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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 28.07.2022

Absolut lesenswert!

Intensiv
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Das Thema Gesundheit: Es geht uns alle an und Hauptthematik hier ist nicht etwa Corona oder die Intensivstationen, sondern die Auswirkungen des Pflegekräftemangels auf unser staatliches Gesundheitssystems, ...

Das Thema Gesundheit: Es geht uns alle an und Hauptthematik hier ist nicht etwa Corona oder die Intensivstationen, sondern die Auswirkungen des Pflegekräftemangels auf unser staatliches Gesundheitssystems, für das die Uhr schon längst auf 5 nach 12 steht.
Ricardo Lange, Intensivpfleger, spricht in diesem Buch schonungslos, offen und direkt an, wie krank unser Gesundheitssystem ist und zeigt auf, wie spätestens die Corona-Pandemie, ein Umdenken in der Politik hätte bewirken müssen, um die Versorgung in Krankenhäusern und Pflegeheimen wieder auf Kurs zu bringen!
Neben seinem persönlichen Werdegang berichtet er vor allem von seinem beruflichen Alltag und den Beweggründen, die ihn als Privatperson in die Öffentlichkeit u.a. zur Bundespressekonferenz katapultiert haben.
Für seine Courage, die Missstände klar beim Namen zu nennen, erntet Ricardo Lange leider nicht nur Applaus und Unterstützung, sondern bekommt neben beruflichen Konsequenzen, auch reichlich Gegenwind aus den eigenen Reihen.
Ricardo findet, meiner Meinung nach, genau die richtigen Worte und an vielen Stellen möchte ich ihm beipflichten und sagen: „Ja, genauso geht es mir auch“ oder „In der gleichen Situation war ich auch“!
Denn der „Ausnahmezustand“ ist für Masse unserer Kollegen schon seit Jahren Alltagsroutine. Es wird geackert bis zur Erschöpfung, in der Hoffnung, dass es am nächsten Tag vielleicht nicht ganz so schlimm wird.
Die mediale Präsenz der Pflegekräfte, ist nach den großen Corona-Wellen inzwischen längst verebbt, doch die schlechten Arbeitsbedingungen sind geblieben und auch nicht durch Klatschen von Balkons, Lavendel-Pflanzungen vor Kliniken oder vereinzelter Bonuszahlungen verbessert worden.

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Veröffentlicht am 05.12.2024

Was sich neckt, das liebt sich!

P. S. I Hate You – Auf dem schmalen Grat zwischen Hass und Liebe
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Seit der fünften Klasse schreiben sich Naomi aus Oklahoma und Luca aus Kalifornien gegenseitig boshafte Briefe. Zwölf Jahre dauert dieser Schlagabtausch an, bis Luca plötzlich nicht mehr antwortet.
Nach ...

Seit der fünften Klasse schreiben sich Naomi aus Oklahoma und Luca aus Kalifornien gegenseitig boshafte Briefe. Zwölf Jahre dauert dieser Schlagabtausch an, bis Luca plötzlich nicht mehr antwortet.
Nach Jahren der Funkstille, Naomi arbeitet inzwischen als Wetterfee bei einem regionalen Fernsehsender, erhält sie eines Tages aus dem Nichts heraus, eine neue, fiese Nachricht von Luca. Diesmal möchte sie ihn nicht davonkommen lassen, doch hat er keinen Absender hinterlassen. Naomi fühlt sich um so mehr herausgefordert und reist sogar bis nach Kalifornien, um Luca ausfindig zu machen.
Aber nicht nur er bringt ihre Gefühlswelt durcheinander, sondern auch ihr Nachbar Jake sorgt dafür, dass Naomi nicht mehr weiß, für wen ihr Herz tatsächlich schlägt.

Zugegeben, ich habe anfangs ein wenig mit diesem Buch gehadert. Der Plot war ziemlich vorhersehbar und die gegenseitigen fiesen Wortgefechte für meinen Geschmack zunächst eine Spur zu überzogen. Da es sich jedoch um eine waschechte Enemies-to-Lovers-Story handelt, hatte ich nach den leichten Anlaufschwierigkeiten richtig Spaß an der „Was sich liebt, das neckt sich“- Geschichte. Hauptprotagonistin Naomi erscheint zwar nicht in allen Lebenslagen als die leuchtendste Kerze auf dem Adventskranz, ist dafür jedoch ziemlich schlagfertig und witzig.

Eine sehr unterhaltsame Story, die zwar kleine Schwächen hat, aber auch mit einem gelungenen Epilog schön abgerundet wurde. Ein amüsantes Lesevergnügen, vor allem für Romance-Fans!

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Veröffentlicht am 04.12.2024

WG-Leben

Wohnverwandtschaften
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Nach der Trennung von ihrem Lebensgefährten findet Zahnärztin Constanze am leergefegten Wohnungsmarkt keine neue Wohnung und zieht „übergangsweise“ in die bereits bestehende WG von Jörg, Murat und Anke ...

Nach der Trennung von ihrem Lebensgefährten findet Zahnärztin Constanze am leergefegten Wohnungsmarkt keine neue Wohnung und zieht „übergangsweise“ in die bereits bestehende WG von Jörg, Murat und Anke ein.
Obwohl der Einzug in die Wohngemeinschaft eigentlich nur Zwischenlösung gedacht war, hat sich Constanze mit dem WG-Leben schnell arrangiert. Trotzdem ist nicht alles eitel Sonnenschein. Bei Anke bleiben schon seit Längerem die Rollenangebote aus, Murat und Constanze riskieren den Gemeinschaftsfrieden und nachdem sich Jörg einer OP unterzogen hat, steht die WG plötzlich an einem Wendepunkt.
Denn Jörgs Gedankenaussetzer häufen sich und bald ist allen klar, dass er nie mehr der Alte sein wird. Gemeinsam müssen Lösungen her.

