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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 20.02.2020

Hin und her gerissen

Someone New
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"Someone new" von Laura Kneidl habe ich in erster Linie deshalb gelesen, weil es kurz nach Erscheinen des Buches so einen großen Hype darum gab, gepaart mit total unterschiedlichen Reaktionen und Rezensionen. ...

"Someone new" von Laura Kneidl habe ich in erster Linie deshalb gelesen, weil es kurz nach Erscheinen des Buches so einen großen Hype darum gab, gepaart mit total unterschiedlichen Reaktionen und Rezensionen. Solche polarisierenden Bücher finde ich immer besonders spannend und auch in diesem Fall wollte ich mir natürlich eine eigene Meinung bilden.

Nach Abschluss des Buches fühle ich mich nun ziemlich hin und her gerissen. Einerseits: Ja, klar, ein extrem wichtiges Thema, das in unserer Gesellschaft leider immer noch stark tabuisiert ist und dem ein bisschen positive Publicity sicherlich nicht schadet. Andererseits: Mit der Umsetzung konnte ich mich nicht hundertprozentig anfreunden - ich denke, da wäre mehr drin gewesen.

Ich habe lange gebraucht, um auch nur ansatzweise herauszufinden, worum es überhaupt geht. Es gibt eine ganze Menge Nebenkriegsschauplätze (Micahs Familie, ihr Studium, die rollenspielenden Nachbarn etc.), die viel Raum in diesem Roman einnehmen - was zum Teil sicherlich der Vorbereitung der Nachfolgebücher geschuldet ist. Als ich dann hinter Julians Geheimnis gekommen bin, war ich fast ein wenig enttäuscht - nicht von seinem Geheimnis an sich, sondern davon, dass rückblickend in den ersten Kapiteln so viele klischeehafte Hinweise eingebaut waren. So als hätte die Autorin versucht, eine Spur aus Brotkrumen zu legen, damit sich der Leser in einer Tour fleißig wundern kann. Ich weiß auch nicht - mir persönlich wäre ein Julian lieber gewesen, der nicht Wäsche waschen kann.

Was mir sonst gut gefallen hat, das waren die Charaktere an sich. Einen "Normalo" sucht man in diesem Roman vergeblich - alle sind auf ihre Weise speziell und das fand ich wunderschön. Denn sind wir in der Realität nicht auch alle ein bisschen "anders"?

Erwähnen möchte ich auch das schöne, tiefgründige Cover - hat mir gut gefallen und hätte mich sicherlich auch dazu verleitet, in der Buchhandlung danach zu greifen.

Mein Fazit: Um meinen gemischten Gefühlen Rechnung zu tragen, vergebe ich 3,5 von 5 Sternen.

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Veröffentlicht am 28.12.2019

Leider nicht so überragend wie Band 1

Verliere mich. Nicht.
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„Verliere mich. Nicht.“ ist der zweite Band der Berühre mich nicht-Dilogie von Laura Kneidl.

Den ersten Band habe ich regelrecht verschlungen – bei Band zwei wurde die Angelegenheit leider ein bisschen ...

„Verliere mich. Nicht.“ ist der zweite Band der Berühre mich nicht-Dilogie von Laura Kneidl.

Den ersten Band habe ich regelrecht verschlungen – bei Band zwei wurde die Angelegenheit leider ein bisschen zäh… Gerade die erste Hälfte des Buches zog sich für mich wie Gummi, es gab einige unnötige Wiederholungen sowie den ein oder anderen Fremdschäm-Moment und die Handlungen der Protagonisten waren zum Teil absolut nicht nachvollziehbar. Alles in allem hätte man die ca. 930 Seiten der beiden Bücher um ein Drittel zusammenkürzen können – das hätte der Geschichte vielleicht ein bisschen mehr Pep gegeben.

Im letzten Drittel des Buches ging mir dann dafür alles ein bisschen zu schnell und reibungslos. Das Thema mit Sages Stiefvater wurde ja bis zur Klimax schon über etliche Dutzend Kapitel aufgebaut und der Name „Alan“ hing ständig wie ein Damoklesschwert über der Geschichte. Am Ende war die Sache dann innerhalb von ein paar Seiten erledigt – und wie immer wäre es alles ganz einfach gewesen, hätte man bereits zu einem früheren Zeitpunkt den Mund aufgemacht… In die gleiche Kategorie werfe ich auch Sages Entjungferung – das war irgendwie nicht stimmig, vor allem Lucas Verhalten fand ich unpassend.

