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Veröffentlicht am 02.12.2017

Gefühlvoll

Die Stille zwischen Himmel und Meer
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Als die junge Edda für vier Wochen ihren Urlaub in einem kleinen Ort an der Nordsee beginnt, ahnt niemand, wer die junge Frau ist. Denn Edda war nicht immer so frei wie im Augenblick, viele Jahre wurde ...

Als die junge Edda für vier Wochen ihren Urlaub in einem kleinen Ort an der Nordsee beginnt, ahnt niemand, wer die junge Frau ist. Denn Edda war nicht immer so frei wie im Augenblick, viele Jahre wurde sie von einer Frau in einem Raum gefangen gehalten. Auch wenn das einige Jahre zurückliegt, hat sie immer noch Angst vor endlosen Weiten, wie z. B. die des Himmels oder des Meeres. Doch nun will sie sich ihren Ängsten stellen und beginnt mit ihrem Urlaub einen neuen Lebensabschnitt. Aber wie so oft im Leben kommt vieles anders und so stellt sich schon kurz nach ihrer Ankunft an der Nordsee heraus, dass ihrer Vermieterin ein Missgeschick passiert ist. Ihre Ferienwohnung wurde doppelt vermietet und der zweite Mieter möchte nicht abreisen. Zum Glück hat die Wohnung zwei Zimmer und Edda ist bereit, ihre Wohnung zu teilen. Schon bald stellt sich dann heraus, dass sie nicht die einzige in dieser Wohnung ist, die mit der Vergangenheit kämpft.
Meine Meinung:
Allein die Tatsache, dass Kati Seck dieses Buch geschrieben hat, machte mich neugierig, denn bereits mit ihren beiden Fantasybüchern Die silberne Königin und Tochter des dunklen Waldes konnte die Autorin mich absolut überzeugen. Auch mit ihrem realistischen Roman konnte sie wieder bei mir punkten, denn auch hier macht sich ihr gefühlvoller und besonderer Schreibstil bemerkbar. Ich mag es, wie sie ihre Geschichten erzählt und damit ihre Leser in diese hineinzieht. Sie schafft es, mit Worten Dinge und auch Gedanken oder Gefühle zu beschreiben, so dass diese direkt lebendig werden.
Die Geschichte selber ist schon sehr beängstigend, wenn man von Eddas Vergangenheit erfährt und versucht, sich in diese hineinzuversetzen. Das wirkt beängstigend und doch kaum vorstellbar, ein Schicksal, dass man einfach nie am eigenen Leib erfahren möchte. Das alles hat Kati Seck mit ganz viel Emotionen umgesetzt und damit konnte sie mich auch tief berühren.
Die Geschichte ist jetzt nicht voller Tempo und Action und trotzdem ist man hier gefesselt, denn es geht hier um einen Weg ins Leben zu finden, seine Vergangenheit zu verlieren, sie einfach hinter sich zu lassen. Das ist oftmals alles andere als leicht und einfach und genau diesen Weg beschreibt Kati Seck.
Die Geschichte wird in der Ich-Perspektive durch die Protagonistin Edda erzählt. Gerade das bringt sie dem Leser ganz nah und macht sie lebendig. Man kann sich in sie hineindenken, kann nachvollziehen, warum sie wovor Angst hat. Dieses Gefühl der verschlossenen Türen, die sie nicht mag und gleichzeitig die Angst vor der Weite, der Freiheit, das alles klingt glaubwürdig. Aber Edda ist noch viel mehr als die Frau mit der schlimmen Vergangenheit, denn sie ist gleichzeitig voller Mut und voller Willen, sich ein Leben aufzubauen.
Dann lernt ausgerechnet Edda Sebastian kennen, der ebenfalls mit seinen eigenen Dämonen der Vergangenheit kämpft. Sebastian ist auf den ersten Blick das perfekte Ekelpaket, doch auch bei ihm stellt sich bald heraus, dass da viel mehr hintersteckt, als man auf dem ersten Blick vermutet.
Neben Edda und Sebastian gibt es aber auch noch ein paar Nebencharaktere, die das Gesamtbild des Buches einmal mehr abrunden. Ganz besonders das Mädchen Mia hat mein Herz erobert mit ihrer frechen und forchen Art und wächst sehr schnell ans Herz.
Ein Buch, das Hoffnung macht auf ein Leben, das Mut macht, seine Vergangenheit hinter sich zu lassen und einen Neubeginn zu wagen.
Mein Fazit:
Ein Buch, das mich ganz besonders mit seiner sehr greifbaren und authentischen Protagonistin Edda erreichen konnte. Aber auch Kati Secks Schreibstil schafft dies immer wieder aufs Neue, egal welchem Thema sie sich widmet, sie versetzt den Leser in ihre Geschichte und macht diese durch detaillierte Beschreibungen geradezu fühlbar. Man hat das Geschehen vor Augen, kann fühlen, sehen und fast schon schmecken, was vor sich geht. Ich hatte beinahe das Gefühl, das Salz der See in der Luft zu schmecken. Ein tolles Buch voller Empathie, das ich sehr gerne empfehlen möchte.

