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Veröffentlicht am 16.01.2019

guter Ansatz, aber nicht so gute Umsetzung

Das Coach-Eddy-Training
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Worum geht’s?

Das Coach Eddy Training verspricht einen Traumbody in nur 12 Wochen. Edem Galley, bekannt als Coach Eddy, ist Fitness-Coach und bekannter Fitness-Youtuber. Mit diesem Buch möchte er in analoger ...

Worum geht’s?

Das Coach Eddy Training verspricht einen Traumbody in nur 12 Wochen. Edem Galley, bekannt als Coach Eddy, ist Fitness-Coach und bekannter Fitness-Youtuber. Mit diesem Buch möchte er in analoger Weise sein Wissen weitergeben und verspricht hierbei besonders auch ein für Einsteiger geeignetes Buch. Das Buch umfasst sowohl das Thema Ernährung als auch Training.

Schreibstil / Gestaltung

Das Cover des Buches ziert Coach Eddy persönlich. Der gut durchtrainierte Herr wirkt dabei sehr sympathisch und freundlich, auf jeden Fall ist das Cover sehr ansprechend und wirkt nicht direkt wie ein Bootcamp. Außer dem Hinweis „in 12 Wochen zum Traumbody“ erfährt man auf dem Cover allerdings nicht mehr. Nur der Klappentext gibt ansatzweise Informationen.

Die Gestaltung des Buches ist optisch sehr ansprechend. Bunte Farben, hervorgehobene Überschriften, eine klare Strukturierung – die einzelnen Buchabschnitte sind farblich auch unterteilt. Dies gefällt mir sehr. Das Buch hat eine sehr angenehme, cleane Schriftart in einer angenehmen Größe. Der Textumfang im gesamten Buch ist insgesamt aber eher niedrig. Dafür gibt es sehr viele Bilder, etwa bei Rezepten und den Übungen. Der Schreibstil von Coach Eddy ist sehr angenehm. Frisch, freundlich, persönlich – ich fühle mich hier sehr gut aufgehoben. Die Texte sind informativ, aber teilweise sehr kurz.

Der Inhalt

Das Buch besteht aus 6 Unterabschnitten, die nach einem kurzen Vorwort folgen und wie folgt lauten:

Abschnitt I – Mein Weg: In diesem kurzen Abschnitt stellt Edem Galley sich selbst vor, erklärt seinen Weg und wie er zu dem gekommen ist, was er jetzt ist. Der Abschnitt ist sehr kurz, aber dennoch ganz nett, um einen Eindruck von ihm zu erhalten.

Abschnitt II – Erfolgt beginnt im Kopf: Dieser ebenfalls eher kurze Abschnitt gibt einige Tipps zum Thema Motivation und Einstellung, also quasi zum Basisbaustein für ein erfolgreiches Diätprogramm. Hier gibt es im Vergleich zu anderen Büchern zwar keine neuen Erkenntnisse, aber die Tipps sind sehr nett dargestellt und zB auch mit einer Spotifyplaylist versehen.

Abschnitt III – To the ladys: In diesem ebenfalls kurzen Abschnitt geht es um das Thema Frauen und Muskelaufbau. Coach Eddy räumt mit einige Vorurteilen auf.

Abschnitt IV – Ernährung: Jetzt geht es los. Der Ernährungsteil ist meiner Meinung nach eines der Herzstücke des Buches und im Vergleich zu den Vorabschnitten auch wesentlich umfangreicher. Es gibt eine Einführung in die Ernährungsgruppen, einige Hinweise und jede Menge Rezepte, einige davon sind auch bebildert. Bei den Rezepten findet man Rezepte, wie man sie wahrscheinlich auch öfter bereits auf Instagram gesehen hat, immerhin verzichtet Coach Eddy aber auf abgehobene Zutaten. Klar findet man Quinoa und Kokosöl in den Rezepten, aber sehr viel ausgefallener wird es nicht. Die Rezepte lassen sich gut zubereiten, sind nicht allzu aufwendig und teilweise auch familiengeeignet. Auch das Thema Supplements wie Eiweißpulver wird angesprochen und ausführlich beleuchtet, genauso wie das Thema Doping. Zum Thema Supplements dürfte jeder seine eigene Meinung haben, dennoch gehören sie mittlerweile zum guten Ton in Abnehmbüchern.

