Tolle Protagonistin in einer monsterbefallenen, kalten Welt
"Tage einer Hexe" liegt bereits aus dem englischen in Form einer wunderschönen Special Edition in meinem Buchregal und hier heißt das Buch "Foul Days", was auch wunderbar passend ist. Da ich die deutschsprachigen ...
"Tage einer Hexe" liegt bereits aus dem englischen in Form einer wunderschönen Special Edition in meinem Buchregal und hier heißt das Buch "Foul Days", was auch wunderbar passend ist. Da ich die deutschsprachigen Bücher dann doch schneller lesen kann, habe ich mich für die ebenfalls wunderschöne, deutsche Version entschieden. Cover und Farbschnitt gefallen mir richtig gut, sind irgendwie schlicht, aber dennoch magisch und sollen zum einen sicher auf die Monster verweisen, zum anderen vielleicht auf die Kräuter für benötigte Zaubertränke? Irgendeine Begründung für die Sonnenblumen finde ich schon noch ...
Nun zum Inhalt des Buches: In Tage einer Hexe geht es um Kosara, die in einer schicksalshaften Nacht ihren Schatten verliert, nachdem sie schnell über die Mauer fliehen muss, um den Zmey zu entkommen. Der Zmey ist der König der Monster und hat an Kosara ein besonderes Interesse. Das Ganze spielt wiederm während der schmutzigen Tage, an dem der Übergang zwischen Monster- und Menschenwelt besonders dünn ist, weshalb die Monster in Chernograd ihr Unwesen treffen. Allerdings gibt es eine Mauer, die den Rest der Welt vor den Monstern - und damit auch vor Chernograd - abschirmt und deren Überquerung mit einigenn Gefahren einhergeht.
Kosara tut es dennoch und trifft auf der anderen Seite auf den Polizist Asen. Gemeinsam sehen sie sich plötzlich als Team, dass Kosaras Schatten hinterherjagt.
Ich LIEBE Kosara als Protagonistin. Sie ist frech, voller Zweifel, sarkastisch und tut, wonach ihr gerade der Sinn steht. Nicht immer denkt sie sonderlich viel über die Konsequenzen nach oder lernt gar aus ihren Fehlern, aber sie ist gleichzeitig auch sehr selbstkritisch sich gegenüber. Man hat teilweise das Gefüh, dass sie andere sehr schätzt und vieles für diese tun würde - nur nicht für sich selbst. Sie war einfach erfrischend anders, ohne mich je zu nerven. Asen wiederum wirkt über weite Teile wie ein netter Golden Retriever. Es ist ein tolles Gespann und auch wenn die Romantik zwischen den beiden über weitere Teile hintenansteht, sehe ich das riesige Potenzial für Band 2.
Auch die weiteren Nebencharaktere waren spannend, wenn auch schwerer zu durchschauen. Eigentlich kann man in diesem Buch niemandem trauen, egal, wie nett und freundlich sie zunächst wirken. Die Charaktere sind definitiv mein Lieblingsteil an diesem Buch.
Der Schreibstil hat ebenso gut zu diser düsteren, magischen Geschiche gepasst. Handlungstechnisch hatte ich erwartet, länger in Belograd zu verweilen, doch Kosara geht recht schnell zurück über die Mauer (welche plötzlich auch recht viele in alle Richtungen überqueren, wodurch es mit einem Mal doch nicht mehr so schwierig wirkt ...). Es gab ein paar Wirrungen, die auf mich nicht immer logisch gewirkt haben und "passend gemacht" wirkten". Ansonsten geht es hier um eine junge, starke Frau, die sich selbst unterschätzt und ihren eigenen Monstern stellt.
Ich freue mich total auf den 2. Band und vor allem auf Kosara.