Diesmal versucht Wallander in Riga zu ermitteln, aber das stellt ihn vor fast unüberwindliche Probleme, doch Wallander bleibt hartnäckig denn schließlich heißt es drei Mordfälle zu lösen, die ihren Ausgang in Schweden genommen hatten.

Wie Wallander durch ein Land und dessen politische und kulturelle Welt irrt, wird hier, abgesehen von den zu ermittelnden Mordfällen, zum Hauptthema. Mankell verbeißt sich regelrecht in diese Umbruchstimmung in Lettland und lässt seine Hauptfigur darin umherstolpern. Krimispannung kam für mich hier nicht wirklich auf. Auch die politischen Machtspiele, die Wallander immer wieder Steine in den Weg legten, waren mir zu viel und lenkten auch vom Krimi-Plot ab.

So richtiges Wallander-Feeling wollte diesmal bei mir nicht aufkommen. Alles in allem war es eine mittelmäßige Story mit Längen.

Dieses Buch ist eine Ergänzung zur Wallander-Krimireihe, was allein schon der geringere Umfang des Romans anzeigt. Doch auch hier agiert Kurt Wallander wie man es von ihm gewohnt ist, ruhig, unaufgeregt und lässt nicht locker bis er hinter die Motive der Tat gekommen ist.

Dass bei dem geringen Seitenumfang weder die Handlung noch die auftretenden Charaktere wirkliche Tiefe haben ist dem Genre KurzKrimi geschuldet und jeder der sich für diese Lektüre entscheidet, sollte sich folglich dessen bewusst sein.

So ist die Serienergänzung logischerweise sehr schnell ausgelesen, ist aber trotz allem eine erfreuliche Zugabe für alle Wallander-Fans.

Als LeserIn ist man "hautnah" dabei, wenn es für Maren und Sophie heißt alles zu geben, und das mit vollem (Körper-)Einsatz, um die interessantesten und heißesten Stories für ihr Boulevardmagazin zu bekommen. Dabei bildet eine überschaubare Story den Rahmen für die erotischen Szenen.

Alles in allem sind die Geschichten nicht mehr als ein Appetizer, denn mit rund 80 Seiten ist das Ebook schon sehr kurz. Also auf Tiefe bei Handlung und Figuren muss man hier verzichten, aber das ist eigentlich auch nicht der Sinn dieser Geschichten.

Ein weiteres Mal sind Holmes und Watson in Deutschland unterwegs. Eigentlich ja "nur" als Begleitung für Mycroft Holmes, der in Staatsangelegenheiten nach Berlin geschickt wurde. Doch wie immer geraten Holmes und Watson auch hier in die Aufklärung eines Verbrechens. Aus dem Königlichen Museum für Völkerkunde wurde ein wertvoller Schatz geraubt, bei deren Widerbeschaffung Holmes nun behilflich sein soll.

Hört sich nach einem interessanten und fesselnden Fall an. Das wäre er wahrscheinlich auch, wenn der Autor sich mehr auf die typisch erfindungsreiche Ermittungstätigkeit von Holmes beschränkt hätte. Die umfangreich Erwähnung findenden historischen Anmerkungen führen dazu, dass von Spannung fast gar keine Rede mehr sein kann. Die Geschichte ist nicht schlecht erzählt, aber das, was einen Holmes-Krimi ausmacht kam mir hier leider zu kurz.

Maigret, der von seinem schlechten Gewissen geplagt wird, setzt nach dem Tod der verrückten Witwe alles daran den Schuldigen zu überführen. Auch wenn ich finde, dass Simenon hier bei der Handlung schon sehr viel schriftstellerische Freiheiten an den Tag legt und die Story dadurch teilweise schon arg konstruiert wirkt, bleibt er sich bei seinem Maigret treu. Seine Art zu ermitteln und die Schachzüge die es braucht um den Fall zu lösen, liest sich wieder schnell und ist kurzweilig. Auch das Pariser Flair und die fürsorgliche Madame Maigret werden erwähnt, und runden somit auch diesen unterhaltsamen Maigret-Fall ab.