Abschnitt V – Die Übungen: In diesem Abschnitt stellt Coach Eddy allerlei seiner Übungen vor. Die meisten sind mit 1-2 Bildern bebildert und zudem beschrieben. Mir persönlich reicht das, aber Leuten, die noch ganz frisch beim Thema Training sind, dürfte es vielleicht zu wenig sein. Ich empfehle an dieser Stelle dann unbedingt, sich Videos zur Trainingsausführung anzuschauen. Mutig finde ich, dass viel mit er Kurzhantel und Langhantel trainiert wird. Das wäre für mich als Trainingseinsteiger absolut nichts und nur etwas, was ich unter fachmännischer Aufsicht ausprobieren würde. Insgesamt braucht man für fast alle Kraftübungen Equipment (Hanteln, Hantelscheiben, TRX-Band, Hantelbank). Das finde ich sehr schade. Immerhin soll es ja eigentlich ein Hometraining-Programm sein.

Abschnitt VI – Das 12-Wochen-Programm: Jetzt geht es richtig los. Trainieren soll man an 5 Tagen die Woche, eine Mischung aus Kraft- und Cardiotraining. Das Programm ist in 3 Blöcke a 4 Wochen unterteilt. Es gibt dann jeweils eine Liste, welche der zuvor vorgestellten Übungen man machen soll. Für mich gerät hier allerdings alles ein wenig unübersichtlich, Eine tabellarische, genau benannte Form „Woche 1, Tag 1“ wäre mir lieber gewesen. Der 12-Wochen-Plan umfasst im Übrigen nur Trainingseinheiten, keine Ernährung.


Mein Fazit

Über das Buch habe ich mich sehr gefreut, da Coach Eddy einen sympathischen Eindruck auf mich gemacht hat, ich ihn allerdings bisher nicht kannte, auch nicht seine Youtubevideos. Insgesamt muss ich aber sagen, dass sein Buch mich nicht überzeugen kann.

Zwar ist der Informationsgehalt des Buches solide und gut geeignet für Einsteiger, die Rezepte sind schmackhaft und kommen ohne außergewöhnliche Zutaten aus und Coach Eddy hat eine tolle Art zu schreiben, aber mir fehlt es an Lenkung im Bereich Ernährung und zugleich ist der Sportteil für mich alles andere als einsteigergeeignet. Ich bin grundsätzlich trainingserfahren und kenne die meisten Übungen, auch, weil ich eine ausführliche Einführung im Studio hatte. Aber welcher Trainingsanfänger hat denn Hanteln und Hantelbank zuhause und eignet sich dann noch eigenständig das Wissen um die Benutzung an? Das erscheint mir schlichtweg falsch. Ich wäre dankbar gewesen, wenn Coach Eddy hier mit zwei Teilen, etwa Körpergewichtstraining und Hanteltraining, gearbeitet hätte. Auch wäre es für Anfänger vielleicht sinnvoller gewesen, erst einmal einen Plan mit Geräten, die eine sichere Bewegungsführung gewährleisten, zu integrieren.

Insgesamt ist es leider so, dass der erste Teil super für Anfänger, aber überflüssig für bereits Erfahrene ist, der Trainingsteil hingegen aber für Anfänger meiner Meinung nach zu heftig ist, aber für Fortgeschrittene genau richtig sein dürfte.

[Diese Rezension basiert auf einem Rezensionsexemplar, das mir freundlicherweise vom Verlag zur Verfügung gestellt wurde. Meine Meinung wurde hierdurch nicht beeinflusst.]

Veröffentlicht am 31.12.2024

sehr zwiegespalten

My Dark Romeo
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„Die Liebe gewinnt immer.“
(Dallas in My dark romeo)

Worum geht’s?

Es sollte ein harmloser Kuss auf einem rauschenden Debütantinnenball sein. Ein heimlicher Moment mit einem gut aussehenden Fremden. ...

„Die Liebe gewinnt immer.“
(Dallas in My dark romeo)

Worum geht’s?

