Cover-Bild Die Vegetarierin
(6)
  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
19,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Argon
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: Seelenleben
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Ersterscheinung: 07.11.2024
  • ISBN: 9783839821725
Han Kang

Die Vegetarierin

Roman | Nobelpreis für Literatur 2024
Thomas Loibl (Sprecher), Rike Schmid (Sprecher), Devid Striesow (Sprecher), Ki-Hyang Lee (Übersetzer)

Nobelpreis für Literatur 2024

Ein  hypnotisierendes Hörbuch über eine Frau, die laut ihrem Ehemann an Durchschnittlichkeit kaum zu übertreffen ist – bis sie eines Tages beschließt, kein Fleisch mehr zu essen.

Yong-Hye und ihr Ehemann sind ganz gewöhnliche Leute. Er geht seinem Bürojob nach und hegt keine Ambitionen. Sie ist eine leidenschaftslose, pflichtbewusste Hausfrau. Die angenehme Eintönigkeit ihrer Ehe wird gefährdet, als Yeong-Hye beschließt, sich ausschließlich vegetarisch zu ernähren und alle tierischen Produkte aus dem Haushalt wirft. »Ich hatte einen Traum«, so ihre einzige Erklärung. Ein kleiner Akt der Unabhängigkeit, aber ein fataler, denn in einem Land wie Südkorea, in dem strenge soziale Normen herrschen, gilt der Vegetarismus als subversiv. Und bald nimmt Yeong-Hyes passive Rebellion immer groteskere Ausmaße an. Sie, die niemals gerne einen BH getragen hat, fängt an, sich in der Öffentlichkeit zu entblößen und von einem Leben als Pflanze zu träumen. Bis sich ihre gesamte Familie gegen sie wendet.

Dieses Produkt bei deinem lokalen Buchhändler bestellen

Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 05.12.2024

Ungewöhnlich umgesetzt, macht betroffen

0

Yong-Hue führt ein langweiliges Leben. Doch dann hat sie einen Traum, dem sie nachgeht. „Es ist mein Herz, das schmerzt“ und „es sind Schreie und Gebrülle, und das kommt vom Fleisch“. Sie wird Vegetarierin. ...

Yong-Hue führt ein langweiliges Leben. Doch dann hat sie einen Traum, dem sie nachgeht. „Es ist mein Herz, das schmerzt“ und „es sind Schreie und Gebrülle, und das kommt vom Fleisch“. Sie wird Vegetarierin. Doch das ist erst der Anfang. Yong-Hues Weg sich der sie umgebenden Unterdrückung durch Verwandlung zu entziehen beschreibt Han Kang.

Dieses Hörbuch ist in drei Akte unterteilt. Das Geschehen aus Sicht des Ehemannes, des Schwagers und der Schwester. Alle drei zeigen ihre eigene Einstellung auf die sie umgebende Welt und beleuchten die Protagonistin Yong-Hue auf sehr unterschiedliche Art.

Die Geschichte ist erst einmal irritierend, vielleicht auch für das europäische Verständnis, vielleicht auch durch das Groteske der Schilderung. Doch sie verliert nicht den Realitätsbezug und zeigt eine Situation auf, die den familiären Zusammenhalt der angepasst und gewohnten Art auseinanderbrechen lässt durch eine Person, die die bekannte Realität im Laufe der Geschichte verweigern wird, sozial sowie psychisch.

Die Sprecher der drei Akte, Rike Schmid, Devid Striesow und Thomas Loibl, können die einzelnen Charaktere einfühlsam ins Leben rufen; es ist ein Vergnügen zuzuhören!
Die Sprache Han Kangs ist schön, einfach, verständlich in einem komplex aufgebauten Roman. Ein Roman, der Einblicke in die südkoreanische Kultur gibt und auch übertragbar auf den Westen ist. Der Schamanismus und die Verehrung von Tieren, Bergen und Pflanzen ist in Südkorea nicht unüblich und in der Kultur verwoben.

Er hat mir sehr gut gefallen – absurd, überspitzt und durch den Bezug zur Realität eindringlich. Ich war hin und her gerissen zwischen Abstand und Betroffenheit. Der Roman ist spannend und hallt lange nach.

