Roman | Buch zum Film - zutiefst beklemmend und berührend
Armin Gontermann (Übersetzer)
Für Jack ist Raum die ganze Welt. Dort essen, spielen und schlafen er und seine Ma. Jack liebt es fernzusehen, denn da sieht er seine »Freunde«, die Cartoonfiguren. Aber er weiß, dass die Dinge hinter der Mattscheibe nicht echt sind – echt sind nur Ma, er und die Dinge in Raum. Bis der Tag kommt, an dem Ma ihm erklärt, dass es noch eine Welt da draußen gibt und dass sie versuchen müssen, aus Raum zu fliehen …
Bin immer noch geflashed, obwohl es schon eine Weile her ist, dass ich das Buch gelesen habe. Es ist unfassbar emotional, erschreckend, verängstigend. Aber eben gerade deshalb auch so beeindruckend und ...
Bin immer noch geflashed, obwohl es schon eine Weile her ist, dass ich das Buch gelesen habe. Es ist unfassbar emotional, erschreckend, verängstigend. Aber eben gerade deshalb auch so beeindruckend und nachhallend. Wie talentiert die Autorin es schafft, diese grausame Geschichte aus den Augen eines Kindes darzustellen... Hut ab.
„Ich glaube, in der Welt verteilt sich die Zeit ganz dünn überall hin, (...) deshalb gibt es an jedem Ort nur einen kleinen Klecks davon, und alle müssen schnell weiter zum nächsten.“ S. 366; Raum - Emma ...
„Ich glaube, in der Welt verteilt sich die Zeit ganz dünn überall hin, (...) deshalb gibt es an jedem Ort nur einen kleinen Klecks davon, und alle müssen schnell weiter zum nächsten.“ S. 366; Raum - Emma Donoghue
Jack ist fünf Jahre alt und lebt in Raum, er ist seine ganze Welt. Bisher hat er die Welt auch nicht kennengelernt, nur durch den Fernseher, aber er weiß, dass die Dinge im Fernseher nicht echt sind. Real sind nur Ma, Pflanze, die Gegenstände in Raum und Raum selber.
Bis zu dem Tag, an dem Ma erklärt, dass es viel mehr in der Welt gibt als Raum. Dann beschließen sie zu fliehen...
In Jack habe ich mich sofort verliebt. Er ist ein sehr selbständiges, intelligentes und wissbegieriges Kind. Was er besonders liebt sind die Geschichten, die Ma vorliest und die Lieder, die sie mit ihm singt. Vor der echten Welt hat er Angst, aber als er sie entdeckt, lernt er sie lieben.
Jacks Mutter ist eine sehr schlaue Frau. Sie kümmert sich sehr gut um ihn und bemüht sich ihm die beste Kindheit zu schenken, die sie ihm geben kann. In Raum ist nämlich nicht viel möglich, aber sie spielen viel und singen gemeinsam. Mit ihr geschehen schlimme Dinge, aber sie bleibt stark, für Jack, den sie wahnsinnig liebt.
Diese Buch ist etwas ganz besonderes und jeder muss es einmal gelesen haben! Wir verlernen die Welt durch die Augen eines Kindes wahrzunehmen. Der Autorin ist aber etwas unglaublich tolles gelungen. Sie zeigt uns die Welt durch Kinderaugen.
Die Geschichte wird aus Jacks Sicht beschrieben und während des Verlaufes des Buches, ist man immer wieder hin und her gerissen. Man kann Jacks Entscheidungen nachvollziehen, aber andererseits sind sie nicht unbedingt die Entscheidungen, die man selbst und der Rest der Gesellschaft für gut befinden würde. Aber er ist ein sehr intelligentes und wissbegieriges Kind, deshalb kann er mit den Erklärungen der Erwachsenen gut umgehen.