Es sollte ein harmloser Kuss auf einem rauschenden Debütantinnenball sein. Ein heimlicher Moment mit einem gut aussehenden Fremden. Doch im Gegensatz zu seinem Namensvetter wird mein Romeo nicht von der Liebe angetrieben, sondern von Rache. Für ihn bin ich eine Schachfigur. Ein Druckmittel. Die Verlobte seines Rivalen. Für mich ist er ein Mann, der Gift verdient. Ein dunkler Prinz, den ich nicht heiraten will. Er denkt, ich werde mein Schicksal akzeptieren. Nun, ich habe vor, es umzuschreiben. Und in meiner Geschichte stirbt Julia nicht. Aber Romeo? Er geht zugrunde.

My Dark Romeo ist Band 1 der Dark Prince Road-Reihe. Die Geschichte ist in sich geschlossen.

Schreibstil und inhaltliche Hinweise

Das Buch ist in der Ich-Perspektive von Dallas und Romeo geschrieben. Das Buch beinhaltet expliziten Content, thematisiert unter anderem das Mafiamilieu und Waffen sowie Waffengewalt.

Meine Meinung

Als bekennender LJ Shen-Fan war es ein No-Brainer, dass ich dieses Buch lesen muss. Von Parker S. Huntington habe ich bisher nur ein Buch gelesen und muss gestehen, dass dies nicht so meins war, aber LJ? Von ihr habe ich bestimmt schon über 20 Bücher verschlungen. Dieses Buch war, wie ich es erwartet habe, und gleichzeitig komplett anders. Aber von Anfang an…

Die Grundzeichen sind der bewährte Klassiker: Reicher Mann mit Sinn nach Rache, heiß, unerbittlich, morally gray, aber hat eigentlich ein gutes Herz. Sie ist ein Mädchen aus reichem gutem Hause, etwas sehr naiv, einziges Lebensziel ist es, Mutter zu werden. Eigentlich war sie einem anderen Mann versprochen, aber Romeo Costa hat einen perfiden Plan, der mit öffentlicher Bloßstellung zu tun hat. Er will seinem Erzfeind die Verlobte ausspannen und gleichzeitig dafür sorgen, dass sein Vater ihm endlich die Firma überlässt – dafür muss er aber heiraten. Also schlägt Romeo zwei Fliegen mit einer Klappe, fällt öffentlichkeitswirksam über Dallas her und heiratet sie kurz danach. Beide sind wie Feuer und Wasser, Dallas Art bringt Romeo auf die Palme, Dallas möchte unbedingt ein Kind aber Romeo denkt nicht mal daran, mit ihr zu schlafen. Ein explosiver Cocktail mit ein wenig Mafia-Vibes, etwas Herz – und leider jeder Menge Spice, but make it cringe.

Ich bin absolut ehrlich: Der Spice-Teil hat das Buch für mich zerstört. JEDE Interaktion der beiden endet darin, dass seine Hand irgendwo in ihrem Intimbereich ist, dass beide rummachen (und später dann auch miteinander schlafen) und das in einer ausführlich Darstellung und leider auf sehr cringe Weise – Blutspielchen, ungewöhnliche Ort, komische Dialoge und Samenraub-Überlegungen inklusive. Mehr als einmal dachte ich „alter, was lese ich hier gerade…“ Dallas aufdringliche Art, unbedingt mit Romeo schlafen zu wollen, weil sie unbedingt ein Baby will; Romeos Überlegungen ihr nachzugeben, damit er seine Ruhe hat, das permanente Rumgeiere (es gibt sogar Szenen, wo er sie durch Stoff penetriert…). Ja, es ist ehrlich gesagt schon eine ziemliche Trash TV Show.

