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Veröffentlicht am 02.12.2024

Zwischen Dunkelheit und Licht: Eine Suche nach Hoffnung

Gute Gründe
3

Nadine J. Cohen entführt uns in „Gute Gründe“ in die Welt von Yael, einer Protagonistin, die das Leben satt hat und sich nur widerwillig auf die Suche nach Gründen begibt, weiterzumachen. Diese Geschichte, ...

Nadine J. Cohen entführt uns in „Gute Gründe“ in die Welt von Yael, einer Protagonistin, die das Leben satt hat und sich nur widerwillig auf die Suche nach Gründen begibt, weiterzumachen. Diese Geschichte, so humorvoll wie melancholisch, führt durch die Tiefen der Depression und zeigt gleichzeitig, wie selbst die kleinsten Lichtblicke Hoffnung spenden können.

Cohens Erzählstil ist ein faszinierender Balanceakt: Auf der einen Seite findet sich ein trockener, fast schon bissiger Humor, der die schweren Themen wie Depression, Trauer und intergenerationelles Trauma erstaunlich leicht erscheinen lässt. Auf der anderen Seite gibt es diese stillen, nachdenklichen Momente, die Yaels Zustand in all seiner Komplexität widerspiegeln. Gerade diese Kontraste machen das Buch zu etwas Besonderem. Es erinnert uns daran, dass Depression nicht immer sichtbar ist und dass selbst ein Mensch, der lachen kann, mit inneren Dämonen kämpft.

Die fragmentarische Erzählweise – oft geprägt von kurzen Rückblicken, Gedankensprüngen und Momentaufnahmen – spiegelt für mich perfekt das Chaos wider, das Yael in sich trägt. Anfangs empfand ich diese Struktur als Herausforderung, doch je mehr ich mich darauf einließ, desto mehr erkannte ich, wie authentisch und passend sie für die Geschichte ist. Es ist, als ob man ein Puzzle zusammensetzt: chaotisch, manchmal frustrierend, aber am Ende erfüllend. 🧩

Yael ist keine einfache Protagonistin, aber genau das macht sie so glaubwürdig. Ihre Gedanken, geprägt von Verlust, Schmerz und einer fast greifbaren Erschöpfung, berühren tief. Besonders eindringlich fand ich die Szenen mit ihrer Familie, allen voran die Momente mit den Kindern ihrer Schwester – den „Tintenfischen“. Diese kleinen Lichtblicke voller Wärme und Unbeschwertheit sind wie Atempausen inmitten der Schwere.

Auch Yaels Verbindung zu ihrer jüdischen Identität und die Art, wie sie ihre Geschichte mit dem Erbe ihrer Familie verknüpft, fand ich ungemein bereichernd. Es sind Details wie diese, die den Roman lebendig machen und ihm eine Tiefe verleihen, die über das Persönliche hinausgeht.

Der letzte Abschnitt hat mich besonders bewegt. Statt eines Rückschlags oder eines offenen Endes erleben wir eine Protagonistin, die sich langsam, aber stetig aus ihrer Dunkelheit herausarbeitet. Das Ende strahlt Hoffnung aus, ohne unrealistisch zu sein. Es zeigt, dass Heilung ein Prozess ist, der sowohl innere Stärke als auch äußere Unterstützung erfordert. Besonders schön fand ich, dass Yaels Weg kein romantisches „Happy End“ brauchte, um kraftvoll und positiv zu wirken.

Die FaceTime-Szene im Schwimmbad war für mich ein Höhepunkt des Buches – kreativ, emotional und voller Mitgefühl. Diese Szene verdeutlicht, wie Yael trotz ihrer eigenen Schwierigkeiten die Kraft findet, anderen beizustehen, was mich tief berührt hat.

So sehr mich die Geschichte in ihren besten Momenten begeistert hat, so sehr hatte ich manchmal mit der fragmentarischen Erzählweise zu kämpfen. Gerade zu Beginn fiel es mir schwer, richtig in die Handlung einzutauchen. Außerdem hätte ich mir an einigen Stellen mehr Tiefe gewünscht – insbesondere bei der Familiengeschichte und den Themen Depression und Suizid. Für Leser ohne Vorwissen hätte es sicherlich geholfen, diese Aspekte etwas ausführlicher darzustellen, beispielsweise durch Gespräche mit der Therapeutin.

Auch die Nebencharaktere blieben stellenweise blass. Während der Ex-Freund genug Raum erhielt, um Yaels negative Gefühle gegenüber ihm nachvollziehbar zu machen, wirkte Eva nur angerissen. Ihre kurze Erwähnung weckte mein Interesse, das leider nicht befriedigt wurde. Hier hätte ich mir mehr Hintergrund gewünscht.

