Cover-Bild Diese goldenen Jahre
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22,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Atlantik Verlag
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: zeitgenössisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 352
  • Ersterscheinung: 05.08.2019
  • ISBN: 9783455005448
Naomi Wood

Diese goldenen Jahre

Roman
Claudia Feldmann (Übersetzer)

»Wood liefert mit Diese goldenen Jahre ein spannendes Porträt der gleißenden 20er Jahre ab.« Madame

Es ist die Zeit ihres Lebens: 1922 beginnen sechs junge Menschen ihr Studium am neugegründeten Bauhaus in Weimar. Für sie beginnen Jahre voller Glanz, Ekstase und dem Rausch der Freiheit. Sie glühen für die Ideale dieser jungen Kunstwelt und können es kaum erwarten, sich selbst darin zu verlieren. 
Doch so intensiv die Freundschaft zwischen Paul, Walter, Jenö, Irmi und Charlotte auch scheint, sie ist durchwirkt von Geheimnissen, Intrigen und unglücklicher Liebe. Als diese goldenen Jahre in die düstersten übergehen, bricht all das so sorgsam Verborgene hervor – und zieht die Freunde in einen tiefen Abgrund.

In ihrem hinreißenden Roman erzählt Naomi Wood eine Geschichte von bedingungsloser Liebe, tiefer Freundschaft und dem größten Verrat.

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 26.08.2019

Stimmgewandt

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1922: Fünf Jugendliche am Bauhaus in Berlin. Künstlerisch. Gestaltvoll. Ein Leben in Ekstase. Doch der Glanz verblasst.
Meinung: Ein sehr stimmgewaltiges Buch über das Schicksal von fünf Freunden. Gekonnt ...

1922: Fünf Jugendliche am Bauhaus in Berlin. Künstlerisch. Gestaltvoll. Ein Leben in Ekstase. Doch der Glanz verblasst.
Meinung: Ein sehr stimmgewaltiges Buch über das Schicksal von fünf Freunden. Gekonnt künsteln die LeserInnen am Berliner Bauhaus in der Vorkriegszeit. Fünf Menschen, die eigentlich unterschiedlicher nicht sein können, finden zueinander, entfernen sich aber auch wieder voneinander. Liebeswirren halten die LeserInnen auf Trab doch auch das Schicksal lässt sich nicht vermeiden. Geheimnisse werden aufgedeckt, vielleicht aber auch zu spät. Wunderbar geschrieben, voller Emotionen genießt man die künstlerische Auszeit und fiebert mit den Protagonisten mit. Stilistisch sicher, kein Makel auf der weißen Leinwand.
Chapeau!

Veröffentlicht am 04.10.2019

Diese goldenen Jahre

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Aus der Freundschaft von sechs Studenten, die kurz nach dem Beginn ihres Studiums am Bauhaus in Weimar zu einer unzertrennlich scheinendenden Clique zusammengefunden haben, entsteht ein verworrenes Beziehungsgeflecht. ...

Aus der Freundschaft von sechs Studenten, die kurz nach dem Beginn ihres Studiums am Bauhaus in Weimar zu einer unzertrennlich scheinendenden Clique zusammengefunden haben, entsteht ein verworrenes Beziehungsgeflecht. In einem Wechselspiel von Liebe, Intrige, Vertrauen- und Misstrauen, durchleben sie eine aufregende Zeit, die geprägt durch den zunehmend um sich greifenden Nationalsozialismus, für sie zum Schicksalsträger wird. Auch wenn jeder von ihnen versucht seinen eigenen Lebensweg zu finden, bleiben sie trotz räumlicher Trennung einander verbunden und obwohl sie sich zeitweise aus den Augen verlieren, kreuzen sich ihre Wege immer wieder. Trotzdem finden sie nicht wirklich zueinander. Alte Wunden werden wieder aufgerissen und vertiefen die unüberwindbaren Kluften zwischen den so unterschiedlichen Charakteren, bis letztendlich alles hasserfüllt auseinanderbricht.

Fazit
Ein beindruckender Roman, der die Atmosphäre der 30er Jahre einfängt und verbunden mit einer tragischen Geschichte, ein authentisches Bild dieser Zeit Revue passieren lässt.

