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Veröffentlicht am 10.12.2024

Literaturliebe und ein Anwesen voller Geheimnisse

A Study in Drowning
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Als Frau ist es Effy nicht möglich, Literatur zu studieren, doch dann bietet sich ihr als Architekturstudentin die unglaubliche Chance, stattdessen das Anwesen ihres verstorbenen Lieblingsautors zu renovieren. ...

Als Frau ist es Effy nicht möglich, Literatur zu studieren, doch dann bietet sich ihr als Architekturstudentin die unglaubliche Chance, stattdessen das Anwesen ihres verstorbenen Lieblingsautors zu renovieren. Sie freut sich darauf, dabei mehr über den Autor zu erfahren, aber Literaturstudent Preston steht ihr dabei oft im Weg.

Effy und Preston sind eigentlich in fast jeder Hinsicht unterschiedlicher Meinung, was unter anderem an ihrer Herkunft und am Geschlecht liegt. Preston studiert Literatur und während Effy die das berühmteste Werk von Emrys Myrddin verehrt, scheint Preston ganz andere Ziele zu haben. Außerdem hat Effy Halluzinationen, die sie manchmal daran zweifeln lassen, was wahr und was nur eine Sage ist, die in einem schönen Gedicht verarbeitet wurde. Für Effy sind es unter anderem Neid und Frust, aufgrund derer sie Preston nicht leiden kann, Preston hingegen scheint Effy oft zu unterschätzen und hält sie von den interessanten Unterlagen eher fern. Trotzdem sind sie bei vielen Dingen auch auf einer Wellenlänge, wie sie mit der Zeit merken.

Ich fand die Atmosphäre ein bisschen düster, aber in einem passenden Maß. Die Geheimnisse des Anwesens, Effys Ängste und Träume und das mysteriöse Verhalten aller Personen um sie herum ergeben eine unheimliche Spannung, dazu kommen noch die Spurensuche und die Liebe zur Literatur, mit der die Protagonisten sich ausgiebig beschäftigen. Ich hatte schon ein paar eigene Ideen zu den vielen offenen Fragen, doch die Arbeit der Charaktere und die Dynamik zwischen ihnen hat mir so gut gefallen, dass ich sie trotzdem sehr gerne auf ihrem Weg begleitet habe.

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Veröffentlicht am 03.12.2024

Tiefe Freundschaft trotz fieser Briefe

P. S. I Hate You – Auf dem schmalen Grat zwischen Hass und Liebe
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Obwohl Luca erst gar keine Lust auf seine Brieffreundin Naomi hatte, waren sie die einzigen, die einander weit über die fünfte Klasse hinaus geschrieben haben. Bis der Kontakt plötzlich abbrach und Luca ...

Obwohl Luca erst gar keine Lust auf seine Brieffreundin Naomi hatte, waren sie die einzigen, die einander weit über die fünfte Klasse hinaus geschrieben haben. Bis der Kontakt plötzlich abbrach und Luca sich erst Jahre später wieder bei Naomi meldet, mit einem Brief, so gemein wie eh und je.

Während Naomi aus der Gegenwart berichtet, sieht man bei Luca eher kurze Schnipsel aus der Vergangenheit. So weiß man zwar mehr als Naomi, aber was er in der Gegenwart treibt ist unbekannt.

Die Geschichte lief etwas anders als ich erwartet hatte, da ich in der Gegenwart auch mehr schriftliche Korrespondenz erwartete, aber Naomi kann Luca gar nicht antworten, weil sie ihn erstmal finden muss. Ihre Suche nach ihm konnte mich nicht so sehr packen, weil sie sich auf einige kleine Reisen begibt und erkalteten Spuren folgt. Dabei wartet in der Heimat ein heißer Nachbar auf sie, der sie gerne näher kennenlernen will.