Fazit: Ein Roman, der berührt und zum Nachdenken anregt

„Gute Gründe“ ist ein Buch, das sich durch Humor, Tiefgang und eine einzigartige Protagonistin auszeichnet. Trotz kleiner Schwächen – wie der fragmentarischen Erzählweise und einigen Themen, die nur oberflächlich behandelt wurden – hat mich die Geschichte beeindruckt. Sie zeigt, dass es selbst in den dunkelsten Zeiten Hoffnung gibt und dass die Suche nach guten Gründen das Leben lebenswert machen kann.

✨ Bewertung: 3/5 ⭐️

Perfekt für alle, die Geschichten mit melancholischem Humor, Tiefgang und kleinen Alltagswundern lieben.

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Veröffentlicht am 28.10.2024

Keine gelungene Fortsetzung

Dark Ivy – Halt mich fest
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Rezension: Dark Ivy – Halt mich fest von Nikola Hotel ⭐️⭐️⭐️/5

Nachdem ich Band 1 absolut geliebt habe, waren meine Erwartungen an die Fortsetzung natürlich hoch. Leider konnte mich Dark Ivy – Halt mich ...

Rezension: Dark Ivy – Halt mich fest von Nikola Hotel ⭐️⭐️⭐️/5

Nachdem ich Band 1 absolut geliebt habe, waren meine Erwartungen an die Fortsetzung natürlich hoch. Leider konnte mich
Dark Ivy – Halt mich fest* nicht ganz so überzeugen wie der erste Band. 😕 Während Band 1 mich mit Spannung und intensiven Charakteren fesselte, fand ich die Fortsetzung stellenweise etwas klischeehaft und vorhersehbar. Die Chemie zwischen den Protagonisten war diesmal weniger packend, und einige Konflikte wirkten zu schnell abgehandelt.🤷🏽‍♀️

Die Dark Academia Atmosphäre ist zwar weiterhin gelungen, aber die Tiefe der Charakterentwicklung ließ für mich nach. Manchmal hatte ich das Gefühl, dass wichtige emotionale Momente zu schnell vorübergingen, was das Leseerlebnis für mich etwas flach machte. 🧐

Trotzdem war es insgesamt eine solide Geschichte, die Fans des ersten Teils sicher noch genießen werden, auch wenn sie nicht ganz an die Intensität von Band 1 heranreicht. 3/5 Sterne.🤎🍂

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Veröffentlicht am 28.10.2024

Kein Must-Read

The Christmas Fix
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Mein erstes Xmas-Buch in 2024 – und es kommt von der Queen of Drama & Spice: Lucy Score! 😏✨ The Christmas Fix versprach eine Mischung aus festlicher Kleinstadtromantik und knisternder Spannung zwischen ...

Mein erstes Xmas-Buch in 2024 – und es kommt von der Queen of Drama & Spice: Lucy Score! 😏✨ The Christmas Fix versprach eine Mischung aus festlicher Kleinstadtromantik und knisternder Spannung zwischen den Protagonisten. Aber so weihnachtlich war die Story dann leider nicht.💔
Cat King will die vom Sturm verwüstete Stadt Merry mit ihrer Reality-Show wiederaufbauen. Klingt nach Hallmark-Feeling, aber Noah, der mürrische Bürgermeister und alleinerziehende Vater, sorgt mit seinem Widerstand für viele Konflikte. Rivals to lovers vom Feinsten! 🔥 Die Wortgefechte zwischen den beiden waren intensiv, aber Noahs toxische Art hat mich nicht überzeugt. Sein Mindset? Sie arbeitet im TV und sieht gut aus, also mag ich sie nicht. 🙄 Das empfand ich als sehr kleinlich. Und es gibt viele toxische Aussagen rund ums Thema Essen und Diäten, besonders als Cat mit Noahs Teen-Tocher darüber spricht. 🥲
Gemütliche Weihnachtsatmosphäre gab es auch nur sehr wenig. Die Namen und Schauplätze sind zwar weihnachtlich, aber das wars auch schon. Der Fokus liegt auf der Beziehung und dem Wiederaufbau der Stadt. Das hätte genauso gut zu jeder anderen Jahreszeit spielen können. 🌸☀️ Es fehlte Kakao, Kekse backen und weihnachtliche Altivitäten!🧑🏻‍🎄🎄🍪

Dafür punktet Lucy Score wie immer mit ihrem flüssigen, fesselnden Schreibstil. Die Seiten fliegen nur so dahin, auch wenn der Plot etwas in die Länge gezogen ist und ein paar Szenen sich unnötig ziehen. Einige süße Found-Family-Momente haben mich aber wieder milder gestimmt.
Noah als Hot Dilf? Naja, Geschmackssache. 😅 Die spicy Szenen? Leider eher cringy. Aber wenn ihr Lucy Score liebt, dann ist das Buch trotzdem einen Blick wert. 🤷‍♀️

Fazit: Kein Must-Read, aber als leichter, unterhaltsamer Roman für zwischendurch okay.
3/5⭐️

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Veröffentlicht am 22.10.2024

Nicht wie erwartet – eher mittelmäßig

Die Auszeit
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Emily Rudolfs Thriller "Die Auszeit" verspricht mit einem auffälligen Cover und einem verlockenden Klappentext einen spannenden Ausflug in die düstere Welt eines abgelegenen Retreats, garniert mit einem ...

