Ein eiskalter Nervenkitzel, der unter die Haut geht
Minus 22 GradQuentin Peck hat mit "Minus 22°" einen Psychothriller geschaffen, der seinesgleichen sucht. Von der ersten Seite an wird man in eine Welt voller Spannung und Intrigen gezogen, die einen nicht mehr loslässt. ...
Quentin Peck hat mit "Minus 22°" einen Psychothriller geschaffen, der seinesgleichen sucht. Von der ersten Seite an wird man in eine Welt voller Spannung und Intrigen gezogen, die einen nicht mehr loslässt. Die Geschichte um die entführte Laura Gehler und die Ermittlungen von Kommissar Johannsen ist so geschickt aufgebaut, dass man als Leser ständig rätselt und überrascht wird. Man leidet direkt mit der armen Laura mit, die in einem gläsernen Käfig gefangen gehalten wird.
Was diesen Thriller so besonders macht, ist die Vielschichtigkeit der Charaktere. Jeder von ihnen birgt Geheimnisse und ist zu unerwarteten Handlungen fähig. Auch weiß man beim Lesen lange nicht, was die einzelnen Personen überhaupt mit der Geschichte zu tun haben und schon gar nicht, wer der Entführer sein könnte, was den Spannungsbogen beträchtlich erhöht hat. Die Atmosphäre ist düster und beklemmend, die Spannung baut sich langsam auf und gipfelt in einem überraschenden Finale, das einem noch lange nach dem Lesen nachhallt.
Pecks Schreibstil ist fesselnd und bildhaft. Er schafft es, die Kälte und Isolation, die die Geschichte prägt, auf den Leser zu übertragen. Gleichzeitig gelingt es ihm, die psychologischen Abgründe der Charaktere zu ergründen und dem Leser einen tiefen Einblick in ihre Gedankenwelt zu geben. Auch seine bildliche Ausdrucksweise hat mich begeistert, so dass ich komplett in die Thüringische Kälte eintauchen konnte. Der Autor behauptet von sich, er sei "Geräuschkulissenfanatiker" und das merkt man beim Lesen.
Minus 22° ist ein Buch, welches direkt zu meinem Highlight 2024 geworden ist. Da freue ich mich doch schon auf Teil 2, der leider erst im Frühjahr 2026 erscheinen wird.