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Veröffentlicht am 17.12.2024

Spannende Ermittlungen zweier ungewöhnlicher "Freizeitpolizisten" in und um Bad Vöslau.

Bad Vöslau in Flammen
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"Guten Abend, Dr. Hammerschmied, wir haben eine Leiche beim Hotel Zur Waldandacht. Können Sie kommen?"
"Nicht gerne", murrt der Mediziner. "Der Tatort fängt gleich an."
Trotz des Ernstes der Lage kann ...

"Guten Abend, Dr. Hammerschmied, wir haben eine Leiche beim Hotel Zur Waldandacht. Können Sie kommen?"
"Nicht gerne", murrt der Mediziner. "Der Tatort fängt gleich an."
Trotz des Ernstes der Lage kann sich der Sprengnagl ein Lachen nicht verkneifen. "Ja, ja, das trifft nicht nur Sie hart. Die Pokornys haben den Brand entdeckt."
Seite 13/14
Und nicht nur den Brand haben die Freizeitpolizisten Toni und Willi Pokorny entdeckt, nein, auch eine verbrannte Leiche. Sehr zum Leidwesen von Chefinspektorin Wehli starten die beiden mit den Ermittlungen. Doch die Pokornys entdecken Spuren, die andere übersehen und haben einen guten Draht zu den Menschen. So haben sie bei ihren Befragungen oft die Nase vorn.
Haben die Hotelbesitzer wirklich ihr eigenes Hotel "warm abgetragen"? Die Hinweise sind eindeutig. Und auch die Nachbarn in deren Wohnstraße haben nicht viel Gutes zu berichten - wobei, über keinen, denn hier scheint jeder mit jedem spinnefeind zu sein.
Herzlich willkommen in Bad Vöslau - wobei, herzlich geht es hier nicht zu! Im Lieblingscafe der Pokornys gibt es nur Ärger mit einer Angestellten, in der Holzmüllergasse, wo die Hotelbesitzer wohnen, herrscht Dauerstreit, und die Wehli springt im Quadrat, weil die beiden wieder ordentlich mitmischen. Wobei ich zugeben muss, dass die Pokornys in diesem Band wirklich etwas über die Stränge schlagen, um ungestört befragen zu können. Doch gerade das macht auch den Reiz der Bad-Vöslau-Krimis aus! Dass sie doch noch mit einem blauen Auge davonkommen, verdanken sie nicht nur Gruppeninspektor Sprengnagel, sondern auch einer DDRlerin, die mit High-Tech-Equipment mehr sieht, als so manch anderer. Ihre Ermittlungshelfer muten futuristisch an, sorgen aber dabei für gute Unterhaltung!
Für mich war es ein schönes Wiedersehen in Bad Vöslau. Erstens kenne ich die Gegend gut und hab mich jedes Mal gefreut, wenn ich im Buch bekannte Ecken wiederentdecken durfte. Und auch mit den Pokornys durfte ich den an sich beschaulichen Ort bereits besuchen und hab mich natürlich gefreut, auch wieder den Bio-Berti und die Katzinger in ihrem Element zu erleben.
Diesmal reisen die Pokornys auf der Jagd nach den Verdächtigen auch nach München und Graz. Dort treffen wir auf Ermittler, die Rossbacher-Leser:innen bekannt sein dürften.
Der Fall ist nicht so eindeutig, wie es auf den ersten Blick scheint, und als noch jemand ermordet wird, überschlagen sich die Ereignisse. Nach einem packenden Show-Down kommt die stimmige Aufklärung, und so war es wieder ein lohnenswerter Besuch in Niederösterreich!
Dies ist der vierte Band der Reihe, in sich geschlossen kann er auch ohne Vorkenntnisse aus den ersten Büchern gelesen werden.
Fazit: Spannende Ermittlungen zweier ungewöhnlicher "Freizeitpolizisten" in und um Bad Vöslau.

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Veröffentlicht am 10.12.2024

Ein spannender Fall mit interessanten Protagonisten und viel italienischem Flair!

Vino, Mord und Bella Italia! Folge 5: Der Tote im Pool
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"Peppo hat etwas gefunden!", rief Tameo. "Vielleicht ein Schatz. Er hat richtig tief gegraben." Er deutete aufgeregt hinunter in die Grube.
Kapitel 1
Endlich hat Anna Zeit, sich um den desolaten Pool im ...

