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LauraT

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 08.10.2024

Eine erschreckende Dystopie

Das Lied des Propheten
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Die Leseprobe hat mich sofort in den Bann gezogen, ich habe das Buch voller Vorfreude erwartet und dann auch in relativ kurzer Zeit verschlungen.
Paul Lynchs „Das Lied des Propheten“ erzählt die Geschichte ...

Die Leseprobe hat mich sofort in den Bann gezogen, ich habe das Buch voller Vorfreude erwartet und dann auch in relativ kurzer Zeit verschlungen.
Paul Lynchs „Das Lied des Propheten“ erzählt die Geschichte einer Familie in Irland, bestehend aus Vater Larry, der Gewerkschafter ist, der Mutter Eilish, die als Wissenschaftlerin arbeitet und vier Kindern. Ein Regierungsumbruch mit immer stärker werdenden totalitären Tendenzen überzieht nach und nach das Land. Politisch Aktive, wie z.B. Vater Larry werden in diesen politischen Umwälzung zu gefährlichen Feinden markiert und so kommt es, dass Larry plötzlich von einer neu gegründeten Geheimpolizei verhaftet wird und verschwindet. Das Buch zeichnet dann den Weg der Familie in sich immer weiter veränderten gesellschaftlichen Bedingungen und in den Konflikten von Auflehnung und Unterordnung, zwischen den Fragen von Gehen oder Bleiben und der verzweifelten Suche nach Larry.
Das Buch ist brutal, erschreckend und leider sehr aktuell. Es macht die schleichenden und plötzlich rasenden Prozesse von politischen Umbrüchen deutlich und zeichnet sehr facettenreich nach, was dies auf ganz verschiedenen Ebenen für eine Familie, wie die von Eilish und Larry bedeutet. Definitiv keine leichte Kost, aber eine riesige Leseempfehlung.
Ich habe anfangs mit dem Schreibstil etwas gekämpft, da er doch recht komplex, teils fast schon poetisch und daher teils anstrengend zu lesen ist. Aber mit der Zeit fand ich das Lesen einfach nur faszinierend und in den Bann ziehend.
Eine große Leseempfehlung ein so schreckliches wie wichtiges Werk in der aktuellen Zeit!

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Veröffentlicht am 07.12.2024

Ein liebe- und kraftvolles Buch voller Potenzial

unverschämt.weiblich – Dein Zyklus-Journal für die Reise zu dir selbst
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Ich habe mich schon in Ansätzen mit dem eigenen Zyklus beschäftigt, aber im Stress des Alltags ist es dann doch immer wieder weggerutscht. Umso dankbarer war ich für dieses Buch und die Zeit und den Fokus, ...

Ich habe mich schon in Ansätzen mit dem eigenen Zyklus beschäftigt, aber im Stress des Alltags ist es dann doch immer wieder weggerutscht. Umso dankbarer war ich für dieses Buch und die Zeit und den Fokus, den es auf den eigenen Zyklus lenkt. Das Buch lässt sich sehr angenehm lesen und ist richtig zum Wohlfühlen und Sich-Gesehen-Fühlen. Mir hat auch die Mischung aus "theoretischem" ersten Teil mit vielen Infos zum Zyklus, zu den Zyklusphasen, zu Hormonen, usw. und dem praktischen zweiten Selbsterfahrungsteil in Form des strukturierten Journals sehr gut gefallen.

Ich habe in jedem Fall sehr viel Neues allgemein über den Zyklus als auch über mich und meinen Zyklus gelernt, konnte mich besser damit verbinden und hoffe, dass ich viele der Erkenntnisse aus dem Lesen und Bearbeiten des Buches in meinen Alltag mitnehmen kann. Die Form des Journals ist dafür auf jeden Fall sehr hilfreich.

Zum Wohlfühlen in diesem Buch hat auf jeden Fall auch die wunderschöne und liebevolle Gestaltung beigetragen. Alles in allem bin ich sehr überzeugt!

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Veröffentlicht am 07.12.2024

Tolle Ausflugs-und Wanderideen in übersichtlicher und ansprechender Form präsentiert

Rund um Berlin
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Mich hat das Buch "Rund um Berlin" mit seinen in 19 Etappen aufgeteilten Spazierideen rund um Berlin, sehr überzeugt. Einige Strecken kannte ich schon, andere waren komplett neu und ich finde einfach die ...

Mich hat das Buch "Rund um Berlin" mit seinen in 19 Etappen aufgeteilten Spazierideen rund um Berlin, sehr überzeugt. Einige Strecken kannte ich schon, andere waren komplett neu und ich finde einfach die Idee so schön, sich eine Großstadt wie Berlin auch ganz anders - am Stadtrand und einmal komplett drumherum - zu erschließen. Daher würde ich das Buch sowohl Berlinerinnen empfehlen, die Neues entdecken wollen und vielleicht mal aus der Betonwüste fliehen möchten, als auch Touristinnen, die ein vielfältigeres Bild von Berlin über Brandenburger Tor und die gängigen Spots hinaus bekommen möchten. Denn es ist so beeindruckend, wie viele grüne Oasen Berlin zu bieten hat. Mir hat sehr gut gefallen, dass viele der Touren an Gewässern entlang führen und drei neue Strecken habe ich schon ausprobiert.