Veröffentlicht am 01.12.2017

Sehr bewegend

Marlenes Geheimnis
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Nane kehrt nach einer langer Zeit in ihre Heimat an den Bodensee zurück, doch der Grund, aus dem sie dort ist, ist alles andere als erfreulich, denn ihre geliebte Großmutter Eva ist verstorben. Ihre Tante ...

Nane kehrt nach einer langer Zeit in ihre Heimat an den Bodensee zurück, doch der Grund, aus dem sie dort ist, ist alles andere als erfreulich, denn ihre geliebte Großmutter Eva ist verstorben. Ihre Tante Marlene und ihre Mutter verstehen sich nicht so gut, den Grund dafür kennt Nane nicht. Als nach der Beerdigung Nanes Mutter wieder abreist, beschließt Nane sich eine Auszeit bei ihrer Tante zu gönnen. Dabei bekommt sie Evas Aufzeichnungen aus längst vergangenen Tagen in die Hand und neugierig beginnt Nane mit dem Lesen dieser. Dabei versinkt sie sehr schnell in der Vergangenheit und durch einen Zufall kommt Nane einem Geheimnis immer näher auf die Spur.
Meine Meinung:
Ich bin ja ein großer Fan von Familiengeschichten, die zeitenübergreifend erzählt werden und dabei auch noch Geheimnisse verhüllen und so wurde ich schon sehr neugierig auf Brigitte Riebes Roman Marlenes Geheimnis. Bisher kannte ich noch keine Bücher der Autorin, doch dies werde ich auf jeden Fall noch ändern. Der Einstieg in den Roman fällt leicht, denn man befindet sich gleich mitten in der Geschichte und begleitet Nane, eine der Protagonistinnen in der Gegenwart, auf die Heimreise. Schon hier spürt man, dass man es sehr bald schon mit Geheimnissen rund um die Familiengeschichte zu tun bekommt und genau so verhält es sich auch. Doch Brigitte Riebe gibt natürlich nur langsam und Stück für Stück Preis, worum es hier wirklich geht und was das Geheimnis ist. Die Geschichte lädt geradezu zum Mitraten und Miträtseln ein und ist absolut fesselnd, immer wieder gibt es Wendungen, die das Buch zu einem Pageturner werden lassen, da man wissen muss, wie es weitergeht.
Fesselnd ist auch der Schreibstil der Autorin, denn sie schreibt wunderbar leicht und mitreißend, so dass man einfach tief darin versinken kann. Dabei schafft sie es ganz wunderbar, gerade bei den Rückblenden in die Vergangenheit die Geschehnisse lebendig werden zu lassen.