Ich muss sagen, dass dieses Buch eine schreckliche Geschichte erzählt, aber die Weise, auf die sie erzählt wird, macht sie so lesenswert. Die Sprache eines Fünf-Jährigen mag nicht jedermanns Geschmack sein, aber nach ein paar Seiten legt sich das und ich kann das Buch nur jedem zu Herzen legen.
Das ist ein Buch, das jeder gelesen hab muss! Lassen wir uns einmal eine Geschichte aus der Sicht eines Kindes erzählen!
Jack und seine Mutter befinden sich in einem Raum. Man liest schnell raus, dass Jack’s Mutter keinesfalls freiwillig dort ist. Jack und seine Mutter führen ein spärliches Leben auf 14 Quadratmetern.
Jack ...
Jack und seine Mutter befinden sich in einem Raum. Man liest schnell raus, dass Jack’s Mutter keinesfalls freiwillig dort ist. Jack und seine Mutter führen ein spärliches Leben auf 14 Quadratmetern.
Jack kennt nur diesen Raum. Er ist dort geboren und für ihn ist es in den letzten 5 Jahren sein zu Hause geworden. Jeder Tag wird anders und doch irgendwie gleich gestaltet, sie basteln Spielzeuge, spielen mit den anderen selbstgebastelten Spielzeugen, machen verschiedene Arten Sport, Kochen, singen, erzählen Geschichten, malen, rechnen, schreiben und lesen.....Seine Mutter hatte auch nie eine andere Aufgabe, als sich voll und ganz auf ihn zu konzentrieren. Außer wenn „Old Nick“ kommt, dann muss Jack in den Schrank und „Old Nick“ vergnügt sich mit Jack‘s Mutter.
Jack‘s „Ma“, wie er sie nennt, will endlich fliehen. Sie hält es nicht mehr aus, seit 7 Jahren muss sie das nun schon ertragen. Die beiden entwickeln einen riskanten Plan, welchen Jack immer wieder eingeredet bekommt, bis er ihn auswendig kann. Jack soll sich tot stellen damit „Old Nick“ ihn nach draußen bringt, dann soll er fliehen und Hilfe holen. Wird dieser Plan aufgehen??
Mein Fazit: Dieses Buch ist hoch interessant und echt heftig. Diese Beklemmung die ich beim lesen verspürt habe zog sich durch das ganze Buch
Es ist sehr sehr gut und schön flüssig geschrieben. Man kann sich total in die Lage reinversetzten, alles ist so bildhaft und detailreich beschrieben. Der Schreibstil ist mal was ganz anderes, alles wird aus Jack’s Sicht erzählt und das macht das ganze um einiges interessanter und aufschlussreicher. Die Welt mal wieder durch Kinderaugen zu sehen ist doch etwas ganz anderes. Jack schlussfolgert in seinem Köpfchen auf sehr interessante Art und Weise und viel reifer als andere Kinder aber er begreift vieles nicht, was in seinem Kopf keinen Sinn macht Er steht sich manchmal selber im Weg und das wird ab und an zum Problem. Er reagiert dadurch aggressiv, ängstlich oder bockig.
Er ist für seine 5 Jahre aber schon sehr intelligent. Er kann zählen, rechnen und schreiben. Seine Mutter (man erfährt nie ihren richtigen Namen) hat ihm das bestmögliche geboten was möglich war. Sie hatte ja auch mehr als genug Zeit dafür Nach 7 Jahren hält sie es aber nicht mehr aus, ihr Körper und Geist befindet sich in einem furchtbaren Zustand. Zähne fallen aus und sie ist sehr dünn. Ihr Kidnapper taucht nämlich nicht jeden Tag auf, um sich zu vergnügen, Lebensmittel und kleine Geschenke zu bringen, er kommt manchmal tagelang nicht und die Essenvorräte werden knapp. Oder er drangsaliert sie und schaltet tagelang den Strom ab, so dass auch keine Heizung geht und sie völlig im Dunkeln leben müssen. Also planen Jack und seine Mutter die Flucht und man fiebert als Leser total mit
Achtung Spoiler
Diese Vorstellung so lange eingesperrt zu sein und dann auch noch das Kind des Vergewaltigers auszutragen und aufzuziehen ist so krass. Da läuft es mir kalt den Rücken runter Trotz der Umstände liebt sie Jack so abgöttisch, obwohl er auf diese furchtbare Weise entstanden ist Sie hat eine Engelsgeduld mit ihm und ihre fürsorgliche und aufopfernde Art ist einfach wunderbar.
