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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 15.12.2024

Turbulente Weihnachten

Eine McElroy zu viel
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Um Michael einen Gefallen zu tun, lässt sich Fiona darauf ein, seine Freundin zu spielen und begleitet ihn zu seiner Familie. Acht lärmende und temperamentvolle Geschwister plus Eltern, Oma und Katze. ...

Um Michael einen Gefallen zu tun, lässt sich Fiona darauf ein, seine Freundin zu spielen und begleitet ihn zu seiner Familie. Acht lärmende und temperamentvolle Geschwister plus Eltern, Oma und Katze. Alle rothaarig und nett. Besonders die Jüngste, in die sich Fiona verliebt. Aber eigentlich … sind sie eine total unmögliche Familie. Die Meinungen gehen von rassistisch bis woke, alle vertreten vehement den eigenen Standpunkt. Dennoch gibt es auch Traditionen, die zwar „gefährlich“, aber dennoch amüsant wirken. Bis die Situation brenzlig wird. „Lizzie McElroy war wie Katzenminze für Lesben.“ Das wächst sich zum unnötig oft und langweilig thematisiertem Problem aus.
KL Hughes beschreibt ausführlich die kreativen Wettbewerbe in der Familie, turbulent und chaotisch geht es zu. Originelle Wettkämpfe heizen die Atmosphäre auf.
Obwohl von der Entwicklung her vorhersehbar, eine teilweise unterhaltsame Weihnachtsgeschichte. Nette Lektüre.

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Veröffentlicht am 01.12.2024

Phantasien

Der Teezauberer
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Jacob, Tee- und Gewürzhändler, konnte auf Worten in ferne Länder reisen. Diese Fähigkeit hat er verloren, fühlt sich leer.
Ewald Arenz lässt den Leser einiges über Tee erfahren, über Anbaugebiete, Besonderheiten, ...

Jacob, Tee- und Gewürzhändler, konnte auf Worten in ferne Länder reisen. Diese Fähigkeit hat er verloren, fühlt sich leer.
Ewald Arenz lässt den Leser einiges über Tee erfahren, über Anbaugebiete, Besonderheiten, die verschiedenen Namen. Auch über Transportwege und Teerennen.
Sein Teehändler lebt mit und für den Tee. Bis ihn eine Sehnsucht nach einer neuen Liebe, nach Unbekanntem, nach Abwechslung befällt.
Auf einer Reise nach Hamburg erlebt er Unerwartetes. Ab hier verliert er sich in Tagträumen ….
Das ist zum Teil poetisch, zum Teil schlicht verworren und langweilig. Jacobs Figur ist ohne Tiefen, er macht nichts mehr aus seinem Leben, träumt von Fantasiefrauen. Seine Familienmitglieder bleiben blass, bis auf die oft erwähnten Haare seiner Frau fehlt Charakter.
Die Idee - mit der Stimme Temperaturen zu verändern, Atmosphäre zu schaffen ist interessant. Das hatte mir gut gefallen, auf Worten reisen - wie spannend, wie romantisch. Als Jakob diese Fähigkeit verlor, wurde er farblos. Die weitere Geschichte verlief irgendwie im Sande, bizarre Vorstellungen und ein Abdriften von der realen Welt irritieren. Idee schön, Umsetzung holprig.

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Veröffentlicht am 29.11.2024

Schnitzeljagd durch London

Der Thron der Magier
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Das Oberhaupt der Ashs ist gestorben. Warum soll die verstoßene Katleen zu seiner Beerdigung kommen? Hat es damit zu tun, dass sie einer alten Magierfamilie angehört? Aber sie gilt doch als die, die keine ...