Der Titel „Wohnverwandtschaften“ könnte für diese außergewöhnliche und dennoch harmonierende Konstellation aus Charakteren kaum treffender sein. Obwohl ich altersmäßig hier nicht unbedingt zur Zielgruppe des Romans gehöre, habe ich das Buch dennoch mit Begeisterung, einigem Schmunzeln, manchmal auch mit feuchten Augen gelesen. Die Darstellung von Protagonist Jörg und seinem Umfeld, mit Blick auf beginnende Demenz, wirkt wie aus dem wahren Leben gegriffen. Die Entwicklungen zwischen den WG-Bewohnern sind währenddessen so spannend wie bei einer Daily Soap.

Sollte es auf eine Fortsetzung hinauslaufen, wäre ich mit dem abrupten, offen geratenem Ende wieder versöhnt.
So fehlt mir leider ein runder Abschluss dieser ansonsten wunderbaren und absolut lesenswerten Geschichte!

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Veröffentlicht am 02.10.2024

Zuckersüße Einschlafhilfe für kleine (Fleder-)mäuse

Die kleine Fledermaus Wegda: Schlaf gut, kleine Fledermaus Wegda!
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Die kleine Wegda ist eine ganz besondere Fledermaus. Anders als ihre Artgenossen, nutzt sie nämlich viel lieber den Tag, um spannende Abenteuer zu erleben und fällt dann am Abend totmüde ins Bett (bzw ...

Die kleine Wegda ist eine ganz besondere Fledermaus. Anders als ihre Artgenossen, nutzt sie nämlich viel lieber den Tag, um spannende Abenteuer zu erleben und fällt dann am Abend totmüde ins Bett (bzw kopfüber von der Decke).
Wie jedes Kind, hat sie natürlich vor dem Einschlafen noch ein paar wichtige Dinge zu erledigen, wie das obligatorische Zähneputzen, warme Kuschelsocken anziehen und ein Gute-Nacht-Küsschen von Mama und Papa abstauben.
Und natürlich darf das Lieblingskuscheltier nicht fehlen! Doch genau das ist gerade nirgends aufzufinden. Obwohl Wegda schon ganz müde ist, kann sie unter diesen Umständen dennoch auf keinen Fall einschlafen. So begibt sie sich auf die Suche nach ihrem Kuscheltier und holt sich Rat bei ihren Freunden.

Obwohl es als Gute-Nacht-Geschichte für Kinder ab 3 Jahren gedacht ist, begeistert sich bereits meine 2,5-jährige Tochter so sehr für die kleine Fledermaus, dass sie sich dieses Buch jeden Abend zum Vorlesen wünscht.
Es ist wirklich zuckersüß und altersgerecht illustriert, die begleitenden Texte sind nicht zu lang und animieren die kleinen Zuhörer immer wieder zum Mitmachen.
In dem sie „Wegda“ bspw. aktiv beim Suchen helfen, die Fledermaus für mehr Schwung beim Abflug anpusten oder auch mal mit einem Lied oder Kraulen trösten können.
Ansonsten gibt es nebenbei immer wieder neue Details auf den zahlreichen Bildern zu entdecken.
Bis auf den Namen „Wegda“, den wir für so ein bezauberndes Geschöpf einfach fürchterlich und unpassend finden, muss man die Geschichte mit der kleinen Fledermaus einfach lieben!

Große Leseempfehlung!

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Veröffentlicht am 06.03.2024

Nur noch ein Kapitel

Verborgen
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Bei dem dritten Teil der Reihe fördert ein Zimmerbrand eine Leiche zutage und die Spurensuche deckt zudem das mysteriöse Verschwinden eines holländischen Aupair-Mädchens auf, das keiner zu vermissen scheint.

Neben ...

Bei dem dritten Teil der Reihe fördert ein Zimmerbrand eine Leiche zutage und die Spurensuche deckt zudem das mysteriöse Verschwinden eines holländischen Aupair-Mädchens auf, das keiner zu vermissen scheint.

Neben den Ermittlungen zu den aktuellen Fällen, hält das Privatleben von Kommissarin Elma und ihren Kollegen interessante und unerwartete Entwicklungen bereit, die auch auf beruflicher Ebene Auswirkungen haben.



Wie schon in den beiden ersten Bänden der Reihe, wechseln sich unterschiedliche Perspektiven und Schauplätze durch kurzgehaltene Kapitel ab und halten den Spannungsbogens damit konstant aufrecht.

Allerdings geht es in diesem Teil jedoch spürbar ruhiger zu, die Handlung wirkt zwar vorhersehbarer, aber ohne langweilig zu sein, denn letztlich ist und bleibt bis zum Ende alles möglich und jeder der Protagonisten potentiell verdächtig.

Eine willkommene Abwechslung ist auch, dass dieses Mal kein gestörtes Mutter-Tochter-Verhältnis im Mittelpunkt steht.

Mittlerweile auch die anfangs noch komplizierten ausländischen Namen kann man inzwischen problemlos auseinander zu halten.

Ich fühle mich richtig angekommen in dieser Buchreihe und hoffe, dass dies noch lange nicht das Ende ist.



Große Leseempfehlung für die gesamte Reihe!

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