Zeugnis eines Lebens
Der GoldhügelPünktlich zu seinem fünfzigsten Todestag bekommt Erich Kästner von Tobias Roller, der sich seit vielen Jahre mit dem Werk des Literaten beschäftigt, in seinem Debütroman 'Der Goldhügel' eine Würdigung ...
Pünktlich zu seinem fünfzigsten Todestag bekommt Erich Kästner von Tobias Roller, der sich seit vielen Jahre mit dem Werk des Literaten beschäftigt, in seinem Debütroman 'Der Goldhügel' eine Würdigung seines Schaffens. Eine Verbundenheit zum 'Zauberberg' (von Thomas Mann), der das hundertjährige Jubiläum des Erscheinens seines Romans in diesem Jahr feiert, ist durchaus zu erkennen. Der Autor lässt die Zeit des Sanatoriumsaufenthaltes Kästners in Agra am Collina d'Oro über dem Luganer See als fiktionale Geschichte mit authentischem Hintergrund aufleben.
Im Februar neunzehnhundertzweiundsechzig muss sich der einst gefeierte, in die Jahre gekommene, nicht ganz unumstrittene Schriftsteller Erich Kästner auf Grund der erschütternden Diagnose einer Lungenkrankheit Tuberkulose in ärztliche Obhut begeben. Im Sanatorium erlebt er die Behandlungsvorschriften des Professors als erheblichen Einschnitt in seine liebgewonnen täglichen Gewohnheiten des nicht unerheblichen Konsums von Alkohol und Nikotin. Er fühlt sich eingeengt in seinen Freiheiten, ist verzweifelt. Einzig die Schwärmerei einer jungen Mitpatientin schmeichelt seinem Ego, einem Mann, der die Frauen liebte und Zeit seines Lebens diesbezüglich keine eindeutige Entscheidung traf.
Im Nachwort des Romans beschränkt sich der Autor auf die wichtigsten Fakten aus dem Leben des Dichters. Auf unterhaltsame Weise vermittelt er einen Einblick in den seelischen Zustand des Schriftstellers.