Insgesamt hat mich das Buch nicht nur inhaltlich mit den 19 Etappen überzeugt, sondern in jedem Fall auch von der Gestaltung: Die Gliederung ist deutlich, zu Beginn jeder Etappe gibt es eine Übersichtskarte und auch die wichtigsten Infos auf einen Blick und die vielen wunderschönen Fotos machen direkt Lust, loszulaufen.

Von mir eine 100%-ige Empfehlung für dieses Buch und es wird bestimmt nicht mein letztes aus der Reihe gewesen sein.

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Veröffentlicht am 07.12.2024

Eine asexuelle Love Story zum Versinken und Wohlfühlen

Literally Love 2. Papercut Feeling
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Nach einem unglücklichen ersten Treffen mit viel Enttäuschung und Irritation werden Melodea und Lorne ausgerechnet Arbeitskolleg*innen in einem Verlag. Die anfängliche Strategie, sich aus dem Weg zu gehen, ...

Nach einem unglücklichen ersten Treffen mit viel Enttäuschung und Irritation werden Melodea und Lorne ausgerechnet Arbeitskolleg*innen in einem Verlag. Die anfängliche Strategie, sich aus dem Weg zu gehen, funktioniert spätestens dann nicht mehr, als sie gemeinsam die Lesereise der Autorin Amanda begleiten, deren nächstes Buch Melodea schreiben soll.

Ich war so glücklich und aufgeregt, als ich gelesen habe, dass dieses Buch eine asexuelle Protagonistin hat, denn das Ace-Spektrum ist einfach sehr wenig vertreten und sichtbar in der Literatur. Eigentlich bin ich in der New-Adult-Welt lesetechnisch gar nicht so wirklich zu Hause, aber der Aspekt, dass es um Asexualität geht, hat mich zu einem kleinen Ausflug in andere Lesewelten veranlasst und ich habe es nicht bereut.

Das Leseerlebnis fängt schon vor der ersten Seite mit dem wunderschönen Cover und dem Farbschnitt an und ich habe das Buch wirklich verschlungen. Die so besondere Liebesgeschichte zwischen Melodea und Lorne wird sehr zart und gefühlvoll entfaltet und hat mich emotional auf jeden Fall abgeholt und mitgerissen. Die Konflikte von Melodea in Bezug auf ihre eigene Sexualität sind sehr vielschichtig dargestellt. Das Buch ist abwechselnd aus Sicht von Lorne und Melodea geschrieben, was ich speziell für das Thema richtig gut finde, da dadurch die Konflikte, die Missverständnisse und unterschiedlichen Perspektiven sehr direkt greifbar wurden und somit als Leserin die Spannung noch einmal viel stärker spürbar wird. Das Buch tappt zudem nicht in Klischeefallen und ist durch verschiedene Elemente, wie z.B. Social-Media-Posts am Ende der Kapitel sehr abwechslungsreich.

Ein so wichtiger Beitrag für die Sichtbarkeit des Ace-Spektrums und dazu noch ein toll zu lesendes, kurzweiliges Buch. Danke für die Repräsentation!

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Veröffentlicht am 07.12.2024

Eindrückliche Einblicke in das Leben als Frau mit Autismus

Strong Female Character
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Eine Lebensgeschichte von Fern Brady wirkt lange nach und hat mich sehr beschäftigt: In ihrem Buch zeichnet sie ihren Lebensweg als Frau mit lange undiagnostiziertem Autismus nach. Nicht nur einmal musste ...

Eine Lebensgeschichte von Fern Brady wirkt lange nach und hat mich sehr beschäftigt: In ihrem Buch zeichnet sie ihren Lebensweg als Frau mit lange undiagnostiziertem Autismus nach. Nicht nur einmal musste ich beim Lesen schlucken und tief durchatmen, denn die Einblicke sind schonungslos und viele der Erlebnisse einfach unfassbar schlimm. Und wenn ich dachte, dass es jetzt schon ganz schön viel ist, noch eins mehr und noch eins. Mir ging es an manchen Stellen fast schon so, dass ich mich noch mal daran erinnern musste, dass es keine Fiktion ist, sondern Fern Bradys Lebensgeschichte.
Ich bin sehr beeindruckt von der Klarheit im Schreiben und habe gemerkt, dass mich das an vielen Stellen noch einmal viel mehr auf meine Emotionen dazu zurückwirft. Teils könnte der Schreibstil als wenig sortiert und chaotisch bezeichnet werden, aber auch das hat für mich genau die Emotionen ausgelöst, die vielleicht auch kennzeichnend für ihre Geschichte sind – nicht linear und geordnet, sondern ein chaotisches Puzzle, in dem lange nichts so wirklich zusammenpassen zu scheint.
Insgesamt konnte ich mich gut einfühlen, war irgendwie gefühlt mittendrin in den ganzen Fragen, Zweifeln & Verzweiflungen, Erlebnissen, zwischen dem Wunsch nach einer Erklärung und dem Abprallen an einem ignoranten und uninformierten Gesundheitssystem, in permanenten Machtdynamiken verwickelt, usw.
Was für mich besonders spannend war und herausgestochen ist, ist noch mal die Verwebung mit dem Thema Klassismus. Da habe ich mich in so vielem, was sie beschreibt wiedergefunden und letztlich fand ich die Analysen dazu fast prägnanter als die zu Sexismus.
Insgesamt bin ich noch etwas unentschlossen und verwirrt, was ich von dem gesamten Buch halten soll. Ich habe auf jeden Fall viel Neues gelernt und bin schockiert und gleichzeitig beeindruckt von diesem Lebensweg und der Stärke der Erzählungen.

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