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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 30.12.2024

Unterhaltsam, Humorvoll, Spannend!

Tod auf Schloss Solitude
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Den Kriminalroman “Tod auf Schloss Solitude” hat Martina Fiess im Oktober 2024 gemeinsam mit dem Verlag emons herausgebracht. Das Titelbild zeigt das Stuttgarter Schloss Solitude über dem bedrohlich dunkle ...

Den Kriminalroman “Tod auf Schloss Solitude” hat Martina Fiess im Oktober 2024 gemeinsam mit dem Verlag emons herausgebracht. Das Titelbild zeigt das Stuttgarter Schloss Solitude über dem bedrohlich dunkle Wolken schweben. Es passt gut zur Geschichte. Es ist mein erster Krimi von Martina Fiess. Da ich gerne neue Autoren kennen lerne, beginne ich neugierig mit dem Lesen.
Bea Pelzer finde ich auf Anhieb sympathisch. Sie arbeitet in einer Werbeagentur. Im historischen Kostüm führt sie durch das Schloss Solitude. Die Führung sollte mit einer Weinverkostung enden. Statt dessen findet Bea eine Leiche. Es ist ihre Kollegin. Während der Kommissar ermittelt, folgt Bea ihren eigenen Spuren und begibt sich damit in gefährliche Situationen.
Martina Fiess zeigt gekonnt, dass Humor perfekt in einen Kriminalroman passt. Geschickt setzt sie Protagonisten in Szene und zeigt Buchstabe für Buchstabe mehr von ihnen. Über und mit Bea Pelzer habe ich oft geschmunzelt und ihr Erzählton ist genau der richtige für meine Humorlinie. Dabei geizt sie nicht mit Spannung. Vom ersten bis zum letzten Buchstaben wollte ich einfach nur immer weiter lesen und so habe ich die ca. 270 Seiten in zwei Abschnitten gelesen.
Martina Fiess hat mit “Tod auf Schloss Solitude” einen humorvollen Regionalkrimi aus Stuttgart auf den Büchermarkt gebracht, der einfach Spaß macht. Gerne empfehle ich diese Erzählung all denen weiter, die auch bei einem Krimi auch mal lachen mögen. Von mir bekommt die Autorin 5 blankpolierte Lesesterne.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 16.12.2024

Lustig, Spannend, Lesenswert!

Prost, auf die Gaukler
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Den Kriminalroman “Prost, auf die Gaukler” hat Friedrich Kalpenstein gemeinsam mit dem Verlag Edition M im Dezember 2022 herausgebracht. Es handelt sich um den 6. Band mit Kommissar Tischler und seinem ...

