Schöne Geschichte für Zwischendurch
Bäume reisen nachtsManons Mutter ist von einem Tag auf den anderen verschwunden, hat Tochter und Vater allein gelassen. Ein Brief hinterließ sie, doch dann meldete sie sich nicht mehr. Keiner weiß, wo sie ist, ob sie überhaupt ...
Manons Mutter ist von einem Tag auf den anderen verschwunden, hat Tochter und Vater allein gelassen. Ein Brief hinterließ sie, doch dann meldete sie sich nicht mehr. Keiner weiß, wo sie ist, ob sie überhaupt noch lebt. Nicht nur Manon leidet unter ihrem Weggang, auch der Vater, der sich in den Alkohol flüchtet, sodass die Kleine immer mehr vereinsamt. Der 80-Jährige Anatole, der im gleichen Haus lebt, ist ein Griesgram, nimmt sich jedoch dem kleinen Mädchen an. Eine wunderbare, außergewöhnliche Freundschaft entwickelt sich...die in einer Reise nach Marokko mündet und gut endet?
Das Buch zieht den Leser von Beginn an in seinen Bann. Die Beschreibungen und Charaktere (ob der Griesgram Anatole, der depressive Vater, die verunsicherte, ernste Manon oder ihre spezielle Tante) sind schön gelungen und man möchte direkt erfahren, wie es weitergeht, warum die Personen da stehen, wo sie stehen, welche Päckchen jeder von ihnen zu tragen hat, oder auch, ob Manon ihre Mutter wieder treffen wird. Die Personen sind so verschieden, verschiedener könnten sie fast nicht sein, trotzdem wachsen sie auf ihrer Reise scheinbar zusammen und ergänzen sich, trotz aller Probleme, die zwischenzeitlich immer wieder auftreten. Die Auflösung fand ich nicht ganz gelungen und weckte bei mir den Eindruck "es muss jetzt halt schnell enden".
Ein schnell gelesenes Buch, welches aber nicht schnell vergessen sein wird.