Genau diese verschiedenen Zeiten, in der die Geschichte spielt, macht das Buch auch zu etwas besonderem. Wir lernen Eva Menzel und ihr Familie kennen und zwar in der Zeit des zweiten Weltkriegs. Dabei erlebt man hautnah, wie diese Familie, die einst wohlhabend und angesehen war, plötzlich vor dem Verlust von allem steht. Sie werden aus ihrer Heimat, dem Sudetenland, vertrieben und es folgt eine Zeit voller Entbehrungen, aber auch voller Freundschaft. Dieses Schicksal ist sehr berührend erzählt und man fühlt mit Eva und fühlt sich auch mit ihr verbunden. Brigitte Riebe lässt diese Zeit sehr lebendig werden und man spürt, dass die Autorin hier gute Arbeit bei der Recherche geleistet hat. Sie verknüpft geschickt ihre fiktive Geschichte mit wahren Begebenheiten, so dass man den Eindruck hat, etwas Reales zu betrachten.
Durch einen Erzähler in der dritten Person verfolgt der Leser das Erlebte, dabei hat man durchaus das Gefühl, geradezu die Ereignisse anzusehen, da es sehr lebendig geschildert wird. Man durchläuft viele, unterschiedliche Gefühle beim Lesen und trifft auf Grausamkeiten, aber auch Menschlichkeit, wenn man gerade nicht damit rechnet.
Die Charaktere waren ganz großartig, auch wenn man das Gefühl hat, dass man Eva Menzel, später Auberlin, deutlich näher kennenlernt, doch das liegt auch daran, dass das Geheimnis der Familie aus der Zeit stammt, in dem Eva selbst noch jung ist. Eva fand ich großartig, sie wirkte durch und durch authentisch und lebendig, Aber auch die anderen Personen nehmen wichtige Rollen ein, gerade auch Evas beste Freundin Molly nimmt hier eine äußerst wichtige Rolle ein.
Aber auch die Personen der Gegenwart, die zwar etwas mehr im Hintergrund bleiben, sind trotzdem voller Leben, so dass man auch hier durchaus den Eindruck hat, mit ihnen gemeinsam dem Geheimnis auf die Spur zu kommen.
Mein Fazit:
Ein Buch, das mich sehr berühren und bewegen konnte. Die Charaktere machten die Geschichte sehr lebendig und wirkten auf mich authentisch und glaubwürdig. Viele Wendungen und Ereignisse, die den Leser in Atem halten, machen die Geschichte atmosphärisch und ich fühlte mich in die Zeit zurückversetzt. Eva ist eine tolle Persönlichkeit und ihre Entwicklung innerhalb der Geschichte wirkte absolut nachvollziehbar. Aber auch die weiteren Charaktere haben mir gut gefallen und ich konnte die Geschichte zufrieden beenden. Von mir gibt es hier eine klare Leseempfehlung!

Veröffentlicht am 18.11.2017

Spannend vom ersten Moment

Die Henry Frei-Thriller / Böses Kind
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Seitdem ihr Mann sie verlassen hat, ist Suse heillos überfordert mit ihren drei Kindern. Ihre älteste Tochter Jaqueline ist vierzehn und rasselt in regelmäßigen Abständen mit ihrer Mutter aneinander. Als ...

