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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 08.12.2024

Stillstand und Ewigkeit - Fluch oder Segen?

Für immer
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"Für Immer" ist wieder mal ein besonderer und toller Roman der Autorin Maja Lunde. Auch diesmal bleibt sie ihrem Stil finde ich treu und überzeugt mit einer tiefgründigen Geschichte. Allerdings ist das ...

"Für Immer" ist wieder mal ein besonderer und toller Roman der Autorin Maja Lunde. Auch diesmal bleibt sie ihrem Stil finde ich treu und überzeugt mit einer tiefgründigen Geschichte. Allerdings ist das Buch im Vergleich mit früheren Werken relativ kurz. Diese sehr fokussierte Erzählweise hat definitv auch ihren Reiz. Dennoch hätte ich mir stellenweise noch mehr Einblicke gewünscht, auch deshalb da es relativ viele Perspektiven gibt. Diese sind in ihrer Unterschiedlichkeit gut gewählt und der Autorin gelingt auch dadurch ein runder Blick. Denn wem nützt der Stillstand am meisten, wer freut sich über geschenkte Zeit und in welchen Fällen ist fehlende Weiterentwicklung eine echte Tragödie? Eng an ihren sehr menschlichen Figuren wendet sich Maja Lunde unter anderem diesen Fragen zu. Eine (naturwissenschaftliche) Erklärung gibt es hingegen nicht. Wer mit dieser Fokussierung leben kann, dem sei "Für Immer" wärmstens empfohlen. Mich persönlich hat die Geschichte von der ersten Seite an gepackt und ich habe das Buch in nur zwei Tagen regelrecht inhaliert. Die Geschichte stimmt auf jeden Fall nachdenklich und sorgt für ein eindrückliches Gedankenspiel. Auch der Schreibstil liest sich leichtgängig und so vergebe ich insgesamt gerne 5 Sterne und eine große Leseempfehlung!

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Veröffentlicht am 08.12.2024

Emotional und fesselnd – Ein ungewöhnlicher Schweizer Regionalkrimi

Zürcher Verrat
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„Zürcher Verrat“ von Gabriela Kasperski ist bereits der 6. Band der Reihe welche in der Schweiz, genauer gesagt in Zürich, spielt. Für mich persönlich war es die erste Begegnung mit Zita Schnyder und Werner ...

„Zürcher Verrat“ von Gabriela Kasperski ist bereits der 6. Band der Reihe welche in der Schweiz, genauer gesagt in Zürich, spielt. Für mich persönlich war es die erste Begegnung mit Zita Schnyder und Werner Meier, nach diesem aufregenden Leseerlebnis wird es aber garantiert nicht die Letzte bleiben. Klar ist es von Vorteil auch die Vorbände zu kennen, um sich noch leichter in den zahlreichen Handlungsorten und der Figurenwelt zurechtzufinden. Der Kriminalfall steht allerdings für sich und ich hatte während der gesamten Lektüre nicht das Gefühl dass mir etwas Entscheidendes fehlen würde. Allerdings würde ich auch sagen, „Zürcher Verrat“ ist trotz Mordfall kein klassischer Regionalkrimi. Neben den Ermittlungen im aktuellen Erzählstrang gibt es nämlich auch noch Einblicke in die Zeit des Zweiten Weltkriegs und zwar aus Kindersicht. Gerade diese Passagen sind wirklich total emotional und gingen mir sehr Nahe. Dies liegt auch daran dass hier überaus gründlich recherchiert wurde. Die Schicksale bzw. Lebens- und Fluchtgeschichten sind zwar fiktiv, wären aber genau so denkbar gewesen. Stilistisch unterscheiden sich die beiden Erzählebenen zwar, flüssig und mühelos lesen sich allerdings beide gleichermaßen. Allgemein ist das Tempo hoch und die Autorin versteht es bis zuletzt in Atem zu halten. Die Auflösung ist letztlich schlüssig, einige gewollte lose Enden gibt es aber auch. Ich selbst konnte bis zuletzt mitfiebern und war mit dem gewählten Ende durchaus zufrieden. Selten hat mich ein Krimi emotional so mitgenommen und so vergebe ich natürlich 5 Sterne und eine klare Leseempfehlung.

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Veröffentlicht am 18.11.2024

Zwischen Wüstensand und Schneegestöber - Fantasy vom Feinsten

We hunt the Flame
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In „We hunt the Flame“ entführt uns Autorin Hafsah Faizal in eine fantastische Welt mit orientalischem Einschlag. Für die Lektüre habe ich zwar ungewohnt lange gebraucht, mein langsames Lesetempo erklärt ...

