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Veröffentlicht am 09.12.2024

Glitzernde Oberfläche und wenig Tiefe

House of Marionne
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Quell wurde mit verbotener Magie geboren, darum hat ihre Mutter sie von der magischen Welt ferngehalten. Doch plötzlich ist Quell auf sich allein gestellt und weiß keinen anderen Ausweg: Sie begibt sich ...

Quell wurde mit verbotener Magie geboren, darum hat ihre Mutter sie von der magischen Welt ferngehalten. Doch plötzlich ist Quell auf sich allein gestellt und weiß keinen anderen Ausweg: Sie begibt sich zum Magie-Internat House of Marionne, das von ihrer Großmutter geführt wird und wird schon bald zu deren Nachfolgerin ausgebildet.

Ich fand es schön, wie man spüren konnte, wie viel es Quell bedeutet, im Internat ein Zuhause gefunden zu haben und ihre Großmutter kennenzulernen, die viele Erwartungen hat, denen Quell kaum gewachsen ist. Aber trotz aller schönen neuen Erfahrungen ist Quell wegen ihrer heimlichen Magie auch immer in Gefahr.

Quell wirkte auf mich oft schon ziemlich naiv. Ihre Annahmen basierten in der Regel auf Halbwissen und vieles schien sie nicht ernst genug zu nehmen, sodass man sich immer Sorgen macht, in welche Situation sie sich als nächstes bringen wird. Ich fand ihren Charakter nicht ganz nachvollziehbar, weil sie bisher mit ihrer Mutter quasi ein Leben auf der Flucht verbracht hat und von ihrer Mutter mal gelernt haben sollte, vorsichtig zu sein. Aber irgendwie hat sie von ihrer Mutter gar nichts gelernt, weder wie man ich durchschlägt, noch irgendwas über ihre verbotene Magie und deren Gefahren. Einige ihrer Entscheidungen fand ich schon zum Haare raufen.

Ansonsten fand ich die Geschichte aber schon ganz nett. Mit den Diademen und Bällen hat es mich an einen alten Barbie-Film erinnert, aber die restliche Magie konnte das relativ gut ausgleichen, sodass man die Welt zumindest ein bisschen ernst nehmen kann. Ich fand aber schade, dass die Charaktere öfter etwas eindimensional und leicht zu durchschauen sind, das hat auch die Spannung beeinträchtigt und Quell wie bereits erwähnt naiv wirken lassen, weil sie selbst weniger misstrauisch ist. Zum Ende hin fand ich es etwas spannender, aber ich hatte zu oft das Gefühl, dass es nicht genug Konsequenzen gibt.

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Veröffentlicht am 02.12.2024

Anders als erwartet - oft eher auf schlechte Art

Long Live Evil
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Die todkranke Rae landet plötzlich in einem Fantasy-Roman und erhält eine zweite Chance, sie muss es nur lange genug in dieser Welt aushalten. Da ihre Rolle aber eigentlich de Tod geweiht ist, entscheidet ...

Die todkranke Rae landet plötzlich in einem Fantasy-Roman und erhält eine zweite Chance, sie muss es nur lange genug in dieser Welt aushalten. Da ihre Rolle aber eigentlich de Tod geweiht ist, entscheidet sich Rae, den Weg einer Schurkin zu gehen und die Geschichte zu ihren Gunsten zu gestalten - oder es zumindest zu versuchen.

Mich hat sehr schnell genervt, dass die Geschichte sich selbst kaum noch ernst nimmt und bei dem Versuch, sich über Stereotype lustig zu machen, immer alberner wird. Rae fällt scheinbar in eine Welt voller Verrat und Gemetzel, aber alles ist so übertrieben, dass alle eher dämlich wirken.

Die Definition von Böse scheint eigentlich klar, aber oft ist es eher der Gegensatz zur Freundlichkeit und Reinheit anderer Charaktere. Raes "böse Seite" zeigt sich in ihren oft halbherzigen Versuchen, das Geschehen zu manipulieren, und darin, dass sie sagen kann, was sie will.

