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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 10.12.2024

Wo ist Keira?

Stirb für uns
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Seit 2014 bin ich ein Fan von J.P. Conrad und habe (fast) alles von ihm mit großer Freude gelesen. Zwölf Bücher in zehn Jahren. Auch sein neuer Thriller, „Stirb für uns“, überzeugt mit einem originellen ...


Seit 2014 bin ich ein Fan von J.P. Conrad und habe (fast) alles von ihm mit großer Freude gelesen. Zwölf Bücher in zehn Jahren. Auch sein neuer Thriller, „Stirb für uns“, überzeugt mit einem originellen Plot und einer Menge Spannung. Worum geht es?
Der Alte, DCI Hubert Macintosh, ist tot. In seinen Unterlagen stößt Skandalreporter Jack Calhey auf einen ungelösten Fall: Keira, die Stiefschwester von Aiden Benham, dem Managing Director von Human Medical Research, einem bedeutenden Pharmakonzern, war drei Jahre zuvor spurlos verschwunden. Ihre Leiche wurde nie gefunden.
Jack wittert einen Scoop und will Keiras Verschwinden aufklären - für Hubert. Doch damit setzt er eine Kette von fatalen Ereignissen in Gang, die nicht nur sein eigenes Leben in tödliche Gefahr bringen...
„Stirb für uns“ ist ein Buch, das illegale medizinische Experimente thematisiert und der fünfte Roman mit Jack Calhey. Gekonnt springt der Autor durch Zeit und Raum. Die Handlung ist komplex gestaltet, wechselnde Perspektiven und Zeitebenen sorgen für Dynamik.
Durch die verschiedenen Erzählstränge sind wir Lesende dem Reporter stets einige Schritte voraus. Über das Wiedersehen mit Jack und seiner Frau Grace habe ich mich sehr gefreut. Auch, wenn Jack seit „totreich“ etwas in die Jahre gekommen ist.
Gefallen hat mir, dass es wie in „InVitro“ einen Song zum Buch gibt: „Where Darkness Leads“.

Fazit: Spannender Thriller mit einem hohen Gruselfaktor. Für alle J.P. Conrad-Fans ein Muss, aber auch für Neueinsteiger zu empfehlen!

Veröffentlicht am 19.11.2024

Serienkillerthriller 2.0

The Twenty
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Wow, die englische Autorin Sam Holland hat den Serienkillerthriller neu erfunden. Anfangs mehr Krimi als Thriller. Aber dann geht die Post ab: Fünf Leichen werden gefunden. Sie sind mit römischen Ziffern ...


Wow, die englische Autorin Sam Holland hat den Serienkillerthriller neu erfunden. Anfangs mehr Krimi als Thriller. Aber dann geht die Post ab: Fünf Leichen werden gefunden. Sie sind mit römischen Ziffern von 12 bis 16 durchnummeriert.
Der Modus Operandi: Tod durch Ausbluten. Das Muster einer Serie, die vor dreißig Jahren begann. Doch der Täter sitzt im Gefängnis. Handelt es sich um einen Nachahmer, einen Trittbrettfahrer? Wird er die Zwanzig vollmachen?
Detective Chief Inspector Adam Bishop und sein Freund und Partner, Detective Sergeant Jamie Hoxton, ermitteln. Unterstützt werden sie von Dr. Romilly Cole, Adams Ex-Frau. Ihr Vater ist der Mörder von damals und hatte natürlich eine verkorkste Kindheit.
„The Twenty“ ist blutig und brutal. Die Handlung voller Verwicklungen und ungeahnter Wendungen. Spannend, keine Frage. Dazu leicht zu lesen. Immer mal wieder sind Rückblicke in die Vergangenheit eingestreut. Sie sind tragen den Titel „Damals“.
Die Figurenzeichnung ist gut gelungen. Jamie kommt sympathisch rüber, Adam eher nicht. Er raucht und trinkt zu viel. Außerdem hat er eine Spritzenphobie. Romilly hat eine traumatische Vergangenheit und immer noch Probleme. Ich mochte sie nicht.
„The Twenty“ ist der zweite Roman der Autorin. Der Vorgänger, „The Echo Man“, wurde wohl nicht übersetzt. Schade…

Fazit: Blutiger Serienkillerthriller. Spannend, wendungsreich und nicht vorhersehbar.

Veröffentlicht am 06.11.2024

Es kann nur einen geben

Der König
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„Ihr Königreich“ von Jo Nesbø hatte ich vor vier Jahren mit großer Freude gelesen und auch die Fortsetzung „Der König“ überzeugt. Ich empfehle dringend mit Band 1 zu beginnen, denn ich könnte mir vorstellen, ...


