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Karolina_Hruskova

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 04.12.2024

Spannung und Intrigen high-class

Kings of Cypress Pointe - Bitter Regrets
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Wenn ich rückblickend darüber nachdenke, dreht sich der zweite Teil der Reihe vorwiegend um die Gefühle von Blue und West. Handlung gibt es auch, doch die stand diesmal eher im Hintergrund.

Blue muss ...

Wenn ich rückblickend darüber nachdenke, dreht sich der zweite Teil der Reihe vorwiegend um die Gefühle von Blue und West. Handlung gibt es auch, doch die stand diesmal eher im Hintergrund.

Blue muss nach der Veröffentlichung des pikanten Videos um ihren guten Ruf und ihr Stipendium kämpfen, während West keinerlei Konsequenzen hat. Ihre Gedanken und Emotionen waren so echt, so verständlich und absolut nachvollziehbar: Die Zerrissenheit zwischen Hass und Ablehnung auf der einen Seite, aber auch Anziehung und tiefe Gefühle für West auf der anderen Seite.

Vor allem West hat mich überrascht, denn er entscheidet sich dazu, sich Blue voll und ganz zu öffnen und keine Geheimnisse mehr vor ihr zu haben. So einiges kam heraus, wo ich wirklich perplex war, aber dann wiederum sind neue, noch viel krassere Intrigen angedeutet worden. Ich bin in Geschichten immer für guten Gossip zu haben und meine Neugier ist diesmal ins Unermessliche gesteigert worden!

Für mich hat auch dieser Teil der Reihe wieder alles mitgebracht, was ich persönlich an einem Roman schätze: Spannung, Schnelligkeit, starke Protagonisten, einen flüssigen Schreibstil, eine Geschichte, die mich fesselt, und Nebencharaktere, die eine perfekte Ergänzung sind und weder zu viel noch zu wenig Raum einnehmen. Emotional war man als Leser:in ebenfalls gut unterhalten, denn die Vielfalt war groß und abwechslungsreich. Ich kann den Abschlussband wirklich kaum noch erwarten!

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Veröffentlicht am 04.12.2024

Für mich persönlich einer der besten Romane

Zwei Leben
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»Zwei Leben« zu lesen ist auf unzähligen Ebenen wahrlich bereichernd. Ewald Arenz schafft es mit nur wenigen Worten ein völlig fremdes Leben, eine fremde Zeit und fremde Menschen vertraut wirken zu lassen, ...

»Zwei Leben« zu lesen ist auf unzähligen Ebenen wahrlich bereichernd. Ewald Arenz schafft es mit nur wenigen Worten ein völlig fremdes Leben, eine fremde Zeit und fremde Menschen vertraut wirken zu lassen, als wäre man selbst schon immer ein Teil davon gewesen.

Für Roberta scheint ihr Leben vorbestimmt; entstammt sie doch einer Bauernfamilie und wird den Hof eines Tages übernehmen. Sie packt mit an und ist ihrem Schicksal ergeben. Eigentlich liegt ihre Leidenschaft aber in der Mode, Schneiderin hat sie schließlich gelernt. Auch Gertrud ist gefangen in einem Leben, das sie nie so wollte. Gefangen in einem Dorf, das ihr nichts bieten kann. Als Frau des Pfarrers immer mit Distanz zur dörflichen Gemeinschaft und insgeheim unzufrieden. Unglücklich. Beider Frauen Sehnsüchte bleiben ungehört.

Bis ein Schicksalsschlag Roberta und Gertrud zusammenführt und vor die Möglichkeit stellt, ihre Selbstbestimmung auszuleben. Ihre Träumereien nicht mehr nur als das zu verstecken, ihrem Unmut kund zu tun. Und dabei werden alte Traditionen, "das war schon immer so" und viele gesellschaftliche Tabus der damaligen Zeit gesprengt. Sie überwinden Unverständnis und Verärgerung, werden nicht ernst genommen und belächelt, doch verfolgen mit Zielstrebigkeit ihre Träume und werfen die Fesseln der Gesellschaft ab. Unterstützung erhält Roberta zudem von ihrem Opa, der herzallerliebst ist und Roberta vor seinem eigenen Schicksal bewahren möchte.

Ewald Arenz hat mit sanfter Wucht eingeschlagen; er hat das Herz berührt, das Herz zerrissen und das Herz wieder zusammengesetzt. Davor und danach hat mich kein anderer Roman so tief berührt. Der Schicksalsschlag hat nicht nur Roberta und Gertrud verändert, sondern auch mir andere Sichtweisen eröffnet. Für mich persönlich ist »Zwei Leben« einer der besten Romane, die ich seit langem gelesen habe, und ein Quell an Inspiration, Mut und Kraft geworden.

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Veröffentlicht am 20.11.2024

Viel Herzschmerz, aber leider auch too much

Alles, was ich geben kann – The Last Letter
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»Alles, was ich geben kann« war für mich der erste Roman der Autorin. Und ich mochte ihn wirklich sehr, hatte vorher schon ein gutes Bauchgefühl, und bin schließlich flüssig durch die Geschichte gekommen, ...

»Alles, was ich geben kann« war für mich der erste Roman der Autorin. Und ich mochte ihn wirklich sehr, hatte vorher schon ein gutes Bauchgefühl, und bin schließlich flüssig durch die Geschichte gekommen, war gefesselt und wurde emotional sehr gefordert. Aber ständig habe ich mich auch beim Lesen gefragt: "Muss das denn jetzt echt noch sein?"

