Cover-Bild Ghost Mountain
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24,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Blessing
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: allgemein und literarisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Erzählende Literatur
  • Seitenzahl: 352
  • Ersterscheinung: 16.10.2024
  • ISBN: 9783896677624
Rónán Hession

Ghost Mountain

Roman
Andrea O'Brien (Übersetzer)

Der neue Roman vom Autor des Indie-Lieblings „Leonard und Paul“

Wo zuvor nur Felder waren, steht plötzlich über Nacht ein Berg und verändert das Leben der umliegenden Gemeinde. Anhand eines Reigens ganz gewöhnlicher und doch einzigartiger Charaktere erkundet dieser feine Roman die Gipfel und Abgründe des menschlichen Daseins. Warmherzig, humorvoll, weise, zart und geradezu im Vorbeigehen macht er dabei ganze Welten auf.

»Auf mal entzückende, mal lustige, mal erschütternde Weise zeigt Hession, dass unser eigenes Leben genauso unerklärlich und geheimnisvoll ist wie dieser magische Berg.« THE GUARDIAN

»Hession erinnert an Murakami, bevor er berühmt, und an Beckett, nachdem er ein Adjektiv wurde. (…) Was für ein Glück, dass solche Bücher noch geschrieben werden.« THE IRISH TIMES

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Lesejury-Facts

  • Dieses Buch befindet sich bei MarieOn in einem Regal.
  • MarieOn hat dieses Buch gelesen.

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 09.12.2024

Hat nicht ganz meine Erwartungen erfüllt

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Ganz in der Nähe von dort, wo Ruth und Ocho wohnen, erschien der Berg. Zuerst fiel es nur Elaine auf, die mit ihrem Hund – verbotenerweise – dort spazieren ging. Verbotenerweise, weil der ehemalige Großgrundbesitzer ...

Ganz in der Nähe von dort, wo Ruth und Ocho wohnen, erschien der Berg. Zuerst fiel es nur Elaine auf, die mit ihrem Hund – verbotenerweise – dort spazieren ging. Verbotenerweise, weil der ehemalige Großgrundbesitzer per Gerichtsbeschluss erwirkte, dass das Gassigehen auf seinem Grund und Boden zu untersagen ist. Elaine hielt dagegen und ging aussichtslos in die Berufung. Nun lebt der Unmensch nicht mehr und sein Sohn weilt in der Ferne, denn er habe sich seines Vaters entfremdet.

Ocho sitzt auf der Mauer hinten im Garten und schaut der Sonne beim Sinken und seinen Gedanken beim Weiterziehen zu. Irgendetwas hatte sich verändert, hatte Selbstzweifel in ihm ausgelöst und ihn in seinen Grundfesten erschüttert. Seine Angebetete Ruth weiß, dass Ocho zu Neurosen neigt. Sie erklärt es sich damit, dass er eine junge Seele und sie eine alte Seele sei. Die junge Seele neigt zu Erschütterungen, weil sie noch nicht so oft gelebt und entsprechend wenige Erfahrungen sammeln konnte. Ruth dagegen ist eher rational und besonnen.

Der stadtbekannte Säufer wirft zuweilen Backsteine durch die Gegend. Gerne direkt ins Polizeirevier und selten auch bei Privatleuten. Um sich zu erkennen zu geben und seine Forderungen zu untermauern, befestigt er einen Zettel daran. Die Polizei ist das schon gewohnt und schickt per Beschluss die Zahlungsaufforderungen für die zerstörten Fenster. Der Säufer, der kein Alkoholiker ist, sondern literweise Selbstvertrauen tankt, stundet die Beträge.

Fazit: Rónán Hession hat eine wundersame Erzählung geschrieben, die mich veranlasste zu hinterfragen, worum es eigentlich geht. Tja, er hat zehn Menschen um einen Berg herum versammelt. Jede*r von ihnen hat ihre/seine Eigenarten, wie im wirklichen Leben. Der Autor hat die Schicksale der Leute miteinander verwoben und lässt mich bei der erstaunlichen Entwicklung der Ereignisse zusehen. Alles ist einfach gehalten. Es gibt keine Schachtelsätze, daher liest es sich angenehm. Einige Sequenzen haben mich schmunzeln lassen, andere fand ich eklig und ein paar Szenen haben mich erschüttert. Alles in allem war es nicht meins. Vielleicht hatte ich mir nach dem erfolgreichen Debütroman „Leonard und Paul“ etwas anderes vorgestellt. Auch dieses Mal ist er seinem Schreibstil treu geblieben, aber mit dieser Handlung konnte ich wenig anfangen.