Veröffentlicht am 21.08.2019

Meister Ittens Jünger

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1922 begegnen sich 6 junge Menschen im ersten Semester am Bauhaus in Weimar: Walter, Kenö, Kaspar, Irmi, Charlotte und Paul. Sie wollen sich hier weiterentwickeln und verwirklichen, wollen zur neuen Moderne ...

1922 begegnen sich 6 junge Menschen im ersten Semester am Bauhaus in Weimar: Walter, Kenö, Kaspar, Irmi, Charlotte und Paul. Sie wollen sich hier weiterentwickeln und verwirklichen, wollen zur neuen Moderne gehören und von berühmten Künstlern wie Itten, Kandinsky, Klee oder Albers lernen. Der Unterricht bringt sie an ihre Grenzen – körperlich und seelisch „Wir lernten das gesamte Wesen eines Objektes kennen ... Vor allem aber lernten wir zu fasten und wie das Fasten in unserem hungrigen Ich eine ganze Welt aus Glanz, Chaos und Genuss entstehen lassen konnte.“ (S. 15) Aber sie sind jung – und verliebt, in das Leben und auch ineinander. „Wir alle liebten einander. Gott, waren wir glücklich.“ (S. 30) Doch die Idylle zerbricht, als Charlotte und Kenö ein Paar werden, denn Paul ist schon lange in Charlotte verliebt und Walter in Kenö. „Das Schlimmste dabei war, dass nicht nur die Zukunft tot war, sondern auch die Vergangenheit ein neues Gesicht bekam.“ (S. 128) Paul und Walter sehen die Beziehung der Beiden als Verrat, trotzdem hält die Gruppe irgendwie zusammen, sie bleiben auch nach ihrem Abschluss als Jungmeister am Bauhaus. Inzwischen wurde die Schule von den Nationalsozialisten aus Weimar vertrieben und hat sich in Dessau niedergelassen. Das neue Haus ist noch modernen und futuristischer, das Lebenskonzept noch mehr auf die totale Reduktion ausgerichtet: „Tagsüber reflektierte es das Licht wie ein riesiger Spiegel, Abend leuchtete es wie ein Raumschiff.“ (S. 163) Auch die Ansprüche haben sich gewandelt: die Entwürfe sollen jetzt nützlich, massentauglich und zeitlos sein. Der Zusammenhalt der Gruppe bröckelt weiter, als Walter regelmäßig und freizügig Heroin verteilt. Während für ihn, Charlotte und Paul das Leben ein dauernder Drogenrausch wird, distanziert sich Kenö immer mehr ...

„Diese goldenen Jahre“ von Naomi Wood zeigt die Sonnen- und Schattenseiten einer Gruppe junger Menschen, die eigentlich fortschrittlich und modern, großzügig und frei sein wollen, und sich dabei in Geheinisse, Verrat, Intrigen und Beziehungsdramen verrennen. Was hell und leicht beginnt „...im sanften Schein des Nachmittages schimmerte unser Leben wie Gold.“ (S. 18), wird bald dunkel und schwer. Die Ausbildung bringt vor allem Paul an seine Grenzen. In Dresden haben ihn seine Lehrer gelobt und ihm eine große Zukunft vorausgesagt, in Weimar ist seine Art zu malen längst unmodern und altbacken. Walter ist homosexuell und Jenö zumindest zu Beginn noch unentschlossen, für welches Geschlecht er sich interessiert. Und Charlotte, die aus Prag stammt, gehört bald zu den unerwünschten Ausländern, die abgeschoben werden sollen – die Parallelen zur heutigen Zeit sind unverkennbar und erschreckend. Der Nationalsozialismus breitet sich aus und nimmt auch auf ihren Alltag Einfluss – wie lange wird es noch gut gehen, werden sie noch in Deutschland bleiben können?

Naomi Wood hat ihren Roman fast wie ein Kammerspiel aufgebaut. Die Handlung konzentriert sich auf nur wenige Personen, trotzdem hat sie die Entwicklung des Bauhauses und seiner Lehren sehr geschickt eingebunden. Das Geschehen wird durch die Gruppendynamik bestimmt, die Schicksale sind eng miteinander verflochten. Aber letztendlich ist nichts so, wie es scheint. Es gibt zu viele Lügen und Geheimnisse.