„Ihr Königreich“ von Jo Nesbø hatte ich vor vier Jahren mit großer Freude gelesen und auch die Fortsetzung „Der König“ überzeugt. Ich empfehle dringend mit Band 1 zu beginnen, denn ich könnte mir vorstellen, dass Lesende, die den Vorgänger nicht kennen, Verständnisprobleme haben.
„Der König“ erzählt die Geschichte zweier Brüder, Roy und Carl. Roy ist ein Jahr älter als Carl und war immer für seinen jüngeren Bruder da, wenn der jemanden brauchte, der hinter ihm aufräumt. Zusammen haben sie sieben Menschen und einen Hund auf dem Gewissen.
Erzählt wird die Geschichte wieder in der Ich-Perspektive aus der Sicht von Roy. Als Fragen nach dem Tod ihrer Eltern aufkommen, ist schnell klar, es kann nur einen König von Os geben. Carl oder Roy? Wer wird verlieren, wer wird gewinnen? Und um welchen Preis?
„Der König“ ist hart und brutal, herausfordernd und anspruchsvoll. Es geht um Bestechung, Macht und Ruhm, Rache und Vergeltung.
Roy kommt sympathisch rüber, auch wenn er eine dunkle Seite hat. Er mag J.J. Cale - und er ist verliebt. Carl ist ein Lügner, ein Betrüger.

Fazit: Packender Krimi. Unbedingt lesen!

Veröffentlicht am 03.10.2024

Die Spur des Geldes

Die Stunde des Löwen
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Die Thriller von Deon Meyer habe ich alle mit großer Freude gelesen und auch „Die Stunde des Löwen“, der neunte Fall für Bennie Griessel und seinen Partner Vaughn Cupido überzeugt mit einem originellen ...


Die Thriller von Deon Meyer habe ich alle mit großer Freude gelesen und auch „Die Stunde des Löwen“, der neunte Fall für Bennie Griessel und seinen Partner Vaughn Cupido überzeugt mit einem originellen Plot und einer Menge Spannung. Worum geht es?
Bennie und Cupido wurden degradiert und in die Provinz versetzt. Dort untersuchen sie den mysteriösen Tod der Studentin Le-Lanie. Anscheinend wurde sie von Hunden gebissen. Deren Besitzer „Basie“ wird kurz darauf selbst getötet - erstickt durch Bauschaum.
In einem weiteren Handlungsstrang wird die Geschichte eines spektakulären Raubüberfalls erzählt. Gibt es eine Verbindung? Die Ermittler folgen der Spur des Geldes. Als wäre das nicht schon genug, will Bennie endlich seine Alexa heiraten…
„Die Stunde des Löwen“ ist herausfordern und anspruchsvoll, aber auch humorvoll und mühelos zu lesen. Es geht um Korruption, Geldverschwendung und Missmanagement. Zudem ist die Geschichte von wahren Begebenheiten inspiriert. Interessant und treffend fand ich die Kapitelüberschriften: Rotkatze, Strandwolf, Leopard, Hyäne und Löwe.
Neben dem Kriminalfall ist der Thriller eine subtile Gesellschaftsanalyse: Loadshedding (Stromabschaltungen), Staatsplünderung etc. werden gut erklärt. Über das Wiedersehen mit Bennie und Cupido habe ich mich gefreut. Ab und zu finden sich Bezüge zu Vorgängerbänden, erscheinen alte Bekannte. 564 eBook-Seiten, in zwei Tagen verschlungen.

Fazit: Ein Ausflug in die Seele Südafrikas. Mein Jahreshighlight!

Veröffentlicht am 01.10.2024

Neues aus Dänemark

Aschezeichen
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„Aschezeichen“ von Katrine Engberg ist der zweite Fall für die sympathische Privatermittlerin Liv Jensen. Zusammen mit dem Kopenhagener Polizisten Petter Bohm ermittelt sie im Fall eines ermordeten Dänen ...


„Aschezeichen“ von Katrine Engberg ist der zweite Fall für die sympathische Privatermittlerin Liv Jensen. Zusammen mit dem Kopenhagener Polizisten Petter Bohm ermittelt sie im Fall eines ermordeten Dänen mit iranischen Wurzeln: Tami Ansari wurde mit aufgeschnittener Kehle auf der Insel Vorsø gefunden. Seine beiden Teenager-Kinder sind seitdem verschwunden.
Die Spur führt Liv zum Auffanglager Sandholm, in dem Tami vor 30 Jahren Asyl beantragt hatte. Unterstützung bekommt Liv von Nima Ansari, dem Betreiber einer Autowerkstatt, der vor 20 Jahren aus dem Iran geflüchtet war und ein Vetter von Tami ist.
Über das Wiedersehen mit Liv und Nima habe ich mich gefreut. Psychologin Hannah und ihr Vater Jan sind auch wieder mit von der Partie.
„Aschezeichen“ ist herausfordernd und anspruchsvoll, nichtsdestotrotz spannend. Nichts ist wie es scheint. Niemand ist, wer er zu sein scheint. Rückblenden in die Vergangenheit verleiten zu unterschiedlichen Spekulationen und Deutungen.
Richtig schöne solide Ermittlertätigkeit. Das ist genau mein Ding. Am Ende ist alles schlüssig aufgelöst. Und so bin ich schon gespannt auf Livs nächsten Einsatz.

Fazit: Fall Nr. 2 für Liv Jensen. Komplex und spannend zugleich.