Ich finde es großartig, dass - und vor allem wie - Rebecca Yarros gleich mehrere sensible und schwierige Themen ineinander verflochten hat. Unweigerlich leidet man mit Ella, ihren Kindern und auch Beckett mit. Ella, in deren Stärke und Resilienz sich Beckett nur durch ihre Worte verliebt hat. Beckett, der ein Versprechen einlösen möchte und selbstlos alles über sich stellt. Beide waren großartig. Ihre Anfänge, das Misstrauen, schwere Schicksalsschläge, die gemeinsam überwunden werden. Letztendlich das blinde Vertrauen. Es hat mir schier das Herz zerrissen, was Ella und Beckett durchstehen mussten.

Aber ganz ehrlich: Irgendwann war es zu viel. Das Drama wirkte mir zu aufgesetzt; ständig musste Rebecca Yarros noch eins drauf setzen und sich selbst überbieten. Und das hat einen Unglauben in mir geweckt, die Schicksalsschläge waren zu konstruiert und künstlich.

Trotzdem habe ich mir gleich im Anschluss weiteren Lesestoff von Rebecca Yarros bestellt. Manchmal braucht man eben eine gute Portion Herzschmerz. Und mit Ella und Beckett habe ich ihn wirklich gerne geteilt.

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Veröffentlicht am 20.11.2024

Meine neue Liebingsreihe!

Things We Left Behind (Knockemout 3)
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Wenn jemand ein geeigneter Anwärter auf den Titel "best book boyfriend" ist, dann wohl Lucian Rollins!

Sloane und Lucian waren für mich das große Finale der Knockemout-Reihe und haben mich in keinster ...

Wenn jemand ein geeigneter Anwärter auf den Titel "best book boyfriend" ist, dann wohl Lucian Rollins!

Sloane und Lucian waren für mich das große Finale der Knockemout-Reihe und haben mich in keinster Weise enttäuscht. Ihre Streitereien und Schlagabtausche haben mich oft lachen lassen. In puncto Schlagfertigkeit war Sloane Lucian klar überlegen, doch in vielen weiteren Punkten fand ich sie leider zu blass neben ihm. Ich glaube sogar, dass ich die Geschichte irgendwann nur noch wegen Lucian gelesen habe, und denke deshalb, dass es einfach für jede Figur schwer neben Lucian ist.

Natürlich bin ich etwas voreingenommen, aber auch in der Charakterentwicklung hat man bei Lucian einen klaren Unterschied gemerkt. Sloane war eine Konstante, die ihn immer wieder gefordert hat und wegen der er seine Vergangenheit endlich hinter sich lassen konnte. Doch auch Sloane ist über sich hinausgewachsen und hat allen bewiesen, wie mutig sie ist.

Mit dem dritten und letzten Band der Reihe hat Lucy Score endlich ein Geheimnis gelüftet, was rückblickend auch in den anderen zwei Teilen vieles erklärt. Und das hat sie wirklich geschickt in die gesamte Geschichte eingebaut!

Für mich ist die Knockemout-Reihe tatsächlich zu einer Lieblingsreihe geworden, weil sie mir alles geboten hat, was ich mag: einen unterhaltsamen Schreibstil, starke Protagonisten, tolle Nebenfiguren, ein ansprechendes Setting und eine Geschichte, die von Anfang an mein Interesse am Verlauf aufrecht erhalten hat. Alles in einem: einfach großartig!

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Veröffentlicht am 20.11.2024

Eine perfekte Mischung: Spannung und cozy vibes

Things We Hide From The Light (Knockemout 2)
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Kann mir mal bitte jemand etwas Luft zuwedeln? Der Spice hatte es diesmal ganz schön in sich!

Im zweiten Teil der Knockemout-Reihe kehrt man als Leser wieder in die beschauliche Kleinstadt Knockemout ...

Kann mir mal bitte jemand etwas Luft zuwedeln? Der Spice hatte es diesmal ganz schön in sich!

Im zweiten Teil der Knockemout-Reihe kehrt man als Leser wieder in die beschauliche Kleinstadt Knockemout zurück, die ein weiteres Mal vor cozy vibes und Herzlichkeit nur so strotzt.

Nash und Lina haben so gut zusammen gepasst: Während Nash vorwiegend mit PTBS zu kämpfen hat, war Lina stark genug für beide und hat ihn unterstützt. Dabei hat mich die Dynamik zwischen den beiden sehr unterhalten. Sie können zwar nicht ohne einander, reagieren aber darauf so unterschiedlich wie nur möglich. Nash sucht aktiv immer wieder den Kontakt zu Lina. Lina hingegen ist von ihren Gefühlen überwältigt und distanziert sich deswegen. Zoff ist dabei vorprogrammiert und erreicht den Höhepunkt, als Nash den wahren Grund erfährt, warum Lina vorläufig nach Knockemout gezogen ist.

Zwischen den beiden fliegen jedoch nicht nur die Fetzen, sondern auch gewaltig die Funken. Den Spice mochte ich tatsächlich, da es (wie leider oft üblich) nicht übertrieben oder völlig abwegig war. Beide Protagonisten waren +/- 40 Jahre alt und diese Reife hat man ihnen selbst in dieser Hinsicht angemerkt.

Gefallen hat mir außerdem, dass nach »Things we never got over« noch nicht wirklich Schluss mit Naomi und Knox war, da sie als Nebenfiguren immer wieder präsent sind und ihre eigene Geschichte nebenbei weitererzählen.

Daneben war auch v.a. gegen Ende hin wieder genügend Spannung vorhanden, die die Geschichte abgerundet hat. Mir hat mein erneuter Ausflug nach Knockemout wieder sehr gefallen und ich kann es nicht erwarten für ein drittes und (leider) letztes Mal zurückzukehren.

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