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Veröffentlicht am 08.12.2024

Wenn die Zeit stehen bleibt

Für immer
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„Für immer“ ist ein ruhiges und eindringliches Buch der norwegischen in Oslo lebenden Autorin Maja Lunde.

Zunächst führt die Autorin ihre Charaktere ein.
Da sind die totkranke Jenny mit ihrem Mann Christian ...

„Für immer“ ist ein ruhiges und eindringliches Buch der norwegischen in Oslo lebenden Autorin Maja Lunde.

Zunächst führt die Autorin ihre Charaktere ein.
Da sind die totkranke Jenny mit ihrem Mann Christian und den beiden Kindern Victor und Konrad, Otto und seine Frau Margo, die gerade ihr Haus verkauft haben, Anne, die auf einer Entbindungstation arbeitet, die schwangere Lisa und ihr Mann Jakob und einige weitere.
Sie stehen an vollkommen unterschiedlichen Punkten in ihrem Leben und dann kommt es am 7. Juni zum Stillstand der Zeit. Die Menschen sind ratlos, rätseln, wie es dazu kommen konnte, verspüren Wut, Angst oder auch Hoffnung.

Maja Lunde schreibt im Wechsel aus den unterschiedlichen Perspektiven der Charaktere. Dadurch gibt sie einen guten Einblick in das Leben der Einzelnen. Jeder von ihnen wirkt authentisch. Die Emotionen sowie die Entwicklung der Menschen werden gelungen dargestellt.

Die große Frage, wie es zu dem Stillstand kommt, welche Konsequenzen das für die Menschen und die Gesellschaft hat, regen zum Nachdenken an. Es kommt zu Verschwörungstheorien und der Umgang mit diesem Zustand ist so unterschiedlich wie das Leben der Menschen.

Das Buch lässt sich angenehm leicht lesen. Mir gefällt der eindringliche, leicht melancholische Schreibstil.
Die Autorin verbindet das Leben der einzelnen Charaktere zu einem gelungenem Gesamten in einer außergewöhnlichen Situation, die nachklingt.

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Veröffentlicht am 04.12.2024

Ein erschreckendes & erschütterndes Schicksal

Im Namen der Barmherzigkeit
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„Im Namen der Barmherzigkeit“ ist ein historischer Tatsachenroman der in Salzburg lebenden Autorin Hera Lind.

Die Handlung beginnt im Jahr 1972 mit der Geburt von Steffi. Sie ist das siebte Kind einer ...

„Im Namen der Barmherzigkeit“ ist ein historischer Tatsachenroman der in Salzburg lebenden Autorin Hera Lind.

Die Handlung beginnt im Jahr 1972 mit der Geburt von Steffi. Sie ist das siebte Kind einer Frau, die kein Interesse an ihren Kindern hat.
Mit knapp drei Jahren kommt sie zu der Bauernfamilie Kellerknecht, die schon eine ganze Reihe von Pflegekindern aufgenommen hat, um diese für sich schuften zu lassen.
Allein das ist schon unglaublich und schockierend, wenn man bedenkt, dass dies in den 1970er Jahren stattfand. Aber das Leid wird für Steffi noch größer. Sie wird missbraucht und schwanger.

Obwohl der Schreibstil von Hera Lind sehr gut zu lesen ist, liest sich dieses Buch alles andere als leicht. Steffis Schicksal ist erschütternd. Aber sie ist nicht verbittert, sondern möchte ihrem Kind eine bessere Kindheit bieten, als die, die sie hatte.

Ich lese die Tatsachenromane von Hera Lind immer sehr gerne, da sie darin tragische Schicksale aufgreift, die ansonsten in Vergessenheit geraten wären und die gehört werden sollten. Es haben bereits zu viele Menschen weggesehen und es ist unfassbar wie viele nichts mitbekommen haben wollen, so dass die Täter niemals zur Rechenschaft gezogen wurden.

Mich hat dieser Roman erschüttert und wütend gemacht. Ich finde es wichtig, den Betroffenen eine Stimme zu geben, damit sich solche Schicksale nicht wiederholen und die Öffentlichkeit aufmerksamer wird.

Abschließend gibt es ein Nachwort der Autorin, von Steffi und von ihrer Ärztin. Diese runden den Roman gelungen ab.

Hera Lind hat hier bedrückend und fesselnd Wahrheit und Fiktion miteinander verwoben. Mich hat dieser Roman mit dem Schicksal der kleinen Steffi emotional sehr berührt. Es ist ein Stück Zeitgeschichte, das noch gar nicht so lange zurückliegt, aber gerne verdrängt wird und unsichtbar bleibt. Gerade deswegen finde ich es sehr wichtig, dass Hera Lind diesen Kindern – hier stellvertretend durch Steffi – eine Stimme gibt.

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Veröffentlicht am 01.12.2024

Köln in der Nachkriegszeit

Die Melodie des Aufbruchs
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„Die Melodie des Aufbruchs“ ist der Trilogieabschluß der Neue-Zeiten-Serie der Autorin Marion Johanning. Zum besseren Verständnis und um die Ereignisse richtig einordnen zu können, würde ich empfehlen ...

„Die Melodie des Aufbruchs“ ist der Trilogieabschluß der Neue-Zeiten-Serie der Autorin Marion Johanning. Zum besseren Verständnis und um die Ereignisse richtig einordnen zu können, würde ich empfehlen zunächst die beiden vorherigen Bände zu lesen.

Die Handlung beginnt im Oktober 1946 und endet im August 1947.
In dieser Zeitspanne begleiten wir Emma und Kurt. Ihre Liebe zueinander gestaltet sich von Beginn an als schwierig, da Emma verheiratet und noch nicht geschieden ist.