Jetzt kommt das Aber: Der Rest des Buches war eigentlich ganz gut. Klar, das übliche toxische Gehabe, Romeo wird natürlich bekehrt und zeigt mit kleinen Gesten seine Liebe, es gibt viel Drama und ein bisschen Action. Aber es hat mich grundsätzlich abgeholt und teilweise sogar zum Lachen gebracht. Auf eine verkehre, etwas kaputte Art haben die beiden schon ein interessantes Pärchen abgegeben und es gab auch den ein oder anderen Seitenhieb Richtung Religion und das „Ehre“-Thema. Es gab witzige Wortgefechte mit echt guten Punchlines und ich habe Spaß gehabt, die Geschichte zu verfolgen. Ohne den Spice-Teil und der damit verbundenen Fremdscham hätte das Buch sicher mehr Sterne erhalten. Aber das hat leider echt viel kaputt gemacht. Ich hoffe, Band 2 wird besser.

Mein Fazit

My Dark Romeo ist ein Mix aus allbewährten Shen-Elementen und wahnsinnig cringen Spice-Szenen, die viel zu viel und viel zu oft vorkommen. Trash TV but make it a billionaire. Man braucht starke Nerven, aber grundsätzlich hat die Geschichte auch durchaus gute Elemente.

[Diese Rezension basiert auf einem vom Verlag oder vom Autor überlassenen Rezensionsexemplar. Meine Meinung wurde hiervon nicht beeinflusst.]

Veröffentlicht am 31.12.2024

nicht ganz meins

P. S. I Hate You – Auf dem schmalen Grat zwischen Hass und Liebe
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„Lieber Luca, ich freue mich ganz doll, dass du mein neuer Brieffreund bist.“
(Naomi in PS I hate you)

Worum geht’s?

Naomi und Luca sind seit der fünften Klasse Brieffreunde. Wobei … eigentlich sind ...

„Lieber Luca, ich freue mich ganz doll, dass du mein neuer Brieffreund bist.“
(Naomi in PS I hate you)

Worum geht’s?

Naomi und Luca sind seit der fünften Klasse Brieffreunde. Wobei … eigentlich sind sie eher erbitterte Rivalen, die sich eine epische Schlacht voller Beleidigungen liefern. Zwölf Jahre lang schreiben sie sich Hassnachrichten. Doch dann kommt plötzlich keine Antwort mehr. Jahre später landet ein gemeiner Brief auf Naomis Schreibtisch im Radiosender. Sofort weiß sie, wer dahintersteckt. Und dass sie Luca dieses Mal nicht das letzte Wort überlassen wird.

PS I hate you ist ein Einzelband und in sich geschlossen.

Schreibstil und inhaltliche Hinweise

Das Buch ist in der Ich-Perspektive von Naomi und Luca geschrieben und spielt auf unterschiedlichen Zeitebenen (Lucas Perspektive deckt die Briefe der Kindheit ab).

Meine Meinung

Auf dieses Buch habe ich mich wirklich lange gefreut gehabt. Ich bin riesiger Enemies to Lovers-Fan und was könnte es Besseres als Brieffeinde geben? So habe ich gedacht. Doch dann fing ich das Buch an – und habe es direkt erst einmal wieder weggelegt.

Das Buch spielt auf zwei Zeitebenen – in der Gegenwart mit einer erwachsenen Naomi, die als Wettermoderatorin im TV arbeitet, und in der Vergangenheit mit zunehmender Zeit, wo sich Luca und Naomi als Kinder im Rahmen einer Schulaktion Briefe schreiben. Und genau diese Briefe waren es, die mich direkt abgeschreckt haben. Bitterböse, vor Beleidigungen triefende Briefe, die sich hier zwei junge Kinder schreiben und die sich immer schlimmer, immer fieser fortsetzen, auch wenn beide eine Art Freundschaft hierdurch entwickeln. Ich fand die Briefe so furchtbar unangenehm, dass ich irgendwann nur noch quergelesen habe. Nachdem Naomi in der Gegenwart nun zwei Jahre nichts von Noah gehört hat, trudelt plötzlich im TV-Sender ein Brief ein und es geht wieder los. Gleichzeitig trifft Naomi kurz darauf auf ihren Nachbarn Jake, der sie fragt, ob man mal ausgehen wolle. Schon hier war ich verwirrt, denn Love Triangle? Das ist echt nicht so meins.