"Peppo hat etwas gefunden!", rief Tameo. "Vielleicht ein Schatz. Er hat richtig tief gegraben." Er deutete aufgeregt hinunter in die Grube.
Kapitel 1
Endlich hat Anna Zeit, sich um den desolaten Pool im Garten ihrer verstorbenen Großeltern zu kümmern. Doch schon beim Abheben der Bretter, die diesen bedecken, ahnt sie, dass das ein größeres Unterfangen wird. Und dann findet Hund Peppo einen menschlichen Knochen! Rasch sind auch die restlichen gefunden und es steht fest: Da ist ein Toter im Pool!
Commissario Vico Martinelli suspendiert sie umgehend, denn Annas Familie gehört zu den Hauptverdächtigen, und startet mit den Ermittlungen. Doch Anna beginnt selber mit der Spurensuche - hinter dem Rücken der Polizei.
Als wäre das nicht genug, verkauft ihre Mutter hinter Annas Rücken das Haus der Großeltern, in das Anna vor einiger Zeit spontan gezogen ist. Ist das das Aus für ihre Zeit in Bella Italia?
Dies ist der fünfte Band der Bella-Italia-Reihe des Autorenduos Christian Homma und Elisabeth Frank und für mich der zweite, bei dem ich mitermitteln darf. Das Buch kann unabhängig von den Vorgängern gelesen werden.
Anna ist eine Protagonistin, wie ich sie mag! Vor einiger Zeit hat sie dem nass-kalten Hamburg den Rücken gekehrt und ist in die Toskana, in das Haus ihrer Großeltern geflüchtet. Das stand leer, seit diese gestorben sind. In ihrer Kindheit hat sie viel Zeit dort verbracht, bis ihre Mutter ihren Eltern und Italien den Rücken gekehrt hat.
Nun genießt Anna es, ihre italienischen Wurzeln zu erkunden und nebenbei stolpert sie von einem Mordfall in den nächsten. Mittlerweile darf sie als Journalistin die Polizei unterstützen und ist Commissario Martinelli mit ihrer Hartnäckigkeit und Spürnase ein Dorn im Auge. Als dann die Leiche in ihrem Pool gefunden wird, muss er sie aus ermittlungstechnischen Gründen außen vor lassen.
Anna stöbert in alten Fotoalben und in ihrer Erinnerung. Ihr cholerischer Großvater war im Ort nicht sehr beliebt, ganz im Gegensatz zu ihrer gutherzigen Großmutter. Könnte er doch etwas mit dem lange zurückliegenden Mord zu tun haben? Anna kann und will das nicht glauben.
Ich war von der ersten Seite weg gefangen von der Geschichte und dem italienischen Lebensgefühl! Die Spannungen zwischen Vico Martinelli und Anna sorgen nochmal für besondere Unterhaltung - ebenso wie ihr gutes Verhältnis zu den anderen Kollegen. Gerade ihre Gegensätze machen sie zu einem perfekten Gespann und interessanten Protagonisten.
Und dann taucht Annas Mutter plötzlich in Italien auf. Endlich dürfen auch wir Leser sie kennenlernen und Anna entdeckt neue Seiten an ihr. So wird auch die Rahmenhandlung sanft vorangetrieben.
Letzten Endes bündeln Anna und Martinelli doch ihre Kräfte und können den Mörder überführen, stimmig und doch überraschend. Denn auch Martinelli hat, seit er mit Anna konfrontiert ist, dazugelernt.
Ich freue mich auf jeden Fall schon auf den nächsten Kurztrip in die Toskana dieser tollen Reihe!
Fazit: Ein spannender Fall mit interessanten Protagonisten und viel italienischem Flair!

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Veröffentlicht am 06.12.2024

Eine ungewöhnliche, lustige und durchaus romantische Geschichte über eine ungewöhnliche Brieffeindschaft.

P. S. I Hate You – Auf dem schmalen Grat zwischen Hass und Liebe
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"Ich schrieb ihr immer noch. In den drei Jahren hätte ich ihr so viel erzählen können, von mir und meinem Leben, und doch hatte nach wie vor nichts von dem, was wir uns schrieben, irgendeine Substanz. ...