Den Kriminalroman “Prost, auf die Gaukler” hat Friedrich Kalpenstein gemeinsam mit dem Verlag Edition M im Dezember 2022 herausgebracht. Es handelt sich um den 6. Band mit Kommissar Tischler und seinem Kollegen Fink. Das Cover ist auf Anhieb als Teil der “Prost-Reihe” erkennbar und passt gut zur Geschichte. Er kann ohne Vorkenntnisse gelesen werden. Mit Vorkenntnissen macht es mehr Spaß.
Nur weil ein Lied nicht gefällt, bringt man doch nicht gleich den Sänger um. Auf dem Volksfest in Brunngries herrscht eine ausgelassene Stimmung. Der Sänger Ron Goldinger bringt das Festzelt zum Kochen und die Frauenherzen zum Schmelzen. Doch dann wird er nach seinem Auftritt tot hinter dem Bierzelt gefunden. Der Pfeil einer Armbrust steckt in seinem Hals. Damit ist Kommissar Tischler gefragt, der gemeinsam mit seinem Kollegen Fink die Ermittlungen aufnimmt. Schnell wird klar, der Sänger hatte nicht nur Freunde.
Es hat nur ein paar Sätze gedauert und schon war ich tief in der Brunngrieser Welt versunken. An der Seite von Tischler und Fink habe ich mich auf die Mördersuche gemacht. Dabei hat Friedrich Kalpenstein sein Bestes gegeben. Vom ersten bis zum letzten Buchstaben kann ich mich seinem Krimistrang nicht entziehen. Er geizt nicht mit Hinweisen. Auch nicht mit falschen. Und so bin ich lange auf einer falschen Spur. Gott sei Dank gibt es noch Tischer und Fink, die am Ende erfolgreicher sind als ich.
Es ist eine kurzweilige Erzählung, die von ihren schrägen, skurrilen und zumeist liebenswerten Charakteren lebt. Und von unerwarteten Wendungen. Diese hat Friedrich Kalpenstein geschickt an die richtigen Stellen gesetzt. Oft hat der Autor mich schmunzeln lassen. Meine Lieblingsszene in diesem Band ist der Grillabend der Kollegen Tischler und Fink auf Finks Balkon. Da habe ich herzhaft gelacht. Wer Hunde mag, kommt hier auf seine Kosten. Für einen Kollegen, der zur Reha ist, passt Tischler auf die Dackeldame Resi auf. Dies führt zu jeder Menge Schmunzelszenen und macht einfach gute Laune.
Friedrich Kalpenstein hat mit “Prost, auf die Gaukler” einen Provinzkrimi auf den Büchermarkt gebracht, mit dem ich richtig viele amüsante und spannende Lesestunden verbracht habe. Von mir gibt es eine klare Leseempfehlung für alle, für die Humor kein Fremdwort ist. Der Autor erhält 5 verdiente Lesesterne.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 01.12.2024

Lesenswert, Vielschichtig, Spannend!

Zürcher Verrat
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Den Kriminalroman “Zürcher Verrat” hat Gabriela Kasperski im November 2024 gemeinsam mit dem Verlag emons: herausgebracht. Für ihren Kriminalroman “Zürcher Verstrickungen” erhielt sie 2024 den “Zürcher ...

Den Kriminalroman “Zürcher Verrat” hat Gabriela Kasperski im November 2024 gemeinsam mit dem Verlag emons: herausgebracht. Für ihren Kriminalroman “Zürcher Verstrickungen” erhielt sie 2024 den “Zürcher Krimipreis”. Es ist der neunte Fall des Ermittlerehepaares Schnyder & Meier. Er kann ohne Vorkenntnisse gelesen werden. Mit Vorkenntnissen macht es mehr Spaß. Da es sich um eine besonders gute Reihe handelt, empfehle ich, diese in der richtigen Reihenfolge zu lesen.
Mein erster Blick fällt auf das Cover. Das Zürcher Opernhaus. Ein Ort an dem Kunst stattfindet. Hier wird gesungen. Doch was passiert? Ein Mann stürzt in den Orchestergraben und ist tot. Im Publikum sitzt Werner Meier mit seiner hörbehinderten Tochter Lily, die dennoch im Chor singt. Meier übernimmt die Ermittlungen. Unter allen Umständen möchte er Lily aus den Ermittlungen heraushalten. Ob das so eine gute Idee ist? Schnell wird die Chorleiterin Lou Müller der Tat verdächtig. Sie hatte kurz vor dem Vorfall einen heftigen Streit mit dem Mann. Lou flieht und eine spannende Verfolgungsjagd beginnt.
Han Ly, die Leiterin der Oper, wird zeitgleich erpresst. Der Erpresser droht, ihre Vergangenheit aufzudecken. Welches Geheimnis verbirgt sie?
In ihrer Zürcher-Reihe bringt die Autorin Gabriela Kasperski dem Leser regelmäßig ein Stück unrühmlicher Schweizer Geschichte näher. In diesem Teil beschäftigt sie uns mit der Judenverfolgung im Zweiten Weltkrieg. Das macht sie sehr geschickt und mich fesselt dieser Teil so sehr, dass ich mich in die Geschichte von Tuli verliere und mit Gänsehaut ihre Briefe lese. Dabei vergesse ich, das ich mich in einem Kriminalroman befinde.
Von ersten bis zum letzten Buchstaben ist dieser Kriminalroman unglaublich spannend. Auch wenn es verlockend ist, ihn als Pageturner in einem Stück durchzulesen, rate ich dringend davon ab. Ich selbst habe ihn in wohl dosierten Abschnitten langsam gelesen, damit mir möglichst wenig entgeht. Dennoch habe ich bis kurz vor Schluss kaum eine Ahnung, wie denn die Erzählstränge zusammenhängen und lasse mich von der Autorin durch einen spannenden Showdown führen. Am Ende ist alles aufgeklärt und meine Fragen sind beantwortet.
Gabriela Kasperski hat schon viele gute Kriminalromane geschrieben. Dies ist mit Abstand ihr bester. Sie hat mit “Zürcher Verrat” eine fesselnde Geschichte auf den Büchermarkt gebracht, die vom Anfang bis zum Ende unglaublich spannend ist und geschickt einen historischen Part aus der NS-Zeit einbindet. Gerne spreche ich eine Leseempfehlung für alle aus, die komplexe, tiefgründige und actionreiche Geschichten lieben. Von mir bekommt die Autorin 5 blitzeblank polierte Lesesterne.