Genau in diese Richtung geht es dann aber leider. Es gibt einige Interaktionen zwischen Jake und Naomi, die ich so unglaublich steif und langweilig fand, dass ich gar nicht verstanden habe, wieso sich zwischen den beiden etwas entwickeln soll. Gleichzeitig erhält Naomi weitere Briefe von Noah und fühlt sich hin und her gerissen zwischen dem Unbekannten und ihrem Nachbarn. Es entsteht ein langes Nichts, bei dem Naomi über ihre Situation philosophiert, man irgendwie nicht vorwärts kommt und man sich immer noch fragt, wie aus diesen fiesen Briefen überhaupt etwas nachhaltiges hat werden können. Leider ist es auch so, dass recht schnell offensichtlich war, was das Problem der Geschichte sein wird, weswegen es wenig Überraschungen und kaum Twists gab. Vor allem kam hier noch die ein oder andere Handlung von Jake und von Naomi, bei der ich mir dachte „oh puh“. Irgendwie und mit ein bisschen querlesen – habe ich es dann doch bis zum Ende geschafft und ich bin ehrlich? Ich weiß nicht einmal, wieso ich so lange durchgezogen habe, weil wie gesagt: Überraschungen gab es keine mehr. Man hätte aus der Idee sicher sehr viel mehr machen können, aber vor allem die eindimensionalen Charaktere und ihre steife Dynamik und die Offensichtlichkeit des Hauptproblems haben der Geschichte ihre Grundlage.

Mein Fazit

Mit PS I hate you hatte ich hier leider ein Buch, was mich nicht wirklich begeistern konnte. Die Idee war durchaus witzig, aber mir hat die Umsetzung nicht zugesagt und die Charaktere sind viel zu oberflächlich geblieben. Viele Längen, wenig Tiefe und teilweise unangenehme Briefwechsel waren aber leider nicht so meins.

[Diese Rezension basiert auf einem vom Verlag oder vom Autor überlassenen Rezensionsexemplar. Meine Meinung wurde hiervon nicht beeinflusst.]

Veröffentlicht am 10.12.2024

gute Idee, aber Umsetzung hat nicht überzeugt

Unschuldig
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Worum geht’s?

Der bekannte Crime-Autor John Grisham und Jim McCloskey, der Gründer von Centurion Ministries, einer NGO für zu Unrecht Verurteilte in den USA, haben hier zusammen ein Buch geschrieben, ...

Worum geht’s?

Der bekannte Crime-Autor John Grisham und Jim McCloskey, der Gründer von Centurion Ministries, einer NGO für zu Unrecht Verurteilte in den USA, haben hier zusammen ein Buch geschrieben, mit welchem sie 10 Fälle beleuchten, in denen falsche Verurteilungen zustande gekommen sind. Umfangreich legen sie die Grundtat und die Beweismittel dar und erklären, was bei der Strafverfolgung schief gelaufen ist.

Schreibstil und Inhalt

Bei diesem Buch handelt es sich um eine Fallsammlung von True Crime Fällen, die die Autoren abwechselnd beschreiben. Jeder hat fünf Fälle ausgesucht, wobei Jim McCloskey selbst an den von ihm präsentierten Fällen mitgewirkt hat. Der Schreibstil ist erzählend, aber zum Großteil sachlich und faktenbasiert.

Die präsentierten Fälle unterscheiden sich in ihrem Schwerpunkt jeweils, so geht es mal um Meineid, mal um einen Gerichtsmediziner, der so viele Gutachten schreibt, dass angezweifelt wird, wie er überhaupt die Leichen beschauen kann, oder um Polizeiarbeit, die „was nicht passt, wird passend gemacht“ wörtlich nimmt. Die meisten Fällen sind etwas älter, es werden viele grundlegende Probleme des amerikanischen Rechtssystems und vor allem der teils kuriosen Polizeiarbeit angesprochen.