Emma ist eine liebenswerte Protagonistin, die das Herz am rechten Fleck trägt und die im Verlauf der Handlung eine bemerkenswerte Entwicklung durchmacht. Ihre Gedanken und Gefühle sind nachvollziehbar. Sie wirkt authentisch und nahbar. Auch die übrigen Charaktere werden greifbar und gut beschrieben.

Der Schreibstil von Marion Johanning liest sich angenehm leicht und flüssig. Sie hat die Atmosphäre der Nachkriegsjahre, die Not der Menschen sowie die wiederkehrende Lebenslust gut eingefangen.

Mit Köln hat die Autorin ein tolles Setting gewählt, das sie großartig beschreibt. Da ich die Stadt kenne, hatte ich beim Lesen alles direkt vor Augen.

In einem kurzen Glossar werden abschließend einige umgangssprachliche und kölsche Ausdrücke erklärt, die die Atmosphäre des Romans nochmals gelungen unterstützt haben.

Mit ihrer Trilogie hat die Autorin es geschafft ein Stück deutsche Nachkriegsgeschichte anhand einzelner Schicksale lebendig werden zu lassen. Ich habe die Bücher sehr gerne gelesen, da sie Geschichte und Emotionen gut miteinander vereinen.

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Veröffentlicht am 29.11.2024

Eine einzigartige Art zu Reisen

Salz auf der Haut
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„Salz auf der Haut“ ist ein Erfahrungsbericht mit vielen wissenswerten Fakten und Tipps rund um das Segeln der niederländischen Autorin Suzanne van der Veeken die gleichzeitig Skipperin, Freediverin, Kitesurferin, ...

„Salz auf der Haut“ ist ein Erfahrungsbericht mit vielen wissenswerten Fakten und Tipps rund um das Segeln der niederländischen Autorin Suzanne van der Veeken die gleichzeitig Skipperin, Freediverin, Kitesurferin, Ozeanaktivistin und Hitchsailerin ist.
Der Gedanke, den Ozean segelnd per Anhalter zu überqueren, hat mich fasziniert und entsprechend gespannt war ich auf das Buch.
Die Autorin schreibt hier über ihre Erfahrungen, ihrer Verbindung zur Natur und zum Wasser.
Obwohl es ein sehr persönliches Buch ist, enthält es jede Menge Informationen rund um das Segeln.
Was zu beachten ist, wie man an die Planung herangeht, was einen an Bord erwartet, wie das menschliche Miteinander auf der See aussieht und vieles mehr.
Besonders gut hat mir gefallen, dass die Ozeanliebe der Autorin beim Lesen zu spüren ist. Ihre Leidenschaft für Naturschutz und Nachhaltigkeit sowie ihr Anliegen eines gesünderen Ozeans wird glaubhaft vermittelt.
Atmosphärische Fotos der Reisen runden das Buch gelungen ab und machen Lust auf ein eigenes Erlebnis auf dem Meer.
Abgesehen von der recht einfachen Sprache hat mich das Buch begeistert. Es ist ein hilfreicher, detaillierter Leitfaden zum Trampen über den Atlantik, der zum Planen oder auch einfach nur zum Träumen einlädt.

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Veröffentlicht am 28.11.2024

Das Leben in einer Dorfgemeinschaft

Vielleicht hat das Leben Besseres vor
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„Vielleicht hat das Leben Besseres vor“ ist ein Roman der in Köln lebenden Journalistin, Schriftstellerin und Fernsehmoderatorin Anne Gesthuysen.

Die Handlung spielt in der kleinen Gemeinde Alpen am Niederrhein.
Die ...

„Vielleicht hat das Leben Besseres vor“ ist ein Roman der in Köln lebenden Journalistin, Schriftstellerin und Fernsehmoderatorin Anne Gesthuysen.

Die Handlung spielt in der kleinen Gemeinde Alpen am Niederrhein.
Die durch einen Unfall geistig behinderte Raffaela wird bewusstlos aufgefunden.
Als die für die Gemeinde zuständige Pastorin Anna von Betteray Raffaelas Mutter Heike seelischen Beistand leisten möchte, stellt sie fest, dass es sich um ihre Freundin aus Kindertagen handelt.
Während die Polizei die Ermittlungen aufnimmt und versucht herauszufinden was Raffaela zugestoßen ist, erfahren wir eine Menge über das Dorfleben.

Anne Gesthuysen ist selbst in Alpen aufgewachsen und das merkt man auch direkt. Sie beschreibt das Dorfleben mit allen Vor- und Nachteilen, dem alltäglichen Tratsch, Gerüchten, Anschuldigungen aber auch dem Zusammenhalt, der Herzlichkeit, den gemeinsamen Festen und vieles mehr.

Die Charaktere sind gut gezeichnet und die bunte Dorfgemeinschaft besteht aus interessanten Persönlichkeiten.

Es ist das Leben einer kleinen dörflichen Gemeinde mit allen Facetten, die man heutzutage erleben kann. Dabei geht es um zahlreiche Themen wie z.B. Drogen, Liebe, Kirche, Homosexualität und familiäre Probleme. Neben typischen Klischees, die hier bedient werden, übt die Autorin Gesellschaftskritik, bringt ihre Leser zum Nachdenken und lässt sie um Raffaela bangen. Gleichzeitig beinhaltet die Handlung um Raffaela ein wenig Krimicharakter.

Der Roman hat von allem etwas und ich war mir zunächst unschlüssig, ob dieses Spektrum an Themen nicht ein wenig zu viel für nur ein Buch ist. Abschließend musste ich aber feststellen, dass es genau das ist, was das Leben ausmacht und das hat Anne Gesthuysen gelungen eingefangen.

Mir hat auch dieses Buch der Autorin - deren Schreibstil ebenso unverkennbar ist wie ihre Covergestaltung - wieder gut gefallen.

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