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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 11.12.2024

Eine mutige Frau

Die Tochter der Drachenkrone
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Wales das bevorzugte Land der Autorin und auch das Jahrhundert gehört zu ihrer Lieblingszeit. Ich habe bereits mehrere Bücher von ihr gelesen und es wird nicht langweilig. Ich weiß zwar was mich ...

Wales das bevorzugte Land der Autorin und auch das Jahrhundert gehört zu ihrer Lieblingszeit. Ich habe bereits mehrere Bücher von ihr gelesen und es wird nicht langweilig. Ich weiß zwar was mich erwartet aber so wie die Menschen verschieden sind so verschieden sind ihre Bücher.
In diesem Buch ist Gwenllian die Hauptperson, ein Kind fast noch aber sich schon sehr bewusst das sie die Tochter eines großen Anführers ist und ihr dadurch auch eine verantwortungsvolle Aufgabe für ihr Volk auferlegt ist. Sie sieht die Dinge schwarz / weiß entweder ist man Brite oder der Feind. Es gibt nur entweder oder. Dadurch macht sie sich auch selber das Leben schwer. Denn es gibt in ihrem Umfeld Personen die sie zur Feindesseite rechnet die gute Verbündete sein könnten. Ebenso sind die ewigen Streitereien und Kriege zwischen den einzelnen Familien und Familienmitglieder um Erbe und Macht schädlich für den Kampf gegen die Eroberer aus dem benachbarten England.
Die Entwicklung zu einer Frau die lernt Kompromisse ein zu gehen, auch die Grautöne zu erkennen, wird hier gut beschrieben. Sie lernt Bündnisse zu schließen und findet Gefährten die mit ihr zusammen Entscheidungen treffen.
Das Buch enthält weit weniger grausame Szenen über Kämpfe, Folter, Missbrauch oder Bestrafungen wie andere Bücher die in dieser Zeit spielen. Auffallend weil auch diese Autorin in den vorherigen Büchern nicht zimperlich war. Ich empfand es als wohltuend, das hier der Fokus mehr auf die politischen und gesellschaftlichen Tatsachen gelegt wurde.

Veröffentlicht am 07.12.2024

Eine Frau

Freiheit
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Als ob man ihr bei einer Pressekonferenz, in einem Interview oder bei einem Politiktalk zuhört. Man bekommt als Leser was man erwartet, da sie selber über ihr Leben, ihre Karriere, ihre politischen Ambitionen ...

Als ob man ihr bei einer Pressekonferenz, in einem Interview oder bei einem Politiktalk zuhört. Man bekommt als Leser was man erwartet, da sie selber über ihr Leben, ihre Karriere, ihre politischen Ambitionen und Erfolge berichtet. Sachlich ohne große Emotionen berichtet sie zum Beispiel über die Tage des Mauerfalls, ihre Kindheit und Jugend in der DDR, im ersten Teil des Buchs. In den folgenden Kapiteln geht es überwiegend um ihre politische Karriere. Vieles weiß man aus der medialen Berichterstattung, aber es mit ihren Worten und Beschreibungen zu lesen ist anders, persönlicher als ob man diesmal im Hintergrund dabei ist. Die Großem der Politik sind auf einmal in Greifweite. Das Buch ist und war für mich immer schon das Medium mit dem ich mich intensiver beschäftigen kann. TV rauscht mehr oder weniger an mir vorbei. Außer die Nachrichten schaue ich sehr wenig.
Der Schreibstil ist wie erwartet: nüchtern, sachlich, da kann auch ihre langjährige Büroleiterin de als Co Autorin fungiert wenig Einfluss nehmen. Ich habe allerdings auch nichts anderes erwartet. Gefühle gehören anscheinend ins Privatleben, was wir als Menschen unbedingt akzeptieren müssen. Sie erklärt nicht, sie entschuldigt sich nicht. Sie findet auch im Nachhinein ihre Entscheidungen richtig. Das ist ihr gutes Recht. Die Nachwelt wird über sie und alle anderen richten, wie immer bei Menschen die in der Öffentlichkeit stehen..

Veröffentlicht am 07.12.2024

Intensiv

Über allen Bergen
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Ein Junge kommt aus Paris in die Berge. Er ist auf der Flucht, als Jude hat er in der Stadt keine Chance. Seine Mutter hat alles getan um ihm eine Überlebenschance zu sichern. Offiziell ist er ...

