Glitzernde Oberfläche und wenig Tiefe
House of MarionneQuell wurde mit verbotener Magie geboren, darum hat ihre Mutter sie von der magischen Welt ferngehalten. Doch plötzlich ist Quell auf sich allein gestellt und weiß keinen anderen Ausweg: Sie begibt sich ...
Quell wurde mit verbotener Magie geboren, darum hat ihre Mutter sie von der magischen Welt ferngehalten. Doch plötzlich ist Quell auf sich allein gestellt und weiß keinen anderen Ausweg: Sie begibt sich zum Magie-Internat House of Marionne, das von ihrer Großmutter geführt wird und wird schon bald zu deren Nachfolgerin ausgebildet.
Ich fand es schön, wie man spüren konnte, wie viel es Quell bedeutet, im Internat ein Zuhause gefunden zu haben und ihre Großmutter kennenzulernen, die viele Erwartungen hat, denen Quell kaum gewachsen ist. Aber trotz aller schönen neuen Erfahrungen ist Quell wegen ihrer heimlichen Magie auch immer in Gefahr.
Quell wirkte auf mich oft schon ziemlich naiv. Ihre Annahmen basierten in der Regel auf Halbwissen und vieles schien sie nicht ernst genug zu nehmen, sodass man sich immer Sorgen macht, in welche Situation sie sich als nächstes bringen wird. Ich fand ihren Charakter nicht ganz nachvollziehbar, weil sie bisher mit ihrer Mutter quasi ein Leben auf der Flucht verbracht hat und von ihrer Mutter mal gelernt haben sollte, vorsichtig zu sein. Aber irgendwie hat sie von ihrer Mutter gar nichts gelernt, weder wie man ich durchschlägt, noch irgendwas über ihre verbotene Magie und deren Gefahren. Einige ihrer Entscheidungen fand ich schon zum Haare raufen.
Ansonsten fand ich die Geschichte aber schon ganz nett. Mit den Diademen und Bällen hat es mich an einen alten Barbie-Film erinnert, aber die restliche Magie konnte das relativ gut ausgleichen, sodass man die Welt zumindest ein bisschen ernst nehmen kann. Ich fand aber schade, dass die Charaktere öfter etwas eindimensional und leicht zu durchschauen sind, das hat auch die Spannung beeinträchtigt und Quell wie bereits erwähnt naiv wirken lassen, weil sie selbst weniger misstrauisch ist. Zum Ende hin fand ich es etwas spannender, aber ich hatte zu oft das Gefühl, dass es nicht genug Konsequenzen gibt.