Familiensaga oder Krimi?
Finster ist die NachtDetektive Macy Greeley ist morgens um drei Uhr mit ihrem Wagen unterwegs und fährt den Journalisten Phillip Long an. Noch geschockt von dem Unfall bemerkt sie ein Motorrad das sich nähert.Der Motorradfahrer ...
Detektive Macy Greeley ist morgens um drei Uhr mit ihrem Wagen unterwegs und fährt den Journalisten Phillip Long an. Noch geschockt von dem Unfall bemerkt sie ein Motorrad das sich nähert.Der Motorradfahrer schiesst auf den am Boden liegenden Long. Macy Greeley ist geschockt und beginnt zu ermitteln. Da das Opfer kurz zuvor entführt wurde ist der Fall undurchsichtig. Wer hat Long erschossen und weshalb?
Die Eingangsszene, in der der verhängnisvolle Unfall beschrieben wird, ist eher sachlich geschrieben und so hielten sich meine Emotionen in Grenzen und der Einstieg ins Buch war nicht unbedingt prickelnd. Leider geht der eher sachliche Stil weiter und konnte mich nicht unbedingt packen. Zudem habe ich plötzlich realisiert, dass dies schon der dritte Fall von Macy Greeley ist und ich habe mich ohne Vorwissen benachteiligt gefühlt. Immer wieder werden das Privatleben und Liebesleben von Greeley thematisiert, das ich auch nach der Beendigung des Buches nicht völlig durchschaut habe. Ich finde es immer wieder schade , wenn Bücher eigentlich als in sich abgeschlossen vermarktet werden, man jedoch beim Lesen bemerkt , dass doch sehr viele Details enthalten sind, die Leser ohne Vorwissen aussen vor lassen.
Die Handlung plätschert leider etwas,der Mordfall tritt über lange Passagen in den Hintergrund und ich hatte das Gefühl eine Familiensaga zu lesen. Sehr viel Beiwerk, sehr viel Vergangenheit der Familie des Ermordeten haben das bisschen Spannung völlig verdrängt. Ausgiebig wird zudem diese Familie beleuchtet und vor allem die Tochter des Opfers intensiv charakterisiert und begleitet. Die Geister der Vergangenheit drängen sich immer wieder in den Vordergrund und so durchschaut wohl schon bald der ungeübteste Krimileser, dass in der Story der Vergangenheit der Mörder zu suchen ist. Meine Ahnung, die ich schon ab Mitte Buch gehegt habe, hat sich jedenfalls bestätigt.
Der Schreibstil hat mir an und für sich gefallen,wie zu Beginn geschrieben war er mir gerade in den Schlüsselszenen zu sachlich und konnte meine Emotionen nicht unbedingt wecken.
Die Figuren sind sehr gut gezeichnet und gerade Macy Greeley habe ich ihre Zerrissenheit zwischen kleinem Sohn und Job abgenommen.
Für mich ein Krimi, der zu sehr abschweift und den Mordfall in den Hintergrund rückt. Meiner Meinung nach hätte gerade die Nebengeschichte um die Tochter des Opfers gestrafft werden dürfen.