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Veröffentlicht am 19.10.2020

Hat viel Potenzial nach oben

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Es fällt mir sehr schwer, die Beurteilung dieses Buches in Worte zu fassen. Zuerst einmal sollte gesagt werden, dass die Autorin in dieser scheinbar autobiografischen Erzählung ihre Beziehung zu ihrem ...

Es fällt mir sehr schwer, die Beurteilung dieses Buches in Worte zu fassen. Zuerst einmal sollte gesagt werden, dass die Autorin in dieser scheinbar autobiografischen Erzählung ihre Beziehung zu ihrem Ehemann Luc reflektiert. Sie liest ihre Tagebücher aus all den Jahren der Ehe und stellt fest, dass sie sich zu eingenommen von ihrem Partner fühlt; teilweise fühlt sie sich nicht einmal als sie selbst. Die Erzählung erstreckt sich von ihrer Flucht aus dem gemeinsamen Heim an über die folgenden 40 Tage, in denen der Leser zum Großteil Einblick in die Gedanken der Protagonistin erhält.

Zu der Erzählerin habe ich leider bis zum Schluss keine Verbindung aufbauen können. Sie war mir teils zu passiv, wo sie hätte kämpfen müssen, zu unnahbar, wo doch Gefühle wichtig gewesen wären. Ich hätte gedacht, dass mir das Buch etwas mit auf den Weg gibt, eine Botschaft, wie man es in einer Beziehung gar nicht so weit kommen lässt. Oder dass die Protagonistin, die doch auf jeder Seite reflektiert, am Ende zu einem Ergebnis kommt, einer Art Selbstoffenbarung oder Wiederentdeckung des eigenen Ichs. Dem war jedoch nicht so, weshalb ich mich als Leser schwer tue, einen Sinn hinter der gesamten Geschichte zu finden.

Was mir immerhin positiv aufgefallen ist, waren das Cover und der Schreibstil. Die Beschreibungen aus der Ich-Perspektive haben mir wirklich gut gefallen, sie sind unglaublich ehrlich und eindrücklich erzählt. Teilweise sind mir diese Passagen jedoch zu langatmig, poetisch oder abstrakt geworden, so dass ich den Bezug zu der Geschichte verloren habe. Im Großen und Ganzen hat das Buch jedoch eine gewisse Sogwirkung an sich, die es einem schwer macht, es aus der Hand zu legen. Das ist nicht auf einen besonders gut aufgebauten Spannungsbogen zurückzuführen, sondern eher auf die unverfälschte, gnadenlos ehrliche Art, mit der das Geschehen geschildert wird.

Inhaltlich und charakterlich gibt es von mir Abzüge, der Schreibstil und das Cover haben mir jedoch sehr gut gefallen. Ich vergebe 2,5 Sterne.

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Veröffentlicht am 07.10.2020

Raffungen und Details hätten der Story gut getan.

Einmal mit der Katze um die halbe Welt
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Ich habe mich wirklich schwer getan, dieses Buch fertig zu lesen - 5 Monate habe ich für die nicht einmal 300 Seiten gebraucht, obwohl ich dafür sonst nicht einmal einen Tag benötige. Das allein spricht ...

Ich habe mich wirklich schwer getan, dieses Buch fertig zu lesen - 5 Monate habe ich für die nicht einmal 300 Seiten gebraucht, obwohl ich dafür sonst nicht einmal einen Tag benötige. Das allein spricht (für mich zumindest) schon Bände. Natürlich habe ich keinen Roman und somit auch keinen besonders literarischen Schreibstil erwartet - Reiseberichte habe ich auch vorher schon gelesen und sehr gemocht.

