Erinnerungen an die Liebe
Inhalt
Eigentlich ist Ryan ganz glücklich. Als Koch und Restaurant Manager hat er einen Job, den er liebt und auch in seiner Beziehung läuft es ganz gut. Doch dann macht Josh überraschend Schluss und wirft ...
Inhalt
Eigentlich ist Ryan ganz glücklich. Als Koch und Restaurant Manager hat er einen Job, den er liebt und auch in seiner Beziehung läuft es ganz gut. Doch dann macht Josh überraschend Schluss und wirft ihm vor, ihn nie wirklich an sich rangelassen zu haben. Eine Freundin rät Ryan dorthin zu gehen, wo er einst sein Herz verschlossen hatte, doch dahin wollte er nie zurück. Schließlich hatte er dort vor Jahren seine Liebe zu einem Mitschüler entdeckt, der sie erst zu erwidern schien, ihn dann aber ohne große Erklärung verließ. Trotz aller Bedenken, kehrt er an seinen Geburtsort zurück und stellt sich den Erinnerungen, die ihn zurück in die Schule und dem Sommernachtstraum führen, in dem er damals eine wichtige Rolle übernahm.
Meine Meinung
Egal wie alt man ist, die Liebe ist nie einfach. Dabei spielt es auch keine Rolle, ob es um die Liebe zwischen Mann und Frau oder zwischen zwei gleichten Geschlechtern geht.
Ryan Garcia war damals 17, als er sich in Liam verliebte. Zwar erschien ihm dieser immer als absolut arrogant, doch trotzdem schlug sein Herz in dessen Nähe immer höher. Da Ryans Mutter sich wünschte, dass er Schauspieler wird, war er im Schultheater. Er war ganz gut, galt als Star des Theaters, doch sein Lampenfieber war auch gewaltig. Ryans eigener Wunsch für die Zukunft war ein anderer, aber er war noch nicht bereit seiner Mutter dies zu offenbaren. Als er eines Abends heimlich einen Job machte, bekam er zufällig ein Geheimnis von Liam mit und damit fing für die Beiden erst alles richtig an. Langsam lernten sie sich kennen, erkundeten die Gefühle für einander, doch ihre Beziehung wollte einfach nicht auf einen gemeinsamen Nenner kommen.
Mit 22 kehrt Ryan nach Portsmouth zurück, zum einen um der Taufe seiner Nichte beizuwohnen, zum anderen um endlich mit dem Schmerz von damals abzuschließen. Die Erinnerungen an damals führen ihm vor Augen, wie er sein Glück mit Liam fand und es dann doch verlor. Die Begegnungen mit alten Bekannten und das Aufsuchen der alt vertrauten Orte vertiefen den Rückblick.
Aufgeteilt in Akte und Szenen, empfindet Julia Knoll ihre Geschichte einem wahren Theaterstück nach. Und wie in einem wahren Drama, wird die Geschichte immer intensiver und gefühlsgeladener, bis schließlich etwas kommt, was alle schockiert.
Von der ersten Seite an ist die Handlung emotional aufgeladen. Es gibt viel Sehnsucht und Herzschmerz und gleichzeitig hängt über Ryan diese dunkle Wolke, deren Grund aber erst nach und nach ergründet wird. Scheinbar hat Ryan einfach kein Glück in der Liebe, denn all seine Beziehungen enden damit, dass ihm das Herz gebrochen wird. Da sein Charakter überaus sympathisch ist, ist es sehr einfach diese Enttäuschungen mit ihm zu fühlen.
Ryans liebster Liam hingegen, büßt einige Sympathiepunkte ein, denn oft wirkt es so, als ob er mit Ryan nur spielen würde. Mal sucht er die Nähe von ihm, mal stößt er ihn weg. Vor allem ist er aber nicht bereit zu offenbaren, dass er eine Beziehung zu einem Jungen führt. Zwar werden auch seine Motive aufgezeigt, doch sein Handeln ist damit nicht komplett erklärbar.
Julia Knoll hat hier einen wunderbaren Schreibstil bewiesen. Ihr gelingt es so gut die Problematiken einer homosexuellen Beziehung herauszuarbeiten. Insbesondere die Angst sich zu offenbaren, die ja nach wie vor vorherrscht, wird gut angesprochen. Andererseits zeigt die Geschichte auch, dass es Familien gibt, die ihre Kinder so annehmen und lieben, wie sie sind. Es ist egal welches Geschlecht sie lieben, Hauptsache sie sind glücklich.
Ich finde es unglaublich toll, wie die Handlung so drückend und schwer gestaltet wird, wie die Autorin die recht ungesunde Beziehung umschreibt und zum Ende hin Erleichterung schafft, als ob sie einen Stein von der Seele nehmen würde. Das Ryan am Ende doch noch sein Glück bekommt, hat das Ende irgendwie perfekt gemacht. Nach all den Geschehnissen war es schön, dass ihm ein Happy End vergönnt war.
Fazit
Ein Theaterstück, ein Sommer und eine Liebe, die das Leben von Ryan komplett auf den Kopf stellen. Erzählt auf zwei Zeitebenen, darf der Leser miterleben, wie der junge Mann gegen Herzschmerz für eine bessere Zukunft ankämpft. Manchmal sind unsere Erinnerungen lebendiger, als es uns lieb ist, doch nicht immer offenbaren sie die ganze Wahrheit, doch genau die versucht Ryan nun zu finden.