Meine Meinung

Ich bin ein riesiger True Crime-Fan. Vielleicht auch berufsbedingt, ich weiß es nicht, aber ich inhaliere das Meiste, was in dem Bereich veröffentlicht wird. Entsprechend riesig war meine Vorfreude, als ich das Autorenduo sah. Jims Organisation ist bekannt und hat bereits einige aufsehenerregende Durchbrüche erzielt, John ist wohl einer der bekanntesten Crime-Autoren, der auch für seine kritische Beleuchtung des Justizapparats bekannt ist. Also kann das Buch eigentlich nur grandios werden, dachte ich. Aber leider hat es mich irgendwie nicht wirklich abholen können. Ich weiß nicht, ob es an der Erzählweise liegt, aber ich bin gedanklich oft beim Lesen abgeschweift und konnte mich nie begeistern, mehr als ein Kapitel zu lesen. Ich möchte nicht sagen, dass das Buch langweilig ist (das wäre respektlos den Schicksalen gegenüber) und die Fälle sind ohne Frage erschütternd und die eklatanten Fehler, die absolut fragwürdigen Ermittlungsmethoden und die Folgen hiervon beängstigend. Aber irgendwie war die Art der Falldarstellung und der Darlegung der Probleme nicht so meins. Vielleicht ist es auch, weil viele Sachen für den europäischen Verstand in dieser Form nicht begreifbar sind (wobei natürlich auch bei uns die Justiz nicht fehlerfrei ist), aber hier sind es teilweise so krass offensichtliche Probleme, dass man sich fragt, wie sowas passieren kann. Inhaltlich fand ich die Fälle interessant und die Mängel besorgniserregend, aber irgendwie konnte mich das Buch nicht begeistern und für sich einnehmen.

Mein Fazit

Unschuldig ist ein Buch, was eine absolute Daseinsberechtigung hat, mich aber irgendwie stilistisch nicht abholen konnte. Die Fälle sind interessant, die Fehler besorgniserregend, aber die Darstellung hat’s mir schwer gemacht, am Ball zu bleiben.

[Diese Rezension basiert auf einem Rezensionsexemplar, das mir freundlicherweise vom Verlag überlassen wurde. Meine Meinung ist hiervon nicht beeinflusst.]

Veröffentlicht am 10.12.2024

eine süße Geschichte für Zwischendurch

Love, decoded
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„Das Herz ist ein Schöpfer. Ein Träumer. Es spinnt die schönsten Geschichten. Solche, die wir nie vergessen.“
(Emmy in Love decoded)

Worum geht’s?

Als Software-Entwicklerin bei einer Dating-App glaubt ...

„Das Herz ist ein Schöpfer. Ein Träumer. Es spinnt die schönsten Geschichten. Solche, die wir nie vergessen.“
(Emmy in Love decoded)

Worum geht’s?

Als Software-Entwicklerin bei einer Dating-App glaubt Emmy eigentlich fest an ein Happy End, auch wenn ihr eigenes Liebesleben gerade stillsteht. Stattdessen liefert sie Frauen mit ihrem geheimen Broken Hearts Ghosting Service eine Antwort darauf, wieso sie nie wieder etwas von ihren Dates hören - und zeigt den Männern, dass ihr Verhalten Konsequenzen hat. So soll sie auch Leon zur Rede stellen, der ihre beste Freundin nach einem Treffen geghostet hat. Leon ist abweisend, reserviert ... und unverschämt attraktiv. Und zu allem Überfluss entpuppt er sich als Emmys neuer Kollege und Bruder ihres Chefs. Ausgerechnet Emmy soll ihn einarbeiten und mit ihm das Start-up retten, wodurch sie ihm immer näherkommt. Aber in einen unromantischen Typen wie ihn könnte sie sich nie verlieben - oder?

Love decoded ist Band 1 der Dating-Reihe. Die Geschichte ist in sich geschlossen.

Schreibstil und inhaltliche Hinweise

Das Buch ist in der Ich-Perspektive von Emmy und Leon geschrieben.

Meine Meinung

Auf Love decoded hatte ich mich bereits seit der Ankündigung sehr gefreut. Gerade Ghosting ist in der heutigen Zeit hier zu einem gewichtigen Thema geworden und ich fand die Idee cool, dies in einer Geschichte zu beleuchten. Auch die Idee mit einer weiblichen Software-Entwicklerin bei einer Dating App hat mich sehr angesprochen. Doch leider konnte mich das Buch nicht so wirklich abholen.