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Veröffentlicht am 04.11.2024

der Berg gibt - der Berg nimmt

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Mir nichts, dir nichts, steht eines Tages mitten auf einer Wiese in einem Dorf irgendwo in Irland ein Berg.
Die Menschen des Ortes nehmen dieses Phänomen auf unterschiedliche Art und Weise auf, einige ...

Mir nichts, dir nichts, steht eines Tages mitten auf einer Wiese in einem Dorf irgendwo in Irland ein Berg.
Die Menschen des Ortes nehmen dieses Phänomen auf unterschiedliche Art und Weise auf, einige sind absolut begeistert, können vom Berg nicht genug bekommen, campen dort, umrunden und verehren ihn. Andere stehen dem Berg ablehnend gegenüber, betrachten ihn und den damit einhergehenden Kult argwöhnisch, setzen gar Gerüchte darüber in die Welt. Manche haben ein berufliches oder wirtschaftliches Interesse an Ghost Mountain.
All diese Menschen vereint, dass der Berg in vielerlei Hinsicht Einfluss auf ihr Leben nimmt.

Da ist die pensionierte Lehrerin Elaine, die am Berg ihren Hund verliert, im Laufe der Geschichte auf Dominic, den ehemals stadtbekannten Säufer trifft und so irgendwie ein anderes Glück findet. Ruth und Ocho wohnen ebenfalls in dem Dorf, stehen Ghost Mountain jedoch grundsätzlich verschieden gegenüber. Der Besitzer, auf dessen Grundstück der Berg plötzlich aufgetaucht ist, erlebt den Trubel gar nicht mehr, die Hoffnungen seines Sohnes, der nun zum Erben, Grundbesitzer und Verpächter wird, erfüllen sich nur bedingt.

Rónán Hession nimmt uns mit in ein Dorf voller normal-skurriler Menschen, lässt uns teilhaben an ihrer Erfahrung mit Ghost Mountain und erzählt eine Geschichte über Zweifel, Wünsche, Hoffnungen und Menschen, die einander begegnen, sich begleiten oder auch wieder verlieren und von einem einnehmenden Berg.

Im Klappentext heißt es:

„Wo zuvor nur Felder waren, steht eines Morgens ein Berg. Sein plötzliches Auftauchen verändert das Leben der umliegenden Gemeinde. Anhand eines Reigens ganz gewöhnlicher und doch einzigartiger Charaktere erkundet dieser feine Roman die Gipfel und Abgründe des menschlichen Daseins. Warmherzig, humorvoll, weise, zart und geradezu im Vorbeigehen macht er dabei ganze Welten auf.“

Es ist absolut richtig, dass Gipfel und Abgründe des menschlichen Daseins beschrieben werden, jedoch haben sich für mich die 350 Seiten mitunter zäh, oftmals wie eine nicht enden wollende Aneinanderreihung von Belanglosigkeiten angefühlt, die ab und an von radikalen Momenten unterbrochen werden.
Der rote Faden der Geschichte ist ersichtlich, die Verbindungen der Figuren nachvollziehbar und auch der feine Humor von Rónán Hession blitzt immer einmal wieder auf – sofern Warmherzigkeit in dem Roman vorhanden war, war mein Gefühlsradar dafür jedoch nicht sensibel genug eingestellt.

Wie auch in „Leonard und Paul“ spielt der Autor mit Sprache und jongliert brillant mit Wörtern. Mir gefallen die von ihm geschaffenen seltsamen Charaktere, wie er sie agieren lässt und den Lesenden mit in ihre Gedankenwelt nimmt. Es ist großartig, wie er die Geschichten seiner Figuren verknüpft, eigentümliche Momente als Normalität erscheinen lässt, selbst die Grundidee eines aus dem Nichts auftauchenden Berg ist klasse – und dennoch war das Buch für mich eine große Herausforderung und so sehr ich es unbedingt mögen wollte: der Zauber von Ghost Mountain hat mich leider nicht erreicht.

„Der Frau war das Herz so schwer, doch es fand sich niemand, der es wiegen wollte.“ (S.22) – so ähnlich fühlt sich das gerade für mich an…ich wollte es wirklich mögen.

Mit ist völlig klar, dass nicht jedes Buch wie „Leonard und Paul“ sein kann und es wäre auch sehr moderntalkig, wenn Rónán Hession nun laufend Geschichten über zwei gute Freunde schreiben würde. Vielleicht bin ich einfach mit einer zu großen oder falschen Erwartung an die Geschichte herangegangen, auf jeden Fall bin ich überzeugt, dass es Buchmenschen geben wird, die von dieser Erzählung begeistert sind – und das ist gut so.

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