Seitdem ihr Mann sie verlassen hat, ist Suse heillos überfordert mit ihren drei Kindern. Ihre älteste Tochter Jaqueline ist vierzehn und rasselt in regelmäßigen Abständen mit ihrer Mutter aneinander. Als sie zusammen mit dem Hund der Familie dann eines morgens verschwunden ist, macht sich Suse jedoch erstmal keine Gedanken, viel mehr ist sie mit den beiden kleinen Jungen und ihrem Job so beschäftigt, dass sie nicht einmal mehr darüber nachdenkt. Erst später meldet sie ihre Tochter bei der Polizei als vermisst, doch diese nimmt die Mutter nicht ganz ernst. Erst als auf einer Baustelle eine völlig misshandelte und verstümmelte Leiche auftaucht, beginnt die Polizei und somit Henry Frei und sein Team zu ermitteln. Wer ist der Täter? Wo ist Jaqueline?
Meine Meinung:
Ein neuer Thriller von Martin Krist? Da war ich vom ersten Moment an wieder neugierig, denn bisher waren alle Thriller aus seiner Feder die reinsten Pageturner. Ja, genau so ging es mir auch mit Böses Kind, denn auch hier war ich von der ersten Seite an gefesselt. Egal ob der Autor das Alltägliche im Leben der völlig überforderten, alleinerziehenden Mutter beschreibt, die grausam zugerichtete Leiche oder die schon zwanghaft wirkenden Handlungen des Ermittlers, er versetzt den Leser mit nur wenigen Worten direkt ins Geschehen. Sprachlich klar und schnörkellos, dabei fesselnd und mitreißend und in einem ist der Autor wirklich hervorragend: nämlich in Verknüpfungen von Handlungen, die scheinbar nichts miteinander zu tun haben.
Wie bereits erwähnt, ist dieser Thriller von Beginn an spannend und diese Spannung wird auch permanent gesteigert. Man befindet sich hier teilweise mitten in den Ermittlungen und verfolgt dabei Fährten, überlegt auf Grund bestimmter Intermezzi, was passiert ist und wer wohinter steckt und muss sich letzen Endes doch eingestehen, dass man hier viel zu leicht gedacht hat. Dieses gesamte Zusammenspiel der einzelnen Perspektiven und der zwischendurch eingestreuten Intermezzi lassen das Buch zu einem Pageturner werden, der mir ein paar Stunden meines zur Zeit eh geringen Schlafes zusätzlich genommen hat. Natürlich sind auch die kurzen Kapitel, die den Leser immer weiter vorantreiben mit Schuld daran, dass man das Buch regelrecht verschlingt. Wer kennt es nicht: das eine kleine Kapitel noch! Denn an jedem Ende des kleinen Kapitels bleibt man mit einer kleinen Frage zurück und muss einfach weiterlesen.