„Die Vegetarierin“ erschien erstmals 2007 in Südkorea und wurde 2016 ins Deutsche übersetzt, 2016 geehrt mit dem britischen Man Booker International Prize.
Han Kang ist Literaturnobelpreisträgerin 2024 mit der Begründung:“für ihre intensive Prosa, die sich historischen Traumata stellt und die Zerbrechlichkeit des menschlichen Lebens aufzeigt“. Für mich absolut passend zu diesem Roman „die Vegetarierin“.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 19.11.2024

Interessante Einblicke ins koreanische Familienleben

0

Die Vegetarierin von Han Kang, gelesen von Rike Schmid, Devid Striesow und Thomas Loibl. Erschienen im Finch&Zebra als ungekürzte Hörbuchausgabe am 09 Dezember 2016.

Yong-Hye ist laut ihrem Ehemann eine ...

Die Vegetarierin von Han Kang, gelesen von Rike Schmid, Devid Striesow und Thomas Loibl. Erschienen im Finch&Zebra als ungekürzte Hörbuchausgabe am 09 Dezember 2016.

Yong-Hye ist laut ihrem Ehemann eine unscheinbare und durchschnittliche Frau, deren große Leidenschaft Bücher sind und die ihm den Haushalt führt, gut kocht und zum Familieneinkommen durch zwei Jobs beiträgt. Der Ehemann ist eher oberflächlich, im Aussehen eher unterdurchschnittlich und versucht mit möglichst wenig Aufwand möglichst viel zu erreichen. Als Yong-Hye eines Morgens vor dem Kühlschrank sitzt und alle tierischen Lebensmittel wegwirft, ist er erbost. Sie wird Vegetarierin. In Korea ist diese Art der Ernährung nicht angesehen. Yong-Hyes einzige Begründung für die Abkehr vom Fleisch ist, dass sie einen Traum hatte.

Es gibt drei Abschnitte, die hauptsächlich aus der Sicht vom Ehemann, dem Schwager und der Schwester erzählt werden. Yong-Hyes eigene Geschichte ist in diesem Buch nur in Spuren zu finden. Ich denke aber, dass diese geistige Metamorphose in eine Pflanze ausreichend beschrieben ist.

Das Buch zeigt wie die Umgebung auf eine koreanische Frau die unerwartet und außerhalb der engen Normen für Frauen leben möchte reagiert. Vermutlich sehen wir ein genaues Gesellschaftsbild, da sich der Roman erst als er ins Englische übersetzt wurde und den Man Booker Prize gewonnen hat zum Bestseller entwickelte.

Ich bin ausgesprochen froh, dass ich das Hörbuch gehört habe. Die Erzähler lassen die Protagonisten lebendig werden und man kann sich sehr gut in die Geschichte hineinversetzen.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 14.12.2024

Irritierend und intensiv

0

Eine überaus durchschnittliche Frau beschließt plötzlich, sich vegetarisch zu ernähren. Als Erklärung gibt sie an, einen Traum gehabt zu haben. Ihr Umfeld, allen voran ihr Mann und ihr Vater, reagiert ...

Eine überaus durchschnittliche Frau beschließt plötzlich, sich vegetarisch zu ernähren. Als Erklärung gibt sie an, einen Traum gehabt zu haben. Ihr Umfeld, allen voran ihr Mann und ihr Vater, reagiert irritiert. Und dann eskaliert das ganze irgendwie ziemlich schnell.
Es fällt mir richtig schwer eine Rezension zu diesem Buch zu schreiben. Es war schockierend, es hat mich zum Weinen gebracht und ich habe einiges wahrscheinlich überhaupt nicht verstanden.
Wenn ich es richtig interpretiert habe, geht es um Machtverhältnisse, Kontrolle, die Frage darüber was normal ist, um Formen der Menschlichkeit, Selbstbilder und auch ein bisschen viel um Wahnsinn.
Irgendwie bin ich mir nicht sicher, ob ich das Hörbuch mochte. Die Sprache war blumig und sehr angenehm, die Geschichte unvorhersehbar und ich habe wie gebannt zugehört, aber es war sehr irritierend, unzufriedenstellend und ich weiß auch nicht wirklich, was ich jetzt damit anfangen soll.
Ich hatte nach dem Lesen zwei große Fragen: Hä? Und WAS???
Die Geschichte hat mich zum Nachdenken angeregt, aber Antworten habe ich noch keine gefunden.
Also Spaß hat die Geschichte keinen gemacht, aber ich verstehe, dass es künstlerisch sehr wertvoll ist.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 06.12.2024

Eine Geschichte wie ein Autounfall. Man will eigentlich gar nicht, schaut aber trotzdem immer wieder hin

0

Meine Meinung

Hörbuch Rezension

Eine Geschichte wie ein Autounfall
Man will es eigentlich gar nicht, schaut aber trotzdem immer wieder hin.

