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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 28.12.2018

Nicht ganz so gut wie die anderen Buch von Scheffler/Donaldson

Zogg
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Ich persönlich bin ein bisschen enttäuscht von dem Buch, aber mein Sohn liebt es und daher bekommt es vier Sterne. Die Zeichnungen sind gewohnt toll und auch die Geschichte ist grundsätzlich süß. Mir persönlich ...

Ich persönlich bin ein bisschen enttäuscht von dem Buch, aber mein Sohn liebt es und daher bekommt es vier Sterne. Die Zeichnungen sind gewohnt toll und auch die Geschichte ist grundsätzlich süß. Mir persönlich fehlt aber das Herzliche, das die Geschichten, die ich bisher von dem Duo kannte, ausmachten.

Trotzdem ist mein Sohn verliebt in dieses Buch. Seit wir es haben, muss ich es ihm immer wieder vorlesen. Vor allem mag er natürlich den Drachen. Das ist im Moment das, was ihn am meisten an der Geschichte interessiert. Und mich freut, dass er so viel Spaß an der Geschichte hat.

Zum Vorlesen vor dem Schlafengehen mag mein Sohn das Buch sehr, mir persönlich ist es angesichts der Tatsache, dass ich im Normalfall auch müde bin, wenn ich ihm vorlese, einen Tick zu lang.

Aber das alles ist meinerseits Jammern auf hohem Niveau. Natürlich ist den Machern wieder ein schönes Buch gelungen - ich persönlich finde es nur nicht so gut wie deren anderen Bücher.

Veröffentlicht am 05.12.2024

Leider sehr langatmig

Ein kalter Tod
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Als ich mir Stuart MacBrides "Ein kalter Tod" gekauft habe, wusste ich nicht, was mich erwartet, aber mir gefiel die Inhaltsangabe auf der Rückseite des Buches.

Anfangs gefiel mir der Thriller auch recht ...

Als ich mir Stuart MacBrides "Ein kalter Tod" gekauft habe, wusste ich nicht, was mich erwartet, aber mir gefiel die Inhaltsangabe auf der Rückseite des Buches.

Anfangs gefiel mir der Thriller auch recht gut: MacBride hat einen erfrischend anderen Schreibstil, der die LeserInnen zum Schmunzeln einlädt. Allerdings hat dieser Erzählstil auch seine Nachteile: Mit den ProtagonistInnen mitzufiebern fällt schwer, wenn praktisch alles in locker-flockigem, ironisch-sarkastischem Ton vorgetragen wird. Und das gilt, obwohl der Mord, der alles ins Rollen bringt, äußerst grausam vollzogen wurde.

Mitgelitten habe ich immerhin ein bisschen bei den Beschreibungen der winterlichen Kälte, die DC Edward Reekie nebst pausenlosem Schneefall, zu wenig Schlaf und permanentem Hunger zusetzen. Mitgefiebert habe ich aber zu keinem Zeitpunkt.

Der Erzählstil kann auch nicht darüber hinwegtäuschen, dass sich inhaltlich über viele Seiten wenig bis nichts tut, wenn man davon absieht, dass DC Reekie einmal wieder durch Schnee stapft friert und das Wetter sowie den Ort verflucht. Das ist zwischendurch ganz nett, geschieht in "Ein kalter Tod" aber dermaßen oft und ausführlich, dass es recht schnell nervt.

Am Ende wollte ich nur noch fertig werden - nicht etwa, weil das Buch so spannend war und ich die Lösung nicht erwarten konnte, sondern weil mich die ewigen Wiederholungen nervten - und nach anfänglicher Begeisterung auch der Schreibstil, der spätestens ab der Hälfte des Buches nur noch nervt, weil zu wenig Wert auf die Handlung und die Entwicklung interessanter Persönlichkeiten gelegt wurde.

Alles in allem ist "Ein kalter Tod" ganz nett, eine etwas straffere Handlung hätte dem "Thriller" aber gut getan.

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Veröffentlicht am 20.07.2024

Mit Zitaten überfrachtet

Altern
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"Altern" ist das erste Hörbuch, das ich von Elke Heidenreich gehört habe. Sie hat es selbst eingesprochen, was dem Hörbuch gut tut, denn Frau Heidenreich ist eine gute Sprecherin - und zu ihrem eigenen ...

"Altern" ist das erste Hörbuch, das ich von Elke Heidenreich gehört habe. Sie hat es selbst eingesprochen, was dem Hörbuch gut tut, denn Frau Heidenreich ist eine gute Sprecherin - und zu ihrem eigenen Buch, das eigene Meinungen transportiert, passt sie natürlich perfekt.

"Altern" ist ein Meinungsbuch; es gibt ausschließlich die Perspektive Elke Heidenreichs wider - naja, und dank zahlreicher Zitate auch die Ansichten einiger anderer Autor*innen, die offenbar Eindruck bei Frau Heidenreich hinterlassen haben.

