke ich an diese Worte.«

›Hirn gegen Hayley‹ ist befreiend. Tabuthemen wird das Tabu genommen und Unsicherheiten zu etwas, worüber man sprechen kann. Ob es Unsicherheiten beim Erwachsenwerden, im Alltag als Frau oder als Mensch sind, ›Hirn gegen Hayley‹ gibt die Möglichkeit, eine Seite an Morris kennenzulernen, für die in ihren berühmten Videos oft keinen Platz bleibt.

Auch Trauer und Verlust sind ein Thema. Doch zumeist steht der ganz normale Wahnsinn einer Overthinkerin im Vordergrund, der beim Lesen sicherlich zu einigen Lachern führt.

»In den eigentlichen Teil des Fitnessstudios traue ich mich nicht – du weißt schon, der Teil mit den Gewichten und Geräten und all dem … Gedöns. Einerseits, weil ich keinen Schimmer habe, wie das alles funktioniert, andererseits wegen der knurrenden und grunzenden Muskelprotze, die da immer herumhängen und die Trainingsgeräte bewachen. Außerdem habe ich die starke Vermutung, dass ich mehr schwitze als der durchschnittliche Mensch.«

›Hirn gegen Hayley‹ ist ein Buch für alle, die Unsicherheiten mit Humor begegnen wollen oder beim Lesen einfach mal wieder (mit-)lachen wollen. Ich habe es sehr gerne gelesen und würde mich freuen, mehr von Hayley Morris zu lesen.

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Veröffentlicht am 29.11.2024

Gesunde Bindungen durch gesunde Ablösung?

Nicht ohne meine Eltern
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Das Verhältnis zu den eigenen Eltern ist nicht immer leicht. Manchmal ist es das genaue Gegenteil. Vorbelastet, schmerzend und vielleicht sogar gefährlich.
Dennoch ist die Ablösung von den eigenen Eltern ...

Das Verhältnis zu den eigenen Eltern ist nicht immer leicht. Manchmal ist es das genaue Gegenteil. Vorbelastet, schmerzend und vielleicht sogar gefährlich.
Dennoch ist die Ablösung von den eigenen Eltern oft nicht einfach. Warum sie aber unglaublich wichtig ist und auf welche Arten wir und unsere Beziehungen davon profitieren können, zeigt Konrad in ihrem Buch ›Nicht ohne meine Eltern‹.

Vor allem aber berichtet Konrad, wie gesunde Ablösung überhaupt funktionieren kann, in welchen Schritte diese erfolgen kann und was dabei hilft. Dabei setzt sie sich unter anderem mit Schuld und Schuldgefühlen, kindlichen Erwartungen, psychischen Erkrankungen und Geschwisterkonflikten auseinander.

»Es erklärt, wie der Grad unserer Ablösung unser ganzes (Beziehungs-)Leben beeinflusst. Vor allem zeigt es Wege aus der Verstrickung. Es stellt Ihre persönliche Entwicklung in den Vordergrund, ohne Ihre Familie in ein schlechtes Licht zu rücken.«

›Nicht ohne meine Eltern‹ will durch eine gesunde Ablösung helfen, Frieden zu finden und eigene Beziehungen zu gestalten. Dafür geht das Buch auch der Frage nach, ob man seinen Eltern verzeihen muss und untersucht unterschiedliche Rollen. Auch Selbstfürsorge spielt für Konrad eine zentrale Rolle.

Konrads Buch ist kein Anti-Eltern-Buch. Es geht nicht darum, Menschen für ihre Fehler zu verdammen, sondern zu schauen, wo mehr Ablösung notwendig ist und wie sie auf gesunde Weise gelingen kann. Ablösung muss nicht den Kontaktabbruch bedeuten. Dass die Eltern-Kind-Beziehung sogar an der Ablösung wachsen kann, zeigt Konrad vielfach.

»Ich spreche von wachsender Selbstständigkeit, von altersgemäßer Unabhängigkeit, von der Fähigkeit, eigene, selbstbewusste Entscheidungen zu treffen, kurz: das eigene Leben zu leben. Das eigene Leben zu leben – nicht jedem gelingt dies.«

›Nicht ohne meine Eltern‹ ist unheimlich sensibel und klar geschrieben. Konrad ist eine gute Beobachterin der verschiedenen Eltern-Kind-Beziehungen und der Probleme und Herausforderungen, die daraus erwachsen.

Im Regelfall ist die Eltern-Kind-Beziehung die erste Bindung, die den Menschen wirklich prägt. Es überrascht nicht, dass damit allerlei Hürden verbunden sind und dass die Konsequenzen sehr weitreichend sein können, wenn es hierbei zu Problemen kommt.