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Veröffentlicht am 01.12.2024

Möderisch lustig, Kriminell spannend, Rabenschwarz!

Perchtoldsdorfer Totentanz
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Den Regionalkrimi “Perchtoldsdorfer Totentanz” hat Christian Schleifer Ende September 2024 gemeinsam mit dem Verlag emons: herausgebracht. Das düsternd wirkende Cover mit dem mittig platzierten Weinrebenblatt ...

Den Regionalkrimi “Perchtoldsdorfer Totentanz” hat Christian Schleifer Ende September 2024 gemeinsam mit dem Verlag emons: herausgebracht. Das düsternd wirkende Cover mit dem mittig platzierten Weinrebenblatt passt hervorragend zur Geschichte und in das Genre. Es ist das Erkennungszeichen der Reihe und ich staune über den Einfallsreichtum von Nina Schäfer. Sie überrascht mich mit ihren Ideen immer wieder. Es handelt sich um den 5. Band der Reihe mit der früheren Polizistin und der Weinbergbesitzerin Charlotte Nöhrer. Er lässt sich ohne Vorkenntnisse lesen.
Von Christian Schleifer habe ich bereits “Perchtoldsdorfer Todesrausch” gelesen. Das hat mir soviel Spaß gemacht, das ich gleich zu “Perchtoldsdorfer Totentanz” gegriffen habe. Gespannt schlage ich mein Taschenbuch auf und beginne mit dem Lesen. Es hat nur wenige Sätze gedauert und mein Geist hat sich in die Geschichte vertieft. Zuerst ist mir eine wunderbare Schriftfarbe aufgefallen. Ein feiner Ton, eine erstaunlich gelungene Aneinanderreihung der modernen Wörter und ein freundlicher zum Teil leicht sarkastischer Humor, der durch die Zeilen lächelt. Dieser Schreibstil liest sich außergewöhnlich gut und ist etwas Besonderes. Er trifft exakt meine Humorlinie.
Perchtoldsdorfer Totentanz. Der Titel ist erstklassig gewählt. Auf einem Kostümball bringt Darth Vader den Batman um. Charlotte steht parat und beginnt sofort mit den Ermittlungsarbeiten. Der Kriminalfall beginnt spannend und schnell wird klar, dass die Schiefergasbohrungen in der naturgeschützten Heide mit dem Todesfall zusammenhängen. Als hätte Charlotte noch nicht genug zu tun, eröffnet Magda ihr Nobel-Bordell. Nach und nach arbeitet Charlotte einen Hinweis nach den anderen ab. Als ich denke, sie hat den Fall gelöst, dreht Christian Schleifer seinen Kriminalfall noch einmal und überrascht mich mit einer exzellenten Auflösung. Das gefällt meinen Krimiherzen. Davon möchte ich gerne mehr lesen.
Christian Schleifer hat mit “Perchtoldsdorfer Todesrausch” einen ausgezeichneten Kriminalroman auf den Büchermarkt gebracht, mit dem ich einige spannende und humorvolle Leseabende verbracht habe. Gerne empfehle ich diesen Regionalkrimi uneingeschränkt weiter. Es ist ein Kunstwerk. Der Autor bekommt von mir 5 auf Hochglanz polierte Lesesterne. Die hat er sich verdient.