Zu den Charakteren: Luca ist und bleibt mein Liebling der Geschichte. Sage hat für mich im zweiten Teil leider einige Sympathien eingebüßt, da sie an manchen Stellen dermaßen naiv rüberkommt. Dennoch empfand ich Sage und Luca immer noch als tolles Paar, sogar in den Momenten, in denen sie eigentlich gar nicht zusammen waren. Schade fand ich auch, dass manche Themen aus dem Freundeskreis so angerissen wurden, ohne sie am Ende zu einer Auflösung zu bringen. Es hätte mich brennend interessiert, ob meine Vermutung bzgl. April’s Erstem Mal richtig war. Und was denn nun aus Connor und Aaron geworden ist.

Mein Fazit: Leider nur 3,5 von 5 Sternen. Ich bin mit wirklich großen Erwartungen an Band zwei rangegangen – vielleicht war das der Fehler…

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Veröffentlicht am 15.12.2019

Abschlussband der Vermont-Reihe

True North - Unser Traum von Für immer
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"True North - Unser Traum von für immer" ist der sechste und damit letzte Band der Vermont-Reihe von Sarina Bowen. Ich habe die Reihe sehr gerne gelesen und einige neue Lieblings-Charaktere gefunden und ...

"True North - Unser Traum von für immer" ist der sechste und damit letzte Band der Vermont-Reihe von Sarina Bowen. Ich habe die Reihe sehr gerne gelesen und einige neue Lieblings-Charaktere gefunden und gebe eine klare Leseempfehlung.

Leider muss ich zugeben, dass ich mir vom letzten Band der Reihe ein bisschen mehr erhofft hatte. Er war wie immer toll und mitreißend geschrieben und besonders gut hat mir diesmal die Aufteilung in aktuelles Geschehen und Rückblenden gefallen. Skylar und Benito haben ja eine ziemlich lange gemeinsame Geschichte und durch die Rückblenden erfährt man als Leser immer häppchenweise etwas über die Ereignisse vor 12 Jahren.
Ich bin ein bisschen traurig darüber, dass ich mit Skylar nicht so richtig warm geworden bin. Sie war mir ein wenig zu oberflächlich, mehr die Billigsender-Wetterfee als die ernstzunehmende Journalistin, die sie selber so gerne wäre.
Benito fand ich vor allem als Jugendlicher ganz toll. Die Momente auf dem Liegestuhl im Wald waren zauberhaft - einen besseren Freund als Benito kann man sich glaube ich gar nicht vorstellen. Als Erwachsener hat er ja nun leider einen Job über den er zu Hause nicht reden darf - und das hat die ganze Handlung auch so ein bisschen zäh gemacht. Sie fragt was, er darf nicht antworten, irgendwann dampft er wieder einfach ab, um irgendwo ein paar Drogendealer zu stellen - das hat die Geschichte manchmal ziemlich langsam und langatmig gemacht.
Die Handlung an sich hätte aber durchaus spannend sein können, wenn auch an der ein oder anderen Stelle ein wenig undurchsichtig. Leider war die Geschichte im Ganzen nicht so richtig stimmig für mich und ich war nicht so geflasht wie von anderen Büchern der Autorin.

Mein Fazit: 3,5 von 5 Sternen.

Abschließend sollte ich noch hinzufügen, dass ich das Buch auf englisch gelesen habe. Es hatte einen schönen Lesefluss und war auch für einen Nicht-Muttersprachler gut zu verstehen. Das Cover gefällt mir sowohl beim deutschen als auch beim englischen ebook nicht so gut, dafür punktet das deutsche Paperback-Buch ganz deutlich mit der Aufmachung.

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Veröffentlicht am 17.10.2019

Ein Guglhupf zum Jubiläum

Guglhupfgeschwader
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Die Eberhofer-Krimis von Rita Falk haben ja inzwischen schon Kultstatus erreicht und so habe ich mir von Franz Eberhofer's 10jährigem Dienstjubiläum (und damit auch von Band zehn der Reihe) so einiges ...

