Hebammenarbeit im Wandel der Zeit ...
Die Berghebamme – Hoffnung der FrauenMit der Berghebamme Maria erlebe ich nach dem Roman „Heumahd“ der Autorin Susanne Betz dank Linda Winterberg zum zweiten Mal einen Ausflug in die Bergwelt des vorletzten Jahrhunderts. Die junge Maria hat ...
Mit der Berghebamme Maria erlebe ich nach dem Roman „Heumahd“ der Autorin Susanne Betz dank Linda Winterberg zum zweiten Mal einen Ausflug in die Bergwelt des vorletzten Jahrhunderts. Die junge Maria hat gerade ihre Hebammenausbildung als Klassenbeste im fernen München absolviert und fühlt sich trotz ein wenig Heimweh eigentlich gut aufgehoben. Da wird sie von Max, ihrem Freund aus Kindertagen mit der Bitte kontaktiert, doch wieder nach Brannenburg zu kommen, um die sehr in die Jahre gekommene Hebamme Alma mit ihren antiquierten Ansichten abzulösen. Doch so einfach lässt diese sich nicht aufs Altenteil schicken. Im Gegenteil, sie tut alles, um Unmut unter der lokalen Bevölkerung zu schüren, was nicht schwer ist, denn Maria hat als ehemaliges Findelkind sowieso mit vielen Vorurteilen und Anfeindungen zu kämpfen. Doch sie ist tapfer und will nicht aufgeben, zumal sie ganz heimlich auch die Nähe zu dem verheirateten Max genießt. Aber dann kommt es, wie es kommen musste, und ein tragisches Ereignis lässt sie kapitulieren …
Wunderbar eingelesen von Eva Becker begleite ich Maria und bekomme einen tiefen Einblick in die Welt der Hebammen, werdenden Mütter und ihren Nachwuchs. Die Autorin Linda Winterberg vermittelt das Wissen oder eben leider auch Nichtwissen zu diesen Themen in der damaligen Zeit und zeichnet dadurch ein spannendes und sehr authentisches Bild. Ich vermisste jedoch, je länger ich der Story lauschte, ein wenig den Nervenkitzel, den mir die oft haarscharf am Tod vorbei rauschenden Szenen hätten geben müssen und können. Es plätscherte ein wenig vor sich hin, obwohl ich die Charaktere durchaus sympathisch fand. Ich vergebe deshalb „nur“ vier gutgemeinte Sterne und freue mich dennoch auf den nächsten Teil und auf Maria. Ich bin schon gespannt, wie es mit ihr und den Kindchen weitergehen wird.