»Abschied von den Eltern zu nehmen bedeutet, sich von elterlichen Erwartungen und Aufträgen zu lösen. Sich von ihrer Zustimmung so weit unabhängig zu machen, dass eigenständige Schritte überhaupt möglich werden. Was sich so sinnvoll und einfach anhört, ruft in vielen Familien Konflikte hervor.«

›Nicht ohne meine Eltern‹ ist für mich ein wunderbares und tief gehendes Buch über die Ablösung von den Eltern. Ich habe lange an diesem Buch gelesen – nicht wegen des Umfangs, sondern weil ich vieles erst einmal sacken lassen wollte. Vermutlich werde ich es zu gegebener Zeit noch einmal lesen, um so viel wie möglich aus diesem Buch mitzunehmen.

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Veröffentlicht am 31.03.2023

Ein Zuhause, das glücklich macht

Mein HYGGE HOME
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Spätestens wenn die kalte Jahreszeit wieder beginnt, erinnern wir uns daran, wie wertvoll und wohltuend ein gemütliches und sicheres Zuhause ist. Wenn der Sturm gegen die Fensterscheiben peitscht oder ...

Spätestens wenn die kalte Jahreszeit wieder beginnt, erinnern wir uns daran, wie wertvoll und wohltuend ein gemütliches und sicheres Zuhause ist. Wenn der Sturm gegen die Fensterscheiben peitscht oder der Schnee sich vor der Haustür türmt und wir mit einer Tasse Tee oder Kaffee im warmen Innern sitzen können, eingehüllt in flauschige Decken.
So unterschiedlich wir Menschen auch sind, sind solche Vorstellungen der Behaglichkeit doch bei vielen positiv besetzt.
Ob es das Prasseln des Kaminfeuers ist, das Dampfen eines heißen Getränkes oder der vertraute Stoff der Lieblingsdecke.

»Hygge ist die Kunst, eine schöne Atmosphäre zu kreieren. Es geht darum, mit Menschen zusammen zu sein, die wir lieben. Um das Gefühl, in Sicherheit zu sein, abgeschirmt von der Welt, an einem Ort, wo wir nicht wachsam sein müssen.«

Meik Wiking forscht schon seit vielen Jahren zum Thema Glück und ist Leiter des Instituts für Glücksforschung in Dänemarks Hauptstadt Kopenhagen. Mit Werken wie ›Hygge‹, ›Lykke‹ und ›Die Kunst der guten Erinnerung‹ hat er seine Gedanken und Erkenntnisse zum Thema Glück bereits geteilt.
Da überrascht es nicht, dass sich auch ›Mein HYGGE Home‹ mit diesem Thema auseinandersetzt, doch dieses Mal mit einem neuen Schwerpunkt: das Zuhause. Auf 272 Seiten beschreibt Wiking eindrücklich, wie stark ein gemütliches – oder besser: ein hygge – Zuhause und das eigene Wohlbefinden zusammenhängen können und was wir tun können, um unser Wohlbefinden durch unser Zuhause zu verbessern.

»In den vergangenen zehn Jahren hat das Institut für Glücksforschung untersucht, wie Räumlichkeiten und Orte unser Wohlbefinden beeinflussen. Ich wurde immer neugieriger, wie unser Zuhause und unsere Zufriedenheit zusammenhängen, und mir ist immer bewusster geworden, dass unsere physische Umgebung und unsere Emotionen miteinander verknüpft sind.«

Ob durch die Wahl des richtigen Lichtes oder der passenden Menschen, mit mehr Hygge in den eigenen vier Wänden können Herbst und Winter kommen. Wiking schreibt wunderbar klar, unverstellt und nahbar. Jede Seite von ›Mein HYGGE Home‹ lässt spüren, wie sehr der Autor für das Thema Glück brennt und wie sehr er es mit seinen Leser:innen teilen möchte.
Wer also das Gefühl hat, das eigene Zuhause könnte noch etwas mehr Hygge-Atmosphäre vertragen, der sollte ruhig einen Blick in ›Mein HYGGE Home‹ werfen. Denn dass die Wahl unseres eigenen Zuhauses nicht einfach spurlos an uns vorbeigehen kann, wird spätestens beim Lesen deutlich.

»Oder, frei nach Winston Churchill: Wir formen unsere Wohnung, danach formt sie uns. Sie wirkt sich definitiv auf unsere Gefühle und unser Verhalten aus.«

›Mein HYGGE Home‹ ist wundervoll inspirierend und voller praktischer Tipps und Ideen, um mehr Hygge in den eigenen vier Wänden willkommen zu heißen. ›Die Kunst der guten Erinnerung‹ habe ich bereits super interessiert gelesen und auch ›Mein HYGGE Home‹ konnte mich von sich überzeugen. Die kalten Tage können also kommen.

