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Veröffentlicht am 09.09.2024

Entspannter Ausflug aufs Land

Midsummer House
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Wie schön ist es, durch Bücher auf Reisen gehen zu können, auch wenn man selbst gerade keinen Urlaub hat. Midsummer House nimmt den Leser mit in die schottischen Highlands, in ein kleines Dorf voller idyllischer ...

Wie schön ist es, durch Bücher auf Reisen gehen zu können, auch wenn man selbst gerade keinen Urlaub hat. Midsummer House nimmt den Leser mit in die schottischen Highlands, in ein kleines Dorf voller idyllischer Ferienhäuschen, einladenden Hofläden, eigenwilliger Ziegen und köstlichem Gebäck.
Dieses Buch ist bereits der dritte Band, kann aber unabhängig gelesen werden. Für mich war es der Erste, daher hatte ich noch keine Beziehung zu vielen Dorfbewohnern, die man vermutlich schon aus den anderen Büchern kennt. An manchen Stellen waren es daher ein paar viele neue Namen und Beziehungen - an sich war es trotzdem gut verständlich, aber es fehlte halt diese Art "Wiedersehensfreude".

Es ist zusammengefasst ein super gemütliches Buch - eine große Handlung wird man hier nicht finden, stattdessen ganz viele Cozy Vibes, Beschreibungen vom Leben auf dem Lande und zwischenmenschliche Beziehungen. Das Midsummer House und dessen Eigentümerin zwingt Charlotte und Rob aus ihren Komfortzonen heraus und bringt sie dazu darüber nachzudenken, was ihnen im Leben eigentlich wirklich wichtig ist.
Der Schreibstil ist locker leicht und man kann es gut am Stück lesen. Ich persönlich hätte mir vielleicht noch ein spannendes Ereignis in der Geschichte gewünscht und ein paar mehr (romantische) Szenen zwischen Charlotte und Rob, das kam manchmal ein wenig zu kurz, so gerne ich auch dem Alltag im Dorf gefolgt bin.
Am Ende nimmt man ein wohliges Gefühl mit aus der Geschichte und auch ein paar dort in die Tat umgesetzte Kalenderweisheiten für das eigene Leben.

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Veröffentlicht am 27.06.2024

Modischer Nostalgietrip

Icons of Style – Taylor Swift
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Als Swiftie der ersten Stunde musste ich das Buch unbedingt haben und tatsächlich wurde mir eine schöne, nostalgische Zeitreise geboten. Im ersten Abschnitt des Buches werden ihre Style Phasen in die Eras ...

Als Swiftie der ersten Stunde musste ich das Buch unbedingt haben und tatsächlich wurde mir eine schöne, nostalgische Zeitreise geboten. Im ersten Abschnitt des Buches werden ihre Style Phasen in die Eras unterteilt und chronologisch vorgestellt, was ich als eine gelungene Einleitung wahrgenommen habe - dies hilft später, verschiedene Outfits auch besser einordnen zu können.

Aus meiner Sicht erweckt das Buch viele Erinnerungen, man erkennt Outfits wieder und erinnert sich an besuchte Konzerte, den Hype bei neuen Alben sowie die eigenen Lebensphasen, die man damals durchlaufen hat. Für neue Fans sollte das Buch allerdings auch eine gute Lektüre sein, um die Geschichte grob kennenzulernen. Zwar gibt es viele kleine "Fun Facts" über Taylor neben der Mode, dieser Teil fällt jedoch insgesamt eher kurz aus und auch wenn es ein Modebuch ist, hätte ich mir natürlich noch mehr Infos gewünscht.

Die gewählten Fotos sind überwiegend schön, manche jedoch leider qualitativ nicht ganz so hochwertig (z.B. ein Foto der Outfits in einer Ausstellung, mit Handy aufgenommen - hier spiegelt sich die Fotografin in der Glasvitrine). Auch fand ich es schade, dass manche Looks zwar beschrieben werden, allerdings das passende Bild hierzu fehlt (Copyright-Probleme?). Zwar kann man das Outfit schnell im Internet finden, aber das ist ja auch nicht Sinn der Sache. Ein letzter Kritikpunkt wäre die Seitenaufteilung, oft muss man mehrere Seiten blättern um das passende Bild zum Text zu finden.

Insgesamt fand ich das Buch durchaus unterhaltsam und eine hübsche Lekture für Langzeitswifties sowie Neulinge, man merkt jedoch, dass es kein offizielles Produkt ist und sich somit kleine Qualitätsmängel nicht vermeiden lassen.