Was mir gut gefallen hat, waren Raes Gefühle bezüglich ihrer zweiten Chance und wie es für sie ist, in einem gesunden Körper zu leben. Mit der Zeit habe ich mich auch etwas an den Erzählstil gewöhnt und zum Ende hin fand ich die Geschichte auch spannender und die Wendungen etwas cleverer.

Ansonsten fand ich die Geschichte aber schon schlechter als durchschnittlich, weil ich auch etwas anderes erwartet hatte. Ich wollte eine clevere Schurkin in gefährlicher Fantasy, stattdessen hat es sich mehr wie eine Parodie angefühlt.

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Veröffentlicht am 11.11.2024

Eher mittelmäßige Fantasy mit Krieg und nonverbaler Kommunikation

Skyhunter – A Silent Fall
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Talin gehört zu den Elitekriegern, die die Überreste ihrer Heimat verteidigen, obwohl ihr Gegner ihnen weit überlegen ist. Nach einem schweren Verlust folgt sie ihrem Instinkt und rettet einen Kriegsgefangenen, ...

Talin gehört zu den Elitekriegern, die die Überreste ihrer Heimat verteidigen, obwohl ihr Gegner ihnen weit überlegen ist. Nach einem schweren Verlust folgt sie ihrem Instinkt und rettet einen Kriegsgefangenen, der ihnen unerwartete neue Chancen bietet.

Mir hat ganz gut gefallen, wie Talin Gesten und Gebärdensprache nutzt und wie auch ihre Ausbildung als Soldatin da mit reinspielt. Auch die Kommunikation mit Red, obwohl sie ganz andere Sprachen sprechen, fand ich ganz nett.

Irgendwie habe ich in letzter Zeit mehrere Fantasyromane erwischt, in denen es um Krieg und Verteidigung gegen eine Übermacht ging, sodass ich vielleicht aktuell einfach etwas übersättigt bin mit dem Thema. Mir haben die kleinen und größeren Kämpfe und Auseinandersetzungen gefallen und auch die Fort- und Rückschritte während der Geschichte, die Plottwists (Intrigen, Geheimnisse und schlimme Vergangenheit) sowie das Drama darum herum hingegen konnten mich gar nicht packen. Insgesamt fand ich das Buch dann aber eher durchschnittlich und weiß noch nicht, ob ich die Fortsetzung lesen werde.

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Veröffentlicht am 05.11.2024

Fünf oder mehr Verräter, viel Liebe und ein bisschen Action

Five Broken Blades
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Der Gottkönig von Yusan scheint unsterblich zu sein, dennoch macht sich eine Gruppe aus Verrätern auf den Weg, um den grausamen König zu töten. So unterschiedlich die sechs Reisegefährten auch sein mögen, ...

Der Gottkönig von Yusan scheint unsterblich zu sein, dennoch macht sich eine Gruppe aus Verrätern auf den Weg, um den grausamen König zu töten. So unterschiedlich die sechs Reisegefährten auch sein mögen, haben sie doch ein gemeinsames Ziel.

Eun wurde von seinem Bruder verbannt und ist seit Jahren auf der Flucht, bis Geheimdienstchef Mikail ihn aufspürt und Eun wieder Hoffnung gibt. Obwohl Mikail auch eine eigene Perspektive hat, fand ich ihn eher unnahbar und am verdächtigsten, während Eun sehr harmlos wirkt, aber Geheimnisse hat, die die ganze Mission gefährden könnten.

Diebin Aeri ist die jüngste im Bunde, sie wirkt verspielt und scheint weniger über die Konsequenzen ihrer Handlungen nachzudenken. Trotzdem hat sie erkannt, dass sie für ihre Reise einen Leibwächter gebrauchen könnte und heuert daher Royo an, der dringend Geld braucht, um damit seine früheren Fehler auszubügeln. Er ist im Gegensatz zur fröhlichen Aeri besonders schweigsam und grüblerisch.