Emmy arbeitet für ein Dating App StartUp, welches aktuell noch ein wenig an seiner Ausrichtung scheitert und eine zündende Idee braucht, um Reichweite zu generieren. Emmys Chef Max setzt ihr einen neuen Mitarbeiter vor – Leon, Maxs Bruder. Leon ist das genaue Gegenteil von Emmy, die an die Liebe glaubt und in vielen Dingen Romantik sieht. Leon ist bitter enttäuscht worden und seitdem ist die Liebe für ihn nur ein Wort, was er gern aus seinem Wortschatz streichen würde. Nun sollen beide miteinander arbeiten und ein Event auf die Beine stellen, was zur Datingapp, aber auch zur Liebe passt. Der Witz? Beide sind sich kurz vorher über den Weg gelaufen, denn Emmy wollte Leon im Rahmen eines Fakedates „überprüfen“, nachdem er ihre beste Freundin geghostet hat. Emmy betreibt in ihrer Freizeit nämlich einen Broken Hearts Ghosting Service, bei dem sie sich an Ghoster heranmacht, um ihnen zu zeigen, wie blöd Ghosting ist und auch, um herauszufinden, warum gehostet wurde.

Obwohl es erst wenige Tage her ist, dass ich Love decoded beendet habe, kann ich irgendwie wenig dazu sagen. Ich habe das Gefühl, dass die Geschichte sehr seicht und überschaubar ist, mir persönlich hat aber auch etwas der rote Faden gefehlt. Die Datingapp wird wenig beleuchtet, der Ghosting-Service bekommt neben Leons Date eigentlich auch nur eine längere Szene und wird später nur noch als Third Act Drama verwendet. Und dazwischen? Viele süße Szenen, sehr viele Hundeliebe (Emmy hat einen Corgi und in sehr vielen Sätzen wird beschrieben, was dieser macht, denken könnte und wie Emmy mit ihm umgeht) und ein wenig Arbeit an dem Eventprojekt. Aber nichts davon hat mir wirklich abgeholt. Unterhaltsam war das Buch, keine Frage. Ich habe es auch nahezu in einem Rutsch durchgelesen, aber es hat mich nicht begeistert, kein Kribbeln in mir ausgelöst – es war einfach ein nettes Buch für Nebenbei, ohne großes Drama, ohne viel Tiefe und mit einer drolligen Protagonistin. Dafür, dass Emmy Mitte bis Ende 20 sein soll, kam sie sehr viel junger rüber. Auch Leon, der in einer langen Beziehung war, wirkt deutlich jünger. Ich finde es aber vor allem schade, dass die Datingapp und das Ghosting nicht mehr Raum im Buch gefunden haben. Möglicherweise liegt es auch daran, dass es gar nicht beide Themen gebraucht hätte und zumindest mir nicht klar wurde, wieso die Autorin unbedingt beides haben wollte. Die Geschichte mit dem Broken Hearts Ghosting Service hätte vollkommen gereicht und Leon hätte etwa der neue Nachbar sein können.

Auch die Liebesgeschichte konnte mich leider nur bedingt abholen. Emmy und Leon sind nette Charaktere, ich mag Emmys einfühlsame und leicht tollpatschige Art, während Leon sehr distanziert und beherrscht wirkt. Für mich wollte der Funke aber einfach nicht überspringen, wieso die beiden sich ineinander verlieben. Eine gewisse Anziehung konnte ich verstehen, aber ehrlich gesagt war da für mich sonst auch nicht mehr. Es ist ein typisches Buch, wo ich mir am Ende dachte, dass beide durchaus auch einfach hätten Freunde bleiben können. Ich wollte Love decoded wirklich gern lesen, aber meine Hoffnungen und Erwartungen konnte es leider nicht erfüllen.

Mein Fazit

Love decoded ist eine süße Geschichte für Zwischendurch. Mir hat sich vieles nicht erschlossen und die Autorin hat für meinen Geschmack die Datingapp und das Ghosting zu wenig genutzt und auch die Liebesgeschichte war nur bedingt greifbar. Ein solider Auftakt mit Luft nach oben.

[Diese Rezension basiert auf einem vom Verlag oder vom Autor überlassenen Rezensionsexemplar. Meine Meinung wurde hiervon nicht beeinflusst.]