Wie man es aus Thrillern des Autors gewohnt ist, gibt er dem Leser auch hier wieder verschiedene, teilweise auch zeitversetzte Perspektiven, so dass man als Leser meint, einen guten Überblick zu haben. Doch letzten Endes ist es genau das, was diese Geschichte ausmacht, denn man begibt sich manches Mal auf den Holzweg. Nichts ist wirklich so, wie es scheint und vieles ist wesentlich tiefgründiger als man auf den ersten Blick meint. Aber alles findet seine korrekte Auflösung und bleibt logisch und glaubhaft.
Richtig gelungen sind hier auch wieder die Charaktere, die der Autor entwirft. Kommissar Frei ist nicht der übliche Ermittler, sondern kommt mit einer doch intakt wirkenden Familie daher. Ja, auch er hat private Probleme, die aber doch wie aus dem Leben gegriffen scheinen. Sein Sohn ist ein Autist und je mehr man den Kommissar erlebt, ist die Frage, woher er dies hat, nicht von der Hand zu weisen. Denn Frei hat durchaus seine ganz eigenen zwanghaften Handlungen, sei es das perfekte optische Erscheinungsbild, bei dem schon der Fussel an der Anzughose stört oder das Chaos, das seine Kollegin regelmäßig im Auto hinterlässt. Frei wird es auf seine Weise richten. Seine Kollegin, die dank des Babys zu Hause, permanent übermüdet wirkt, hatte hier mein vollstes Mitgefühl. Im Umgang mit Frei lässt sie sich allerdings nur wenig bis gar nicht beirren. Aber auch Suse, die Mutter des verschwundenen Mädchens, ist eine sehr gelungene Person. Allerdings möchte ich über diese noch gar nicht zuviel erzählen, denn gerade hier bekommt der Leser einige Überraschungen.
Mein Fazit:
Wieder einmal ein sehr tiefgründiger Thriller, denn hier ist nicht immer alles so, wie es scheint. Interessante Charaktere, die glaubhaft gezeichnet sind und eine große Portion Spannung treiben den Leser durch die Seiten. Perspektivwechsel bringen Irrungen und Wendungen und doch schafft der Autor es immer wieder, seine scheinbar losen Fäden am Ende zusammenzuknüpfen, so dass sich ein großes und logisches Gesamtbild ergibt. Dann kommt der Schluss und dieser hat mich regelrecht fluchen lassen, denn wir bekommen hier einen dicken, fetten Cliffhanger. Meine Worte dazu waren: das kann der doch nicht machen!!! Aber letzten Endes bleibt mir wohl nichts anderes übrig, als auf den Mai 2018 zu warten, um endlich die Fortsetzung lesen zu dürfen. Danke Martin Krist, für diesen wieder einmal genial konstruierten Thriller, der mir den Schlaf raubte!

