Stell dir vor, es ist Sommer in Berlin, du isst gerade zwei Eis gleichzeitig und erfährst dann auch noch, dass du geliebt wirst. In solch einem oder ähnlichem Falle schreie einfach ganz laut: „Janz Berlin is eene Wolke! “ (geklaut bei weiß ich nicht mehr!)
Aber es trifft auf diesen herzerweichenden Roman zu, wie schwierig es war eine Liebe in Zeiten der Berliner Mauer zu haben, sei es eine neue oder eine alte Liebe der man lange hinterhertrauert, weil die Bedingungen schwierig waren. Dennoch scheinen die Protagonisten in diesem Roman sich mit ihrem Leben im Ostteil von Berlin abgefunden zu haben und irgendwie dominieren doch Hoffnung, Träume, die Freude zur Musik und ausgelassenem Tanzen in einem Tanzpalast. Ein Familienzusammenhalt in schwierige Zeiten, wo man immer die Angst haben musste Sanktionen zum Opfer zu fallen, weil aus Sicht der Stadtsicherheit irgendetwas nicht gemacht werden durfte. Kurz werden diese Konsequenzen auch aufgenommen. Und man merkt den Druck, die Verwandlung, die Hoffnung das die Mauer irgendwann fallen wird und Ost und West zueinander finden. Als Leser weiß man ja schon das es so sein wird, und man denkt haltet noch ein wenig durch, alles wird anders. Die Protagonisten dürfen wir auf dem Weg begleiten und erleben, was sich dann für alle ändern wird, auf die ein oder andere Art. Einen Roman den ich sehr gerne gelesen habe und die Geschichte wird sicherlich nie Uninteressant werden, es ist ein Teil der gesamtdeutschen Geschichte auch so viel Jahre nach dem Mauerfall. Vielen Dank.

• Einzelne Kategorien
• Handlung
• Erzählstil
• Charaktere
• Cover
• Gefühl

Ich finde das die Titel der Bücher von Juli Zeh wie Unter Leuten und auch dieses Unter Menschen immer doppeldeutig gedacht sind. In Unter Leuten befand man sich eben unter Leuten, also unter Menschen. Und in Unter Menschen ist man unter Menschen, also unter Leuten, naja. Bracken, ein verschlafenes Dorf im brandenburgischen Nirgendwo. Dora bekommt in der Stadt keine Luft mehr, und das eigentlich schon fast im wahrsten Sinne des Wortes, es ist Coronazeit, Lockdown, ihr Freund übertreibt wie sie findet und die Welt scheint aus den Angeln zu fallen. Sie kauf ein wenig überstürzt ein Haus im Nirgendwo, nur wie ist das mit der Dorfidylle mit einem Nachbarn der allen Klischees für einen echten Nazi zu entsprechen scheint, kann man sich in Menschen täuschen, haben wir nicht alle unseren Macken und Eigenarten, Ängste und Sorgen, was macht den Menschen aus, muss man sich nicht zuerst trauen Mensch zu sein, man sollte es auf einen Versuch ankommen lassen. Dieses Buch ist wieder ein tolles Buch von July Zeh, in dem man wie immer ein wenig um die Ecke denken muss, nein darf, vielen Dank.