Dieser hier konnte mich leider nicht ganz so sehr überzeugen. Das Buch ist sehr oberflächlich gehalten und geht kaum ins Detail. In jedem 2. Satz lernt der Leser neue Leute kennen, die danach nie wieder auftauchen. Namen über Namen, so dass mir der Kopf schwirrte. Auch Zeitraffungen hätten dem Buch gut getan. Lieber hätte ich ausführlicher über einzelne, ereignisreichere Tage gelesen, als über jeden Tag, der mit einem Satz abgehandelt ist. Mir ist natürlich bewusst, dass es unglaublich schwer ist, ein halbes Jahr Weltreiseerfahrungen in einem Buch unterzubringen, das dann auch noch mit Fotos gespickt ist. Auch möchte man natürlich alle Menschen erwähnen, die einem auf der Reise begegnet sind und die für ihren Teil den Autor auf seiner Tour unterstützt haben. Vielleicht könnte man diese Namen eher in einer Dankesliste am Ende des Buches erwähnen. Ich zumindest hatte dadurch das Gefühl, weder die Leute noch die Reise an sich kennengelernt zu haben. Das ist natürlich schade, vor allem, da es sich ja um einen Reisebericht handelt.

Der Anfang und des Ende des Buches haben mir am besten gefallen, da dort eher kleinere Zeiträume mit Detailtief beschrieben wurden. Der Schreibstil des Autors weckt also Interesse, kommt durch die Schnelligkeit der Geschichte aber kaum zur Geltung.

Das Duo aus Martin und Mogli (und der Königin natürlich) ist mir sehr sympathisch erschienen und die Fotos waren wirklich traumhaft! So ist man wenigstens den Hauptfiguren der Geschichte nähergekommen und das ist ja die Hauptsache!

Ich vergebe 2,5 Sterne.

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Veröffentlicht am 13.12.2024

Toxik und Logikfehler Hand in Hand.

Like Fire We Burn
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enthält Spoiler

"Aber weißt du, ich glaube, dich zu lieben, das ist diese eine Sache, die ich richtig gut kann, und die will ich nicht aufgeben, Wyatt, bitte lass sie mich nicht aufgeben, ich will das ...

enthält Spoiler

"Aber weißt du, ich glaube, dich zu lieben, das ist diese eine Sache, die ich richtig gut kann, und die will ich nicht aufgeben, Wyatt, bitte lass sie mich nicht aufgeben, ich will das mit uns, ich will dich, ich will alles."

Was war denn das bitte? Nachdem ich "Like Snow we Fall" eigentlich ziemlich gut fand, war ich schon gestapnnt auf Band 2, da mich Wyatt im ersten Band nicht besonders überzeugen konnte. Das angeteaserte Ende zwischen ihm und Aria klang aber doch sehr nach Herzschmerz und hat mich neugierig gemacht. Naja, ich wurde ziemlich enttäuscht.

Die ganze Fremdgeh-Geschichte hat mich einfach 0 überzeugt. Es gab Ausreden von Wyatts Seite her (das war nicht mal ne Erklärung, sondern einfach ne Ausrede), die Aria einfach so geschluckt und getan hat, als wäre "Es nicht mehr mitbekommen, weil man zu besoffen/auf Droge ist" ein vollkommen legitimer Grund? Und Gwens Ausrede war ja noch billiger, aber das wird ja auch einfach abgekauft. Höhere Mächte, klar. Was für ein Groschenroman ist das bitte?

Allein dieser Grund reichte vermutlich schon aus, um mir das Buch von Anfang an madig zu machen. Ich bin einfach gar kein Fan von diesem "Back to the Ex/Cheating"-Trope. Und dann ständig dieses hin und her. Ich will ihn, aber ich darf ihn nicht wollen. Himmel, 200 Seiten weniger hätten echt gut getan, ich habe einige Seiten/Passagen übersprungen - selbst die Sx-Szenen, denn die waren einfach cringe hoch 10? Man hat die Vergangenheit nicht geklärt, noch nichts wurde verziehen, aber man ist ja so geil aufeinander, dass erst einmal ein Qui*ie hermuss. Hilfe, nein! Es war mir so unangenehm (und Smut lese ich sonst SEHR gern)!

Dazu kommen einige Logikfehler, die mir neben der Handlung und den Charakteren nun auch den Schreibstil - inkonsequent! - madig gemacht hat. Wyatt hatte ja wohl einen ach so schlimmen Unfall (der natürlich erst am Ende revealed wird), von dem Aria wohl nichts erfahren hat, und seine Verletzungen sind wohl so schlimm, dass er sich nicht mal den Pullover ohne Schmerzen ausziehen kann. Aber dann klettert er Leitern hoch, kann den Pulli doch easy an- und ausziehen, kann Charaktere tragen und, oh Wunder, plötzlich wieder Eishockey spielen? Nachdem er 5x bei den Therapiestunden vor Schmerz und Trauma ohnmächtig geworden ist? Oh bitte.