Diese ständige Angst im Nacken, vor dem Kidnapper, das die Lebensmittelvorräte ausgehen, das der Strom wieder tagelang weg sein könnte und es dadurch eiskalt und dunkel ist, ist einfach unvorstellbar. Man will sich das gar nicht ausmalen. Ich bewundere sie für ihr Durchhaltevermögen.
Der Fluchtplan war echt eine super Idee und ich war so erleichtert das es wirklich funktioniert hat
Für Jack ist es ja eine komplett andere Welt, er hat noch nie fremde Menschen gesehen und soll diese auch noch ansprechen und sagen was passiert ist So viele Eindrücke prasseln auf ihn ein das der Plan nicht ganz nach Drehbuch verläuft aber die Polizisten machen ihre Arbeit gut und finden alles raus Auch Jack‘s Ma wird gefunden und befreit.
Die beiden kommen in eine Klinik wo sie lernen sollen ein normales Leben zu führen.
Jack’s Ma kann aber auch nach der Gefangenschaft nicht die sein, die sie gerne wäre. Sie ist nie für sich. Erst muss sie die Gefangenschaft und dann diese Anhänglichkeit von Jack ertragen, die man ihm nicht mal verübeln kann. Für ihn ist alles neu, er kennt keinen Wind, keinen Regen, keine Sonne auf der Haut und so weiter, er kennt die einfachsten Sachen nicht. Jack’s Mutter hat damit total viel Stress alle seine Fragen zu beantworten und ihn dauerhaft zu beruhigen damit er keine Angst vor den vielen neuen Eindrücken hat. In ihrer Haut zu stecken will man sich gar nicht vorstellen
Das ist für sie eine enorme Belastung und sie ist so verzweifelt das sie einen großen Fehler macht.....Danach ist wieder alles neu für Jack und er macht eine schwere Zeit durch. Besserung ist aber in Sicht und es ist sehr interessant die beiden auf ihrem Weg zu begleiten.
Ein ganz ganz tolles Buch Aber definitiv nichts für zartbesaitete. Es ist stellenweise enorm befremdlich und auch sehr eklig. Ich habe es trotzdem innerhalb von 2 Tagen durchgesuchtet und kann eine ganz klare Empfehlung aussprechen Das Buch erzählt eine Geschichte, von der ihr nie gedacht hättet, dass ihr sie lesen wollt. Aber ihr wollt es!!!
Ich vergebe die gesamten 5 Sterne
"Raum" von Emma Donoghue ist das Buch, das mich seit langem am meisten berührt hat. Ich habe mitgefühlt und manchmal auch die ein oder andere Träne verdrückt. Das Thema ist leider in den letzten Jahren ...
"Raum" von Emma Donoghue ist das Buch, das mich seit langem am meisten berührt hat. Ich habe mitgefühlt und manchmal auch die ein oder andere Träne verdrückt. Das Thema ist leider in den letzten Jahren sehr aktuell gewesen: Entführung, Missbrauch und Eingesperrt sein.