• Einzelne Kategorien
• Cover
• Erzählstil
• Handlung
• Charaktere

Irvin D. Yalom, seine Lehrbücher und Romane haben Millionen von Menschen erreicht, dieses Buch ist eines seiner Privatesten. Ein gutes Team möchte man sagen sind Irvin und Marilyn ihr Leben lang gewesen, haben ihre Kinder ins Leben begleitet und sicherlich vielen Menschen durch ihre Bücher und Vorträge erreicht. Diesen Weg müssen beide nun auf ihre Weise gehen, Marilyn ist schwer krank und wird bald gehen. Beide beginnen Sie zusammen ein Buch über diese letzte Reise zu schreiben ungeschönt und offen. Wir alle wissen sicherlich wie schwer es ist einen geliebten Menschen leiden zu sehen, ihm nicht helfen zu können und zu wissen das die letzte Reise begonnen hat. Marilyn ist eine erfolgreiche starke Frau die bewusst auch diesen letzten Schritt geht, an ihrer Seite ihre Kinder und Familien. Letztendlich tritt das ein was zu erwarten war, aber und man ließt oft den Satz wir wussten, dass die Sonne untergeht, aber man erschrickt, wenn es plötzlich Dunkel ist. Das Buch muss Irvin alleine beenden und sich dann weiter auf seinen eigenen Weg machen. Das Buch hat mich sehr ergriffen und nachdenklich zurückgelassen, ich habe es gerne gelesen, vielen Dank.

• Einzelne Kategorien
• Cover
• Erzählstil
• Handlung
• Charaktere

Wunderschön heißt die TV-Sendung im WDR in der Tamina den Zuschauer mitnimmt in die Welt und so die Welt für und aufs Sofa holt. In diesem Buch gibt sie warmherzig und ehrlich Einblicke in Geschichten, die so nicht in ihren Sendungen zu sehen sind und vielleicht nicht immer so im Drehbuch stehen. Nicht immer scheint es herrliches Sommerwetter zu sein, und obwohl Fahrrad fahren, auf Kamelen reiten, mit Auto, Zug und Bahn unterwegs zu sein schöne Dinge sind scheinen Drehtage sicherlich auch anstrengend. Auf Ihren Reisen begegnet ihr skurrile, schrullige, traurige und persönliche Dinge die Tamina mit ihrer warmherzigen Art in diesem Buch lebendig werden lässt. Wenn jemand eine Reise tut, so kann er was erzählen sagt ein Sprichwort, und genau das tut Tamina hier, lassen sie uns mitreisen, vielen Dank.

• Einzelne Kategorien
• Cover
• Erzählstil
• Handlung
• Charaktere

Ich bin Lou, so stellt sie sich Will Traynor vor, so platzt sie quasi in seine Welt, dabei könnten die beiden unterschiedlicher nicht sein. Lou ist auf der Suche nach einer neuen Arbeit was in ihrer Gegend sehr schwierig ist und die Traynors suchen eine ja was, eine Gesellschafterin? Will Traynor war ein aufstrebender Jungmanager der mit viel Glimmer und Freude durchs Leben ging, nichts schien zu hoch, zu weit oder zu teuer. Ein schwerer Unfall ändert sein Leben schlagartig und was Louisa zunächst nicht weiß, er möchte aus dem Leben treten und gibt seinen Eltern noch ein halbes Jahr. Lou schafft es nach einem holprigen Start Wills Leben und schließlich sein Herz zu erobern, doch was nach Leichtigkeit aussieht zerbricht schließlich am Wunsch zu sterben. Lou widerstrebt es Will auf diesem Weg zu begleiten, aber die Liebe zu ihm scheint größer zu sein. Wie viele Leser dieses einfühlsame Buch wohl bisher verzaubert hat und vielen wird sich Lou ins Herz gespielt haben. Ich finde diese Geschichte ist abgeschlossen, ich habe auch die Fortsetzung „Ein ganz neues Leben“ gelesen, einige Dinge sollten so bleiben, und es braucht nicht immer ein wie geht es weiter, das Buch „Ein ganz neues Leben“ hat mich nicht abgeholt. Denn Lou und das sei hier verraten leider nichts aus ihrem ungewöhnlichen Kleidungsstiel und ihren Träumen macht, das wäre eine Geschichte als Fortsetzung gewesen, leider leidet sie nur am Helfersyndrom und das zerstört die Geschichte. Ein ganzes halbes Jahr ist traumhaft schön, vielen Dank.

• Einzelne Kategorien
• Cover
• Erzählstil
• Handlung
• Charaktere