Genies sind auch nur Menschen
1774. Als die jungen Genies die Freiheit suchtenFrancesca Schmidt nimmt uns in '1774. Als die Genies die Freiheit suchten‘ mit in das Jahr 1774 rund um den elitären Kreis der Stürmer und Dränger.
Die jeweiligen Kapitel entsprechen einem Monat dieses ...
Francesca Schmidt nimmt uns in '1774. Als die Genies die Freiheit suchten‘ mit in das Jahr 1774 rund um den elitären Kreis der Stürmer und Dränger.
Die jeweiligen Kapitel entsprechen einem Monat dieses gehaltvollen Jahres.
Wir lernen neben Goethe auch Herder, Lenz, Klinger, Schubart, Boie, Lavater, Wagner und Merck näher kennen.
Ich hatte das Gefühl den Männern ein bisschen über die Schulter blicken und an ihrem Leben und Schaffen teilhaben zu können.
Die Autorin pflegt einen sehr angenehmen, lockeren und dabei schönen Schreibstil. Das Lesen und Eintauchen in die Zeit des Sturm und Drang macht großen Spaß. Ich konnte so einige neue Erkenntnisse gewinnen, z.B. dass es üblich war die Werke anonymisiert zu veröffentlichen und noch vieles mehr.
Auch viel Privates wird dem Leser offenbart. Unter anderem, dass Goethe versessen aufs Schlittschuhfahren war.
Neben geschichtlichen Hintergründen, Erklärung wichtiger und noch heute prägender Werke, bekommen wir auch die menschliche Seite der „wilden Kerle“ zu sehen. Diese ist nicht immer so vorzeigewürdig. Da wird gelästert, ordentlich ausgeteilt, aber ganz schlecht eingesteckt. Eben doch sehr menschlich.
Die Sommermonate waren ein bisschen langatmig und verlieren sich in unwichtigeren Details. Aber insgesamt war es für mich eine erfrischende und erhellende Lektüre, die durch einen äußerst informativen Anhang abgerundet wird.