Veröffentlicht am 18.11.2017

Bezaubernd

Luna
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Schon vor ihrer Geburt wurde der Kronprinzessin des Ardenreiches, Analina, großes vorhergesagt. Laut der Prophezeiung ist sie es, die das Reich eines Tages retten soll, denn dem Reich droht die Gefahr ...

Schon vor ihrer Geburt wurde der Kronprinzessin des Ardenreiches, Analina, großes vorhergesagt. Laut der Prophezeiung ist sie es, die das Reich eines Tages retten soll, denn dem Reich droht die Gefahr durch die dunkle Magierin Gwenda. Kurz vor ihrem dreizehnten Geburtstag erhält Anlina einen Brief der Akademie des Meeres. Dort soll sie sich einfinden, um zu erlernen, wie sie ihr Land mit ihren magischen Kräften gegen die dunklen Kräfte verteidigen kann. Doch eine Reise zu Pferd scheint zu gefährlich, auch Drachen würden die Feinde zu schnell aufmerksam machen. Also muss Analina gemeinsam mit einigen Gefährten ihre Reise zu Fuß antreten. Doch der Weg bis zur Schule ist voller Gefahren und Abenteuer und die Gefährten müssen einmal mehr zusammenhalten.
Meine Meinung:
Dieses Cover ist so bildhübsch, dass es bereits beim ersten Blick meine Aufmerksamkeit erhielt und auch meine Tochter war vom ersten Blick auf das Buch begeistert. Sie hat auch ganz ungedulsig gewartet, bis ich es endlich gelesen hatte, um es schnellstmöglich ihr eigen zu nennen.
Auch der Einstieg in dieses Fantasyabenteuer gelingt sehr gut, denn die Geschichte ist vom ersten Moment an sehr einnehmend geschrieben. Der Leser erhält einen kurzen Einblick auf die bereits im Klappentext erwähnte Prophezeiung und ist somit gleich mitten im Geschehen.
Die Geschichte ist sehr anschaulich beschrieben, denn die Autorin Anne Buchberger schafft es sehr gut, sowohl bildlich als auch sehr verständlich von den Begebenheiten zu erzählen. Somit ist diese magische Geschichte perfekt für den jüngeren Leser, aber auch richtig spannend für Erwachsene geschrieben. Man wird hier schnell mitgezogen und möchte immer mehr wissen, da es eine sehr abenteuerliche Reise ist, bei der man förmlich die Magie spüren kann.
Die Welt, die Anne Buchberger hier erschaffen hat, ist zum einen gut vorstellbar, zum anderen durchweg magisch. Man spürt beim Lesen die Atmosphäre, ist aber gleichzeitig mitten im Abenteuer und somit wird es hier auch zu keiner Zeit langweilig. Man wird gemeinsam mit den Gefährten mit Gefahren konfrontiert und muss so einige Kämpfe, innerlich wie äußerlich, durchstehen. Aber der Zusammenhalt der Gefährten wird hier zu einem sehr wichtigen Inhalt, die Beziehung zwischen diesen sehr unterschiedlichen Personen und wie sie miteinander umgehen, wird hier sehr gut umgesetzt. Es gibt einige Wendungen und Überraschungen, die ebenfalls die Spannung hoch halten und zu fesseln wissen.
Ein Erzähler in dritter Person führt den Leser durch das Abenteuer und lässt diesen dabei zuschauen, was rund um die Personen geschieht. Hier hätte es gerne mal ein wenig in die Tiefe gehen können, aber ich denke, da sollte man dann wiederum das Lesealter mit berücksichtigen. Man erlebt also die gesamte Gefühls- und Gedankenwelt hier nicht aus erster Hand und doch spürt man eine gewisse Verbundenheit mit den Charakteren. Dazu dienen hier auch sehr gut die wechselnden Perspektiven, die uns unterschiedliche Personen und deren Ansichten verdeutlichen.
Die Charaktere sind es, die hier die Geschichte zu etwas besonderem machen. Anne Buchberger legt hier sehr viel Wert auf Freundschaft und Zusammenhalt und genau dieser Aspekt wird deutlich. Doch es gibt hier auch durchaus Konflikte, gerade zwischen Analina und ihrer Mutter Lynda, die die Geschichte, auch wenn es eine Fantasywelt mit magischen Figuren ist, sehr lebendig macht. Unbedingt erwähnenswert sind hier die tollen Fantasygeschöpfe, die es so oft in der Welt der Erwachsenenfantasy gibt, wie z. B. die Drachen, die hier noch einmal das gewissen Etwas dazugeben.
Mein Fazit:
Eine sehr schöne, lebendige und magische Geschichte, die nicht nur junge LeserInnen begeistern wird. Sehr anschaulich ge- und beschrieben und dadurch durchaus auch ein wenig anspruchsvoller, aber auch mit sehr viel Abenteuer und etwas ganz wichtigem: nämlich die Bedeutung der Freundschaft. Mit Luna, im Zeichen des Mondes erschien der erste Band einer Fantasytrilogie, auf dessen Fortsetzung ich durchaus gespannt bin. Leseempfehlung!