Ich habe vielleicht schon zu viele Bücher gelesen, vielleicht konnte mich die Geschichte daher nicht zu sehr überraschen. Aber ich hatte trotzdem viel Spaß mit der Lektüre, besonders die Sticheleien in den Briefen haben mir gut gefallen. Auch wenn diese vom Inhalt her fies waren, merkt man ganz klar, wie viel diese Briefe den beiden bedeuten, da ihre Brieffreundschaft jahrelang hielt und auch geänderte Adressen weitergegeben wurden, um den Kontakt aufrecht zu erhalten. Man kann wirklich spüren, wie viel ihnen diese Verbindung bedeutet und das fand ich wirklich süß.

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Veröffentlicht am 13.11.2024

Unterdrückung, Traditionen und magische Mächte

Song of Silver – Das verbotene Siegel (Song of Silver 1)
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Hin wurde von den Elantinern erobert und seit zwölf Jahren verfallen in Hin die alten Traditionen, die Magie und sogar die Namen der Bewohner mussten geändert werden. Lan hat gelernt, wie man überlebt ...

Hin wurde von den Elantinern erobert und seit zwölf Jahren verfallen in Hin die alten Traditionen, die Magie und sogar die Namen der Bewohner mussten geändert werden. Lan hat gelernt, wie man überlebt und sich unauffällig verhält, aber das rettet sie auch nicht, als man auf ihre verbotenen magischen Fähigkeiten aufmerksam wird. Ihr Jäger: ausgerechnet der Magier, der bereits Lans Mutter auf dem Gewissen hat und nun hinter der Macht her ist, die in Lan schlummert und die die Karten in diesem Krieg neu mischen könnte.

Aber es gibt auch noch einen Widerstand, der ebenfalls Lans Magie erspürt und sie aufnimmt, um sie im Umgang mit der Macht des Qi auszubilden. Die magischen Schulen waren schon länger geheim und auch vor der Eroberung blieben die Magier eher unter sich. Auch jetzt möchten sie ihr Handwerk bewahren, während Lan der Meinung ist, man müsse mehr unternehmen, um dem Volk zu helfen und sich gegen ihre Unterdrücker zur Wehr zu setzen.

Lan ist in mehrfacher Hinsicht eine Außenseiterin, findet aber auch Anschluss. Ihr neuer Vertrauter Zen hat seine eigene Perspektive und ist zwar schon länger dabei, wird aber aus anderen Gründen ausgegrenzt, hat Ängste, Geheimnisse und seine eigenen Gründe, um Lan zu unterstützen.

Die magische Welt fand ich schon ziemlich spannend, dabei fand ich besonders die Unterschiede in der Magie der beiden Völker sehr gelungen. Bei den Hin spielen auch die Geschichte ihres Landes sowie ihre Familien und Traditionen eine Rolle, sie lernen aus ihrer Vergangenheit, bei den Elantinern sieht man nur das Streben nach Macht. Die Motive der Hin sind differenzierter, das verleiht den verschiedenen Charakteren mehr Tiefe, sorgt für Meinungsverschiedenheiten und Machtkämpfe und das fand ich mindestens genauso spannend wie den Krieg und die Gefahr um sie herum.

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Veröffentlicht am 30.09.2024

Heilige Wunder oder Ketzerei?

Der Vertraute
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Die wechselnden Erzählperspektiven und kleine Reisen in die Zukunft in Form von unheilvollen Voraussagen für den Fortgang der Geschichte fand ich meistens schon spannend, aber manchmal auch ein wenig verwirrend. ...

Die wechselnden Erzählperspektiven und kleine Reisen in die Zukunft in Form von unheilvollen Voraussagen für den Fortgang der Geschichte fand ich meistens schon spannend, aber manchmal auch ein wenig verwirrend. Ich konnte mich auch deswegen nicht ganz eindeutig entscheiden, welche Charaktere ich abgesehen von Luzia selbst noch mögen wollte. Insgesamt sind die meisten Charaktere schon so komplex, dass man sie nicht bedingungslos sympathisch findet, doch ihre Motive kann man meistens trotzdem gut verstehen.