Wyatt hat mich bis zum Ende darin bestätigt, dass mein Ersteindruck richtig von ihm war. Den konnte ich wirklich gar nicht leiden. Und das Ende auch - der erste gemeinsame Geburtstag des frisch vereinten Paars, sie plant übelst die süße Überraschung und wartet, und er hockt im Diner mit seiner Affäre. Weil sie ihn zum Bday einladen wollte. Da kann er sich nicht denken, dass eher seine Freundin mit ihm seinen Geburtstag feiern will und was geplant hat? Und er ist dann beleidigt und entmutigt deswegen, so dass sie am Flughafen die "Love Actually"-Szene abziehen muss? Ich kann das alles nicht.

"Like Fire we Burn" hat mich, wie man merkt, ziemlich enttäuscht und erhält lediglich 2/5 Sterne.

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Veröffentlicht am 01.12.2024

Braucht man nicht.

Etwas endet, etwas beginnt
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„Ja, das war damals, auf der vom Blut glitschigen Treppe im Schloss Rhys-Rhun, als sie Seite an Seite gekämpft hatten, er und sie, der kalte, ruhige Wolf und die rasende Katze, zwei Maschinen zum Töten, ...

„Ja, das war damals, auf der vom Blut glitschigen Treppe im Schloss Rhys-Rhun, als sie Seite an Seite gekämpft hatten, er und sie, der kalte, ruhige Wolf und die rasende Katze, zwei Maschinen zum Töten, unmenschlich schnell und unmenschlich grausam, weil man sie zum Äußersten getrieben hatte, in Wut versetzt, an die Wand gedrückt.“

Dieser, als vorletzte der Witcher-Reihe angepriesene Band, konnte mich leider gar nicht abholen. Ich wusste zwar schon im Voraus, dass nur zwei der Kurzgeschichten im Witcher-Universum spielen und der Rest kleine Horrorgeschichten sein sollen, aber weder das eine noch das andere hat mich abholen können.

Die beiden Witcher-Kurzgeschichten behandeln einmal das erste Zusammentreffen von Geralts Eltern und dann Yens und Geralts Hochzeit. Letzte wurde vor der gesamten Reihe geschrieben und ist explizit nicht als alternatives Ende zu sehen, aber ich stelle mir gerne vor, dass beide da auf ihrer Insel zwischen den Welten mit all ihren Freunden zusammen endlich mal etwas Spaß haben und das Leben genießen konnten. Trotzdem habe ich mir mehr erhofft. Mehr Romantik, mehr Emotion. Ja, es ist immer noch Geralt, aber wenn der Autor schon seine Hochzeit schreibt, könnte es wenigstens mehr um Gefühle und Dialog gehen (den gab es immerhin mit Ciri) als was all die unwichtigen Nebencharaktere (miteinander) treiben. Das Ganze glich mehr einem Saufgelage als einer emotionalen Hochzeit. Und bei der Geschichte über Geralts Eltern hätte ich mir mehr Zusammenhang zur Hauptreihe gewünscht. Ja, auch diese Kurzgeschichte wurde vorher geschrieben, bevor es die Reihe überhaupt gab und dann nur passend hinzugemünzt, aber dann hätte man sie auch anders betiteln können. So wurde sie einfach nur für Marketingzwecke missbraucht um sagen zu können: „Hey, hier gibt`s ne Story über Geralts Eltern“. Es hätten auch sonst wessen Eltern sein können.

Die anderen sechs Kurzgeschichten habe ich mal mehr, mal weniger übersprungen. In fast allen spielen Katzen eine zentrale Rolle, dafür immerhin ein Pluspunkt. Ansonsten waren sie entweder zu langatmig historisch, zu kurz, um ihren Horror entfalten zu können, oder einfach nicht der Rede wert. In Ansätzen hatten sie alle gute Ideen, aber ehrlich gesagt habe ich das Buch für die beiden Witcher-Kurzgeschichten gelesen; nicht, um noch mehr ausschweifende Ergüsse des Autors über mich ergehen zu lassen. Ja, ich hätte die anderen Storys auch weglassen können, aber ich wollte ihnen eine Chance geben.