Das Oberhaupt der Ashs ist gestorben. Warum soll die verstoßene Katleen zu seiner Beerdigung kommen? Hat es damit zu tun, dass sie einer alten Magierfamilie angehört? Aber sie gilt doch als die, die keine magischen Kräfte hat. Dennoch könnte ihre Stimme die entscheidende sein - es geht um nichts weniger als Herrschaft über die überlebenden Magier.
Ihre Brüder sowie ein anderer junger Mann besitzen Zauberfähigleiten, wollen sie einsetzen, um selber König zu werden. Sie sind sehr widersprüchlich Charaktere, ihre Figuren sind undeutlich zu lesen.
Weissagende Schwestern haben Visionen, jedoch verschiedene. Darüber wird lange palavert. Überhaupt handeln alle Figuren unlogisch und sprunghaft. Man wird mit ihnen nicht warm, ihre Charaktere sind hölzern. Was Katleen allerdings dank Jupiter Phaeton hervorragend kann: nerven, hysterisch reagieren, nutzlos herumschreien. Als dann noch wie ein Kometeneinschlag, nämlich wenig glaubhaft und unerwartet, eine besondere Person auftaucht, ist mein Interesse gänzlich verschwunden. Nicht einmal der bevorstehende Thronkampf kann das ändern.
Die gute Idee wurde nicht so umgesetzt, dass mich das Buch wirklich überzeugen konnte. Schade.

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Veröffentlicht am 17.11.2024

Die 68er

Blutrotes Karma
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Paris, die 68er. Studentenunruhen mit blutigen Straßenschlachten, Angriffen auf Ämter und Behörden, Forderungen, die keiner versteht. Grangè schildert die Zeit mit wenig Verständnis für die unreifen Randalierer. ...

Paris, die 68er. Studentenunruhen mit blutigen Straßenschlachten, Angriffen auf Ämter und Behörden, Forderungen, die keiner versteht. Grangè schildert die Zeit mit wenig Verständnis für die unreifen Randalierer. Mittendrin Hervé. Er weiß nicht, warum er Steine schmeißt, liebt aber den Kick. Kein Erfolg bei den Mädchen, Erfüllung in harter Musik. Das wird sehr ausführlich, sehr langweilig beschrieben.
Beschrieben wird auch das Ausmaß der Gewalt durch die Halbbrüder Mersch( der in Algerien unvorstellbare Gräuel erlebte) und Hervé in aller Brutalität. Langweilige Beschreibungen, dumme Unruhestifter und viel sinnlose Gewalt - nein, das ist eigentlich nicht meins. Die Ankündigung versprach einen Thriller; nur deshalb hielt ich durch.
Die Handlung entwickelt sich. Drei Studentinnen namens Suzanne, Cécile und Nicole beteiligen sich mehr oder weniger engagiert an den Unruhen. Von Hervé werden sie seine drei Protestfeen genannt, er himmelt sie an. Doch dann findet er Suzanne ermordet vor, in einer eigenartigen Yogapose arrangiert. Nicht der einzige Mord. Hervé wird entführt, nach Indien. Das Leben, die Ereignisse und die Religiosität dort werden thematisiert. Auch hier geht es brutal zu, Grangès Schilderungen sind drastisch, aber wichtige Erkenntnisse treten zutage. Hervé, Mersch und Nicole finden Spuren, die nach Rom führen.
Nach mauem Anfang wurde es tatsächlich spannend. Irrwitzige Verschwörungen, bizarre Charaktere, unglaubliche Begebenheiten - all das verknüpft der Autor. Zieht es aber leider viel zu lang in der ersten Hälfte.
Fazit: bedingt zu empfehlen.

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Veröffentlicht am 11.11.2024

Waschmaschinen und Autos

Die Zeit der Frauen – Die Jahre des Aufbruchs
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Carl Thiele hat großen Erfolg mit seinen Waschmaschinen, auch wenn diese noch stark verbesserungsbedürftig sind. Neue Pläne hat er auch: Automobile bauen! Seine Frau Katharina unterstützt ihn tatkräftig ...

Carl Thiele hat großen Erfolg mit seinen Waschmaschinen, auch wenn diese noch stark verbesserungsbedürftig sind. Neue Pläne hat er auch: Automobile bauen! Seine Frau Katharina unterstützt ihn tatkräftig mit klugen Ideen und kümmert sich auch um die Villa und anderes. Unterstützt wird sie von der jungen Amelie, die sich blitzschnell in den attraktiven Gärtner verliebt.
Susanne von Berg hat sich - wie schon oft- eines Themas angenommen, das den Werdegang einer Erfindung nachvollzieht. Interessant, auch historische Hintergründe werden einbezogen.
Sehr idyllisch geht es zu, alle Personen sind nett, werden idealisiert. Kleine Probleme werden schnell gemeistert, überall Friede, Freude,…. Überraschungen gibt es keine, allen Figuren geht es immer gut ( naja, außer den Waschfrauen, aber auch das klärt sich), das Buch liest sich einfach und glatt.

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