Nun bin ich nicht mit allem d'accord, was Frau Heidenreich im Lauf der knapp 3 Stunden Erzählzeit (112 Seiten Printausgabe) so von sich gibt. Interessant ist es durchaus trotzdem immer mal wieder.

Warum also nur drei Sterne? Nun, hauptsächlich bin ich relativ streng, was das Buch betrifft, weil es auf mich über weite Strecken den Eindruck hinterlassen hat, sowohl Autorin als auch Verlag wollten schnell viel Geld machen mit diesem Buch. Denn von den drei Stunden bzw. 112 Seiten geht noch einiges ab für meiner Meinung nach viel zu viele Zitate. Offenbar hat Frau Heidenreich versucht, das Buch etwas aufzupumpen.

Zitate können - geschickt gewählt - eine Bereicherung sein. Ohne Frage. Nur wurden in "Altern" dermaßen viele Zitate verwendet, dass man streckenweise meinen könnte, man höre (oder lese) eine Zitatensammlung.

Sympathisch war mir, dass Elke Heidenreich nie so tut, als habe sie die Weisheit mit Löffeln gefressen, als habe sie die Antwort auf alles. Sie weist immer mal wieder darauf hin, dass sie nur ihre Perspektive wiedergibt, dass sie nur ihre eigenen Erfahrungswerte, ihre eigene Lebensrealität einbringen kann, wenn es um ihre Beschäftigung und ihre Gedanken ums Alter geht. Leider ist dadurch aber auch eine gewisse Einseitigkeit gegeben. Man kann ihr das zum Vorwurf machen; ich tue das nicht, denn trotz aller Einseitigkeit stellt Frau Heidenreich immer wieder heraus, dass sie eben nicht allwissend ist und sie kein allgemeingültiges Rezept bieten kann.

Trotz all dessen, was man dieser Veröffentlichung vorwerfen kann, ist das Buch dank seiner Kürze durchaus unterhaltsam und ein bisschen was kann man für sich selbst trotzdem mitnehmen. Das ist schon einmal was.

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Veröffentlicht am 14.06.2024

Leider voller Klischees

Hat irgendjemand Oscar gesehen?
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Leslie Connors "Hat irgendjemand Oscar gesehen?" wird vom Verlag für Leserinnen ab 10 Jahren empfohlen, also habe ich es gemeinsam mit meinem Sohn gelesen.

Erzählt wird die Freundschaft zwischen Aurora ...

Leslie Connors "Hat irgendjemand Oscar gesehen?" wird vom Verlag für Leserinnen ab 10 Jahren empfohlen, also habe ich es gemeinsam mit meinem Sohn gelesen.

Erzählt wird die Freundschaft zwischen Aurora und Oscar, die in einer Kleinstadt in Maine leben. Auch wenn es im Roman nie direkt erwähnt wird, ist Oscar offenbar Autist, während Aurora anscheinend ADHS hat.

Grundsätzlich spielt die Geschichte in einer heilen, stark romantisierten Welt: Die Eltern von Aurora freunden sich ebenso schnell mit der (alleinerziehenden) Mutter von Oscar an wie Aurora mit Oscar. Sie verdienen ihr Geld unter anderem damit, dass sie ihr altes Haus am Strand an Touristen vermieten. Die Nachbarn haben eine Blaubeer-Plantage und verdienen sich ein Zubrot mit frisch gebackenem Blaubeer-Kuchen und so weiter und so fort. Es gibt keine nennenswerten Konflikte.

Probleme werden allenfalls am Rande thematisiert: dass Aurora wegen ihrer lauten, impulsiven Art ab und zu Probleme mit den Mitschüler
innen hat, Oscar von den meisten Mitschüler*innen komplett ignoriert wird, Hänseleien finden praktisch nicht statt und so weiter. Die Erwachsenen aber sind alle auffallend verständnisvoll - vor allem in Bezug auf Oscar.

Gut herausgearbeitet sind einige Aspekte von Oscars Autismus-Spektrum; allerdings ist schade, dass Frau Connor - obwohl sie eigentlich Vorbehalte abbauen und Toleranz bzw. Akzeptanz für Autisten und andere Ausprägungen der Neurodiversität vermitteln möchte - ziemlich viele Klischees verarbeitet. Von allen Möglichkeiten hat sie sich dafür entschieden, dass Oscar als kindliche Version von Raymond Babbitt aus dem Film "Rain Man" (allerdings statt "Zahlengenie" ein Vogelliebhaber) endet.