Ein Junge kommt aus Paris in die Berge. Er ist auf der Flucht, als Jude hat er in der Stadt keine Chance. Seine Mutter hat alles getan um ihm eine Überlebenschance zu sichern. Offiziell ist er wegen seines Asthmas in den Bergen nur die Familie in der er untergekommen ist, weiß Bescheid. Er sieht die Berge zum ersten Mal in seinem Leben. Sie lassen ihn nicht mehr los.
Trotz des tragischen Hintergrunds ist es ein ruhiges, sehr intensives Buch. Allein die Beschreibung seiner Ankunft in der Dunkelheit und extrem viel Schnee, seine Konzentration darauf den Anweisungen seines Begleiters zu folgen und dann am nächsten Tag die Berge. Das Buch überträgt die Gefühle des Jungen auf mich als Leser. Berge sind beeindruckend besonders wenn man sie das erste mal sieht, hier sieht man sie durch die Augen von Vadim / Vincent man teilt die überwältigende Erfahrung des Kindes.
Die Umstellung in seinem Leben ist von jetzt auf gleich, wird mit einer gewissen Gelassenheit hingenommen. Dieses Fehlen an Heimweh oder Verzweiflung ist eigenartig, wird aber durch die Faszination für die Umgebung gedämpft. Die ganze Zeit entstand das Gefühl an der Seite von Vincent zu sein. Man lernt mit ihm die Dinge, die auf dem Hof in der Abgeschiedenheit von Nöten sind. Man findet mit ihm eine Zuflucht in dieser abgeschotteten Gemeinschaft. Als er wieder aufbricht in eine ungewisse Zukunft weil die Gefahr näher kommt, begleiten wir Leser ihn auch dabei.
Dieses Buch ist ohne Effekthascherei geschrieben, das historische Geschehen ist nur im Hintergrund von meinen Gedanken, es geht nur um den Jungen und seine Berge.

Veröffentlicht am 27.11.2024

Trotzböckchen

Widder Willi will aber!
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Diese Phase kennen alle Eltern, ich will und wenn es nicht so geht wie gewollt dann ist Drama. Die Bilder machen deutlich das alle versuchen dem kleinen Willi eine Chance zu geben aber was nicht geht das ...

Diese Phase kennen alle Eltern, ich will und wenn es nicht so geht wie gewollt dann ist Drama. Die Bilder machen deutlich das alle versuchen dem kleinen Willi eine Chance zu geben aber was nicht geht das geht so jedenfalls nicht. Das Grenzen aufzeigen wird hier in den Bildern sehr liebevoll dargestellt. Aber für Willi zum Trost ist er nicht allein mit seinem Trotzkopf. Er lernt außerhalb der Herde einen anderen kleinen Bock kennen. Sie spielen zusammen und haben ihre ich Will aber Phase. Dabei muss irgendwann einer nachgeben. Denn hier ist es nicht so das der Klügere nachgibt. Es entsteht ein Gleichgewicht, es wird gerecht mal der eine mal der andere und dass bringt viel mehr Spaß..
Mit sehr lustigen Bildern die auch Erwachsenen Freude bereiten wird die Geschichte vom kleinen Sturkopf erzählt. Die Reaktionen der Erwachsene sind allgemein bekannt von böse, über genervt bis hin mach deinen Kram allein ist alles dabei. Das Kind erkennt die Situationen aus eigener Anschauung wieder, es kann reflektieren und erkennt es ist nicht allein.
Wir alle mussten irgendwann mal durch diese Phase, entweder haben wir es an uns selbst erlebt oder aber wir begleiten Kinder dadurch. Das Buch nimmt es mit Humor, sehr hilfreich wenn man mal am verzweifeln ist. Denn mit Humor geht alles leichter.

Veröffentlicht am 14.11.2024

Gelungener Neuanfang

Wir finden Mörder (Wir finden Mörder-Serie 1)
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Dieser Autor hat mich schon mit seinem Donnerstags Mord Club in seinem Bann gezogen. Auch dieses neue Buch hat mich begeistert. Amy, eine Personenschützerin ist in Gefahr. Sie wird von einem ...

Dieser Autor hat mich schon mit seinem Donnerstags Mord Club in seinem Bann gezogen. Auch dieses neue Buch hat mich begeistert. Amy, eine Personenschützerin ist in Gefahr. Sie wird von einem Killer verfolgt, warum weiß sie nicht. Steve ihr Schwiegervater kommt ihr zu Hilfe. Sie will ihr Problem mit Waffen und Tritten lösen. Er als ehemaliger Polizist ist mehr für Ermittlungen. Gemeinsam sind sie ein unschlagbares Team, vor allem weil sie von vielen Seiten unerwartete Hilfe bekommen. Die unterschiedlichen Sichtweisen der einzelnen Personen kommt gut zur Geltung denn alle haben die Möglichkeit das Wort zu ergreifen. Die zwischenmenschlichen Beziehungen werden sehr behutsam dargestellt, es ist eine Wohltat, die subtilen Andeutungen zu den jeweiligen Gefühlslagen zu verfolgen. Es gibt Dinge über die man nicht spricht und der andere schweigt mitfühlend.
Der Autor schreibt Bilder in den Kopf der Lesenden. Steve in Shorts und Springerstiefeln oder ein Killer wird mit einem Oscar für das beste Drehbuch niedergeschlagen. Seine Sprache - hier ein großer Dank an die Übersetzerinnen - voller Wortwitz und kleine Anspielungen an aktuelle Gepflogenheiten. Bei dem Fall an sich fühlt man sich wie Amy, die Gefahr ist da, aber wo kommt sie her. Das Ziel ist klar, aber warum die Morde. Fast hat man den Eindruck der Auftraggeber ist extrem paranoid.