Luzia selbst ist auch nicht perfekt. Sie kämpft schon mit den Herausforderungen die es mit sich bringt, als Frau geboren zu sein, und hat oft Angst um ihre Sicherheit und Zukunft. Es ist auch eine Mischung aus Angst und Verzweiflung, aber auch Hoffnung und Entschlossenheit, die sie dazu bringt, an einem magischen Wettkampf teilzunehmen, wo der Grat zwischen heiligen Wundern und Ketzerei nur sehr schmal ist.

In der ersten Hälfte geht es darum, wie sich Luzias Alltag nach und nach ändert, wie sie vom Küchenmädchen zur Attraktion wird und erst ihre Herrin und danach immer mächtigere Gestalten sie nutzen wollen, um selbst aufzusteigen. Nach einem gemütlichen Start wird es dann immer turbulenter: Zwischen Intrigen und Magie ist auch noch Platz für unerwartete Gefühle, die die Geschichte abrunden.

Alles in allem hat mir das Erzähltempo gut gefallen und die vielschichtigen Charaktere bieten ein abwechslungsreiches und auch ernstes Abenteuer, das sicher nicht zu vorhersehbar ist.

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Veröffentlicht am 22.08.2024

Dunkle Magie, große Geheimnisse und komplexe Charaktere

Dark Heir
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"Dark Rise" hatte mir ja schon ziemlich gut gefallen und nach den spannenden Entwicklungen und unerwarteten Enthüllungen am Ende des Buches habe ich mich schon sehr auf die Fortsetzung "Dark Heir" gefreut ...

"Dark Rise" hatte mir ja schon ziemlich gut gefallen und nach den spannenden Entwicklungen und unerwarteten Enthüllungen am Ende des Buches habe ich mich schon sehr auf die Fortsetzung "Dark Heir" gefreut – und wurde nicht enttäuscht. Zwar konnte mich die Handlung diesmal nicht mehr so sehr mit neuen Ideen überraschen, weil eigentlich nur die gleichen Konflikte fortgeführt werden, aber es war wieder spannend und die komplexen Charaktere konnten auch überzeugen.

Will kennt nun sein eigenes großes Geheimnis und weiß nicht, wie er damit umgehen soll. Er hatte gerade eine Art Zuhause gefunden, doch nun sind alle seine Beziehungen wieder in Gefahr. Wie auch zuvor hat er zwar gute Absichten, doch er hat kaum eine andere Wahl als seine Freunde zu belügen und eigene Pläne zu schmieden, um sein finsteres Geheimnis zu bewahren. Er hat schon Schuldgefühle wegen seiner Lügen und dazu kommt noch die große Last durch die Dinge, für die er verantwortlich ist und sich selbst nicht verzeihen kann, und damit auch das Bedürfnis, alles wiedergutzumachen.

So gut mir der erste Band auch gefiel, ich habe trotzdem einiges über die Nebencharaktere vergessen. Violets Perspektive fand ich schon spannend, weil sie immer mehr Stärke aus ihren Erfahrungen schöpft, und auch Visander fand ich sehr interessant, auch wenn es etwas gedauert, bis ich ihn besser verstanden habe. Elizabeth fand ich aber eher nervig.

Insgesamt mag ich aber die verschiedenen Parteien, die in diesem dunklen magischen Krieg ihre eigenen Ziele verfolgen, und zumindest diejenigen mit eigenen Erzählperspektiven kann man verstehen; wem ihre Loyalität gilt, wem sie misstrauen, wen sie beschützen wollen und welche Wünsche sie für die Zukunft haben. Die Charaktere sind für mich das, was diese Reihe besonders macht, aber auch darüber hinaus gibt es Action, Gefahren, Intrigen und eine vielversprechende magische Welt. Ich bin gespannt, wie es weitergeht!

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