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Veröffentlicht am 22.06.2024

Götter oder Menschen?

To Gaze Upon Wicked Gods – Falsche Götter
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Das Setting der Geschichte fand ich wirklich interessant: Zwei Welten, eine traditionelle Welt voller Magie, dagegen eine weit fortgeschritte Welt der Wissenschaft und Technik, verbunden durch ein Portal ...

Das Setting der Geschichte fand ich wirklich interessant: Zwei Welten, eine traditionelle Welt voller Magie, dagegen eine weit fortgeschritte Welt der Wissenschaft und Technik, verbunden durch ein Portal im Himmel. Die politischen und menschlichen Konflikte und Spannungen zwischen den Einheimischen und Eroberern. Die Parallelen zu dem damaligen besetzten China und dessen Geschichte, die in die Seiten eingewebt wird.
Wir erleben die Handlung aus der Sicht von Ruying und obwohl ich generell diese Ich-Perspektive durchaus begrüße, führte sie hier teilweise zu unnötigen Längen. Gerade in der ersten Hälfte drehen sich ihre Gedanken hauptsächlich nur ums Überleben, ihre Familie und den Hass auf die Besetzer. Dies ist zwar wichtig für ihren Charakter und ihre Motivationen, jedoch hätte man dies auch kürzer gestalten können. Zu kurz kommt hier meiner Meinung nach dafür die Handlung, es passiert nicht wirklich etwas und sobald man denkt, jetzt geht es los, wird das Geschehene nur grob zusammengefasst.
Dies bessert sich in der zweiten Hälfte jedoch und es kommt mehr Spannung auf. Die Romanze hat Potential, hätte allerdings öfters erwähnt werden können, um dem Leser die langsame Entwicklung auch nahezubringen - beispielsweise gab es ein Kapitel aus der Sicht des Mannes, jedoch nur eins im ganzen Buch, warum nicht mehr? Die Handlung aus beiden Perspektiven zu verfolgen, nicht nur im Bezug auf die Liebe, sondern auch auf die persönlichen Motivationen und Konflikte, fände ich hier sehr interessant.
Insgesamt hat mich das Buch aber gut unterhalten. Man merkt, dass es das Debütwerk der Autorin ist und dass sich der Erzählstil im Verlauf der Geschichte auch bessert, daher bin ich gespannt auf die Fortsetzung.

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Veröffentlicht am 07.12.2024

Wichtiges Thema mit nicht ganz gelungener Umsetzung

Be My Shelter (Erstauflage exklusiv mit Farbschnitt und Character Card)
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Kaira und Cooper könnten nicht unterschiedlicher sein, doch trotzdem sprühen zwischen ihnen die Funken, als der Zufall sie zusammen führt. Zusammen versuchen sie, ihre eigenen Probleme zu überwinden, hier ...

Kaira und Cooper könnten nicht unterschiedlicher sein, doch trotzdem sprühen zwischen ihnen die Funken, als der Zufall sie zusammen führt. Zusammen versuchen sie, ihre eigenen Probleme zu überwinden, hier wird sehr auf Mental Health eingegangen.
Die Idee fand ich super, leider hat mir persönlich die Umsetzung nicht immer so zugesagt.

Erzählt wird die Geschichte in kurzen Kapiteln aus der Sicht der beiden Hauptcharaktere, was ich auch grundsätzlich mochte. Die Sprache ist schön einfach, man kommt schnell in einen Lesefluss.
Coopers Perspektive wurde mir nach einer Weile jedoch etwas zu viel, er schwankt permanent zwischen "ich darf mich nicht verlieben" und "ich möchte sie so gerne küssen", was zu einigen Wiederholungen führt und mir so auch nicht immer realistisch erschien. Dafür dass es eine Slow-Burn-Romance sein soll ging mir das auch etwas zu schnell mit der gegenseitigen Anziehung.
Zwischendurch gab es dafür aber auch immer wieder mal echt süße Szenen, hiervon hätte ich mir gerne noch mehr gewünscht.
Einige der Nebencharaktere waren cool drauf und tolle Freunde, andere haben mich teilweise mit ihrem Verhalten schon ein wenig aufgeregt.