Die Eberhofer-Krimis von Rita Falk haben ja inzwischen schon Kultstatus erreicht und so habe ich mir von Franz Eberhofer's 10jährigem Dienstjubiläum (und damit auch von Band zehn der Reihe) so einiges erwartet. Wie üblich gab's auch wieder einen Kriminalfall zu lösen und auch die privaten Verwirrungen waren wie gewohnt mehr als nur schmückendes Beiwerk.

Dennoch konnte der Krimi für mich nicht halten, was der Klappentext versprach. Das lag in erster Linie daran, dass in der ersten Hälfte zu wenig passierte - und am Ende ging dann alles recht schnell. Auch die von mir heiß geliebten Nebencharaktere konnten mich diesmal nicht so mitreißen - sowohl Birkenberger, als auch Flötzinger waren diesmal recht nachdenklich und brachten nicht den gewohnten Humor in die Geschichte ein. Für Lacher sorgten dafür die Oma und das Paulchen (mitsamt seines Kindergarten-Spezls Ansgar).

Mein Fazit: Wer die ersten neun Bände gelesen hat, kann den zehnten ja auch noch mitnehmen. Ich für meinen Teil hoffe, dass die Autorin noch ein paar neue, noch nicht so abgelatschte Ideen für einen Teil elf in petto hat. 3,5 von 5 Sternen.

Veröffentlicht am 30.11.2024

Spicy Sports Romance - viel Buch mit wenig Inhalt

Icebreaker
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Ich habe das Hörbuch gehört, weil mich das Cover angesprochen hat. Es wirkt modern und ließ mich auf eine romantische Sports Romance hoffen. Bereits in den ersten Kapiteln stellte sich heraus, dass das ...

Ich habe das Hörbuch gehört, weil mich das Cover angesprochen hat. Es wirkt modern und ließ mich auf eine romantische Sports Romance hoffen. Bereits in den ersten Kapiteln stellte sich heraus, dass das Buch zu einem Großteil aus sehr explizit beschriebenen Sexszenen besteht. Kann man mögen - oder überspringen. Leider fehlte mir abgesehen davon das gewisse Etwas an der Handlung. Die Geschichte war recht vorhersehbar, wirkte oft konstruiert und wies jede Menge Längen auf, die es mir enorm schwierig machten, bei der Stange zu bleiben. Der erhoffte Sport war zwar vorhanden, aber nicht in dem Maße, das ich mir gewünscht hatte. Man wusste zwar, dass Nate und Anastacia Sportler sind, bekam davon aber nicht allzu viel mit. Außerdem fehlte mir die Tiefe - vieles wurde nur angerissen, während Belanglosigkeiten schon fast zu Brei gekaut und oft wiederholt wurden.

Die Charakterentwicklung war zweifelsohne vorhanden, vor allem bei Anastacia. Nate konnte ich bis zum Ende nicht so recht greifen. Er war ein Zwischending aus selbstbewusstem Mannschaftskapitän, liebevollem Freund und Schwerenöter, aber mehr kann ich über ihn eigentlich nicht sagen. An sich ein cooler Typ, aber so richtig gefühlt hab ich ihn nicht.

Zum Hörbuch selbst muss ich sagen, dass ich mit den Stimmen der Sprecher sehr glücklich war. Die beiden haben wunderbar gepasst. Einzig die Stellen, an denen im Buch wahrscheinlich Absätze gewesen wären, fand ich etwas unglücklich, weil die Geschichte in einem Rutsch durcherzählt wurde und man mit plötzlichen Sprüngen konfrontiert war, die beim Lesen wahrscheinlich besser zu erkennen gewesen wären.

Mein Fazit: Mit 560 Seiten und 15 Std. Hörzeit ein richtiger Wälzer. Etwas weniger Spice und eine straffere Handlung hätte dem Buch nicht geschadet. Den Epilog hätte ich persönlich nicht gebraucht - das war mir zu viel heile Welt und ich hätte gerne gehabt, dass das Buch vorher endet. Ansonsten nett für zwischendurch und damit 3 von 5 Sterne wert.