Ich habe ja schon viel gelesen und gehört, wie Frauen sich ...

Meine Meinung

Hörbuch Rezension

Eine Geschichte wie ein Autounfall
Man will es eigentlich gar nicht, schaut aber trotzdem immer wieder hin.

Ich habe ja schon viel gelesen und gehört, wie Frauen sich bei ihren Männern behaupten. Yong-Hye hat da eine ganz besondere Methode. Sie wird Vegetarierin und ihrem Mann gefällt überhaupt nicht mehr, was sich nun im Kochtopf befindet.

Yong-Hye mag keinen BH tragen, da er sie einengt. Damit bringt sie ihren Mann in peinliche Situationen.

Das Buch ist total anders, als ich erwartet hatte. Die Beweggründe, warum Yong-Hye geheiratet wurde, sind für mich nicht nachvollziehbar. Sinnliche Szenen, in denen Körper mit Blumen bemalt werden, verleihen der Geschichte die Anmut eines lebendigen Stilllebens, voller Intensität und Bewegung.

Ich habe Yong-Hye mit großem Interesse auf ihrem außergewöhnlichen Weg begleitet, der sehr traurig und intensiv anmutet. Jeweils aus der Perspektive von Yong-Hye und ihrem Mann erleben wir einen großen Teil des Geschehens. Im späteren Verlauf lernen wir Yong-Hyes Schwager, den Körperbemaler kennen.

Yong-Hyes Familie findet sich mit dem Vegetarismus ihrer Tochter nicht ab. Es gab Szenen, die mich fassungslos gemacht haben. Einzig ihre Schwester versucht ihr zu helfen. Sie wird von Yong-Hye schwer enttäuscht ...

Yong-Hye geht körperlich und seelisch durch die Hölle. Sie hatte immer wieder einen Traum, der den Genuss von tierischen Lebensmitteln in Frage gestellt hat.

Ob mir das Hörbuch gefallen hat? Ich brauche normalerweise für ein Hörbuch ein paar Wochen, da ich immer vor dem Einschlafen höre. Die Vegetarierin hatte ich in vier Tagen durch. Die Protagonisten wirkten völlig exzentrisch und stellenweise unberechenbar. Die verschiedenen Ansichten zu Vegetarismus sind teilweise sehr verstörend. Sie vermitteln den Eindruck, als wäre er eine Krankheit.

Danke Hang Kang.

Ein großes Dankeschön an die Sprecher Rike Schmid, Devid Striesow und Thomas Loibl. Ihr habt das Hörbuch zu einem großen Hörerlebnis gemacht.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 26.11.2024

Sehr grotesk.

0

Cover: Das Cover mit den Blumen passt zum Inhalt des Buches. Mir gefallen die Blumen ziemlich gut, es wirkt abgestimmt und damit harmonisch und ansprechend.

Meinung: Die ganze Geschichte ist aus diversen ...

Cover: Das Cover mit den Blumen passt zum Inhalt des Buches. Mir gefallen die Blumen ziemlich gut, es wirkt abgestimmt und damit harmonisch und ansprechend.

Meinung: Die ganze Geschichte ist aus diversen Blickwinkeln abwechselnd erzählt. Kein Charakter ist mir hier wirklich sympathisch, so dass ich das eher distanziert betrachtet und mich mit niemandem identifiziert habe. Eigentlich müsste der Titel gefühlt auch "Die Veganerin" heißen und nicht "Die Vegetarierin". Es ist alles sehr skurril und durch die unsympathischen Charaktere alles insgesamt sehr grotesk und konnte mich daher so gar nicht erreichen. Wäre Yong-Hye einem grundsätzlich sympathisch, dann hätte das Ganze vielleicht anders ausgesehen, aber so kann ich leider mit der Geschichte nicht wirklich etwas anfangen.