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Veröffentlicht am 08.12.2024

Schatten der Vergangenheit

Neun Tage Wunder
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„Neun Tage Wunder“ empfand ich als rundum schöne, teilweise tiefgründige Geschichte, über die Macht der Vergangenheit, Vertrauen und Geheimnisse. Erzählt wird sie auf drei verschiedenen Ebenen. Aus Sicht ...

„Neun Tage Wunder“ empfand ich als rundum schöne, teilweise tiefgründige Geschichte, über die Macht der Vergangenheit, Vertrauen und Geheimnisse. Erzählt wird sie auf drei verschiedenen Ebenen. Aus Sicht von Anni damals und heute und aus Sicht von Ben.

Anni und Ben sind ein Paar. Ich mochte die Dynamik zwischen beiden sehr, den liebevollen Umgang und die Eigenart, schwierigen Situationen mit Witzen zu begegnen. Insbesondere dieses „Was würde Angela Merkel tun“ hat mich zum Lachen gebracht. Die Beziehung wirkte auf mich perfekt, deswegen fand ich es besonders schade, dass Anni mehr oder weniger unabsichtlich beginnt, einen Keil zwischen sich und Ben zu trieb, da sie ihren Exfreund Lukas, mit dem sie nur wenige Tage zusammen war, nicht vergessen kann und immer wieder über die gemeinsame Zeit nachgrübelt.

Kristina Moninger hat Romanfiguren erschaffen, die man gerne begleitet. Ben fand ich super sympathisch und witzig. Anni ebenso, auch wenn sie sich mit ihrer Geheimniskrämerei selbst Probleme macht. Vergangenheits-Lukas fand ich interessant. Als Leser wusste man zwar nichts Genaues, aber man hatte doch eine recht gute Vorstellung, wo er so plötzlich hergekommen ist. Somit war er für mich weniger geheimnisvoll als für Anni.

Lukas Auftauchen in der Gegenwart und sein Kontakt zu Ben machten zwar einen guten Plot, besonders realistisch fand ich es aber nicht. Wie wahrscheinlich ist es, dass sich ausgerechnet diese beiden Personen begegnen und nicht merken, dass sie von der selben Frau sprechen.
Ich hatte ein mögliches Szenario im Kopf, warum Anni den Kontakt zu Lukas abgebrochen hat. Dieses hat sich nicht bewahrheitet und der tatsächliche Grund lies Anni in einem schlechteren Licht für mich leuchten, als zunächst angenommen. Auch wenn ich nachvollziehen kann, warum die Beziehung mit Lukas gescheitert ist, finde es ich es mehr als fragwürdig und unfair, jemand ohne Erklärung zu ghosten.
In Bezug auf die beiden Männer in ihrem Leben würde Anni mehr Transparenz und Ehrlichkeit gut tun.

Nachdem ich das Buch überwiegend kurzweilig fand, hat sicher der Schluss, als klar war, um was es geht, ein wenig in die Länge gezogen.
Deswegen vergebe ich 4 Sterne.

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Veröffentlicht am 19.11.2024

Jeder hat seine Geheimnisse

Happy New Year – Zwei Familien, ein Albtraum
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„Happy new year“ beginnt, wie es der Titel vermuten lässt, in einer Silvesternacht. 2 Paare feiern seit Jahren gemeinsam Silvester. Mittlerweile ist es mehr die Macht der Gewohnheit als die Freundschaft, ...

„Happy new year“ beginnt, wie es der Titel vermuten lässt, in einer Silvesternacht. 2 Paare feiern seit Jahren gemeinsam Silvester. Mittlerweile ist es mehr die Macht der Gewohnheit als die Freundschaft, die sie an dieser Tradition festhalten lässt. Die gute Laune auf der Party ist eher aufgesetzt. Jeder hängt seinen eigenen Problemen nach, es wird Alkohol in Mengen konsumiert und zwischen den Gästen kommt es zu Streit.
Währenddessen feiern die Teenagertöchter Smilla und Jennifer ebenfalls eine Party und auch hier kommt es zur Eskalation. An Neujahr folgt der Schock – Jennifer ist verschwunden.