Veröffentlicht am 02.12.2024

Fängt toll an, wird dann immer zäher

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Vom Anfang des Buches war ich begeistert. Der Schreibstil ist angenehm lesbar und ansprechend, die Beschreibungen Weimars hatten sehr viel Schönes; ich sah die Stadt und den Ilmpark direkt vor mir. Auch ...

Vom Anfang des Buches war ich begeistert. Der Schreibstil ist angenehm lesbar und ansprechend, die Beschreibungen Weimars hatten sehr viel Schönes; ich sah die Stadt und den Ilmpark direkt vor mir. Auch die Bauhaus-Informationen waren interessant und künden von ausführlicher Recherche. Es wird viel über die Arbeit des Bauhaus, die Situation der dortigen Studenten und auch dem Misstrauen, mit dem die Stadtbewohner auf das Bauhaus sahen, berichtet. Das fand ich alles ausgezeichnet umgesetzt. Es werden auch historische Personen wie Itten, Franz Ehrlich oder Kandinsky eingebunden, sowie Gropius, der allerdings seltsamerweise nur als namenloser "Direktor" und indirekt vorkommt. Diese historischen Personen bleiben etwas blass, was ich aber nicht schlimm fand, denn der Fokus sollten ja auch den sechs Freunden liegen, um die sich die Geschichte dreht.

Leider sind von denen auch einige sehr blass. Andere werden gut geschildert, gerade bei dem aus preußischem Adel kommenden Walter finden sich viele herrlich treffende Bemerkungen. Insgesamt fand ich die Charakterentwicklung und die der Beziehungen untereinander aber nur teilweise gelungen. Geschildert wird aus Sicht von Paul als Ich-Erzähler. Das hat Vorteile, weil wir nur seine Sicht erfahren und sich manches erst später aufklärt. Auch handelt es sich um einen Rückblick Pauls, so daß wir einige spätere Schicksale schon am Anfang erfahren, so wissen wir also bereits, daß Pauls Liebe Charlotte in Buchenwald ums Leben kam und Walter sich dem Nazi-Regime auf irgendeine Weise angedient hat. Das macht natürlich neugierig und ist gut umgesetzt.

Das erste Drittel ist spannend, dann geschieht ein einschneidendes Ereignis, das aber leider so wiederholend geschildert wird, daß es irgendwann wie eine zähe Dauerschleife wirkte. Auch allgemein fiel für mich der Spannungsbogen danach rapide ab. Es werden viele Alltäglichkeiten geschildert, viel wird wiederholt, zahlreiche Dialoge bringen die Handlung kaum vorwärts. Die Erzählweise ist seltsam distanziert, viele in der zweiten Hälfte des Buches neu auftretende Charaktere blieben sehr blass, manche Entwicklungen waren etwas weit hergeholt. Ich langweilte mich beim Lesen zusehends, es war häufig zu farblos und langatmig. Letztlich interessierten mich die Entwicklungen immer weniger. Das Buch hat mich durch seine leblose Langatmigkeit dann leider verloren. Schade, das Sujet hatte Potential, der Umgang mit Sprache war erfreulich, aber hier hätte reichlich gestrafft werden und wesentlich mehr Leben hineingebracht werden müssen.

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Veröffentlicht am 18.02.2020

Neue Wege

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Paul studiert am Bauhaus und hat das Glück, gleich eine ganze ganze Clique kennenzulernen. Doch dann gibt es sowohl Missverständnisse als auch Misstrauen. Die Gruppe entzweit sich bzw. spaltet sich in ...

Paul studiert am Bauhaus und hat das Glück, gleich eine ganze ganze Clique kennenzulernen. Doch dann gibt es sowohl Missverständnisse als auch Misstrauen. Die Gruppe entzweit sich bzw. spaltet sich in Paare - und in Einzelne.

Und später kam dann auch noch die schwierige politische Situation dazu. Gab es von vorneherein einen Verräter? Das Buch ist stellenweise durchaus spannend und charmant, hat aber etwas von einer Räuberpistole. Und bringt der ganzen Bauhaus-Bewegung nicht genug Achtung entgegen. So scheint es mir, als ob sich die Autorin möglicherweise nicht gründlich in das Thema eingearbeitet hätte.