Zudem wird die Geschichte zwar vor allem aus Auroras Perspektive beschrieben, auch andere Personen bekommen eigene Kapitel und viele Seiten spendiert. Von all diesen Figuren erhält ausgerechnet Oscar die wenigsten Kapitel, die sich mit seiner Sicht befassen. Das ist erstaunlich, wenn man bedenkt, dass er die Hauptfigur des Romans ist. Und es ist schade.

Hier zeigt sich leider, dass Leslie Connor nur die Außenperspektive zum Thema Neurodiversität "recherchiert" hat. Menschen mit Asperger-Syndrom oder ADHS etc. wurden von ihr nicht kontaktiert, sondern nur zwei Eltern und ein Geschwisterteil. Dafür, dass sie laut eigener Aussage (in ihren Anmerkungen zum Buch) "die Figuren gut hinbekommen" wollte, ist das zu wenig.

Ohne Frage: Bei "Hat irgendjemand Oscar gesehen?" handelt es sich - für Außenstehende - um einen warmherzigen Wohlfühl-Roman, der das Thema Neurodiversität für Kinder aufarbeitet - wenn auch einseitig, weil der Heile-Welt-Charakter im Vordergrund steht. Und ganz offensichtlich ist Leslie Connor mit viel gutem Willen ans Werk gegangen. Aber wenn man bedenkt, welchen Anspruch sie in ihren Anmerkungen formuliert, dann muss man konstatieren, dass sie gescheitert ist.

Mein Sohn fand das Buch durchaus nett zu lesen, konnte aber zum Beispiel seinen besten (autistischen) Freund darin nicht wiederfinden und so nichts für sich mitnehmen. Im echten Leben entsprechen die meisten Menschen mit Autismus bzw. Asperger-Syndrom eben nicht den Klischees wie Oscar.

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Veröffentlicht am 04.06.2024

Leider emotional nicht packend

Das Labyrinth des Fauns
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"Pans Labyrinth" ist einer meiner Lieblingsfilme, weshalb ich schon aus reiner Neugier Cornelia Funkes Roman-Version lesen "musste". Den Roman - ein wunderschön gestaltetes Hardcover-Buch - habe ich mir ...

"Pans Labyrinth" ist einer meiner Lieblingsfilme, weshalb ich schon aus reiner Neugier Cornelia Funkes Roman-Version lesen "musste". Den Roman - ein wunderschön gestaltetes Hardcover-Buch - habe ich mir direkt nach dessen Erscheinen in Deutschland gekauft. Gelesen habe ich es erst jetzt.

Angeblich hat Frau Funke das Buch auf Bitten von Guillermo del Toro höchstpersönlich geschrieben. Ob das reine Legendenbildung ist oder nicht: Die Qualität des Romans spiegelt jedenfalls wider, was mir schon oft bei den Büchern del Toros aufgefallen ist: Die Idee ist super und er ist ein toller Regisseur, der fantastische Filme abgeliefert hat (und nach wie vor abliefert), aber seine Bücher kommen bei weitem nicht an seine Filme heran.

So ist es auch mit "Das Labyrinth des Faun", auch wenn es diesmal nicht von del Toro, sondern von Cornelia Funke geschrieben wurde. Sie nutzt zwar die Möglichkeiten des Romans, um ins Innere der Figuren vorzudringen -, aber trotz aller Bemühungen - der wunderbare Umschlag, die wunderschönen Zeichnungen, die den Roman begleiten und so weiter - lässt der Roman die Magie des Films nahezu komplett vermissen.

Das liegt zum einen an der Sprache: Ob es nun an der Übersetzung liegt (Cornelia Funke schrieb das Buch in englischer Sprache) oder die Sprache tatsächlich so von Funke gewählt wurde - ich weiß es nicht. Das Buch richtet sich angeblich an Leserinnen ab 14 Jahren. Sprachlich hatte ich aber oft das Gefühl, die Autorin richte sich an 10jährige Kinder.

Für mich das größte Manko ist aber, dass Funkes "Das Labyrinth des Fauns" mich emotional nicht packen konnte. Dabei gäbe es so viel, das uns Leser
innen packen könnte und sollte - aber es geschieht einfach nicht. Ich weiß nicht, ob ich angesichts des Films zu hohe Erwartungen an den Roman gestellt habe. Ehrlich gesagt bin ich aber aufgrund meiner eigenen Situation emotional leicht zu packen - dass es dieser Roman nicht geschafft hat, spricht eher gegen ihn.

Warum also drei Sterne und nicht nur zwei? Nun, zum einen ist das Hardcover-Buch wie gesagt schön gestaltet. Die Illustrationen sind wunderbar geworden. Zudem ist Cornelia Funkes Version nicht zwingend schlecht; sie hat mich durchaus unterhalten, denn die zugrunde liegende Idee ist nun einmal fantastisch. Ein Meisterwerk oder herausragend ist ihre Umsetzung aber eben nicht.

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