In „We hunt the Flame“ entführt uns Autorin Hafsah Faizal in eine fantastische Welt mit orientalischem Einschlag. Für die Lektüre habe ich zwar ungewohnt lange gebraucht, mein langsames Lesetempo erklärt sich für mich aber durch die doch sehr dichte Erzählung und die ungewohnten sprachlichen Details. Es handelt sich bei „We hunt the Flame“ um einen ersten Band und auch deshalb nimmt das Worldbuilding denke ich eine so große Rolle ein. Nach und nach entfaltet sich auf über 500 Seiten eine magische und vor allem sehr gefährliche Fantasywelt. Dabei sollte man High Fantasy mögen und außerdem Lust haben auch kulturell in die orientalischen anmutende Welt abzutauchen. Besonders begeistern konnten mich die detailliert ausgearbeiteten Figuren, welche authentisch in ihr Inneres blicken lassen. Besonders der entstehende Teamgeist war toll zu beobachten. Spannungstechnisch ging es zwar nicht immer hoch her, aber auch die ruhigeren Passagen lesen sich interessant. Insgesamt gefiel mir dieses erste Abenteuer von Zafira, Nasir und dem Rest der Zumra richtig gut. Auf jeden Fall bin ich sehr gespannt wie es nach diesem offenen Ende nun weitergehen wird.

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Veröffentlicht am 14.11.2024

Nie war die Dunkelheit so lebens- und farbenfroh

Lucy und das Dunkel
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In diesem bezaubernden Bilderbuch geht es spielerisch und mit viel Feingefühl um die Angst im Dunkeln. Lucy ist nämlich zu Beginn der Geschichte gar nicht begeistert, auf ihr Nachtlicht verzichten zu müssen. ...

In diesem bezaubernden Bilderbuch geht es spielerisch und mit viel Feingefühl um die Angst im Dunkeln. Lucy ist nämlich zu Beginn der Geschichte gar nicht begeistert, auf ihr Nachtlicht verzichten zu müssen. Als sie dann aber das Dunkel kennenlernt ändert sich ihre Meinung. Die Beiden haben viel Spaß miteinander und erleben Abenteuerliches. Auf kindgerechte Weise klingt aber auch an wofür Dunkelheit wichtig ist, nämlich zum Beispiel guten Schlaf. Trotz des Themas sind die Illustrationen wunderbar farbenfroh, detailreich, aber nicht überladen. Auch sprachlich gefällt uns die Geschichte sehr gut. Der Text ist leicht verständlich und hat eine gelungene „Vorleselänge“. Kleine und große Leseratten ab drei Jahren haben am Buch lange ihre Freude und überwinden durch die Lektüre vielleicht ihre eigene Furcht vor der Dunkelheit. Uns hat der besondere Blick auf ein alltägliches Thema auf jeden Fall große Spaß gemacht und so empfehlen wir „Lucy und das Dunkel“ uneingeschränkt weiter.

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Veröffentlicht am 12.11.2024

Wissenschaftlich fundierte Erklärungen und hilfreiche Impulse für Veränderung

Die Lösung für alle deine Probleme: Gibt’s nicht
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Wer, so wie ich, Verena Fiebiger bereits aus ihrem Podcast "Die Lösung" kennt und schätzt, für den ist „Die Lösung für alle deine Probleme: Gibt’s nicht“ ein absolutes Must-Read. Etwas verwirrend finde ...

Wer, so wie ich, Verena Fiebiger bereits aus ihrem Podcast "Die Lösung" kennt und schätzt, für den ist „Die Lösung für alle deine Probleme: Gibt’s nicht“ ein absolutes Must-Read. Etwas verwirrend finde ich es, dass auch Sina Haghiri als Co- Autor genannt wird, Hauptverfasserin war aber wohl Verena Fiebiger die auch immer wieder Persönliches erzählt. Hauptsächlich geht es im Buch aber um fundiertes psychologisches Wissen, wobei breit gestreut über unterschiedliche Therapieansätze und Methoden aus den Vollen geschöpft wird. Alles ist dabei wissenschaftlich fundiert und so hebt sich das Buch durch seine Expertise deutlich von anderen Ratgebern ab. Übertriebene und unrealistische Versprechen findet man hier nicht, Erklärungen und mögliche Ideen um sich selbst etwas Gutes zu tun hingegen schon. Nebenbei geht der Fokus auch immer wieder auf (unsere) Kinder und die Autorin vermittelt was bereits in frühester Kindheit wichtige Stellschrauben für eine gesunde Psyche sind. Diese eingeschobenen Erkenntnisse gefielen mir gut, wobei es primär aber um uns Erwachsene geht. Auch wenn der Ratgeber für mich keine bahnbrechenden neuen Erkenntnisse bereithielt, mochte ich Verena Fiebigers sympathische und gut lesbare Aufbereitung. Komplexe Zusammenhänge werden nachvollziehbar vermittelt und erreichen hoffentlich noch viele Interessierte, letztlich geht es schließlich um Themen die uns wirklich alle angehen.

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