"Ich schrieb ihr immer noch. In den drei Jahren hätte ich ihr so viel erzählen können, von mir und meinem Leben, und doch hatte nach wie vor nichts von dem, was wir uns schrieben, irgendeine Substanz. Stattdessen war unser Briefwechsel zu einer Art Wettkampf geworden, in dem wir versuchten, uns immer wieder zu übertrumpfen. Und doch waren wir nicht dauerhaft gemein zueinander."
Kapitel 4
Seit der fünften Klasse sind Naomi und Luca Brieffreunde - wobei, wohl eher Brieffeinde. Denn Luca hatte keinerlei Lust auf den Briefwechsel, den seine Lehrerin angezettelt hat. Deshalb ist sein erster Brief bitterböse - doch er hat die Rechnung ohne Naomi gemacht. Sie steigt in das Spiel ein und so werfen sie sich seit Jahren Gemeinheiten an den Kopf - und verraten zwischen den Zeilen oft mehr, als sie selbst und der andere bemerken. Als Naomi nach zwei Jahren Funkstille einen neuen Brief von Luca bekommt, ohne Absender, ist ihr Ehrgeiz geweckt. So einfach will sie ihn nicht gewinnen lassen! Gemeinsam mit ihrer Freundin Anne reist sie zu seinen alten Adressen und versucht herauszufinden, wo er gelandet ist. Dabei stellt sie fest, wie viel ihr Luca bedeutet.
Doch da ist auch noch ihr heißer Nachbar, dem sie immer näher kommt. Irgendwann hat sie das Gefühl, den jeweils einen mit dem anderen zu betrügen...
Ich mochte das Buch von der ersten Seite weg! Naomi ist eine liebenswürdige Wetterfee, herzlich und freundlich - außer in ihren Briefen an Luca! Über ihn erfahren wir in Rückblenden weniger als über Naomi, aber seine schwere Kindheit hat mich sehr bewegt.
Die Briefe zwischen den beiden trafen genau meinen Humor und haben mir sehr viel Spaß gemacht. Ihr Interesse aneinander ist herzerwärmend. Die immer wiederkehrenden Versuche, sich im echten Leben kennen zu lernen, scheitern jedes mal, an dem jeweiligen Partner oder an den Umständen. Jetzt endlich sieht es so aus, als wäre Luca Naomi nahe gekommen, und doch unerreichbar. Es macht sie irre, nicht zu wissen, wo er ist und ihm nicht antworten zu können. Doch Naomi ist pfiffig und findet einen Weg, mit ihm zu kommunizieren.
Mir hat die Geschichte sehr viel Spaß gemacht, auch die Freundschaft zwischen Anne und Naomi ist etwas Besonderes und hat noch eine interessante Nuance gebracht.
Fazit: Eine ungewöhnliche, lustige und durchaus romantische Geschichte über eine ungewöhnliche Brieffeindschaft.

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Veröffentlicht am 29.11.2024

Ein absolutes Winter-Liebes-Wohlfühlbuch mit Hund, Weihnachtsmann und ganz viel Herz!

Vier Pfoten und zwei Weihnachtswunder
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(...) schmunzelnd schüttelte Santa Claus den Kopf. "Eigentlich hatte ich ja vor, es ein Jahr mal ruhiger angehen zu lassen. Vielleicht klappt das ja im nächsten Jahr."
"Vielleicht." Die Elfe kicherte.
Nein, ...

(...) schmunzelnd schüttelte Santa Claus den Kopf. "Eigentlich hatte ich ja vor, es ein Jahr mal ruhiger angehen zu lassen. Vielleicht klappt das ja im nächsten Jahr."
"Vielleicht." Die Elfe kicherte.
Nein, ruhig hatte es Santa dieses Mal wirklich nicht! Alle Jahre wieder entführt uns Petra Schier an Weihnachten in ein kleines Örtchen im Rheinland. Die Zutaten sind stets die selben: Menschen mit echten Schicksalen, die auf verschlungenen Pfaden zueinander finden, Weihnachtswünsche, die mit Hilfe von Santa Claus und seinen findigen Elfen in Erfüllung gehen, ein Karrussel am Weihnachtsmarkt, das auch die Erwachsenen lieben und in jedem Buch ein anderer entzückender Hund. Und jedes Jahr schafft die Autorin es, daraus eine neue Besonderheit zu zaubern!
Dies ist der neunte Band der Weihnachtshund-Reihe. Die Geschichte ist in sich geschlossen und kann ohne Vorwissen aus den anderen Bänden gelesen werden. Für Wiederholungstäterinnen wie mich gibt es aber das eine oder andere freudige Wiedersehen!
Dieses Jahr geht es um Lena und ihren Vater Arndt, die die Sicherheitsfirma Securifant betreiben. Arndt hat zwei neue Mitarbeiter eingestellt. Martin, der mit Lena eng zusammenarbeitet und nicht nur das gemeinsame Büro binnen kürzester Zeit in ein Chaos verwandelt sondern und auch Lenas Gefühlswelt.
Dabei hat auch er zu kämpfen, als alleinerziehender Vater einer Teenager-Tochter mit einer fordernden Mutter, die immer wieder in deren Leben auftaucht.
Neu bei Securifant ist auch Maria, die Schwiegermutter von Arndts Sohn. Von Beginn an ist klar, dass Arndt und Maria eine gemeinsame Geschichte verbindet. Aber was genau passiert ist und wie sie zueinander stehen, erfahren wir erst spät. Marias Entwicklung, ihre Ehrlichkeit und Schonungslosigkeit sich selbst gegenüber haben mir sehr gut gefallen.
Und dann ist da auch noch Buddy, ein entzückender Havaneser! Martin und Lena finden ihn schwerverletzt und versuchen, ihn zu retten. Wer Petra Schiers Hundebücher kennt, weiß, dass auch die Vierbeiner immer wieder zu Wort kommen und gerade Buddys Stimme, als er unter Schmerzen leidet, hat mich echt mitgenommen. Ich muss zugeben, manchmal hat er mich ganz schön getriggert und mehr als einmal sind bei mir Tränen geflossen, als er bei der Tierärztin war und auch danach. (Spoilerwarnung ;) ) Aber keine Sorge, er wird wieder völlig gesund und findet ein liebevolles neues Zuhause!
Doch nicht nur Buddys Gedanken können wir hören, hautnah dürfen wir Gesprächen von Santa Claus mit seiner Frau, seinen vielen Elfen und den Rentieren lauschen.
Bei Petra Schier vergeht die Vorweihnachtszeit wie im Flug. Romantik, das nötige Maß an Aufregung ohne künstliches Drama und gemeinsames Kekse backen inklusive zauberte sie wieder ein absolutes Winter-Liebes-Wohlfühlbuch!
Fazit: Ein absolutes Winter-Liebes-Wohlfühlbuch mit Hund, Weihnachtsmann und ganz viel Herz!