Alles in allem ist „Etwas endet, etwas beginnt“ ein reines Marketingtool, um unter dem Decktitel der Witcher-Reihe mehr Geld zu bekommen, obwohl die Geschichten der Hauptreihe nicht würdig sind. Ich hatte sehr viel Hoffnung auf die Hochzeitsgeschichte gesetzt - allein dafür hätte das Buch gut sein können. So war sie aber maximal ganz nett. Ich vergebe 2/5 Sterne.

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Veröffentlicht am 05.09.2024

Ein Reinfall.

Hope Forever
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"Was hat das Tattoo für eine Bedeutung? Warum Hopeless?" [...] "Das ist so eine Art Erinnerung. An die Menschen in meinem Leben, für die ich in entscheidenden Momenten nicht da gewesen bin."

Ich hatte ...

"Was hat das Tattoo für eine Bedeutung? Warum Hopeless?" [...] "Das ist so eine Art Erinnerung. An die Menschen in meinem Leben, für die ich in entscheidenden Momenten nicht da gewesen bin."

Ich hatte gedacht, "Hope forever" würde so ähnlich wie die Will & Layken-Reihe, die mir wirklich sehr gut gefallen hat, aber dieses Buch hier war ein absoluter Reinfall. Irgendwie kam mir die Hälfte dann doch auch bekannt vor, vielleicht schon mal gelesen und nur überflogen? Wie auch immer, auch dieses Mal konnte es mich nicht packen.

Das lag vor allem daran, dass ich die Charaktere Dean und Sky absolut nicht leiden konnte. Dean noch mehr nicht. Er ist absolut bipolar, egozentrisch, aggressiv und engstirnig. Es verging keine Seite, in der er mir nicht auf den Sack ging. Mag ja sein, dass er für alles irgendwo eine Begründung hatte und man die auch im zweiten Band "Looking for Hope" lesen könnte, aber ich hatte dafür absolut kein Verständnis.

Dann die Beziehung zwischen den beiden. Toxic hoch 10?? Er drängt sie zu Intimitäten, wo sie sich nicht ganz sicher ist, nur weil er grade nicht aufhören will? Er ignoriert sie vier Wochen lang, nachdem er sie absolut bloßgestellt hat und ein riesen Ar*** war, um sich dann an ihrem Geburtstag random nachts neben ihr ins Bett zu legen und sie zu befummeln?? Sie ist mit allem absolut fein??? Sie wurde sexuell von ihrem Vater missbraucht und deswegen von ihrer Tante entführt, und sie muss erstmal mit ihm schlafen, um die Erinnerung zu überschreiben???? Sorry, aber nein, nein und nochmals nein. Nach ungefähr einem Drittel wollte ich echt abbrechen, denn mir kam das Würgen bei jeder "Liebesszene". Die letzten 2/3 habe ich dann noch überflogen, weil ich doch noch wissen wollte, was in der Vergangenheit passiert ist (s.o.), und selbst das war mir einfach too much. Zu viel Weltschmerz, zu viel Drama. Einiges konnte man schon zu Beginn erraten, aber die komplette Bandbreite war dann doch ein ordentlicher Plottwist.

Noch eine Sache: Sky knutscht zu Beginn regelmäßig mit verschiedenen Typen, aber mehr passiert nicht. In der Schule wird sie deshalb als die Oberschlampe abgestempelt. Mag ja sein, dass die Typen die Gerüchte anders verbreiten, aber kommt schon. Ihr seid in der 12. Klasse, alle so 17/18 Jahre alt. Ist das nicht etwas übertrieben?

"Hope Forever" war wirklich ein ziemlicher Reinfall und ich möchte das Buch wieder schnell vergessen. 2/5 Sterne, weil ich nicht abgebrochen und den Plottwist am Ende nicht komplett kommen sehen habe.

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