„Happy new year“ verbreitet eine ziemlich freudlose Atmosphäre. Keiner der Charaktere ist besonders glücklich, jeder fühlt sich im Alltagstrott gefangen. Sympathisch war mir niemand. Trotzdem habe ich gespannt die Entwicklung verfolgt. Ich war mir relativ sicher, dass die Hinweise, wohin die Geschichte geht, von Anfang an in eine eindeutige Richtung zeigen. Deswegen war ich positiv überrascht, als die Autorin in den letzten Kapiteln noch Twists auf den Tisch haute, und sich die Geschichte um Jennifers Verschwinden als doch nicht so vorhersehbar entpuppte. Mir hat „Happy new year“ gut gefallen.

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Veröffentlicht am 03.11.2024

Perfekt für die Halloween Season

Finster
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„Finster“ von Ivan Leon Menger habe ich im Oktober gelesen und ich empfand den Thriller sehr passend für die Halloween Season.
Menger kreiert eine unheimliche Grundstimmung und kann diese das komplette ...

„Finster“ von Ivan Leon Menger habe ich im Oktober gelesen und ich empfand den Thriller sehr passend für die Halloween Season.
Menger kreiert eine unheimliche Grundstimmung und kann diese das komplette Buch über aufrecht erhalten. Die Kapitel sind kurz und wechseln zwischen verschiedenen Charakteren hin und her, wodurch sich ein schneller Lesefluss ergibt.

In dem kleinen Dorf Katzenbrunn verschwinden im Laufe der Jahre immer wieder Jungen spurlos. Wer ist der mysteriöse Greifer, der sich die Kinder schnappt?

Das komplette Dorf scheint nur aus unheimlichen Sonderlingen zu bestehen, die einander beobachten und pikante Details sammeln. Die Atmosphäre ist sehr beklemmend und man möchte definitiv nicht in diesem seltsamen Ort leben, in dem es außer alten Menschen und einer psychiatrischen Anstalt nicht viel zu geben scheint.

Mit Ausnahme von Kommissar a. D. Stahl hätte ich jedem etwas Kriminelles zugetraut. Wer die Jungen entführt hat und den dazugehörige Twist habe ich allerdings schon relativ bald geahnt. Der Thriller war für mich deswegen nicht besonders überraschend, aber durch die atmosphärische Darstellung und die gute Ausarbeitung all dieser sonderbaren Charaktere war „Finster“ durchgängig fesselnd für mich und definitiv lesenswert.

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Veröffentlicht am 13.08.2024

Unerwartete Erbschaft

Das Flüstern des Lebens
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Diese Familiengeschichte hat mich sehr gefesselt, insbesondere, da sie auf wahren Begebenheiten beruht und ich es ausgesprochen faszinierend fand, was hier alles passiert.

Als Isabelles exzentrische ...

Diese Familiengeschichte hat mich sehr gefesselt, insbesondere, da sie auf wahren Begebenheiten beruht und ich es ausgesprochen faszinierend fand, was hier alles passiert.

Als Isabelles exzentrische Tante Corinna bei einem Autounfall ums Leben kommt, gibt es mehr als nur eine große Überraschung. Nicht nur, dass Corinna eine 14-jährige Tochter hatte, von der niemand etwas wusste, Isabelle erbt auch eine Kaffeeplantage in Tansania.

Isabelle, ihre Mutter Doris, ihr Bruder Moritz und die 14-jährige Hanna sind die wiederkehrenden Charaktere, aus deren Sicht die Geschichte erzählt wird. Am interessantesten war für mich Hanna. Sie wirkt sehr viel erwachsener als ihr junges Alter vermuten lässt und die fast schon stoische Gelassenheit, mit der sie sich an neue Situationen anpasst war bemerkenswert.
Doris, die Zwillingsschwester von Corinna war einfach nur liebenswert. Natürlich braucht so eine Geschichte auch einen Bösewicht. Dieser wurde von Moritz und seiner Geldgier sehr gut verkörpert.