Die Idee mit der Challenge, um sich gegenseitig herauszufordern, aus der Komfortzone zu locken und die mentale Gesundheit zu verbessern fand ich super, leider hat dies entgegen meiner Erwartungen nur einen kleinen Teil im Buch eingenommen und war mehr Nebenhandlung. Ein paar mehr Challenges ohne Abhandlung in Nebensätzen wäre aus meiner Sicht hier noch besser gewesen.
Insgesamt macht das Buch auf wichtige Themen aufmerksam und kann dazu anraten, besser auf sich Acht zu geben. Auch die Liebesgeschichte ist ganz süß, hat aber durchaus noch Luft nach oben.

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Veröffentlicht am 24.11.2024

Geschichtsstunde mit Schwächen

Die Mitford Schwestern
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Vor knapp 100 Jahren waren die Mitford Schwestern so etwas wie die It-Girls der heutigen Zeit, allen voran Diana. Mir waren sie bisher noch nicht bekannt, daher fand ich es interessant, sie durch diesen ...

Vor knapp 100 Jahren waren die Mitford Schwestern so etwas wie die It-Girls der heutigen Zeit, allen voran Diana. Mir waren sie bisher noch nicht bekannt, daher fand ich es interessant, sie durch diesen Roman kennenzulernen.
Erzählt wird ihre Geschichte aus den drei Perspektiven der Schwestern Nancy, Diana und Unity - hier wird jeweils der gleiche Tag oder grobe Zeitabschnitt aus jeder Perspektive dargestellt. Dies war zunächst zwar etwas ungewohnt, jedoch habe ich mich schnell damit angefreundet, vor allem weil es kaum inhaltliche Wiederholungen gab. Auch eröffnete dies die Möglichkeit, kleine und größere Zeitsprünge auszuführen, sodass man die wichtigsten Erlebnisse und Tage präsentiert bekommen hat, anstatt sich ewig "im Alltag" aufzuhalten.
Die kurzen Kapitel haben hierzu gut gepasst und für ein flüssiges Leseerlebnis gesorgt.

Ebenso interessant fand ich die geschichtlichen Hintergründe: Die beschriebenen historischen Ereignisse sind teilweise wirklich so passiert, vieles davon war mir auch noch gar nicht bekannt, beispielsweise die Ausbreitung des Nationalsozialismus in Großbritannien. Bei den Schwestern selber scheint sich die Autorin jedoch auch einige künstlerische Freiheiten erlaubt zu haben.
Ein wenig schade war ebenso, dass im Nachwort zwar viel weiterführende Literatur zu der Familie benannt wird, jedoch keine kurze Zusammenfassung im Sinne von "so ging es weiter" gegeben wird. Anstatt jetzt noch drei weitere Bücher zu lesen, musste Google weiterhelfen für all meine offenen Fragen.

Zu den Schwestern selbst: Wirklich warm bin ich mit keiner von ihnen geworden, wobei dies vermutlich auch eher nicht so ein Buch ist, bei dem man mit den Protagonisten mitfiebert. Nancy wird im Klappentext als eine starke Frau dargestellt, die sich zum Wohle des Landes gegen ihre Familie stellt, im Roman kommt dies aber viel zu kurz. Vielmehr ist sie die ganze Zeit mit nichtsnutzigen Männern und ihrem Kinderwunsch beschäftigt als mit dem Widerstand.
Bei Diana das Gleiche, zwar scheint immer wieder mal durch, dass sie eine kluge Strategin ist, aber dann dreht sich ihr Universum doch wieder nur um den fürchterlichen Mosley.
Und Unity ist schlussendlich einfach nur ein absolutes Hitler-Fangirl.
Mir war das Ganze dann doch einen Ticken zu sehr auf die Männer fixiert, über die sich diese "starken Frauen" zu definieren scheinen.

Auch fehlt mir ein wenig das Gleichgewicht im Buch: 2 der 3 Perspektiven sind faschistisch, nur eine ist quasi die Stimme der Vernunft. Wüsste man es nicht besser, könnte man fast meinen, die Schilderungen über Hitler etc. wären irgendwie positiv - Hitler als perfekter Gentleman beispielsweise.
Dies passt zwar zu den Charakteren, aber eine weitere kritische Schwesternperspektive hätte ich als Ausgleich besser gefunden, z.B. die der Schwester Decca, die öfters erwähnt wird und sehr interessant erscheint, dann jedoch viel zu kurz kommt.
Die Idee des Romans insgesamt war gut und ich habe auch einiges aus diesem Buch mitgenommen, jedoch fand ich die Darstellung doch ein wenig zu problematisch und habe mein Erlebnis dann lieber durch externe Quellen ergänzt.

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