Emily Rudolfs Thriller "Die Auszeit" verspricht mit einem auffälligen Cover und einem verlockenden Klappentext einen spannenden Ausflug in die düstere Welt eines abgelegenen Retreats, garniert mit einem Mord und einem Netz aus Lügen und Intrigen. Doch kann der Roman halten, was er verspricht?

Der Schreibstil der Autorin zieht den Leser von Beginn an in seinen Bann. Flüssig und mitreißend geschrieben, fesselt er die Aufmerksamkeit und lädt dazu ein, das Buch in einem Zug zu verschlingen. Rudolf nutzt geschickt den Wechsel zwischen verschiedenen Perspektiven und Zeitebenen, um die Spannung hochzuhalten und den Leser gekonnt zu manipulieren.

Das Setting des abgelegenen Retreats in den Bergen bietet eine atmosphärische Kulisse, die den perfekten Rahmen für die sich langsam aufbauende Spannung bildet. Die anfängliche Idylle weicht schnell einem Netz aus Misstrauen und Verdächtigungen, das die Protagonisten umgibt.

Die Charaktere sind vielschichtig und interessant gestaltet, und durch die verschiedenen Erzählperspektiven erhält der Leser Einblicke in ihre Gedanken- und Gefühlswelten. Besonders gelungen ist die Darstellung der Dynamik innerhalb der Gruppe und die Art und Weise, wie Rudolf die menschliche Psyche und ihre Abgründe erforscht.

Jedoch ist nicht alles perfekt an "Die Auszeit". Trotz des vielversprechenden Aufbaus lässt der Spannungsbogen im Mittelteil etwas nach, und die Auflösung am Ende des Romans wirkt teilweise erzwungen und nicht ganz überzeugend. Einige Handlungsstränge verlaufen im Sande, und die großen Twists bleiben aus.

Insgesamt bietet "Die Auszeit" eine unterhaltsame Lektüre für Fans von spannenden Thrillern. Trotz einiger Schwächen in der Umsetzung und einer nicht ganz zufriedenstellenden Auflösung vermag das Buch zu fesseln und bietet interessante Einblicke in die Welt der Influencer und ihrer dunklen Geheimnisse. Rudolfs Debüt lässt Raum für Verbesserungen, und es bleibt zu hoffen, dass ihre zukünftigen Werke mehr überzeugen können.

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Veröffentlicht am 22.10.2024

Eine ganz schöne Enttäuschung...

Der Vertraute
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So, jetzt folgt die Rezension, die ich am längsten herausgezögert habe.

Fangen wir erst mal mit dem Positiven an: Das Cover! Ich finde es wirklich cool und geheimnisvoll. Es zieht einen direkt in die ...

So, jetzt folgt die Rezension, die ich am längsten herausgezögert habe.

Fangen wir erst mal mit dem Positiven an: Das Cover! Ich finde es wirklich cool und geheimnisvoll. Es zieht einen direkt in die richtige Stimmung für die Geschichte. Der schwarze Farbschnitt und die Innengestaltung sind ebenfalls richtig gelungen.

Normalerweise mag ich den Schreibstil von Leigh Bardugo sehr, aber dieses Mal hat er mich leider nicht so gefesselt wie sonst. Die Kapitel hatten zwar unterschiedliche Längen, was zwischendurch für Spannung sorgte, aber insgesamt zog sich die Geschichte für mich etwas zu sehr in die Länge. Einige Passagen hätten gerne etwas straffer sein können.

Auch die Handlung konnte mich nicht wirklich abholen. Obwohl ich Geschichten mit historischem Setting normalerweise gerne lese, kam ich einfach nicht richtig in die Story rein. Die Protagonistin Luzia und ihre magischen Fähigkeiten klangen anfangs vielversprechend, aber im Verlauf des Buches wurde es immer zäher, bis ich es schließlich etwa zur Hälfte abgebrochen habe.

Die Charaktere, die Bardugo sonst so lebendig darstellt, wirkten hier für mich flach. Ich hatte gehofft, mehr emotionale Tiefe zu spüren, aber irgendwie blieb alles ein wenig oberflächlich. Auch das historische Setting, das theoretisch spannend war, konnte mich nicht überzeugen, da es geschichtlich nicht immer ganz akkurat wirkte.

Insgesamt muss ich sagen, dass ich mir mehr von dem Buch erhofft hatte. Für mich gehört es leider zu den schwächeren Werken von Bardugo. Trotzdem sollte sich jeder eine eigene Meinung bilden – vielleicht zündet es ja bei anderen Lesern mehr.

3 von 5 Sternen.

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