Veröffentlicht am 12.11.2017

Gelungener Beginn

Der Totensucher
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Zwei Jahre ist es nun her, dass sich für den ehemaligen Drogenfahnder Adrian Speer das Leben völlig änderte. Zwei Jahre, als er beschloss, noch einmal schnell mitten in der Nacht von zu Hause fortzugehen ...

Zwei Jahre ist es nun her, dass sich für den ehemaligen Drogenfahnder Adrian Speer das Leben völlig änderte. Zwei Jahre, als er beschloss, noch einmal schnell mitten in der Nacht von zu Hause fortzugehen und seine zehnjährige Tochter Lucy allein zu lasssen. Zwei Jahre, als er mitten in der Nacht einen Anruf seiner Tochter erhielt und sie ihm voller Angst mitteilte, jemand sei im Haus. Seit dieser Nacht fehlt von dem kleinen Mädchen jede Spur. Speers Ehe zerbrach und sein älterer Sohn Jonathan gibt ihm die Schuld. Doch jetzt hat er eine neue Chance, er soll in der neu gegründeten Mordkommission in Berlin, die für besonders schwere Fälle zuständig ist, gemeinsam mit Kriminal-hauptkommissar Bogner und der jungen Tina Jeschke ermitteln. Gleich sein erster Fall führt ihn zu einem bestialisch getöteten Mann und dieser ist kein Unbekannter für Speer. Als gleich am nächsten Tag eine weitere grausam zugerichtete Leiche gefunden wird, wird den Ermittlern klar, dass Eile angesagt ist. Doch damit nicht genug, der Fall wird auch noch persönlich für Speer.
Meine Meinung:
Ein Thriller der mir durch das düstere Cover schnell auffiel und dank des sehr spannenden Klappentextes zu meinem Beuteschema wurde. Schon der Einstieg fiel sehr leicht, denn der Prolog hält den Leser umgehend in Atem und auch darauf gibt es nur wenig Zeit Luft zu holen. Karlden schreibt flüssig, direkt und mitreißend, so dass man hier einfach wissen möchte, wie es weitergeht. Dabei gibt es durchaus Szenen bezüglich des Falls, die der Autor recht anschaulich beschreibt und nicht immer für schwache Nerven geeignet sind. Auch sonst ist alles mit genug Details beschrieben, so dass Situationen und auch Personen klar vor dem inneren Auge entstehen.
Der Plot ist gut konstruiert und die Spannung steigert sich innerhalb des Thrillers kontinuierlich. Man erfährt von den Ermittlungen, bekommt kleinere Einblicke in das Privatleben der Ermittler und erhält Hintergründe zu dem Fall, so dass der Leser Raum für Spekulationen erhält. Zugegeben, gerade zu Beginn dachte ich, dass es zwar sehr spannend geschrieben ist, aber alles in gewissem Maße bekannt war, doch der Autor hat es sehr gut geschafft, mit Drehungen und Wendungen zu überraschen und konnte letzten Endes voll überzeugen. Zu guter Letzt bekommt der Leser noch seinen Showdown, der ihn in Atem hält und das Adrenalin steigen lässt.
Durch den Erzähler in dritter Person hat man hier durchaus das Gefühl, das Geschehen live zu verfolgen. Man ist mitten in den Ereignissen und Ermittlungen und hat eine gute Beobachterposition. Mit geschickten Perspektivenwechseln bekommt man immer wieder Puzzlestücke, die man gemeinsam mit dem Ermittler Speer versucht zusammenzusetzen. Doch die einzelnen Puzzleteile ergeben wirklich erst zum Ende hin ein Gesamtbild. So verfolgt man die Ermittler sowohl bei der Untersuchung des Falls, aber auch stückchenweise im Privatleben, bekommt Einblicke auf den Täter und auch die Empfindungen eines Opfers, deren grausame Erlebnisse Gänsehaut entstehen lassen.
Die Ermittler waren mir hier durchaus sympathisch, auch wenn diese dann doch recht typisch sind in der Charakterisierung. Da wäre zum einen Bogner, der Ermittler im Anzug, korrekt und doch ist bei ihm privat nicht alles so, wie es sein sollte. Speer ist der persönlich zerstörte Ermittler, doch eigentlich merkte man ihm das gar nicht zu sehr an. Seine Handlungen waren für mich immer absolut nachvollziehbar und ich konnte mich sehr gut in ihn hineindenken. Zu guter Letzt ist da noch Tina, die optisch nicht so ganz in die Kriminalpolizei passen will und keinen leichten Stand hat. Sie bleibt hier noch recht blass, doch da hier durchaus der Eindruck entsteht, dass es der Beginn einer Reihe ist, wird man wohl noch einiges über die drei Ermittler der Mordkommission erfahren.
Mein Fazit:
Spannend und gut durchdacht, verknüpft der Autor bekanntes mit vielen Wendungen und Überraschungen und konnte mir nicht nur sehr unterhaltsame Lesestunden verschaffen, sondern mich mitten in seinen Thriller werfen. Die Perspektivenwechsel mag ich sehr gerne, da ich so immer wieder in die einzelnen Personen Einblick nehmen kann. Geschickt wird die Spannung immer mehr gesteigert und letzten Endes hatte ich den Eindruck, dass hier noch viel mehr hintersteckt, als bisher aufgedeckt wurde. Das Ende lässt darauf hoffen, dass wir hier den Einstieg in eine neue Thrillerreihe erhalten haben. Für Thrillerfans gute und spannende Unterhaltung - Leseempfehlung!