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Veröffentlicht am 23.11.2024

Unterhaltsam, Rabenschwarz, Spannend!

Stille Nacht, mörderische Nacht
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Schwarz wie Ebenholz, Weiß wie Schnee, Rot wie Blut. Dies sind meine ersten Gedanken, als ich das Cover zum Weihnachtskrimi “Stille Nacht, mörderische Nacht” von Silvia Götschi sehe. Sie hat ihn gemeinsam ...

Schwarz wie Ebenholz, Weiß wie Schnee, Rot wie Blut. Dies sind meine ersten Gedanken, als ich das Cover zum Weihnachtskrimi “Stille Nacht, mörderische Nacht” von Silvia Götschi sehe. Sie hat ihn gemeinsam mit dem Verlag emons: im September 2024 herausgebracht. Unweigerlich denke ich an Schneewittchen und die böse Stiefmutter. Der schwarze Himmel, der weiße Schnee und das blutrote herrschaftliche Haus am Matterhorn. Der Zusatz “Ein Weihnachtskrimi” lässt mich an einen Giftmord am Heiligen Abend denken.

Ich schlage das Buch auf und lese ein Adventsgedicht von Fidelio Maria Ferraro. Es stimmt mich auf eine unheilvolle Zeit ein. Wie in einem Kammerspiel finde ich auf Seite 7 ein Personenregister, das sich beim Lesen als hilfreich erweist. Allem voran die Gastgeberin Clothilde Anthamatten von Winterstein. 82 Jahre alt, verwitwet, geschieden und bürgerlich geboren.

Am Heiligen Abend liegt die Grande Dame des herrschaftlichen Hauses Winterstern leblos im Schnee. Alles deutet auf Mord hin. Die Verwandtschaft ist im Laufe der Adventszeit angereist und vollständig mit ihren Kindern vor Ort versammelt. Es sind 24 Gäste. Darunter Anna, die Enkelin der Verstorbenen. Sie begibt sich auf Mördersuche. Unter ihren Verwandten.

Beim Lesen nehme ich mir Zeit. Silvia Götschi erzählt ihre Geschichte in kurzen Kapiteln, die voller Informationen sind. Sie sind nach Daten geordnet und ich starte am Heiligen Abend mit dem Auffinden der Leiche. In Rückblicken lerne ich die gesamte buckelige Verwandtschaft und die wenig zauberhaften Enkelkinder kennen. So wünscht sich glatt eines der Kinder den Tod der Oma zu Weihnachten. Ganz unschuldig scheint die Oma nun auch nicht zu sein, denn statt der erhofften neuen Smartphones gab es im letzten Jahr Puzzles für die Kinder, die zwischen 11 und 17 Jahren alt sind. Weil Puzzles im Gegensatz zu Smartphones gut für das Gehirn sind. Das Verhältnis zu ihren eigenen Kindern scheint auch nicht besser zu sein. Clothilde Anthamatten von Winterstern hat einiges dazu getan. Sie lässt offen, wie sie zu der Aufteilung ihres Vermögens nach ihrem Tod steht. Das treibt ihre Kinder dazu, ihr eine heile Familie vorzuspielen. Keine der Familien ist intakt. Sie leben alle über ihre finanziellen Verhältnisse und somit hat jede einzelne von ihnen ein klares Mordmotiv.

Alles in allem hat Silvia Götschi mit “Stille Nacht, mörderische Nacht” ein herrliches und rabenschwarzes Kammerspiel zur Heiligen Nacht auf den Büchermarkt gebracht. Wer Lust auf ein spannendes Rätsel am Fuß des Matterhorns hat und sich nicht von einer ordentlichen Portion Zynismus abschrecken lässt, der ist hier goldrichtig. Von mir bekommt die Autorin neben einer klaren Leseempfehlung 5 vergoldete Lesesterne.

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