Ein Buch zum Nachdenken
Das Buch regt sehr zum Nachdenken und mit einen teilweise sehr mit.
Das Buch regt sehr zum Nachdenken und mit einen teilweise sehr mit.
Das Buch regt sehr zum Nachdenken und mit einen teilweise sehr mit.
Das Buch regt sehr zum Nachdenken und mit einen teilweise sehr mit.
Die Schwestern Meredith und Nina mussten ihrem sterbenden Vater versprechen, sich nach seinem Tod um ihre Mutter zu kümmern, unter deren Gefühlskälte sie zeitlebens gelitten hatten. Anja Whitson ist abweisend ...
Die Schwestern Meredith und Nina mussten ihrem sterbenden Vater versprechen, sich nach seinem Tod um ihre Mutter zu kümmern, unter deren Gefühlskälte sie zeitlebens gelitten hatten. Anja Whitson ist abweisend und kann keine Nähe zulassen, was sich auch auf ihre Töchter ausgewirkt hat. Auch sie haben Probleme, bemühen sich jedoch, ihre Mutter zu verstehen und ein besseres Verhältnis zu ihr aufzubauen. Das gelingt ihnen erst, als sie mehr über Anjas Vergangenheit in Leningrad während der deutschen Belagerung erfahren …
Kristin Hannah, geboren 1960 im südkalifornischen Garden Grove, ist eine der erfolgreichsten Schriftstellerinnen der USA. Sie studierte Jura und arbeitete, bevor sie 1991 zu schreiben begann, als Rechtsanwältin in Seattle. Seither schrieb sie zahlreiche Liebes- und Familienromane, die alle auch auf Deutsch erschienen sind. Heute lebt sie mit ihrem Mann und ihrem Sohn auf einer kleinen Insel im Pazifischen Nordwesten der USA.
„Ein Garten im Winter“ ist ein eindringlicher und mitreißender Roman der Autorin, der bereits 2011 erschienen ist und unter dem Titel „Winterschwestern“ 2022 neu übersetzt und neu aufgelegt wurde. Er handelt vom unermesslichen Leid einer Familie im Zweiten Weltkrieg und von seinen Auswirkungen auf die nachfolgenden Generationen. Es ist die Geschichte von Meredith, Nina und ihrer Mutter Anja.
Über Anjas Haltung als Mutter zu lesen ist sehr extrem. Ihren Mann liebte sie abgöttisch, ihre beiden Mädchen jedoch ignorierte sie vollständig. Dass diese als Erwachsene selbst Probleme mit ihren Partnern haben, ist unter diesen Voraussetzungen verständlich. Während die Männer in der Geschichte durchweg verständnisvoll und liebenswert erscheinen, sind die Charaktere der Frauen unsympathisch bis abstoßend. Verständlich und nachvollziehbar wird deren Verhalten erst, als Anja ein Märchen, das als Parabel auf ihr Leben zu verstehen ist, erzählt. Mitreißend und ergreifend schildert sie die Geschichte vom verschneiten Russland, vom Schrecken des Krieges und von Hunger und Kälte im belagerten Leningrad.
Die Stimmung ist beinahe durchweg bedrückend und traurig und es braucht gute Nerven beim Lesen. Dennoch, oder vielleicht gerade deswegen, entwickelt das Buch eine ungeheure Sogwirkung. Das Verhalten der drei Frauen nervt und ihre Handlungen sind oft ärgerlich, werden aber im Laufe des Geschehens mehr und mehr verständlich. Der Schluss ist zwar sehr versöhnlich, für mich aber zu unrealistisch. So viele „glückliche Zufälle“ und plötzliche „Gesinnungsänderungen“ sind unwahrscheinlich – deshalb von mir einen Stern* Abzug.
In der Familie Whitson lebt im Grunde jeder sein eigens Leben. Der Vater scheint das einzige Bindeglied zu sein, der alle zusammen hält. Als er plötzlich stirbt, sind sowohl die Mutter als auch die Schwestern ...
In der Familie Whitson lebt im Grunde jeder sein eigens Leben. Der Vater scheint das einzige Bindeglied zu sein, der alle zusammen hält. Als er plötzlich stirbt, sind sowohl die Mutter als auch die Schwestern Meredith und Nina mit der Situation überfordert. Insbesondere Nina hegt den Wunsch, endlich ein besseres Verhältnis zu ihrer Mutter aufzubauen.
Die Charaktere von „Ein Garten im Winter“ sind teilweise eine echte Herausforderung. Ich hatte schnell die Vermutung, dass Mutter Anja in ihrer Jugend traumatisiert wurde. Trotzdem fand ich ihr Verhalten gegenüber ihren Kindern extrem. Ihren Ehemann konnte sie abgöttisch lieben doch ihre Töchter ignoriert sie von Anfang an und tritt deren Gefühle mit Füßen. Ich habe mich immer wieder gefragt, warum diese Frau überhaupt Mutter geworden ist. Es ist nur verständlich, dass sich Kinder bei so einer emotionalen Vernachlässigung nicht richtig entwickeln können und auch als Erwachsene Probleme haben zu lieben.
Trotzdem hätte ich Meredith manchmal am liebsten geohrfeigt. Sie hat so einen liebevollen Ehemann aber behandelt ihn wie einen Fußabtreter. Es tat beim Lesen teilweise direkt weh, zu beobachten, wie sie mit ihm umspringt.
Eher nachvollziehen konnte ich den Hass auf ihre Mutter, auch wenn es mich genervt hat, dass sie lange nicht verstanden hat, dass die Märchen, die Anja erzählt, eine Parabel für deren Leben sind. Als Leser war mir das quasi von Anfang an klar und auch bei Nina ist der Groschen schneller gefallen. Nina mochte ich übrigens im Großen und Ganzen gerne. Sie hat ebenfalls Bindungsängste aber auf eine sympathischere Art.
Das Highlight des Romans ist das Märchen, das Anja mit Pausen erzählt. Wunderbar atmospährisch spinnt sie eine Geschichte vom verschneiten Russland und den Schrecken während des Krieges, die so furchtbar sind, dass es mich zutiefst erschütterte.
Dieser Teil von „Ein Garten im Winter“ hat mich so gefesselt, dass ich hierfür 5 Sterne geben möchte. Insgesamt bewerte ich das Buch allerdings „nur“ mit vier Sternen, weil ich die Charaktere in der Gegenwart einfach schwierig finde. Letztendlich gibt es zwar für alles eine verständliche Erklärung aber obwohl mich der Schluss sehr berührt hat, war es insgesamt doch ein wenig zu viel Friede-Freude-Eierkuchen und die Protagonisten ändern ihr Verhalten so plötzlich, dass es unrealistisch ist.
Trotz kleiner Schwächen habe ich auch diesen Roman von Kristin Hannah wieder sehr gerne gelesen. Ein Lob auch an die Covergestaltung, die sehr gut zur Handlung passt.