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Veröffentlicht am 28.11.2024

Ein bezaubernder Roman über Freundschaft, neue Anfänge und Gemeinsamkeiten, wo man sie nicht vermutet hätte - Must read!

Das Buch der neuen Anfänge
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Ruth und Jo sehen ihn erwartungsvoll an.
"George Elliot hat einmal diese Worte geschrieben: >Es ist nie zu spät, das zu werden, was man hätte sein können.

Ruth und Jo sehen ihn erwartungsvoll an.
"George Elliot hat einmal diese Worte geschrieben: >Es ist nie zu spät, das zu werden, was man hätte sein können.<"
Kapitel 37
Wenn man nur wüsste, was man hätte sein können. Jo war sich sicher, den richtigen Plan für ihr Leben zu haben: Einen ruhigen Job in der Bank, ihren Kollegen und Freund James heiraten und ein paar Kinder bekommen. Doch James betrügt sie mit einer Kollegin und so steht "Durchschnitts-Jo", wie sie sich selbst nennt, vor den Trümmern ihrer Träume.
Als ihr geliebter Onkel Wilbur Hilfe braucht, zögert sie nicht. Jo geht nach London, um sich um seinen Schreibwarenladen zu kümmern, bis es ihm hoffentlich besser geht. Dort angekommen fühlt sie sich, als ob sie feststeckt. Bis sie langsam anfängt mit Veränderungen: Beim Sortiment im Laden fängt sie an, ermuntert ihre Kunden, Füllfedern auszuprobieren und wieder von Hand zu schreiben. Durch die Freunde, die sie dadurch kennenlernt, verändert Jo auch langsam und Schritt für Schritt ihr Leben.
"Das Buch der neuen Anfänge" ist eines jener, Bücher, die einen auf magische Weise berühren! Es ist so sanft, ruhig und gerade deswegen hat es mich irrsinnig bewegt. Jo ist so aus der Bahn und dabei so liebenswert! Auf eine besondere Weise tritt sie mit den Menschen um sich in Kontakt und lernt so nicht nur Eric, den Wikinger, kennen, sondern auch eine flüchtige Vikarin und den schweigsamen Malcom, der sich so sehr in Grau hüllt, um nur ja nicht aufzufallen.
Es geht in diesem Roman genau um das: Wie unterschiedlich wir Menschen alle sind in unserer Einzigartigkeit. Aber trotzdem haben wir alle etwas gemeinsam, wenn wir uns die Mühe geben, danach zu suchen!
Durch Malcom lernt Jo den Highgate Cemetery kennen und befasst sich gemeinsam mit ihm und der Vikarin Ruth mit den bereits lange Verstorbenen. Aus diesen Geschichten schöpfen sie alle neue Erkenntnisse, Kraft, und das Wissen um Freundschaft.
Fazit: Ein bezaubernder Roman über Freundschaft, neue Anfänge und Gemeinsamkeiten, wo man sie nicht vermutet hätte - Must read!

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