Ein relativ großer Teil der Handlung spielt in Tansania, wo Isabelle versucht, die Kaffeeplantage am Laufen zu halten. Themen wie Arbeitsbedingungen, gerechte Entlohnung etc. spielen hier eine wichtige Rolle und die Autorin stellt die Schwierigkeiten und die harten Lebensbedingungen vor Ort eindrücklich dar, was sehr interessant zu lesen war.

Einzig die Liebesgeschichte zwischen Isabelle und dem Piloten Frank fand ich überflüssig, da sie völlig von ungefähr kommt und für mich nicht nachvollziehbar war.

Davon mal abgesehen war dies wieder ein sehr gelungenes Buch von Katharina Fuchs.

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Veröffentlicht am 13.08.2024

Zwischen Romance und Gewalt

Letzte Lügen
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Will und Sara haben geheiratet und befinden sich auf Hochzeitsreise. Diese zwei sind ein absolut süßes Paar. Der Umgang der beiden miteinander ist so liebevoll, dass einem das Herz aufgeht. Dadurch ist ...

Will und Sara haben geheiratet und befinden sich auf Hochzeitsreise. Diese zwei sind ein absolut süßes Paar. Der Umgang der beiden miteinander ist so liebevoll, dass einem das Herz aufgeht. Dadurch ist der Thriller eine tolle Mischung aus Liebesdrama, Familiendrama und brutaler Gewalt, die unter die Haut geht.

Will und Sara ist kein erholsamer Honeymoon vergönnt. Schon am ersten Abend stirbt Mercy – eine der Inhaberinnen der Ferienlodge – in Wills Armen. Sie wurde brutal ermordet. Ohne Frage, dass sich die Flitterwöchler sofort in den Fall einmischen. Sie scheinen die Einzigen zu sein, die tatsächlich an der Aufklärung interessiert sind, denn innerhalb Mercys Familie herrscht eine Menge Zwist und Aggression.

Karin Slaughter hat in „Letzte Lügen“ eine Ausgangssituation erschaffen, die an Agatha Christie erinnert. Ein abseits gelegenes Feriendorf, dass nur zu Fuß zu erreichen ist, umgeben von Wäldern und Seen. Dazu erschwerter Zugang zu W-lan und Telefonempfang.
Der Thriller startet richtig stark. Der Mord passiert auf den ersten Seiten und man ist sofort mittendrin. Nach diesem packenden Einstieg musste ich zu meiner Enttäuschung feststellen, dass die Spannung nach den ersten 150 bis 200 Seiten deutlich nachlässt. Es gibt sehr viele Charaktere, die vernommen werden müssen, die auch einiges zu erzählen haben – relevantes und nebensächliches und all das zieht sich auf Dauer ganz schön in die Länge. Die Kapitel sind für meinen Geschmack auch viel zu lang, so dass ich teilweise mitten im Kapitel unterbrechen musste, da ich keine Zeit mehr zum Lesen hatte.
Als ¾ des Buches rum waren, wurde mir bewusst, dass ich im Grunde nicht viel schlauer bin, als zu Beginn.
Zum Ende hin zieht das Tempo erfreulicherweise doch nochmal an und die Autorin überrascht mit einigen Twists, die kurz aufeinander folgen. Die Enthüllung hat es wirklich in sich und ist voller erschütternder Tragik und Grausamkeit. Es macht einen sprachlos, wie ekelhaft die Familie McAlpin ist und es ist schön, dass Karin Slaughter als Gegenpol das Team vom GBI erschaffen hat, deren umsichtiger Umgang untereinander eine Wohlfühlatmosphäre schafft. Neben Will und Sara mag ich auch Faith ausgesprochen gerne.

Insgesamt war „Letzte Lügen“ ein Thriller mit auf und Abs für mich, dem ein paar Kapitel weniger gut getan hätten.

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