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Veröffentlicht am 31.03.2023

Als Karl Kardashian YouTube-Star werden und seiner Oma helfen wollte

Immer kommt mir das Leben dazwischen
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Nach dem Tod von Karls Opa will seine Oma das Unmögliche wagen: Sie will ausziehen. Und zwar nicht in ein seniorengerechtes Altersheim. Nein, sie will in ein Mehrgenerationenhaus ziehen.
Ihre Familie ist ...

Nach dem Tod von Karls Opa will seine Oma das Unmögliche wagen: Sie will ausziehen. Und zwar nicht in ein seniorengerechtes Altersheim. Nein, sie will in ein Mehrgenerationenhaus ziehen.
Ihre Familie ist entsetzt. Mehrgenerationenhaus? Ist das nicht so etwas wie eine Kommune? Mit freier Liebe, Hippies und Drogen? Wie kann die Oma nur auf so eine Idee kommen?
Karl wusste nicht, dass er prophetische Fähigkeiten hat. Aber als sein toter Opa ihm zweimal im Traum erscheint, gibt ihm das zu denken. Die Botschaften des Opas sind klar. Erstens, werde YouTube-Star. Zweitens, hilf deiner Oma bei ihren Umzugsplänen. Leichter gesagt als getan. Denn als 13-Jähriger hinter dem Rücken der Eltern einen Umzug zu organisieren, hält Schwierigkeiten parat. Doch zum Glück stehen ihm seine Cousins Master und Desaster zur Seite – und ihr Name ist Programm. Auch sie können die Botschaft des toten Großvaters nicht ignorieren.

»Heute Nacht ist mir im Traum mein toter Opa erschienen. Er sah quietschlebendig und gesund aus. Gar nicht wie einer, der von einem Moment auf den anderen von einem Herzinfarkt dahingerafft wurde.«

Doch wer hätte gedacht, dass der heimliche Umzug der Oma, der in einem Polizeieinsatz endet, nur der Anfang der Ereignisse ist? Denn einerseits muss das Geheimnis der Oma gehütet werden – koste es, was es wolle. Andererseits liebäugelt Karls Mutter eines Tages plötzlich mit ihrem neuen Chef.
Was harmlos begann, sorgt letztendlich dafür, dass Karls Vater auszieht. War der Tod des Opas bereits eine harte Veränderung für Karl, ist er jetzt endgültig ratlos. Warum kann sein Papa nicht einfach wieder einziehen? Eigentlich hatten sich seine Eltern doch nie gestritten, warum dann das alles auf einmal?

»Mein Papa hat studiert und arbeitet sieben Tage die Woche als Professor für Biologie. Es ist, nebenbei erwähnt, ziemlich hart, das durchschnittlich begabte Kind von zwei überdurchschnittlich klugen Wissenschaftlern zu sein.«

Zum Glück hat Karl einen Lehrer, dem er sich anvertrauen kann. Und auch sein Schwarm Irina weiß den einen oder anderen Rat. Sei es bei seiner YouTube-Karriere oder bei anderen Problemen.
›Immer kommt mir das Leben dazwischen‹ erzählt auf unglaublich liebevolle und lustige Art über die Herausforderungen des Alltags eines 13-jährigen Jungen. Schwärmereien, Probleme mit den Eltern, Geheimnisse und Sorgen. Die Geschichte pulsiert rund um das Mehrgenerationenhaus, das das Herzstück der Geschichte ist. Die unterschiedlichsten Menschen mit ihren Geschichten und Vergangenheiten treffen dort aufeinander und stehen sich so manches Mal bei. Zum Glück hat Karls Oma also nicht auf ihre Familie gehört und sich die Idee ausreden lassen.

»Oma starrte auf ihren Apfelkuchen. Ich wusste exakt, wie sie sich fühlte. Wahrscheinlich genauso wie ich damals, als Mama und Papa mir verboten hatten, allein auf die Gamescom nach Köln zu trampen und vor dem Eingang zu zelten. Dabei hatte ich mir in meiner Fantasie alles schon ganz genau ausgemalt.«

›Immer kommt mir das Leben dazwischen‹ erzählt von einer Vielfalt an Charakteren, wie sie nur das Leben kennt. Mühelos nimmt Schrocke Vorurteile auf die Schippe, ohne von oben herab belehrend zu wirken. In ihrem Jugendroman erzählt sie von dem ganz normalen Wahnsinn des Lebens mit seinen Besonderheiten, guten Seiten und auch schwereren Stunden. Definitiv lesenswert und wer ›Immer kommt mir das Leben dazwischen‹ mochte, sollte auf jeden Fall einen Blick in ›Bunte Fische überall‹ werfen.

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