Ein begründeter Aufruf
Rutger Bregman ist aus meiner Perspektive einer der klarsten Denker dieser Welt, der seine Gedanken zudem geradlinig und wohl begründet zu Papier bringen kann. So ist es auch diesmal bei „Moralische Ambition“ ...
Rutger Bregman ist aus meiner Perspektive einer der klarsten Denker dieser Welt, der seine Gedanken zudem geradlinig und wohl begründet zu Papier bringen kann. So ist es auch diesmal bei „Moralische Ambition“ wieder. „Moralische Ambition“ ist dennoch kein Sachbuch wie jedes andere.
Zu Beginn des Buches hinterfragt Bregman das Streben nach Glück. Für was braucht es Glück, wenn die Welt zu Grunde geht. Geht es nicht um mehr? Er arbeitet über das Buch hinweg heraus, was „mehr“ bedeutet, wie man sein „mehr“ identifiziert und wie man es nachverfolgt. An sich ist „Moralische Ambition“ gerade auch über die vermittelte Dringlichkeit kein Sachbuch im klassischen Sinne mehr, sondern eher ein Aufruf.
Bregman zu lesen macht dabei weiterhin Spaß. Er ist weiterhin ein guter Storyteller. Das Buch verfolgt einen klaren roten Faden und die Sprache ist klar und präzise. Der moralische Anspruch und „Aufruf“-Charakter sorgen aber zumindest bei mir für einen Widerstand, auch wenn es viele gute Vorbilder im Buch gibt, die den ersten Schritt eigentlich erleichtern sollen. Ich hoffe dennoch, dass das Buch sein Publikum findet und dieses Bregmans Ansinnen auch unterstützt. Die Welt würde es danken. Für mich ist der Sprung allerdings gerade zu groß.