Überzeugendes Debüt mit einem interessanten Ermittlerpaar, von dem ich gerne mehr lesen würde
Unter pechschwarzen SternenMit seinem Debüt hängt der Autor Gereon Krantz die Messlatte für weitere Werke gleich ganz schon hoch. Es wird interessant sein, zu beobachten, ob er das hohe Niveau auch bei den nächsten Thrillern wird ...
Mit seinem Debüt hängt der Autor Gereon Krantz die Messlatte für weitere Werke gleich ganz schon hoch. Es wird interessant sein, zu beobachten, ob er das hohe Niveau auch bei den nächsten Thrillern wird halten können. Das ich auch das nächste Buch von ihm lesen werde, steht nach diesem auf ganzer Linie überzeugenden Auftakt aber jetzt schon außer Frage.
Im Mittelpunkt der Geschichte steht das ungleiche Ermittlerpaar Thomas Harder und Claudia Vogt, das es in ihrem ersten gemeinsamen Fall gleich mit einem besonders grausamen Frauenmörder zu tun bekommt, der sein Opfer zudem noch auf besonders außergewöhnliche Art und Weise präsentiert. Schnell wird klar, das sie es mit einem Serientäter zu tun haben, der die Polizei zudem in ein perfides Spiel verwickelt.
Das Thema vom ungleichen Ermittlerpaar, das sich zunächst nicht ausstehen kann und dann im Laufe der Geschichte doch immer mehr zusammenwächst, gehört ja nun zu den gängigen Versatzstücken des Genres und kommt auch ziemlich oft reichlich klischeehaft rüber.
Hier gelingt es dem Autoren aber mit seinen besonders gelungenen Figuren, dem Ganzen doch noch ein paar neue Facetten abzugewinnen. Dies gilt insbesondere für die Figur des Thomas Harder, der zunächst als klassischer abgehalfterter Ermittler mit Todessehnsucht rüberkommt, sich dann aber im Laufe der Geschichte als äußerst vielschichtig erweist. Seine Kollegin steht hier über weite Strecken doch deutlich in seinem Schatten, deutet aber in einigen Szenen dann doch an, welch großes Potential noch in ihr steckt.
Auch wenn der eigentliche Kriminalfall schon ziemlich düster rüberkommt und der Autor in seinen Beschreibungen in Sachen Gewalt und Blut zudem wenig bis nichts auslässt, gelingt es ihm doch immer wieder, das Geschehen mit fast schon absurden Situationen und einigem an schwarzem Humor aufzulockern. Beispielhaft sei hier nur ein Gerichtsmediziner genannt, der während seiner Obduktionen Arien schmettert.
Auch wenn die Geschichte in diesen Passagen manchmal nur haarscharf an der Parodie vorbeischliddert, funktioniert diese Mischung insgesamt doch ganz wunderbar.
Der Kriminalfall an sich ist zudem überzeugend konstruiert und liefert eine zu gleichen Teilen überraschende als auch schlüssige Auflösung.
Die überzeugende Schlusspointe legt zudem einen ersten großen Hinweis auf eine mögliche Fortsetzung der Geschichte.
Ein Buch, das ich jedem Krimi- und Thrillerfan nur wärmstens ans Herz legen kann, und ein Autor, den man sich merken sollte.