Bunter Streifzug
MännerweltenDas Buch „Männerwelten“ ist ein bunter Streifzug durch viele verschiedene Aspekte, die in der Arbeit mit Männern relevant sein können. Dabei werden zuerst kurze Einblicke in unterschiedliche männerrelevante ...
Das Buch „Männerwelten“ ist ein bunter Streifzug durch viele verschiedene Aspekte, die in der Arbeit mit Männern relevant sein können. Dabei werden zuerst kurze Einblicke in unterschiedliche männerrelevante Theorien und Betrachtungsweisen gebracht: es geht um Rollenstereotype, um Männer auf der Suche nach dem Sinn, um Männer als Väter und um fehlende Rituale in der Sozialisation der Männer, um Männer in Beziehungen, in der Arbeitswelt, im Umgang mit ihrem Körper, Männer auf der Suche nach dem Sinn und um vieles mehr.
Intensiv wird außerdem auf die „sieben vulnerablen Punkte“ im Leben eines Mannes
eingegangen, die einerseits zu Krisen führen können, andererseits dadurch aber auch eine Chance zu Veränderungen in sich tragen. Diese Punkte sind laut den Autoren „Verbrannt – Burnout“, „Verliebt – verlobt – verheiratet – verführt“, „Vaterschaft“, „Verantwortung und/oder virtuelle Welten“, „Veränderung“, „Verlust“ und „Verurteilung“.
Schließlich geht es in einem weiteren Kapitel darum, Männer professionell zu begleiten, sowohl aus medizinischer als auch aus psychotherapeutischer Sicht. Dabei wird auch kurz auf den Faktor „Geschlecht des Therapeuten“ eingegangen und es werden verschiedene unter im Sozialbereich Tätigen sehr bekannte therapeutische Interventionen kurz genannt und beschrieben (z.B. Psychoedukation, Familienbrett etc.), auf deren männerspezifische Bedeutung aber nicht näher eingegangen.
Schwierig beim Lesen fand ich, dass für mich absolut kein roter Faden in dem Buch erkennbar war. Es handelt sich um eine für mich willkürlich und ungeordnet anmutende Aneinanderreihung von diversen Theorien und Zitaten zu Männern und Männlichkeit.
Verschiedene männerspezifische Themen tauchen immer wieder in kurzer Form an ganz unterschiedlichen Stellen des Buches auf, sodass es schwierig ist, sich einen Überblick über irgendein männerspezifisches Thema zu verschaffen, weil man sich die Informationen über das ganze Buch verteilt zusammensuchen muss.
Das Buch kann interessierten Lesern, denen klare Strukturen nicht so wichtig sind, aber dennoch empfohlen werden, um Inspirationen dazu zu sammeln, welche Themen für männlicheKlienten in der Psychotherapie und Beratung möglicherweise besonders relevant sein könnten.
Es eignet sich aber nicht, um sich systematisch tiefergehendes männerspezifisches
Beratungswissen anzueignen oder um für die konkrete psychologische Arbeit mit einem Klienten zu einem bestimmten Thema nachzuschlagen, denn dafür fehlt die klare Struktur und es bleibt die Behandlung vieler Themen zu sehr an der Oberfläche. Es werden zwar unglaublich viele Themen gestreift, aber oft wird nicht näher auf diese eingegangen und unterschiedliche Themenbereiche werden zusammenhanglos nebeneinander gestellt.