Es ist in der Inhaltsbeschreibung zwar von fünf Personen die Rede, aber Fürstensohn Tiyung ist auch noch mit von der Partie und hat auch eine eigene Perspektive, auch wenn er deutlich seltener zu Wort kommt. Er ist in Meuchelmörderin Sora verliebt und versucht auf seine eigene Art, sie vor dem Zorn seines Vaters zu beschützen, während Sora Tiyung nicht leiden kann und ihre Pflichten nur erfüllt, um ihre Schwester zu beschützen.

Mich hat etwas gestört, wie schnell sich die Paare gebildet haben und wie sich auch die Geschichte mehr auf die romantischen Beziehungen konzentriert. Bei sechs Personen haben wir also drei Paare, es hat sowieso jeder Charakter Geheimnisse und so gibt es immer wieder kleine Problemchen. Dazwischen gibt es auch etwas Action, Magie und Intrigen und die fand ich eigentlich ganz nett, wenn auch nicht so überraschend wie es vermutlich sein sollte.

Besonders an den Namen merkt man einen koreanischen Einfluss, aber darüber hinaus hatten die Gesellschaft oder die Fantasyelemente für mich keinen merkbaren Unterschied zu westlicher Fantasy.

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Veröffentlicht am 29.10.2024

Tee, Blut, geheime Missionen und Diskriminierung

A Tempest of Tea
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Tagsüber ist das Spindrift ein luxuriöses Teehaus, doch in der Nacht wird Vampiren Blut serviert. Arthie hat sich als Besitzerin des Geschäfts schon viele Feinde gemacht und als sich ihr die Gelegenheit ...

Tagsüber ist das Spindrift ein luxuriöses Teehaus, doch in der Nacht wird Vampiren Blut serviert. Arthie hat sich als Besitzerin des Geschäfts schon viele Feinde gemacht und als sich ihr die Gelegenheit bietet, stellt sie eine Crew zusammen, um ihren größten Widersacher zu bezwingen.

Um Jins Familie stand es trotz ihrer Herkunft und ihres ausländischen Aussehens ganz gut, bis alles plötzlich endete. In Arthie fand Jin dann seine neue Familie und seitdem unterstützt er sie in all ihren Vorhaben. Arthie selbst wirkt meistens eher kühl und ihr Hauptziel ist der Erhalt ihres Teehauses, für das sie hart gearbeitet hat.

Neben Arthie und Jin hat auch Flick eine eigene Perspektive: Sie wurde von einer reichen Unternehmerin adoptiert, von der sie nun eher ignoriert wird, und ihr Talent als Fälscherin hat sie auf Abwege getrieben. Besonders im Vergleich zu den anderen Mitgliedern ihrer neuen Verbrecherbande wirkt sie eher naiv und ihre Schwärmerei für Jin sorgt auch nicht dafür, dass man sie ernster nimmt. Zuletzt sind noch zwei weitere wichtige Charaktere in ihre Mission involviert, die auch ihre eigenen Geheimnisse haben.

Generell geht es auch viel um Rassismus und Diskriminierung und wie schwer es für Arthie, Jin und andere Migranten ist, in ihrer neuen Heimat ein ganz normales Leben zu führen. Außerdem spielen auch die Vampire eine Rolle, aber das schien mir zum größten Teil nur nebensächlich, zwischendurch kann man fast vergessen, dass es sich um einen Fantasyroman handelt, es geht mehr um die Mission.

Insgesamt konnte mich die Geschichte einfach nicht packen. Ich wurde mit den Charakteren nicht wirklich warm, die Welt war für mich schon eher gewöhnlich und auch die Mission war mir etwas zu oberflächlich.

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