Die Entscheidung, diese sehr schwierige Geschichte aus der kindlichen Sicht des fünfjährigen Jack zu erzählen ist wirklich brilliant. Denn für Jack ist Raum alles, was er kennt - in einen kleinen Schuppen eingesperrt zu sein, nie Tageslicht zu sehen und keinen Kontakt zu anderen Menschen zu haben, ist für ihn Normalität. Für den Leser entfaltet sich dadurch der Horror der Situation, in der Jack und seine Mutter sind, langsamer aber viel intensiver. Außerdem wird so vermieden, dass das Buch künstlich auf die Tränendrüse drückt. Emotionen werden hier subtiler geweckt, denn sie entstehen aus der Geschichte und den Personen heraus. So bleiben sie nachhaltiger und das Buch hinterlässt einen bleibenden Eindruck. Auch jetzt habe ich noch ein beklemmendes Gefühl, wenn ich an die Geschichte denke. Außerdem finde ich Jacks Perspektive während und nach der Flucht am spannendesten - es ist eigentlich unvorstellbar, wie so ein kleines Kind damit umgehen kann, plötzlich mit der Realität konfrontiert zu werden.
Wahrhaft erschütternd, faszinierend, packend - dieses Buch legt man nicht beiseite! Wie kann ein Mensch einem anderen so etwas nur antun - auf knapp 16² m jahrelang eingesperrt sein, ohne Hoffnung, total ...
Wahrhaft erschütternd, faszinierend, packend - dieses Buch legt man nicht beiseite! Wie kann ein Mensch einem anderen so etwas nur antun - auf knapp 16² m jahrelang eingesperrt sein, ohne Hoffnung, total abhängig von der Gnade eines Monsters, zusammen mit einem Kind.... Ma ist unglaublich stark, sie lebt ihr Leben für ihren Sohn, lehrt ihn, schützt ihn, gibt nicht auf. Bewundernswert. Die Hauptperson, Jack, berichtet von seinem fünften Geburtstag an über sein Leben. Er kennt nichts Anderes als "Raum" und seine Ma. Für ihn ist das also normal, Sport macht er auch, es wird viel gebastelt, das Geschehen im Fernsehen ist für ihn eine erfundene Welt, Sonntagsguttis sind ein Höhepunkt. Er muss in einem Schrank schlafen, hungern, frieren, unsichtbar für Old Nick bleiben. Gerade, dass alles so normal für Jack ist, macht fassungslos. Was entgeht dem Jungen, wie tapfer ist seine Mutter, die zudem ständig unter Zahnschmerzen und einem gebrochenen Handgelenk leidet. Aber als der Junge jetzt \ geworden ist, ändert sich einiges, die Situation spitzt sich zu. Ich habe es nicht für möglich gehalten, aber Jack gelingt die Flucht und seine Mutter wird nach sieben Jahren befreit. Happy End? Bei weitem nicht. Für Jack ein ganz großer Schock. Trotz "Entlügens" seiner bisherigen Welt durch die Mutter als Vorbereitung auf die Flucht ist alles fremd, laut, ungewohnt, anders. Auch seine Ma, die zusammenbricht und einen Selbstmordversuch unternimmt. Aber Jack ist mutig, wissbegierig, er wird betreut und von Verwandten umsorgt, auch wenn diese teilweise gedankenlos und unüberlegt handeln oder überfordert sind. Verständlich, wenn er vertraute Dinge wie den stinkigen Teppich aus "Raum" vermisst. Unglaublich, was dieser kleine Kerl durchmacht. Zu seinem Glück stößt er aber auch auf viel Verständnis, seine Ma erholt sich, sie nehmen das Leben in Angriff. Man kann hoffen, dass sie ihren Frieden finden. Emma Donoghue hat ein großartiges Buch geschrieben. Wie sie Jack erzählen lässt, einfach nur erzählen ohne Wertung, ist absolut packend. Jack registriert ohne Kritik, ohne Verurteilung, ganz sachlich. Er erfindet Worte wie Mungst, zusammengesetzt aus Mut und Angst. Dinge sind seine Freunde. Man steigt ein in seine Welt und ist erschüttert. Ich habe selten ein so tolles Buch gelesen. Absolut empfehlenswert.