Tiefseeforschung in ihren Anfängen und eine Menge Gedankliches drumherum
Leuchten am MeeresgrundTiefseeforschung 1934, mit den gegebenen technischen Möglichkeiten, in Form einer Bathysphäre, einem kugeligen Gebilde, gleiten Wissenschaftler an einem Kabel in die Tiefe hinab. Die damalige Rekordtiefe ...
Tiefseeforschung 1934, mit den gegebenen technischen Möglichkeiten, in Form einer Bathysphäre, einem kugeligen Gebilde, gleiten Wissenschaftler an einem Kabel in die Tiefe hinab. Die damalige Rekordtiefe lag bei gut 300 m. Das, was sie sehen, geben sie in detaillierten Beschreibungen an die Oberfläche weiter, wo alles in Text und Bildern festgehalten wird. So ging damals Forschung, faszinierend in seinem menschlichen Engagement und den erstaunlichen neuen Ergebnissen, die sie ans Licht brachten, obwohl es dort unten, in der Tiefe, sehr dunkel war. Auch die letzte Farbe war wahrnehmbar nur grau und dann die Kreaturen selbst, für die Forscher ein Ereignis in ihrem wissenschaftlichen Leben. Und auch als Leser ist man von der Natur in diesen Tiefen elektrisiert. Dies zusammen mit den unmittelbaren Empfindungen der Menschen, die daran beteiligt waren, das ist wirklich ein Erlebnis, das uns dieses Buch erleben lässt. Doch das Drumherum, Gedanken, philosophische Betrachtungen, die sehr weitschweifig in ganz andere Bereiche abdriften, der Raum, der dafür bereitet wurde, verschiebt die Gewichtung, um was es hier in erster Linie und vom Interesse her eben gehen sollte, schon ein wenig störend, weg vom Eigentlichen, der wissenschaftlichen Dimension dieses damals einzigartigen Projekts. Aufgelockerter Sachbezug, sehr gerne, Persönliches wie es hier auch zum Tragen kommt, ebenfalls, aber das mehr ist teilweise doch etwas ermüdend. Und unwillkürlich nimmt man sich als Leser in diesen Passagen doch eher einmal zurück und ist mit weniger Aufmerksamkeit dabei.
Ein interessantes Buch mit großer Faszination für das tatsächliche 'Leuchten am Meeresgrund', aber darüber hinaus ließ das Leuchten manchmal auch ein wenig nach.