Mehr als "nur" Öko-Wissenschaft: Drei Frauen und ihre bahnbrechenden Ideen
We are VolcanoesCharlotte Kerner widmet sich in ihrem Buch „We are Volcanoes“ den Lebensgeschichten dreier außergewöhnlicher Frauen: Rachel Carson, Lynn Margulis und Donna Haraway. Diese Öko-Visionärinnen haben durch ...
Charlotte Kerner widmet sich in ihrem Buch „We are Volcanoes“ den Lebensgeschichten dreier außergewöhnlicher Frauen: Rachel Carson, Lynn Margulis und Donna Haraway. Diese Öko-Visionärinnen haben durch ihre Forschung und ihre Schriften bahnbrechende Perspektiven auf das Verhältnis von Mensch und Natur eröffnet. Kerner, bekannt für ihre Frauenbiografien und ausgezeichnet mit mehreren Literaturpreisen, verknüpft in ihrem Werk wissenschaftliche Inhalte mit einem feministischen Blick auf die Naturwissenschaften.
Worum geht’s genau?
Das Buch stellt die Biografien und wissenschaftlichen Errungenschaften von Rachel Carson, Lynn Margulis und Donna Haraway vor. Carson, die mit ihrem Buch „Der stumme Frühling“ die Umweltbewegung prägte, Margulis, die mit ihrer Endosymbiontentheorie das Verständnis von Evolution revolutionierte, und Haraway, die mit ihren Theorien zur Mensch-Maschine-Interaktion neue Denkräume eröffnete, überschritten nicht nur Fachgrenzen, sondern hinterfragten auch die gesellschaftlichen Machtverhältnisse in den Wissenschaften. Kerner beleuchtet, wie ihre Arbeiten die Sicht auf die enge Verbindung zwischen Natur und Kultur verändert haben – ein Thema, das heute aktueller ist denn je.
Meine Meinung
Bereits das Cover des Buches hat mich angesprochen, und obwohl ich den Titel zunächst nicht bewusst wahrgenommen habe, hat mich der Klappentext neugierig gemacht. Mit 208 Seiten ist das Buch angenehm kompakt und gut lesbar, ohne oberflächlich zu wirken.
Ich kannte bis dato keine der drei Frauen - die Einblicke in ihr Leben und Wirken waren beeindruckend und bereichernd. Besonders faszinierend fand ich die Auswirkungen ihrer Arbeiten: Wie sie mit ihrer Forschung die Grenzen der Naturwissenschaften überschritten und neue, interdisziplinäre Ansätze etablierten, die noch heute nachwirken. Gleichzeitig wurde mir erneut bewusst, wie stark Frauen in den Wissenschaften marginalisiert und diskriminiert wurden und werden. Diese Erkenntnis hat mich einmal mehr an einen meiner Lieblingsromane erinnert, „Eine Frage der Chemie“, der ebenfalls die Schwierigkeiten von Frauen in der Wissenschaft thematisiert.
Kerners Schreibstil hat mir gefallen: Das Buch vermittelt wissenschaftlich fundierte Inhalte, bleibt dabei aber gut verständlich und spannend. Die Kapitel sind klar strukturiert, und der rote Faden ist durchgehend nachvollziehbar. Das Thema Feminismus und Wissenschaft wird ohne erhobenen Zeigefinger präsentiert, stattdessen ermutigt das Buch, die Leistungen von Frauen in der Wissenschaft stärker anzuerkennen und ihre Bedeutung zu reflektieren.
Fazit
„We are Volcanoes“ ist ein inspirierendes Buch über drei außergewöhnliche Frauen, deren Arbeiten die Wissenschaft und unser Verständnis von Mensch und Natur nachhaltig geprägt haben. Es ist informativ, spannend und gut zugänglich, auch für Leser:innen ohne wissenschaftlichen Hintergrund. Ich vergebe 4 von 5 Sternen.